S Nibelungelied
S Nibelungelied isch e middelalterligs Heldenepos. D Teggstfassig, wo mr kenne, isch am Aafang vom 13. Joorhundert entstande und uf Middelhoochdütsch verfasst. Dr Stoff isch aber seer vil elter. Im 19. Joorhundert het s Nibelungelied dr Status vom ene Nazionalepos vo de Dütsche bechoo, mit em Siegfried em Drachedööder as Nazionalheld.
S Wärk isch in dr Middi vom 18. Joorhundert widerentdeggt worde und het denn si hütig Ditel bechoo, wo vo dr letschte Ziile in äinere vo de bäide Hauptteggstfassige (Fassung *C) chunnt: hie hât daz mære ein ende: daz ist der Nibelunge liet («doo het d gschicht en änd: das isch de Nibelunge iir lied», wo mä s middelhoochdütsche liet nid as «Lied» in unserem Sinn sött verstoo, sondern öbbe as «Stroofe» oder «Epos».) D Fassig *B, wo em verlorene Original nööcher stoot ändet mit: diz ist der Nibelunge not (= «Undergang»). In de middelalterlige Handschrift het s Nibelungelied en Aahang, won e formal äigeständigi Gschicht isch. Es gseet us, wie wenn in dere Chlaag das, wo im Lied sälber bassiert isch, rekapituliert und fortgsetzt wird.
D Nibelungesaag
[ändere | Quälltäxt bearbeite]S Nibelungelied isch dr wichdigsti hoochmiddelalterligi dütsche Teggst, wo d Saag vo de Nibelunge verzellt. Deren iiri Ursprüng göön bis in s heroische Zitalter vo dr germanische Völkerwanderig zrugg. Dr historisch Chärn vo dr Saag isch dr Undergang vom Riich vo de Burgunde im Ruum vo Worms in dr Spootantike, wo um 436 dr römisch Magister militum Aëtius mit Hilf vo hunnische Hilfsdrubbe d Burgunde besigt het.
Witeri historischi Eräignisse, wo vermuetlig e Rolle in dr Saag spiile, si d Hochzit zwüschen em Attila und dr Ildico, wo woorschinlig e germanischi Fürstedochder gsi isch (453), und, wie mänggi mäine, au dr Händel im Huus vo de Merowinger zwüsche dr Brunichild und dr Fredegunde. Wil aber d Überliiferig wääred Joorhunderte mündlig gsi isch und de Stoff au dichderisch gstaltet worde isch, het s in dr Nibelungesaag kuum no authentischi historischi Erinnrige. Was no am gschichtligste isch, si d Nääme.
Litratuur
[ändere | Quälltäxt bearbeite]- Helmut Brackert: Beiträge zur Handschriftenkritik des Nibelungenliedes. Berlin 1963 (= Quellen und Forschungen zur Sprach- und Kulturgeschichte der germanischen Völker 135 = N. F. 11).
- Georg Dattenböck: Heinrich von Hag/Ofterdingen. Verfasser des Nibelungenliedes! Bautz, 6. Uflaag, Nordhausen 2013, ISBN 978-3-88309-803-6.
- Otfrid-Reinald Ehrismann: Nibelungenlied. Epoche, Werk, Wirkung. 2. Uflaag. Beck, Münche 2002, ISBN 3-406-48719-X.
- Otfrid-Reinald Ehrismann: Das Nibelungenlied. Beck, Münche 2005, ISBN 3-406-50872-3.
- Christoph Fasbender (Hrsg.): Nibelungenlied und Nibelungenklage. Neue Wege der Forschung. Wissenschaftliche Buchgesellschaft WBG, Darmstadt 2005, ISBN 3-534-18185-9.
- John Evert Härd: Das Nibelungenepos. Wertung und Wirkung von der Romantik bis zur Gegenwart. Francke, Tübingen 1996, ISBN 3-7720-2157-3
- Jean Firges: Das Nibelungenlied. Ein Epos der Stauferzeit. Exemplarische Reihe Literatur und Philosophie, 5. Sonnenberg, Annweiler 2001 ISBN 978-3-933264-10-7
- Joachim Heinzle, Anneliese Waldschmidt (Hrsg.): Die Nibelungen: ein deutscher Wahn, ein deutscher Alptraum. Studien und Dokumente zur Rezeption des Nibelungenstoffs im 19. und 20. Jahrhundert. Suhrkamp, Frankfurt 1991, ISBN 3-518-38610-7.
