Roosakrànz

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A Roosakrànz.
Dialäkt: Mìlhüüserdiitsch
A Roosakrànzrìng.

A Roosakrànz (vum Làtiin. rosarium „Roosahäcka“, „Roosagàrta“, „Roosakrànz“; veràltet uff Diitsch Pàternoschterschnüar), àlamànisch àui Bätti, Bättli, Nuschter, ìsch a Gebatskätta, wo fìrs Roosakrànzgebat bnutzt wìrd. S’ Wort Roosakrànz kààt àui a Bezaichnung fìrs Roosakrànzgebat salbscht sìì. S’ Roosakrànzgebat bschteht gweehnlig üss Roosakrànzgsatzer[N 1] üss’ma Vàtterùnser un je zehn Ave Maria; d’rwillscht betràchtet maa s’ Laawa, Schtarwa un Ufferschtehung vum Jesüs Chrìschtüs. Jeeder Gsatz schlìesst maa mìt dr DoxologiiEehra säjg em Vàter“ àb. Dr Roosakrànz wìrd hìttz’tààgs àls d’ maischt verbraiteta kàthoolischa-n-Ààdàchtsform ààglüagt.[1][2]

d’ Harkunft vum Begrìff[ändere | Quälltäxt bearbeite]

S’ Wort Roosakrànz schtàmmt vum làtiinischa Wort rosarium, wo mìt ‚Roosagàrta‘-n-ìwwersätzt wìrd. Ìn dr krìschtliga Verbìldlichung versìnnbìldliga Roosagwackser vor àllem d’ Mària, d’ Müatter vum Jesüs. S’ Motiv vu dr Müattergottes ìm Roosahààg, a Baischpìel fìr a Hortus conclusus, ìsch a Sìnnbìld fìr d’ Jungfràuiligkait vu dr Mària. Àui a Krànz üss Roosa uff’m Kopf versìnnbìldligt d’ Jungfràuiligkait. Ìn dr Lauretànischa Litanäi wìrd d’ Mària àls Rosa mystica („ghaimnissvolla Roosa“) hargrüafa.

Dr kìrchalàtiinischa Begrìff rosarium ìsch schpeeter uff d’ Gebatskätta-n-ìwwertrajt worra. Ìm 15. Joohrhundert hàt maa zem äärschta Mol d’ Bezaichnung ‚Roosakrànz‘ uff Diitsch bnutzt; maa waisst àwwer nìt, ìn wällem Zammahàng s’ diitscha Wort äntschtànda-n-ìsch. ’S wìrd ààgnumma, àss d’ Gebatskätta urschprìnglig üss Roosablüama bschtànda hàt, wo-n-uff’ra Schnüar raihawiis uffgschtällt gsìì sìnn.[3]

Theologischer Ghàlt[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Dr Roosakrànz ìsch a Ààdàcht ums Laawa vu dr Mària un vum Jesüs. Ar verbìndet Màriaverheerung un Chrìschtüsfrommhait, wo dr Jesüs Chrìschtüs ìn siinera Äntüüsserung un siim Liida betràchtet. Biim Roosakrànz meditiart maa-n-ìwwer zàhlriicha Theema, vu dr Verkìndigung vum Härr ìwwer d’ Geburt, s’ äffentliga Laawa, s’ Liida un Schtaarwa vum Jesüs Chrìschtüs bis züa siinera Uffärschtehung un d’ Sandung vum Hailiggaischt àn Pfìngscht.[4]

wia maa dr Roosakrànz beetet[ändere | Quälltäxt bearbeite]

àllgmainliga Schtrüktüür[ändere | Quälltäxt bearbeite]

wia maa dr kàthoolischa Roosakrànz beetet:
(1) Kritzzaicha,
Glàuiwensbekänntniss
(2) Vàtterùnser
(3) dräi Ave Maria, Eehra säjg em Vàtter
(4) Vàtterùnser
(5) fìmf Gsatza mìt je ema Vàtterùnser, zehn Ave Maria un ema Eehra säjg em Vàtter

