Wenkerboge vu Kaal

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Dr Wenkerboge vu Kaal isch e Blatt vu dere grosse Ufnaam vu dr ditsche Sprooch, wo im 19. Joorhundert angefange het un hit Bschdanddeil vum Ditsche Sprochadlas isch. Sällimols, wo dr Sproochforscher Georg Wenker vo 1852 bis 1911 sinner Sproochadlas vorbereitet hed, hänn alli Schuele im domolige ditsche Riich e Froogeboge mid vierzig gliche Muschdersätz vorgleit bikumme, wu d' Schiäler middem Léhrer in de lokal Mundart uffschriewe hänn mièn.

Hiwiis zuem Boge 36248[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Kaal het schun dozemols zuem Kreis Kaal im Großherzogtum Bade ghärt.
  • De Ord leyt im Sproochruum vum Oberrhinalemannische / Kaal-Stroßburijer-Raum[1].
  • D Sätz sinn underm Lährer Friedrich Holoch vu Siegelsbach, Amt Sinsheim vu Schiäler uffgeschriwwe wor.
  • Vu de vierzig Wenkersätz sinn alli ingetraje. Sowit des gangen isch, isch d Schriibwiis inn de Bege iwernumme wore.
  • As Üssproch vum Ortsnamme wird im Boge „Kêhl“ angän.
  • In Süddischland sinn d' Bege anne 1887 uffgnumme worre, der vo Kaal het d' Nummere 36248 bekumme.
  • D' geografisch Lag vu Kaal isch in dere Karde ingetraje.

Wenkersätz[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  1. Emm Wend`r fliéjê d'truggenê Blätt`r in d`r Loft rumm.
  2. Es herd glich uff za schnéiê, no wurds Wett`r widd`r bess`r.
  3. Duh Kohlê inda Offa, daß d'Milich bāl anfangt z'kochê.
  4. D`r guêt alt Mann isch midd`m Roß durch's Iß gābrochā un ins kalt Wass'r keitt.
  5. Er isch vor vièr oddr sechs Wochê gschdorwê.
  6. Deß Füer isch zä ari, d' Kuachê sinn jo engê ganz verbrennt.
  7. Er ißt d' Eier allewill ohnê Salz unn Pfäffr.
  8. D' Füeß dhun mièr ari weh, ich gloub, ich habbsê uffgeloffê.
  9. Ich bin bi dr Fröu gsinn unn habbsêra gsait, unn sie sait, sie wills öu dr Dochdr sā.
  10. Ich wills niêmolsmeh dhuên.
  11. Ich schlā d'r glichch dr Kochlöffl and Ohrê, du Aff.
  12. Wo gehsch annê, sollām'r mitd'r?
  13. Es sinn schlächtdi Zittê.
  14. Mi liêbs Kend, blih ingê stehn, die bösê Gäns bissê dich dod.
  15. Du heschsch hitt am maischtê gelährt unn bisch brav gsinn, du derfsch ehnd'r heim wie d'anderê.
  16. Du bisch nochnet groß genuêg, fürr ê Flasch Winn zê drenkê, du muêsch z'ärscht noch wachsê onn größ'r wärrê.
  17. Geh, sei so guêt unn sā dinnerê Schweschd'r, sie soll d'Kleid'r fürr d'Muatt'r ferti näijê unn mitd'r Bürscht usbotzê.
  18. Hättsch du énê kennt, no wärs andersch kommê unn sdhät bess'r um nê schtehn.
  19. Wer hätt mièr minna Korb mit Fleisch gschtohlê.
  20. Er hätt so gedhun, als hättesê innê zuem dreschê bstellt, sie henns aww'r selw'r gedōhn.
  21. Wem hätt'r d'nöu Gschicht verzält.
  22. Mr muaß lutt babblê, sonscht verschteht'r ons nett.
  23. Mr senn muêd und henn Dorscht.
  24. Wie m'r geschtern Owê heim kommê sinn, sinn d'anderê schon im Bett geläijê unn henn fescht gschlofê.
  25. D'r Schnee isch hitt Nācht läijê gebliwwê, aww'r hitt morjê widd'r gschmolzê.
  26. Hing'r unseram Hus stehn drei netti Äpflbäumlê mit rodê Äpfêlê.
  27. Kénnê ihr nitt noch ê bißl uff uns wārdê, no gehen m'r mit euch.
  28. Ihr därfê kenn so Kindereijê triibê.
  29. Unseri Berri sinn nitt so hoch, eueri sinn höch'r.
  30. Wie viel Pfund Wurscht unn wie viel Brot wellên'r?
  31. Ich versteh euch nitt, ihr müêßê ä bißl lutt'r reddê.
  32. Henn ihr kenn Stikl wissi Seiff fürr mich uffmimm Disch gefungê?
  33. Sinn Bruadr will sich zwei nouê Hüüs'r in eurêm Gaardê böüê.
  34. Deß Wort kummtdêm von Herzê.
  35. Deß isch recht von innê.
  36. Was sitzê do fürr Vèijélê uff demm Miêrl.
  37. Die Buurê henn fünf Ogsê unn nien Küêi unn zwölf Hämmelê vors Dorf gebroocht unn wellesê verkoufê.
  38. D'Litt sinn alli druß uffm Feld unn mäijê.
  39. Geh nurr, d'r brun Hond dhuātt'r nix.
  40. Ich bin mit dennê Litt dohinge üw'r d Mattê ins Korn g'fahre.

Werder im Wenkerboge[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • heiß, nêi, blöu, gröu, höuê, Hand (Häng Mehrzahl), Hanf, Helm, Flackß, er wakst, Bêsê, Pflummê, Briêf, Hofft, jong, krumm
  • Sonnti, Mänti, Zischdi, Mittwoch, Dungrschdi, Friddi, Sämschdi
  • elf; fofzeh, sechzeh, fufzich

„Bemerk“ im Boge[ändere | Quälltäxt bearbeite]

In diesen Übertragungen bedeutet ê einen Laut, welcher zwischen é und ä steht und bei der Aussprache wie ein a vorn kurz anklingt.

Zur Tracht[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Die malerische Volkstracht der "Hanauer" wird leider in Kehl nur noch von einem geringen Teil der Einwohner getragen. In den Orten Kork, Legelshurst hat sich dieselbe mehr und ursprünglicher erhalten.

Luäg aü do[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Wo s her isch[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Fueßnote[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  1. Sproochruumagabe bezieht sich uff „Raumgliederung der Mundarten 1950“ Historischer Atlas von Baden-Württemberg: Raumgliederung der Mundarten um 1950; herausgegeben von der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg in Verbindung mit dem Landesvermessungsamt Baden-Württemberg. Stuttgart 1972-1988. Archiviert vom Original am 22. Juni 2019; abgruefen am 10. Mai 2018.