Tristan und Isolde

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Dä Artikel behandlet dr literarisch Stoff vom Tristan und dr Isolde. Für anderi Bedütige lueg doo.
Dr Tristan und d Isolde mit em Liebesdrank, John William Waterhouse
Moderne künstlerische Darstellung: Anna Costenoble, Tristan und Isolde, 1900.

D Gschicht vom Tristan und dr Isolde isch näbe dere vom Gral oder dere vom Köönig Artus und sinere Daafelrunde äine vo de Stoff, wo in dr verzelende Litratuur vom oiropäische Middelalter immer wider bearbäitet worde isch. E hufe Dichder vo de underschidligste Volkslitratuure – bsundrigs z Frankriich und Dütschland – häi dä spannigsriich Stoff gstaltet.

D Handlig[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Dr Tristan isch dr Soon vom Riwalin, em Köönig vo Lohnois, wo im ene Chrieg ums Lääbe choo isch, und vo dr Blanscheflur, dr Schwöster vom Köönig Marke vo Cornwall, wo us Seensucht noch iirem Maa Riwalin au gstorbe isch. Dr Tristan isch bim Rual le très loyal, eme Fründ vom Riwalin, ufgwaggse. Won er sibni worde isch wird dr Tristan ins Usland gschiggt, zum Sprooche go leere. Spööter holt men en wider zrugg, so dass er die wichdige Here in sim Land cha kenneleere. Dr Tristan wird mit sim Knappe Kurvenal entfüert und in Cornwall wider freigloo. Bim Köönig Marke erfaart er vo sinere aadlige Härkumft und will dr Dood vo sim Vater räche. So drifft er uf e Morgan, wo si Vater umbrocht het, und döödet en.

Dr Morold, dr Soon vom Köönig vo Irland, forderet si jöörlige Dribut vo Cornwall. Dr Tristan forderet aber dr Morold zum Zwäikampf uuse und gwünnt, wird aber vom Morold sim Schwärt vergiftet. Er faart uf Irland, wil er wäiss, dass nume d Isolde, d Schwöster vom Morold, iin cha häile. Won er aachunnt, verzellt er, er häissi Tantris. Für zum ghäilt wärde, muess er dr Köönigin Isolde uf dr Harfe voorspiile und deren iirer Dochder, wo au Isolde häisst, Underricht gee.

Wo dr Tristan wider dehäim isch, säit men em Köönig Marke, er müessi hüroote, wil er no käi Noochfolger häig und mä schloot em die schööni Isolde vor, under dr Bedingig, ass er kä anderi wurd hüroote. Er säit Jo, wil er aanimmt, ass d Isolde mit dere Hüroot nit wurd iiverstande si.

Dr Tristan goot uf Irland, zum im Naame vom Köönig Marke um d Hand vo dr schööne Isolde aazhalte. D Familie stimmt zue, aber nume, wenn si au Köönigin vo Ängland wird. So gönge dr Tristan und d Isolde zrugg zum Marke. Dr Isolde iiri Mueter, d Köönigin Isolde, het vor dr Abfaart non e Liebesdrank kocht, und git en dr Brangaine, ere Verwandte, mit. Wenn denn dr Köönig Marke und d Isolde dä zämme wurde drinke, wurde si sich für ewig gärn haa. Wo aber d Brangaine nit druf ufbasst, drinke dr Tristan und d Isolde äine noch em andere us em Gfääss. Si verliebe sich inenander und fange aa, sich häimlig afo dräffe.

Mit ere Hinderlist wird d Isolde entfüert, aber dr Tristan cha sä zrugg zum Köönig bringe. Dr Tristan und d Isolde dräffe sich jetz immer öfter, bis si entdeggt wärde. Mä stellt ene Falle, aber si wärde nie verwütscht. Dr Köönig Marke glaubt scho nüm an die Gschichte, aber denn merkt er halt doch, ass si inenander verliebt si. Er loot sä lo si, bis er si z Nacht emol im Bett verwütscht. Dr Tristan flüchdet druf uf Dütschland.

