Synagoge vom schwäbische Typus

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D Synagoge Ichahausa (2013)
Dialäkt: Oberallgairisch
D Synagoge Hürbe bei Krumbach (om 1915)

Synagoge vom schwäbische Typus wore Synagoge, wo zwische 1780 und 1820 z Schwoba in Bayern enstande sind.[1] Es sind stattliche Synagoge gwea, wo s wagsede Selbstbewusstsin und d gstiegne Akzeptanz vo d Jude z Schwoba widrspiaglet händ.

Gschichd[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Jude sind im Middelalder z Dytschland vo d Städte uf s Land und an en Rand vo da Gsellschaft vertriebe wore. Si händ nacher oft bloos vroinzelt und sporadisch gsiedlet. E jidisches Gmoindelebe hods nit gebe. Erscht am End vom 16. Johrhundert find mer wieder Zoiche vo jidischr Reorganisation. Z Schwobe händ si si davo schneller erholt als andrswo. Früah händ Jude do widr Kultusgmoinde uf Ortsebene bildet und aagfanget Synagoge z baue.[2]

D Synagoge sind mid dr Zit allad representativr wore. So isch um anno 1800 e eigeständigr Baustil entschande, wo in dr Architekturgschicht als „schwäbischr Synagogetypus“ bezoichnet werd.[3] Kulturgschichtli kaa mer d Baute im Empire-Stil zuarechne.

Synagoge z Wallerstoi[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Vermuatli hods scho im 14. Johrhudert e kloine jidische Gmoischaft z Wallerstoi gebe. Erscht wia d Jude us d umliegede Städt vertriebe wore sind, isch de jidische Gmoinde gwagse. D alde Synagoge isch am End vom 18. Johrhundert aagrisse wore. D letzte Synagoge z Wallerstoi isch zwische 1805 - 1807 entstande und werd huit zu de Synagoge vom schwäbische Typus grechnet. Ab 1938 isch dia Synagoge vo d Nazis als Lager gnutzt wore. Nach 1945 als Kino und seit 1979 als Sparkasse.

Synagoge z Ichahausa[ändere | Quälltäxt bearbeite]

D erschte Synagoge z Ichhahausa isch scho 1687 entstande. Anno 1781 isch dia Synagoge durch en Nuibau im schwäbische Stil ersetzt wore, wohrscheinli vom Kirchebaumoistr Joseph Dossenberger. Ab 1938 isch s als Lager vo dr Wehrmacht zweckentfremdet wore. Vo 1958 bis Sommer 1985 hod d Gmoind s Objekt als Fuirwehrhaus vrwendet. Dank dem Aktionskreis Synagoge Ichenhausen e. V. isch d Synagoge vo 1984 bis 1987 authentisch sanieret wore. Huit isch s a „Haus dr Begegnung“. Im obre Stock gits a ständige Ausstellung über s Landjudedum.[4]

Synagoge z Hürbe, Krumbach[ändere | Quälltäxt bearbeite]

D erschte Synagoge z Hürbe (huit Doil vo Krumbach) isch anno 1675 baut wore.[5] Seitdem hods au a oignständige jidische Kultusgmoind gebe (bis 1942). 1818 hod d jidische Gmoind a Johann Nepomuk Salzgeber midm Neibau vo d Synagoge beauftragt. 1819 isch s baut und 1938 ausgraubt, 1939 niedrbrennt und 1942 abgrisse wore. Dr Bau vom schwäbische Typus von 1819 schaut a bizzle us, wia d Synagoge vo Ichahausa vom Joseph Dossenberger.[6] So wia diese a Saalbau mid Rundbogefeschtr und kloinr Kuppel über m Toraschrein.

Synagoge z Illeroicha/Altestadt[ändere | Quälltäxt bearbeite]

D erschte Synagoge z Altestadt (früher: Illeroicha) isch 1719 baut wore. D Synagoge im schwäbische Stil is anno 1802/03 entstande. D Plan isch vom Baumoischtr Johann Nepomuk Salzgeber aus Buach. Vorbild isch d Ichahausa Synagoge gwen. 1938 isch dia Synagoge vo d Nazis verwüstet wore und 1955 hod mer si abgrisse. Huit stoht do a Wohnhus und bloos a Gedenktafel erinnert an d Synagoge.

Bildr[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Guck au[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Lidratur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Benigna Schönhagen (Hg.): „Ma Tovu …“ Wie schön sind deine Zelte, Jakob. Synagogen in Schwaben. München 2014, 208 Seiten, ISBN 978-3-943866-24-7.
  • Michael Brenner, Sabine Ullmann (Hg.): Die Juden in Schwaben. Oldenbourg, München 2013, ISBN 978-3-486-70484-6.

Weblink[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Beleg[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  1. „Ma Tovu…“. „Wie schön sind deine Zelte, Jakob…“ Synagogen in Schwaben. Begleitbroschüre zur Ausstellung des Netzwerks Historische Synagogenorte in Bayerisch-Schwaben, konzipiert und umgesetzt vom Jüdischen Kulturmuseum Augsburg-Schwaben. Augsburg 2013
  2. Sabine Ullmann, Judentum in Schwaben (bis 1800), 2013; in: Historisches Lexikon Bayerns. Archiviert vom Original am 16. August 2016; abgruefen am 1. September 2017.
  3. Jüdisches Leben in Bayern. Mitteilungsblatt des Landesverbandes der israelitischen Kultusgemeinden in Bayern. 29. Jahrgang, Nr. 125, 2014. S. 7-8.
  4. Aktionskreis Synagoge Ichenhausen e. V. (Hrsg.): Synagoge Ichenhausen. Festschrift zur Eröffnung der ehemaligen Synagoge von Ichenhausen als Haus der Begegnung am 4. Dezember 1987. Landratsamt, Ichenhausen 1987
  5. Aus der Gechichte der lüdischen Gemeinden im deutschen Sprachraum. Abgruefen am 23. Oktober 2019.
  6. von Hagen, B. & Wegener-Hüssen, A. 2004: Denkmäler in Bayern – Landkreis Günzburg – Ensembles, Baudenkmäler, Archäologische Denkmäler. – Hrsg.: Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, Karl M. Lipp Verlag, München, ISBN 3-87490-589-6, 600 S. (S. 230 f.)


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