Radegund

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es Bildli vo dr heilige Radegund im ene Buech vom elfte Joorhundert i dr Stadtbiblioteek vo Poitiers

Die heiligi Radegund isch e tüüringischi Prinzässin, die letschti läbigi Persoon vom tüüringische Königshuus, e fränkischi Königin und e wytume berüemti Chlooschterfrau gsi. Si mues öppen ums Joor 520 uf d Wält cho sii, i dr Landschaft vo de Tüüringer, wo zu säbere Zyt im Nordoschte vo den Alemanne gsi isch, und si isch am 13. Augschte anne 587 i dr akwitanische Stadt Pictavium, em hütige Poitiers z Weschtfrankrych, gstorbe.

Si isch e Näbepatroonin vo Frankrych.

iires Lääbe[ändere | Quälltäxt bearbeite]

D Radegund isch d Dochter vom tüüringische König Berthachar gsi; dr Name vo iirere Muetter könnt me nit. Als jungi Frau het si bi de Lüüt vom letschte Tüüringerkönig Herminafrid, wo iire Unggle gsi isch, und däm sinere Frou Amalaberga gläbt. Anne 531 isch für d Tüüringer dr Chrieg gäge d Franke, wo se sind cho agryffe, verloore ggangen und mit iirem eigete Rych isch es umme gsi, es paar vo iine sind zu den Oschtgooten uf Italien is Exil gange. Do isch d Radegund vo de Franke gfangen und mitgnoo worde. Si het jetz i dr fränkische Ortschaft Adtheias gläbt, wo si Latyn gleert het und e Chrischtin worden isch.

wie me d Radegund em Chlothar bringt

Anne 540 het dr Frankekönig Chlothar sii zur Frau gnoo; das het dr Radegund nit basst, er het nämli scho drüü Fraue gha und isch als grobe Maa bekant gsi, und er het de au no welle die langobardischi Prinzässin Walderada hüroote. D Büecher mit iirere Läbensgschicht sääge, d Radegund heig au als Königin ganz eifach gläbt und guet für armi und chranki Lüüt gluegt.

s Läsipult vo dr Radegund im Heiligchrüüzchlooschter

Wo dr König iire Unggle het lo tööde, sig d Radegund vom Königshof furtgloffe, so wird no verzellt. Si isch uf Noviomagus im Norde vom Rych ggange, is hütige Noyon, wo se dr Bischof Medard als Diakonin bi dr Chile agnoo het. Als Pilgerin het si so wichtigi Oorte bsuecht wie s Doorff Condate, wo dr Heilig Martin anne 397 gstorben isch, und en Einsidelei bi Chonen. Vo döört isch si uf Pictavium. Em Bischof German vo Paris zlieb het dr König am Änd d Radegund dört in Ruei gloo, und er het ere au ghulfe s Frauechlooschter Muettergottes ussen a de Muure gründe. Das isch anne 552 gsi. Dr Bischof Pientius un dr Herzog Austrapius sind ere uf em König sys Gheiss z Hilf choo bim Boue. Das isch s erschte Frauechlooschter vo Öiropa gsi.

S Chlooschter isch under dr alte Stadt Pictavium am Ufer vom Fluss Clain gstande. D Radegund het im Chlooschter nume ganz eifachi Arbete ghulfe mache. D Äptissin isch iiri Adoptivdochter Agnes worde. Anne 569 het dr oschtrömisch Kaiser Justin dr Radegund iirem Chlooschter es Stückli vom Heilige Chrüüz gschickt; sider het das Huus der name Chlooschter vom Heilige Chrüüz gha. Im Uuftragg vo dr Radegund isch dr fromm Maa Reoval uf Jerusalem dr Patriarch go wäge Relikwie vom heilige Mamet für iires Chlooschter frooge.

Wo die mächtigi Herrscherin vo Akwitanie und änglischi Königin Alienor im zwölfte Joorhundert e wyti und steercheri Muur um d Stadt Pictavium, d Hauptstadt vo iirem Land, het lo boue, het me s Radegund-Chlooschter vom heilige Chrüüz id Stadt inegnoo. Der Alienor isch d Chlooschtergründerin und ehemoligi Königin wichtig gsi: uf iirere Burg Chinon isch d Burgkapälle dr Radegund gweit. Und au spöter het bi de weschtfranzösische Landesfürschten iires Aadänken vill ggulte.

