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Trompe-l’œil (Zug)

Us der alemannische Wikipedia, der freie Dialäkt-Enzyklopedy
S trompe-l’œil a der Katastrophebucht

S trompe-l’œil z Zug isch e 112 Meter langi, 1998 vo der Maria Bettina Cogliatti gschaffeni Farbfeldmalerei a der Katastrophebucht.

D Cogliatti het s trompe-l’œil 1998 mit Acrylfarbe uf d Betonwand vo der Zuger Vorstadtbrücke gmalt. Dafür het sie jewils drü warmi und zwei kalti Farbfelder (oder umgekehrt) gegenüber gstellt. 21 Farbtön sind so zunander in Kontrast gsetzt, dass d Farben vo warmem Gelborange uf der Site vom Vorstadtquai, zu sattem Violett, Grüen und Rot, und schliesslich Richtig Alpenquai in es chüels Blau verlaufe. Somit simuliere sie en farbliche Tagesablauf. D Cogliatti het die farbige Fläche anenander gordnet, um illusionistischi Unterbrüch, Nische und Fänster in der Mur entstoh z lo und so en imaginäre Lebens- und Wohnrum, e «farbigi Stadt» entstoh z lo.[1]

S trompe-l’œil ergänzt d Farbigkeit vo de farbige Vorstadthüser wo jetzt no stönd. Es erweckt so die versunkeni Hüserzile zu neuem Läbe. «Durch die bunten Reflektionen von der Wand zur Decke und zum Boden hin ergibt sich an heissen Tagen ein Aquarium–Gefühl…»[2] D Abfolg vo de Farbe erinneret au an e Tagesverlauf.[3] «Die grossen freien Flächen auf dem Wandbild […] bilden eine ideale Plattform für verschiedene Nachrichten.»[4] „Es gibt einen Ort in Zug, der direkt in die Seele der Jugend führt. Eine Art physisches Facebook […] – die grossartige bunte Wand in der Katastrophenbucht, zwischen Rössliwiese und Alpenquai.“[5]

In de 1970er Jahren het der Hans Potthof mit Jugendliche die 112 Meter langi Betonwand vo der Vorstadtbrugg bemalt. Wil em Potthof sis Wärk verschmiert worde isch, isch d Cogliatti vom Stadtbauamt beuftreit worde, d Mur neu z gstalte. 1995 het d Cogliatti im Uftrag vom Zuger Schul– und Stadtbauamt 55 Kinder agleitet, d Betonwand z bemale. S Thema isch «Wohne» gsi, gmalt isch hauptsächlech in Blautön worde – en Aspielig uf die dört 1887 im See versunkene Hüser. D Wandmalerei isch am 6. Juli 1995, e Tag nach der Gsamtsanierig vom darüberliegende, a die glichi Katastrophe erinnernde Rigiplatz igweiht worde.[6]

Nachdäm d Malerei vo 1995 mehrmals „verschandlet“ worde isch, het d Stadt 1998 d Cogliatti mit der Neugstaltig vo der Wand beuftreit. Mithilfe vome Flachmaler und für rund 140 Stunde het d Künstlerin „ihre eigenen skulpturalen und farblichen Visionen“ umgsetzt.[7] Ihres Ziel isch u. a. gsi, „[m]it malerischen Mitteln eine dritte Dimension vor[zu]täuschen […] [I]hrem Werk verlieh sie deshalb den Namen «Trompe-l’œil» Augentäuschung“; do derfür het u. a. d Dominanz vo de Fensterluke in der Mur broche wärde müesse.[8] D Cogliatti het ihr trompe-l’œil Afang August 1998 fertiggstellt.[8]

  1. Brigitte Moser: Maria Bettina Cogliatti, trompe-l’œil. In: Kunst im öffentlichen Raum der Stadt Zug. Edition Hochparterre, Züri 2016, ISBN 978-3-909928-37-8, S. 172.
  2. Cécile Bühlmann (Hrsg.): mis lozärn: Neun Streifzüge durch die Zentralschweiz für Frauen. Xanthippe Verlag, Züri 2019, ISBN 978-3-905795-65-3, S. 106–107.
  3. Andreas Faessler: «Hingeschaut»: Ein Tagesverlauf in Farbe. In: Luzerner Zeitung. 4. Juli 2018 (online [abgerufen am 23. Mai 2020]).
  4. Renata Cervetto: Einige Gedanken zu Zugs Kunst im öffentlichen Raum. In: Kunst im öffentlichen Raum der Stadt Zug. Edition Hochparterre, Züri 2016, ISBN 978-3-909928-37-8, S. 48.
  5. Falco Meyer: Jugendgeflüster in der Katastrophenbucht. In: zentralplus. 16. Juli 2015 (online [abgerufen am 15. Juli 2020]).
  6. cis: Offizielle Einweihung der Wandmalereien unter der Vorstadtbrücke: Vernissage für 55 junge Künstler. In: Zuger Nachrichten. 7. Juli 1995.
  7. Annemarie Setz: Zuger Katastrophenbucht: Maria Bettina Cogliatti gestaltet wieder die Quaimauer. In: Neue Luzerner Zeitung. 23. Juli 1998.
  8. 8,0 8,1 red.: Vorstadtbrücke: Maria Bettina Cogliatti war am Werk. In: Neue Luzerner Zeitung. 13. August 1998.


Koordinate: 47° 10′ 10,8″ N, 8° 30′ 49,7″ O; CH1903: 681513 / 224860

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