Rappen

Us der alemannische Wikipedia, der freie Dialäkt-Enzyklopedy
Luzärner Rappe vo 1774 un moderne Schwyzer Rappe
Friiburger Rappe
13. Johrhundert
vergreßeret

E Rappe isch e glei Gäldstickli, wu friähjer im alemannische Biät verbreitet gsii isch – in dr Schwiz hit no; der Schwizer Franke isch in 100 Rappe unterdeilt.

Noch em Kluge[1] isch dr Rappe e Minz gsii, wu zerscht im Elsass prägt wore isch, si het e Adler zeigt, wu as Grabb (Rapp) gützt (verspottet) wore isch.

Dr Peter Wyss schibt am 6. Jünni 1998 im „Stübli“[2]:

Da hed ends vom 13. Jh. e gwissa Her von Rappoldstein – d Ruinen vom Schloss (…) ischt neerdlich von Ribeauvillé (= Rappoltsweiler) im Oberelsass no z gsehn – unerlaubterwiis niidraatsigs Minz lan präägen und im Umleuf btingen. Uf dänen Pfennigen isch es Adlerheut ipräägt gsiin. Aber d Liit hein das niidtatiga Gäld verspotted und hein gseid, das siigi gar nid es Adlerheut, das siigi e Rrappengrind, waa uf däm Minz siigi.

Gschicht[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Anne 1403 hän sich Basel, Briisach, Colmer, Friiburg un anderi Landschafte im Briisgaü un im Elsiss zämme due un hän dr Rappe as haüptsächligi Währungseiheit gnutzt. 1584 isch dä Rappe-Minzbund ufglest wore.

Aber in mehrere Schwizer Kanton sin awel no Rappe prägt wore. 1798 isch in dr Helvetische Republik dr Franke zu 100 Rappe iigfiährt wore. Noch 1803, wu d Helvetik gändet het, hän d Kanton witter Rappe, aber aü eigini gleini Minze prägt. 1840 noch dr Grindig vum Bundesstaat isch as eiheitligi Schwizer Währig dr hittig Franke iigfiährt wore. Im Verhältnis zum franzesische Franke (Franc) isch dr Schwizer bis 1927 1:1 gstande – so aü dr Rappe zum franzesische Centime. Wäge däm heißt dr Rappe aü hit no uf franzesisch centime oder centesimo uf Italiänisch.

Zum witere Schicksal vum Rappe lueg bi Schwizer Franke.

Dr Rappe in dr Redensarte[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Dr Peter Wyss schribt in sinem entrundete Brienzer Hegschtalemannisch im "Stübli" üs sinere Kindheit (in dr 20er Johr vum 20. Johrhundert):

Mier hein no Eirräppler und Zweiräppler bchennd, hein etzen no dr Fiif-, Zähn-, Zewnzg- und Fifzgräppler, und waan i bin e Bueb gsiin, han i no fir nen Fiifer chennen es Ei cheufen und fir achtezwenzg Rappen es Brood.

Dr Wyss brichtet iber verschiidini Redensarte:

Da wird eim eppa ds Sparen und Huusen naagleid: Mit dem Rappen faad ds Sparen an, un en Huuffen Rappen gäben o e Frankän. Wär nir Sorg het zum Rappen, uberchunnd Sorgen mit dem Frankän. (…) Von eim, waa zueverlässig und grad im Läben steid, seid ma eppa: Das ischt eina, waa hundert Rappen fir nen Franken zald. Albeneis mues ma si o i d Finger nän und sägän: Diss und das hätti griisli gäären, aber i han d Rappen nid derfir. Und den mues ma o chennen gsehn, wen eppis nid e Rappen wärärd ischt. Von mengem, waa hiitzutags gschriben wird, mues ma das wol sägän: "Ghein rota Rappen wäärd!"

Lueg au[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Literatur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Julius Cahn: Der Rappenmünzbund: eine Studie zur Münz- und Geldgeschichte des oberen Rheintales. Heidelberg 1901.
  • Hans Schweizer: Der Rappenmünzbund. Hilterfingen: Helvetische Münzenzeitung, 1969.
  • Ilisch, Lutz (Hrsg.): Dirham und Rappenpfennig.
    • Band 1, Mittelalterliche Münzprägung in Bergbauregionen. Analysenreihen. Zeitschrift für Archäologie des Mittelalters: Beiheft 17. Bonn 2003. ISBN 3-7749-3086-4
    • Band 2, Mittelalterliche Münzprägung in Südwestdeutschland. Zeitschrift für Archäologie des Mittelalters: Beiheft 19. Bonn 2004. ISBN 3-7749-3299-9

Weblink[ändere | Quälltäxt bearbeite]

 Commons: Rappen – Sammlig vo Multimediadateie

Fuessnote[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  1. Artikili Rappen in: Friedrich Kluge: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, 21. Uflag, Berlin, New York 1975.
  2. Peter Wyss: Ander Rappen. In: Im Stübli (= e Dialäktkolumne in „Der kleine Bund“, Kültürbiilag zum „Bund“, wu alli Samschtig kunnt); im BUND, 6. Jünni 1998