Dr Roosakrànz zeehlt 59 Pärla odd’r Knäpf, wo-n-uff’ra Schnüar raihawiis uffgschtällt sìnn, odd’r dur Kättaglanker verbunda sìnn. S’ Roosakrànzgebat fàngt maa-n-uff’m Kritz un da dräi Pärla àà, wo vu zwìscha zwai groossa Pärla lìega. Druff folga-n-uff’m Krànz fìmfmol zehn klaina Pärla (fìr d’ Ave Maria) un a groossa Pärla (fìrs Vàtterùnser un Eehra säjg em Vàtter). A Vàtterùnser, zehn Ave Maria un ain Eehra säjg em Vàtter bìlda-n-a Gsatz.

d’ Roosakrànzghaimnissa[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Dàtoo betràchtet maa biim Roosakrànzgebat zwànzig Ghaimnissa, wo ìn viar Fìmfergruppa-n-uffgtailt sìnn. Dr Begrìff un d’ tràdizionälla fìmfzehn Ghaimnissa hàt dr Louis-Marie Grignion de Montfort (1673–1716) zem äärschta Mol gschrìewa. Ìn da fìmfzeehn Ghaimnissa hàt Pàpscht Johànnis Pooli II. ìm Oktoower 2002 mìt’m pàpschtliga Briaf Rosarium Virginis Mariae a viarta Fìmfergruppa vu Roosakrànzghaimnissa, d’ lìchtriicha Ghaimnissa, züagfiagt.[5]

Bii jeedem Ghaimniss fiagt maan-a Relàtivsàtz àm äärschta Tail vum Ave Maria züa, z. B. „un gebenadäit ìsch d’ Frucht vu diim Laib, dr Jesüs – wo vu da Toota-n-uffärschtànda-n-ìsch“.

d’ fraidvolla Ghaimnissa (gaudii mysteria)[ändere | Quälltäxt bearbeite]

D’ fraidvolla Ghaimnissa (odd’r fraidvolla Roosakrànz) betràchta d’ Mänschwìrdung Gottes un s’ verbargta Laawa vum Jesüs.

elsassisch làtiinisch
Jesüs, wo düü, o Jungfràui, vum Hailiggaischt ämpfànga hààsch (Lk 1,35 EU) quem Virgo concepisti
Jesüs, wo düü, o Jungfàui, zu dr Elisabeth trajt hààsch (Lk 1,39–56 EU) quem visitando Elisabeth portasti
Jesüs, wo düü, o Jungfràui, z’ Betlehem geboora hààsch (Lk 2,1–20 EU) quem Virgo genuisti.
Jesüs, wo düü, o Jungfràui, ìm Tampel uffgopfert hààsch (Lk 2,22–24 EU) quem in templo praesentasti
Jesüs, wo düü, o Jungfràui, ìm Tampel wìeder gfunda hààsch (Lk 2,41–52 EU) quem in templo invenisti

d’ schmarzhàfta Ghaimnissa (doloris mysteria)[ändere | Quälltäxt bearbeite]

D’ schmarzhàfta Ghaimnissa (odd’r schmarzhàfter Roosakrànz) betràchta dr Chrìschtiliidenswaag.

elsassisch làtiinisch
Jesüs, wo fìr uns Blüat gschwìtzt hàt (Lk 22,44 EU) qui pro nobis sanguinem sudavit
Jesüs, wo fìr uns gaisselt worra-n-ìsch (Joh 19,1 EU) qui pro nobis flagellatus est
Jesüs, wo fìr uns mìt Dorna kreent worra-n-ìsch (Joh 19,2 EU) qui pro nobis spinis coronatus est
Jesüs, wo fìr uns s’ schwara Kritz trajt hàt (Joh 19,17 EU) qui pro nobis crucem baiulavit
Jesüs, wo für uns gekritzigt worra-n-ìsch (Joh 19,18 EU) qui pro nobis crucifixus est

d’ glorriicha Ghaimnissa (gloriae mysteria)[ändere | Quälltäxt bearbeite]

D’ gloriicha Ghaimnissa (àui gloriicher Roosakrànz) betràchta d’ Uffärschtehung vum Chrìschtüs.

