Uwertüüre

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En Uwertüüre (vo französisch ouverture „Eröffnig“) isch en instrumentaali Komposizioon, wo zur Eröffnig vo Büünewärk (Opere, Ballett oder Danz-Suite, Schauspiil), gröössere Vokaalwärk (Kantate, Oratorium) oder allgemäin as Ufdakt vom ene Konzärtbrogramm gspiilt wird.

Gschicht[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Sit em Ändi vom 16. Joorhundert git s Beleeg für instrumentaali Iiläitige zu Danz- und Theaterveraastaltige. Si häi ganz underschidligi Nääme gha: Toccata, Sonata, Sinfonia. Mänggisch häi si nume us ere churze Fanfare bestande. Vom 17. Joorhundert aa häi sich Stück us zwäi Setz mit underschidligem Tempo afo duuresetze. Mänggisch het mä non e dritte Satz draaghänggt. Im franzöösische Sproochgebiet het men e vilmol Entrée, im italiänische Sinfonia gsäit. Erst um öbbe 1800 het sich d Bezäichnig Ouverture duuregsetzt, im Italiänische isch d Bezäichnig sinfonia für Uwertüüre üüblig bliibe.

D Gschicht vo dr Uwertüüre hängt mit dr Sonate und dr Sinfonii zämme, was iire formaal Ufbau betrifft. Im 18. Joorhundert häi die Franzöösische und die Italiänische Uwertüüre as Tüpe vorgherrscht. Mit dr Entwickligsgschicht vo dr Italiänische Uwertüüre hänge s Concerto grosso und d Sinfonii zämme.

E Wärk vo deere Gattig vom Johann Sebastian Bach isch s Erste Brandeburgische Konzärt in sinere Früeform, also ooni dr dritt Satz, wo spööter drzuechoo isch. Dr Bach het die vier Wärk vo deere Gattig äifach mit em Ditel vom Iigangssatz, „Ouverture“, bezäichnet ooni dr ganze Komposizioon e Ditel z gee. Dorum bezäichnet mä sini Orchestersuite (und anderi Suite us em Spootbarock) hüte au vilmol as „Uwertüüre“.

Gege 1800 isch d Drennig in Franzöösischi und Italiänischi Uwertüüre ufgee worde, und d Uwertüüre häi äntwääder e Sonaatesatzform oder si us Theme vo dr Opere, wo si iiläite, zämmegstellt, sodass fast wie Brogrammmuusig chönne si. Sit em Ändi vom 19. Joorhundert het mä die lengere Uwertüüre vilmol mit eme churze Vorspiil ersetzt.

Forme[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Die Franzöösischi Uwertüüre mit irer tüpische, dreisätzige Form:
  • e gravitäätische Iiläitigsdäil mit punktierte Rhüthme,
  • e schnälle, fugierte Middeldäil,
  • en Abschlussdäil, wo an dr erst Däil aagleent isch.
  • Die Italiänischi Uwertüüre wo au e dreisätzigi Form het:
  • e gschnälle, Iiläitigsdäil, wo vilmol konzertant isch,
  • e langsame, ariose Middeldäil,
  • e Danz, wo vilmol an dr erst Däil aagleent isch.

Funkzioone[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • D Opereuwertüüre isch en instrumentals Stück zur Iiläitig von ere Opere, und es wir üübligerwiis gspiilt, wenn dr Vorhang no zue isch. In dr Uwertüüre wärde dr Tenor vom Wärk und vilmol au wääsentligi Elimänt vo dr Handlig und Charakterzüüg vo de handelnde Persone musikalisch vorgstellt. Mänggisch wird dr Wääg zur erste Szene musikalisch daargstellt (Rameau, Gluck). E Variante vo dr Opereuwertüüre isch d Potpourri-Uwertüüre, wo bsundrigs hüfig bi Operette vorchunnt. Doo wärde die wichdigste Melodie us dr Opere oder Operette zämmegmischt (e tüpischs Bischbil isch d Uwertüüre zur Operette Die Fledermaus vom Johann Strauss).
  • D Konzärtuwertüüre isch e chliners Orchesterstück, wo speziell komponiert worde isch zum Orchesterkonzärt iizläite und wo kä Bezug zun ere Opere het. Si het mäistens d Form vom ene gschnälle Sonaatesatz mit ere langsaame Iiläitig vornedraa. Vilmol häi die Uwertüüre au e brogrammatische Hindergrund (Mendelssohn: Die Hebriden, Beethoven: Die Geschöpfe des Prometheus) oder si für e Fiir komponiert worde (Beethoven: Zur Weihe des Hauses, Brahms: Akademische Festouvertüre).

Litratuur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Riemann Musik Lexikon, Sachteil, Schott, Mainz 1967, S. 696–697
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