In Dütschland isch Chrieg. Dr Tristan drifft uf e Herzog Jovelin und däm si Familie, d Frau Karsie, d Dochder Isolde aux mains blanches und dr Sohn Cahedin le noble. Die bäide verbünde sich und zien in Chrieg. Dr Tristan gseet jetz d Isolde aux mains blanches immer hüfiger, und si erinneret en an d Isolde z Ängland. Aber schliesslig verliebt er sich in d Isolde aux mains blanches. Er wird in ere Schlacht vom ene vergiftete Speer verletzt und cha nume mit dr Salbi vo dr Köönigin vo Irland grettet wärde, wo s Ghäimnis von ere au dr Isolde vo Ängland kennt.

Dr Tristan schiggt si dröije Begläiter Kurvenal uf Ängland, zum d Isolde vo Ängland zu iim z bringe. Si mache ab, ass er e wisses Seegel wurd hisse, wenn er mit dr Isolde zruggchiem und sust e schwarzes. Wo s Schiff zruggchunnt, liegt d Isolde aux mains blanches dr doodchrank Tristan aa und verzelt em, ass s Seegel schwarz sig. Das macht si, wil si dr Tristan nid an d Isolde vo Ängland will verliere. Dr Tristan het druf kä Hoffnig me und stirbe. Wo d Isolde vo Ängland aachunnt und dr doot Tristan gseet, wird si schweer chrank und stirbt glii druf sälber.

Ursprung[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Tristan und Isolde vom Herbert Draper (1863–1920)
Tristan und Isolde vom Edmund Blair Leighton (1853–1922)

Mä cha dr Ursprung vo dr Tristan-Legände nit zueverlässig rekonstruiere, vor allem isch e keltische oder e germanische oder en orientalische Ursprung mööglig.

Die keltischi Ursprungstheorii isch die woorschinligsti, wil s e hufe lokali und historischi Bezüüg git (Drystan fab Tallwch, Diarmuid und Gráinne und Scéla Cano meic Gartnáin, „D Gschicht vom Cano, em Soon vom Gartnán“). In Cornwall het mä e Stele us em 6. Joorhundert gfunde mit em Naame Drustanus druf, was villicht e latinisierti Form vom Naame Tristan isch.

Mä vermuetet, ass dr Stoff us keltische Lais zerst in nordfranzösischi und anglonormannischi Spiilmaadichdige übernoo worde isch. Si sin alli nume in Fragmänt überliiferet, wie d Romään vom Béroul, wo im 12. Joorhundert entstande si, die kunstvolleri Bearbäitig vom anglonormannische Thomas vo Ängland und e Tristan-Fassig vom Chrétien de Troyes, ebefalls us em 12. Joorhundert, wo aber d Existänz von ere umstritte isch. Vo do us isch d Saag in die spanischi, italiänischi, dütschi, skandinavischi, slawischi und sogar in die griechischi Litratuur ufgnoo worde.[1]

Im Ganze cha mä drvo usgoo, ass sich der Stoff im Lauf vo de Joorhundert us de verschiidenste Kwelle entwigglet het, so dass es kä Teggst git, wo mä von em chönnt sääge, as är dr ursprünglig sig.

Bearbäitige[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Die ersti dütschi Bearbäitig vom Tristan-Stoff stammt vom Eilhard vo Obärg. Si Tristrant isch woorschinlig am Ändi vom 12. oder am Aafang vom 13. Joorhundert entstande. Us em 12. Joorhundert si nume drei Pergamänt-Bruchstück vo sim Teggst erhalte. Drei Babbiir-Handschrifte, wo us em 15. Joorhundert stamme und vermuetlig uf e Bearbäitig vom Teggst us em 13. Joorhundert zruggönge, überliifere dr vollständig Teggst.

Uf dr Wersioon vom Thomas vo Ängland basiert au dr fragmentarisch Värsroman Tristan vom middelhoochdütsche Dichder Gopfriid vo Stroossburg us em 13. Joorhundert, wo as die „klassischi“ middelalterligi Daarstellig vom Stoff gältet. Dr Ulrich vo Türheim und au dr Heinrich vo Freibärg häi Fortsetzige gschriibe, zum im Gopfriid si Fragmänt abzschliesse. En Übersetzig vom französische Prosa-Tristan isch e Tristanroman, wo im 15. Joorhundert entstande und in Bruchstück überliiferet isch. Um 1400 häi dr Franz und dr Niklaus Vintler us Booze e Däil vo iirem Summerhuus uf iirem Schloss Runkelstäi mit Terraverde-Freske zum Motiv vom Tristan und dr Isolde lo usmoole.