elsassisch làtiinisch
Jesüs, wo vu da Toota-n-uffärschtànda-n-ìsch (Lk 24,6 EU) qui resurrexit a mortuis
Jesüs, wo ìn dr Hìmmel uffgfahra hàt (Apg 1,9–11 EU) qui in caelum ascendit
Jesüs, wo uns dr Hailiggaischt gsanda hàt (Apg 2,1–13 EU) qui Spiritum Sanctum misit
Jesüs, wo dìch, o Jungfràui, ìn dr Hìmmel uffgnumma hàt (1 Kor 15,22–23 EU) qui te, Virgo, assumpsit.
Jesüs, wo dìch, o Jungfràui, ìm Hìmmel kreent hàt (Offb 12,1 EU) qui te, Virgo, in caelis coronavit.

d’ lìchtriicha Ghaimnissa (lucis mysteria)[ändere | Quälltäxt bearbeite]

D’ lìchtriicha Ghaimnissa (odd’r lìchtriicher Roosakrànz) betràchta wìchtiga Momanta vum äffentliga Laawa un vum Wunderwìrka vum Jesüs, àlso siina Taifeta ìm Jordan dur dr Johànnis, s’ Wunder àn dr Hochzitt z’ Kana, d’ Verkìndigung vum Raich Gottes, siina Verkläärung uff’m Bari Tabor un d’ Iisätzung vum Broot-un-Wii-Sàkràmant biim hailiga-n-Oowa-n-assa z’ Jerusalem.

elsassisch làtiinisch
Jesüs, wo vum Johànnis täift worra-n-ìsch (Lk 3,21–22 EU) qui apud Iordanem baptizatus est
Jesüs, wo sìch àn dr Hochzitt z’ Kana uffabàrt hàt (Joh 2,1–12 EU) qui ipsum revelavit apud Canense matrimonium
Jesüs, wo uns s’ Raich Gottes verkìndet hàt (Mk 1,14 EU) qui regnum Dei annuntiavit
Jesüs, wo uff’m Bari verkläärt worra-n-ìsch (Lk 9,28–36 EU) qui transfiguratus est
Jesüs, wo uns d’ Öicharistii gschankt hàt (Mk 14,17–25 EU) qui eucharistiam instituit

Wuchaplàn[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Ìn dr kàthoolischa Kìrch beetet maa gweehnligerwiis d’ Ghaimnissa vum Roosakrànz noh-n-em folgenda Wuchaplàn:[6]

Sunntig Mantig Zischtig Mìttwuch Dunschtig Friitig Sàmschtig
glorraicha Ghaimnissa fraidvolla Ghaimnissa schmarzhàfta Ghaimnissa glorraicha Ghaimnissa lìchtraicha Ghaimnissa schmarzhàfta Ghaimnissa fraidvolla Ghaimnissa

Vor dr Iifiahrung vu da lìchtriicha Ghaimnissa hàt ma tràdizionäll dunnschtigs d’ fraidvolla un sàmschtigs d’ glorriicha Ghaimnissa betràchtet.

