Weermacht

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S Balkechrüz, s Sümbool vo dr Weermacht

Weermacht isch d Bezäichnig für alli Stritchreft im nazionalsozialistische Dütschland zämme. D Weermacht isch mit em Gsetz für en Ufbau vo dr Weermacht vom 16. Merz 1935 d Riichsweer abglööst[1][2] und wird sit em 20. August 1946 offiziell as ufglööst aagluegt.[3] Si isch in d Armee, d Chriegsmarine und in d Luftwaffe iidäilt gsi. Iire Oberstbefäälshaaber isch bis zu sim Sälbstmord dr Adolf Hitler gsi und alli Soldaate si zu umbedingtem Ghorsam persöönlig uf iin iigschwoore worde. Das häi vili noch em Chrieg as Erkläärig brucht, wiso si sich offesichtlig ungsetzlige Befääl nid widersetzt häi.

Völkerrächtsverletzige und Chriegsverbräche[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Massaker in Bochnia, Poole 1939

Dr Aagriff uf acht Staate ooni Chriegserklärig isch völkerrächtswidrig gsi, wie au bestimmti Braktike vo dr Chriegfüerig und zur Kontrolle vo de erooberete Gebiet, wie öbbe s Verschiesse vo Gäisle, Racheakt und Vergältigsmaassnaame an dr Zivilbevölkerig (so genannti „Süünemaassnaame“) und dr Vernichdigschrieg[4] im Oste. Wääred dr Bekämpfig vo Partisane, dr so genannte „Bandebekämpfig“) het d Weermacht vor allem in Ostöiropa e Hufe Chriegsverbräche begange.

D Weermacht het bi iire Rückzüüg e „Politik vo dr verbrennte Ärde“ verfolgt: In Wissrussland si zum Bischbil zwüschen em Juni 1941 und em Juli 1944 209 Stedt und 9200 Dörfer vo dr Weermacht und dr SS usglöscht und iiri Iiwooner zum grösste Däil ermordet worde. Bim Festnee und Mord vo Juude und andere verfolgte Grubbe in de bsetzte Gebiet isch d Weermacht uf dr Grundlaag vo de Richtlinie zur Zsämmenarbet vo dr Armee mit de Iisatzgrubbe vo dr SS däilwiise inwolwiert gsi und sowol diräkt as au indiräkt bedäiligt gsi.[5]

D Behandlig vo de ostöiropäische und vor allem sowjetische Chriegsgfangene het nit de internazionale Norme entsproche, was e hoochi bis seer hoochi Stärblikäit zur Folg gha het. Zuesätzlig si sowjetischi Politkommissäär uf Grundlaag vom Kommissarbefäl hüfig sofort noch dr Gefangnaam verschosse worde. 1944 si die dütsche Soldate, wo vo Sinti und Roma abgstammt si, dr SS usgliiferet worde, ooni dass es zu nennenswärte Brotest vo dr Füerig vo dr Weermacht choo isch.[5]

Fuessnoote[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  1. Proklamation der Reichsregierung an das deutsche Volk bezüglich der Einführung der allgemeinen Wehrpflicht vom 16. März 1935
  2. Österreichische Nationalbibliothek (ÖNB): Deutsches Reichsgesetzblatt Teil I 1867–1945, S. 375
  3. Vgl. Proklamation Nr. 2 vom 20. September 1945 über die völlige und endgültige Auflösung aller deutschen Streitkräfte, Direktive Nr. 18 vom 11. November 1945 über die Entlassung der Angehörigen der ehemaligen deutschen Wehrmacht, Gesetz Nr. 34 des Kontrollrats in Deutschland vom 20. August 1946 über die Aufhebung wehrrechtlicher Bestimmungen. Durch das Kontrollratsgesetz Nr. 34 (ABl. des Kontrollrates S. 172) wurden somit sämtliche die Wehrmacht betreffenden Vorschriften außer Kraft gesetzt.
  4. Hannes Heer, Christian Streit: Vernichtungskrieg im Osten. Judenmord, Kriegsgefangene und Hungerpolitik.; Vsa Verlag, Hamburg 2020, ISBN 978-3-96488-039-0.
  5. 5,0 5,1 Ralph Giordano: Die Traditionslüge: vom Kriegerkult in der Bundeswehr. Köln 2000, ISBN 3-462-02921-5.