D Chlooschterfroue het men i dr Französische Refoluzioon us em alte Chlooschter verjagt und si lääbe sit em zwänzigschte Joorhundert im ene Huus chly usserhalb vo Poitiers, die alti Chlooschterchile us em Mittelalter mit dr Radegund iirem Grab cha men aber no hüt im Zäntrum vo dr modärne Stadt go aluege, si heisst hüt Radegund-Chile.[1]

Wo die frommi und wytume bekanti Chlooschterfrau gstorben isch, het me dr Bischof Gregor vo Tours gholt, wo se guet könnt het, und mit iim isch e grossi Totefyyr für d Radegund gsi.

dr Radegund iires Grab, wo men i dr romanische Chile nöi ufgstelt het

was si bedüütet[ändere | Quälltäxt bearbeite]

D Radegund het dr gross fränkisch Bischof Gregor vo Tuur und dr oschtgotisch Prieschter un Dichter Venantius Fortunatus, wo zwänzg Joor lang z Poitiers gläbt het, guet könnt.

Me weiss no hüt so vill vo iirere Gschicht, wil se z’erscht der Fortunatus grad wo d Radegund gstorben isch zämegstellt und chly spöter d Gschichtschryberin und Chlooschterfrau Baudonivia vo Heiligchrüüz non e prezyyseri und vilsytigeri Verzellig vo der Chlooschtergründerin ufgschribe het. Me het drum e würkliche Pricht vo iirem Läbe und nit numen e Legände wie bi vilnen eltere chrischtliche Heilige. Im fränkische Rych het me d Tüüringerin gly zäntume als heilegi Persoon vereert. Im nüünte Joorhundert isch si vo dr Chile formell zu n ere Heilige erkläärt worde. I vilne Länder git’s Chilene, wo men iire gweiht het.

D Radegund luegt men au no als d Schutzpatronin vom Heiligchrüüz-Chlooschter und vo dr Stadt Poitiers a, und de no vo de Wääber und Wääberinnen und vo de Hafner und Hafnerinne. Iire Maantag isch bi de Katoliken und de Refermierte dr 13. Augschte.

Bis hütt isch dr Radegund iires Grab z Poitiers en Oort, wo vill Lüt e Pilgerreis hii mache.

es Bildfäischter vo dr heilige Radegund i dr Basilika vo der heilige Chrodechild z Paris

d Läbensgschicht[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Venantius Fortunatus: Vita sanctae Radegundis. Das Leben der heiligen Radegunde. Reclam, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-15-018559-9
  • Baudonivia: De vita sanctae Radegundis, libri duo. In: Monumenta Germaniae Historica. Scriptores Rerum Merovingicarum, Bd. II, Hannover, 1888, S. 358-395.

Literatur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Dorothée Kleinmann: Radegunde. Eine europäische Heilige. Verehrung und Verehrungsstätten im deutschsprachigen Raum. Styria, Graz/Wien/Köln 1998, ISBN 3-222-12639-9.
  • Renate Dissertori: Berichten Frauen anders? Die heilige Radegunde von Poitiers in den Viten des Venantius Fortunatus und der Baudonivia. Saarbrücken 2008, ISBN 978-3-8364-9139-6.
  • Josef Semmler: Mittelalterliche Klostervorsteherinnen: Radegunde von Poitiers, Gertrud von Nivelles, Lioba von Tauberbischofsheim. In: Heinz Finger (Hrsg.): Die Macht der Frauen (= Studia humaniora Bd. 36), Düsseldorf 2004, ISBN 3-7700-0847-2, S. 49–73.
  • Ida Friederike Görres: Die siebenfache Flucht der Radegundis. Knecht, Frankfurt 1949.
  • Yvonne Labande-Mailfert: Vie de sainte Radegonde par la moniale Baudonivie.
  • Julia Smith: (2009), Radegundis Peccatrix: Authorizations of Virginity in Late Antique Gaul. In: Rousseau, Philip; Papoutsakis, Manolis (eds.): Transformations of Late Antiquity. Essays for Peter Brown. Burlington 2009, S. 303–26, ISBN 0-7486-1110-X

Lueg au[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Weblink[ändere | Quälltäxt bearbeite]

 Commons: Radegundis – Sammlig vo Multimediadateie

Fuessnoote[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  1. d Websyte vom hütige Chlooschter Abbaye Sainte Croix – Saint-Benoît. Archiviert vom Original am 2. Januar 2020; abgruefen am 20. Januar 2020.