Lìteràtüür[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Edelsteine, Himmelsschnüre. Rosenkränze und Gebetsketten. Katalog Salzburg Dommuseum 2008.
  • Torsten Cress: Die Rosenkranzandacht. Iin: ders.: Sakrotope. Studien zur materiellen Dimension religiöser Praktiken. Bielefeld 2019. S. 99–115.
  • Urs-Beat Frei, Fredy Bühler (Hrsg.): Der Rosenkranz. Andacht – Geschichte – Kunst. Benteli, Bern 2003.
  • Ludwig Maria Grignion von Montfort: Le secret admirable du très saint Rosaire – Pour se convertir et se sauver. Flavigny (F) 2005. ISBN 2-87810-052-2. Deutsch: Der heilige Rosenkranz – Das wunderbare Geheimnis der Bekehrung und des Heils.
  • Elmar Gruber: Der Rosenkranz. Stationen des Glaubens. München 1978, 9. Auflage 2000.
  • Romano Guardini: Der Rosenkranz Unserer Lieben Frau – Gedanken über das Rosenkranzgebet. Würzburg 1940.
  • Leonard Holtz: Mysterium und Meditation. Rosenkranzbeten heute. Paulinus, Trier 1976, ISBN 3-7902-0117-0.
  • Heribert Holzapfel: St. Dominikus und der Rosenkranz. (Veröffentlichungen aus dem Kirchenhistorischen Seminar München; 12) München 1903.
  • Heinrich Janssen: Perlen des Gebets. Der Rosenkranz, Hinführung und geistliche Deutung. Herder, Freiburg i. Br. 2003, ISBN 3-451-28232-1.
  • Willibald Kirfel: Der Rosenkranz. Ursprung und Ausbreitung. Bonn 1947, Walldorf 1949, (Neudruck 2003).
  • Wilfried Kirsch: Handbuch des Rosenkranzes. Dom-Verlag, Wien 1950.
  • Karl Joseph Klinkhammer: Ein wunderbares Beten. So entstand der Rosenkranz. Johannes-Verlag, Leutesdorf 1980, ISBN 3-7794-1158-X.
  • Christoph Kühn: Der Rosenkranz nach Johannes Paul II. Eine Darstellung der 20 Rosenkranzgeheimnisse. Illustrationen von Gian C Olcuire. Naumann, Würzburg 2003, ISBN 3-88567-088-7.
  • Pietro Principe: Der Rosenkranz. Liberia Editrice Vaticana, Vaticano 2002, ISBN 88-209-7410-X.
  • Gislind Ritz: Der Rosenkranz. München 1962.
  • Rainer Scherschel: Der Rosenkranz – das Jesusgebet des Westens. 2. Auflage. Herder, Freiburg i. Br. 1982, ISBN 3-451-18396-X.
  • Rosenkränze und Gebetsschnüre. Die Sammlung Weihbischof Heinrich Janssen; Bestandskatalog, Niederrheinisches Museum für Volkskunde und Kulturgeschichte e. V. Kevelaer. Kevelaer, 2013. ISBN 978-3-925747-16-8.
  • Jakob Hubert Schütz: Die Geschichte des Rosenkranzes. Unter Berücksichtigung der Rosenkranz-Geheimnisse und der Marienlitaneien. Paderborn 1909.
  • Daniel Tibi: Glaubensperlen. Hinführung zum Rosenkranzgebet. EOS, St. Ottilien 2009, ISBN 978-3-8306-7338-5.
  • Daniel Tibi: Rosenkranz. Betrachtung des Lebens Jesu mit den Augen Marias (PDF-Datei; 842 kB)

Weblinks[ändere | Quälltäxt bearbeite]

 Commons: Rosenkranz – Sammlig vo Multimediadateie

Wikisource Rosenkranz im dütschsprochige Wikisource

Ainzelnohwiisa[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  1. Vgl. Michael Rüdiger: Rosenkranz. III. Historisch. In: Walter Kasper (Hrsg.): Lexikon für Theologie und Kirche (LThK). 3. Auflage. Band 8. Herder, Freiburg im Breisgau 1999, Sp. 1303–1305.
  2. Andreas Heinz: Rosenkranz. II. Im Christentum. In: Gerhard Müller u. a.: Theologische Realenzyklopädie, Bd. XXIX, Berlin-New York 1998, ISBN 3-11-016127-3, S. 401–407.
  3. Rosenkranz. In: D. Johann Georg Krünitz (Hrsg.): Oeconomische Encyclopädie.
  4. Vgl. Andreas Heinz: Rosenkranz. II. Im Christentum. In: Gerhard Müller u. a.: Theologische Realenzyklopädie, Bd. XXIX, Berlin-New York 1998, ISBN 3-11-016127-3, S. 404f.
  5. Johannes Paul II.: Pàpschtliger Briaf Rosarium Virginis Mariæ. 15. Oktober 2002, abgruefen am 29. September 2019.
  6. Pàpschtliger Briaf Rosarium Virginis Mariæ, Nr. 38.

Füassnoota[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  1. Doo kummt s’ Wort „Gsatz“ vu dr hymnischa Dìchtung vum Maischtergsàng.
Dä Artikel basiert uff ere fräie Übersetzig vu dere Version vum Artikel „Rosenkranz“ vu de dütsche Wikipedia. E Liste vu de Autore un Versione isch do z finde.