Über s Middelalter uuse häi e hufe witeri Schriftsteller, bildendi Künstler und Komponiste Tristan-und-Isolde-Bearbäitige gmacht, wie dr Hans Sachs (Dragödie, 1553), dr Karl Immermann (e Dragödie, 1840, wo dr Ludwig Tieck bearbäitet und fertig gschriibe und 1841 veröffentligt het), dr Richard Wagner (Tristan und Isolde, Opere, 1859) und dr Thomas Mann, wo d Nowälle (Tristan, 1901) von em uf d Opere vom Wagner aaspiilt, aber kä Tristan-Gschicht isch. Dr John Neumeier het die Nowälle 2003 in e Ballett umgsetzt: Tod in Venedig. Dr Bernard Cornwell het s Thema in sini Arthus-Chronike ufgnoo. Dr Choreograf David Dawson het 2015 s erste komplette Tristan und Isolde-Ballett erschaffe.

In dr Metal-Muusig und au in dr Muusig vo dr Mittelalterszene isch s Thema ufgriffe worde, wie zum Bischbil vo Blind Guardian (The Maiden and the Minstrel Knight uf em Album A Night at the Opera, 2002), vo Grave Digger (Tristan’s Fate uf em Album Excalibur, 1999) oder vo Qntal, wo dr Thematik 2003 s ganze Album Qntal III – Tristan und Isolde gwidmet häi.

Verfilmige[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Tristan und Isolde - Illustrazioon vom W. Otway Cannell in: Legends & Romances of Brittany by Lewis Spence
  • 1943: Der ewige Bann (im Original L'Éternel Retour) Frankriich – Reschii: Jean Delannoy, Dräibuech: Jean Cocteau
  • 1981: Feuer und Schwert – Die Legende von Tristan und Isolde, Irland, Dütschland – Reschii: Veith von Fürstenberg
  • 1998: Tristan und Isolde – Eine Liebe für die Ewigkeit, Dütschland, Italie – Reschie: Fabrizio Costa
  • 2006: Tristan & Isolde, Tschechie, Groossbritannie, Dütschland – Reschii: Kevin Reynolds

Litratuur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • 1901: Gopfriid vo Stroossburg: Tristan und Isolde. Nöi bearbäitet vom Wilhelm Hertz. Stuttgart 31901 (bi Cotta)
  • 1986: Gottfried von Straßburg; Rüdiger Krohn (Hrsg.): Tristan: Verse 1–9982. Band 1, Reclam, Ditzinge 1986, ISBN 978-3-15-004471-1 / Verse 9983–19548 Band 2 ISBN 978-3-15-004472-8 (Mittelhoochdütsch / Nöihoochdütsch).
  • 1988: Günter de Bruyn: Tristan und Isolde, Fischer Taschenbuch 8275, Frankfurt am Main 1988ff, ISBN 978-3-596-28275-3
  • 1989: Daniel Lacroix, Philippe Walter: Tristan et Iseut. Les poèmes francais. La saga norroise. Textes originaux et intégraux présentés, traduits et commentés par Daniel Lacroix et Philippe Walter (= Le livre de Poche - Lettres Gothiques, Band 4521). Librairie générale française, Bariis 1989, ISBN 2-253-05085-7
  • 1998: Gottfried von Straßburg; Dieter Kühn (Hrsg.): Die Geschichte der Liebe von Tristan und Isolde. Reclam, Stuttgart 1998, ISBN 978-3-15-004474-2.
  • 2013: Asuka Yamazaki: Das deutsche Nationalbewusstsein des 19. Jahrhunderts und Richard Wagners „Tristan und Isolde“, Königshausen & Neumann, Würzburg 2013, ISBN 978-3-8260-5344-3

Fuessnoote[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  1. Brockhaus 14. A., Bd. 15, Stichwort Tristan

Weblingg[ändere | Quälltäxt bearbeite]

 Commons: Tristan and Iseult – Sammlig vo Multimediadateie
Dä Artikel basiert uff ere fräie Übersetzig vum Artikel „Tristan_und_Isolde“ vu de dütsche Wikipedia. E Liste vu de Autore un Versione isch do z finde.