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Wort:Alemannischer Grundwortschatz

Us der alemannische Wikipedia, der freie Dialäkt-Enzyklopedy
Zruck zum alemannische Wiktionary

Im Schatzchäschtli solle Werter gsammlet wäre, wu alli Dag mehrfach vorkumme. Diä Autore, wu nooch oder z nooch am Standardditsche schriibe, solle do alemannische Grundwortschatz finde. S Schatzchäschtli soll glei un licht zum Iberblicke bliibe, dänn um so besser ka si Inhalt erfasst un agnumme wäre. Des Chäschtli soll Wiä schriib ich guets Alemannisch? ergänze.

Jede Schriiber un jedi Schriiberi derf un soll muetig eso Werter ufgriffe, wu allgmein oder in dr eigene Nochberschaft verbreitet sin.

Im Schatzchäschtli sotte wennig Substantiv drin sii - diä ghere ins alemannisch Werterbuech (Wiktionary), wu speter emol gmacht wird. Also zum Biispiil Muni (Stier), Zolge (Zapfe), Ägerscht (Elster) kumme nit alli Dag vor un ghere nit ins Schatzchäschtli. Also: S goht do nit um d Mecke (Stei), s goht um dr Mertel vu dr Sproch.
Werter, wu numme in 3, 4 gleine Ortschafte verbreitet sin, sotte aü besser ins groß Werterbuech un nit do här.
Werter, wu do nit ani ghere, wäre uf dr Schopf verschobe un derte zwischeglageret, bis s Werterbuch stoht.

Wer weißt, wu e Wort verbreitet isch, kas hintedra schriibe.

(a) = allgmein verbreitet
(ba) = bodeseealemannisch
(bd) = bärndütsch
(bsd) = baselditsch
(ha) = hochalemannisch
(ml) = Markgräflerland
(oa) = oberrhiinalemannisch
(osch) = Oberschwabe
(sch) = schwäbisch
(sd) = standardditsch
(sg) = Sanggale, Ostschwiz
(ue) = Unterelsass
(wa) = Wallis
(zd) = züritüütsch
(ld) = Lozärn-Dütsch
(xx-t) = teilwiis
(xx-s) = süd
(xx-n) = nord
(wt) = Walsertitschu

Diä Iiteilige (Dü kasch no meh drzue fiäge) sin grob un küüm eber iberblickt e groß Gebiät hundertprozäntig mer mueß also mit Ungnaüigkeite rächne. E Versuech ischs allewäg wert; hilf bim Verbessere!

standardditsch alemannisch Awändig Bemerkige
abends z Obe (a), 's Owe (ue), am abig/am Obig (zd), em Oobe (sg), im obend (wt), owets (oa) z Mittag, z Nini/Nüni z ... viilfach awändbar
Guten Abend (Begrüßung abends) nôbet (sch), (Gude) Nowet (oa)
allmählich afánge (a), efánge (a), áfe (bd, sg), efangs (zd) merkschs afánge? (auch schon, erst jetzt)
Jitz wird's mer áfe/afánge z dumm (allmählich)
S sind efánge zwai Lyt koo (erst)
Mi gö fang, chömet de nache! (schon mal)
Betonig uf á;
ditschi Hilfsibersetzig: "anfangend"
anscheinend
offenbar
scheinbar
schiints (oa, ml, bsd, sg) schaint's (sch) dr het schiints ke Zit uf deitsch: -scheint es-
Bisschen, ein kleines B. e Muggesäggeli (oa, ml), a Muggeseggele (sch), e bitzeli (ml, sg), e weng (oa, ml), a weng/a wengle (sch), es bitzli (zd), as bïtzj (wt), a bissle (sch) no ne Muggesäggeli feschter
(noch ein kleines Bisschen fester)
...
damals dertemol (oa, ml), sällemol (oa, ml), dozmol (sg)
säl(bets)mol (bsd), (ds) säubmau (bd, selbigs Mol (sch), dua (wt)
... ...
damit das(s) I louf emool zue, das i bi Ziite aakumm.
dann na (zd, sch), no (oa, ml), drno (oa, ml, bsd), noch (os), dänn (zd), darnoh (wt) I han kenne.- No kaüf dr doch enne!
No ischs numme no bärguf gange.
d na/no-haltige Forme sin
verwandt mit

(sd) "danach".

der/die/das wo (a) dr Ma, wo gseit het, d Kuchi, wo me butze sett, s Buschi, wo brüelt als Artikel aber immer no dr/die/ds
deshalb, deswegen weged dem (ba), drum (a) Weged dem isch er vu sinere Hoemet furtggange.
(dort) drüben äne (ml), driwe (oa) de Berg dört äne „dort drüben“ cha au mit „däne“ übersetzt werre
(hier) drüben hiwe (oa) Do hiwe isch viil scheener.
etwa (ungefähr) eppe (ha), ungfähr (a) öppe (ha, sg, zd), ungifor, ogfehr (sch), atwa (wt), äwenne (oa) eppe 30 Franke ...
etwa (vielleicht) am Änd (a, sg), atwa, vlicht (wt) hesch s am Änd verlore? ...
etwas ebis/öppis (a), ebbs (ue, oa), näbis (sg), eppes (ba), ebbes (sch), aswos (wt) ... ...
falls wänn im Fall (oa, ml, zd, sg), im Faal das (ba), falls/wenn/im Fall, dass (sch) Wänn im Fall dr Käs z räs isch ... Im Faal das er it kunnt ... ...
ernten günne/ginne (oa, ml), güne (sg), oblese (obst), usgrobe (artiffule) (wt) im Herbscht duet mes Obscht günne ...
in Freiburg z Friiburg (ha, oa-s, ml, ba-t), z Sanggale (sg), i' Vrol (wt), z (sch), i (sch) z Amerika bi Ortschafte, Länder, Kontinänt
Schriftdeitsch: in, veraltet zu
immer alliwiil (oa, ml, sg), allewil (ba) älleweyl (sch),
geng (bd), ständig (a), ds ganza (wt),
Des isch älleweyl s Gleyche ...
immer áls (oa, ml, bsd), nünt als (sg) Dr het áls gjomeret.
(Er jammerte in einen fort.
Er hörte nicht auf zu jammern.)
áls bildet dr hegscht Punkt vum Satz
volli Betonig
immer tun,
zu tun pflegen
... als ... (oa, ml, bsd) Dr goht als go kegle.
(Er pflegt kegeln zu gehen.)
Dr het als gjomeret.
Er pflegte zu jammern.
unbetonts Wertli
immer tun,
zu tun pflegen
... ammed ... (ba) Dr goht ammed gi kegle.
(Er pflegt kegeln zu gehen.)
Dr het ammed gjomeret.
Er pflegte zu jammern.
...
immer noch all no (ba) Etz bisch du all no noit gricht?
immer weiter / immer mehr all nóo (ba) S Thermometer sinkt - des wird all nóo kelter!
immer wieder allbott (ha, sg, zd, ba), alli Bott (ha),
alli Ritt/all Ritt (oa, ml), alli Ränn (oa, ml), allheck (ba)
... ...
irgendwo am Ort, amen Ort, amenen Ort (a)
naime (oa-s, ml), neume (ha), noimeds (osch), nöime (bd), näbe (sg), omma, oimets, oamet (sch), aswo (wt)
... ...
jedenfalls allewäg (a), allwäg (a), auwää (bd), ämel (zd), aswïtte (wt) Jo allwäg! (aber sicher!)
Jo allwäg! (Willst du mich verarschen?)
Du hesch das allwä troumet (vermutlich, vielleicht)
ka Sicherheit un Unsicherheit üsdrucke
jeden Tag alli Dag/Tag (a), all Taag (ba), alli Dää (oa), jede Tag alli Stund, alli Pfurz lang usw. viilfach awändbar
jedes Mal allimol (oa, ml, bsd), jedes Mol ... ...
jemand eber (a), öpper (a), näber (sg), ebber, äpper (sch), aswer, asweilje (wt), jemes (oa) ... ...
jener/jene/jenes säller/sälli/säll, de säll/di säll/säll (ml, ba); säller/sälle/sell (sch); säll/sälli/säll (oa) Wem ghert säll rot Auto?(Wem gehört jenes rote Auto?)
Ich ha koni Epfel klaut, de säll isch es gsi! (der da wars!)
Guck emol, wa sälli Oma fer en Huet uf het
A sällere Fasnet ho mer iis kennegleert
Demonstrativpronomen
örtlich u. zeitlich verwendbar
manchmal mänkmol (a), elimol (oa), jelimol (ml), mängisch (zd, sg), öppedie (zd), mengmol (sg), iaford (wt) ...
morgens am Morge (a), z Morge (ba), àm Morje (ue), im morgend (wt), morjets (oa) ... ...
morgen früh Morn am Morge (a), Morje friaj, mannemorje, monnemorge (oa/ml), morga fria (sch), mornemorn (sch), moure z' morgend (wt) ... ...
Guten Morgen (Begrüßung morgens) (Gude) Morje (oa)
nach (Ort) gi (ba), ge (sch), go, uf (bsd), no(ch) (bsd), nooch (oa) Im Johr 1954 isch er gi Friiburg zoge. De Bue isch gi Fueßball spile ggange. bi Ortschafte, Länder, Kontinent, au Tätigkeite
Schriftdeitsch: nach, zum, veraltet gen
nirgends
nirgendwo
niäne (a), nierigs (ue) niened (zd), niene (sg), näana (ba, sch), nänet (sch), niana (wt) ... ...
oft viilmol (oa, ml), mänggisch, hüfig ... ...
so sehr gaar so Sell isch it gaar so schlimm wi s uussiiht. Wënn er nu it gaar so en wieschte Kerle wäer!
trotzdem (Adverb) änewäg (a), einewäg (a),
oineweag (sch), aineweg (sg),
... numme Adverb, nit Konjunktion
trotzdem (Konjunktion) trotz dass (oa, ml), wänn/wenn scho (ha), nodis (wt) ... ...
tschüs (Verabschiedung) adé (sch), pfiatde (sch)
wahrscheinlich wahrschiints (oa, ml), wohrschiints (bsd), wahrschiindli (zd), wohrschindli (sg), warschinlich (wt) ... lueg aü bi "anscheinend"
wertschätzen eschtimiära (bsd) Di Altä mues mr eschtimiärä
Zeit haben de Wiil hò (ba) Hosch du grad dewiil?
sich Zeit nehmen de Wiil nèmè (ba) Fir e diffisile Arbet mo me se de Wiil neme.
zuhören lossa (sch) Loss a mâl, i will dr ebbs sagge!