- Joachim Heinzle, Klaus Klein, Ute Obhof (Hrsg.): Die Nibelungen. Sage, Epos, Mythos. Reichert, Wiesbaden 2003, ISBN 3-89500-347-6.
- Joachim Heinzle: Die Nibelungen. Lied und Sage. Primus Verlag, 2. Uflaag, Darmstadt 2012, ISBN 978-3-86312-034-4 und Wissenschaftliche Buchgesellschaft WBG, Darmstadt 2012, ISBN 978-3-534-25531-3.
- Werner Hoffmann: Das Nibelungenlied. Sammlung Metzler. Band 7, 6. Uflaag. Stuttgart 1992, ISBN 3-476-16007-6.
- Karl Heinz Ihlenburg: Das NL – Problem und Gehalt. Berlin 1969.
- Ina Karg (Hrsg.): Themenheft Nibelungen-Rezeption. Mitteilungen des Deutschen Germanistenverbandes Heft 4/2008.
- Fritz Peter Knapp: Nibelungenlied und Klage. Sage und Geschichte, Struktur und Gattung. in: Passauer Nibelungenliedgespräche 1986. Heidelberg 1987.
- Jan-Dirk Müller: Spielregeln für den Untergang. Die Welt des Nibelungenliedes. Tübinge 1998, ISBN 3-484-10773-1.
- Jan-Dirk Müller: Das Nibelungenlied. 3. Uflaag. Erich Schmidt, Berlin 2009, ISBN 978-3-503-09869-9.
- Bert Nagel: Das Nibelungenlied, Stoff – Form – Ethos. 2. Uflaag 1970.
- Hermann Reichert: Nibelungenlied-Lehrwerk. Sprachlicher Kommentar, mittelhochdeutsche Grammatik, Wörterbuch. Passend zum Text der St. Galler Fassung („B“). Praesens, Wien 2007, ISBN 978-3-7069-0445-2, auch zugänglich über die Bibliotheka Augustana.
- Heinz Rupp (Hrsg.): Nibelungenlied und Kudrun. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1976, ISBN 3-534-02808-2 (= Wege der Forschung; Band 54).
- Ursula Schulze: Das Nibelungenlied. Reclam, Stuttgart 1997, ISBN 3-15-017604-2.
- Walter Seitter: Das politische Wissen im Nibelungenlied. Vorlesungen. Merve, Berlin 1987, ISBN 3-88396-061-6.
- Walter Seitter: Versprechen, versagen. Frauenmacht und Frauenästhetik in der Kriemhild-Diskussion des 13. Jahrhunderts. Merve, Berlin 1990, ISBN 3-88396-074-8
- Walter Seitter: Distante Siegfried-Paraphrasen: Jesus, Helmbrecht, Dietrich. Merve, Berlin 1993, ISBN 3-88396-110-8
- Marianne Wahl-Armstrong: Rolle und Charakter. Studien zur Menschendarstellung im NL. Göppingen 1979 (= Göppinger Arbeiten zur Germanistik, 221).
Textusgoobe
[ändere | Quälltäxt bearbeite]- Das Nibelungenlied. Paralleldruck vo de Handschrifte A, B und C und d Lääsarte vo de übrige Handschrifte. Uusegee vom Michael S. Batts. Niemeyer, Tübinge 1971, ISBN 3-484-10149-0.
- Das Nibelungenlied. Nach der Ausgabe von Karl Bartsch. Uusegee vom Helmut de Boor, ergänzt von Roswitha Wisniewski. In: Deutsche Klassiker des Mittelalters. 22. Uflaag. Wisbade 1988, ISBN 3-7653-0373-9. (Middelhoochdütsche Teggst mit vile Notize).
- Das Nibelungenlied. Mhd./Nhd. Noch em Teggst vom Karl Bartsch und Helmut de Boor uf Nöihoochdütsch übersetzt und kommentiert vom Siegfried Grosse. Reclam Universal-Bibliothek. Band 644. Reclam, Stuttgart 1997, ISBN 3-15-000644-9.
- Das Nibelungenlied. Zweisprachig. Mhd.-Nhd. Uusegee und übersetzt vom Helmut De Boor. 4. Uflaag. Sammlung Dieterich, Leipzig 1992, ISBN 3-7350-0104-1.
- Das Nibelungenlied. Text und Einführung. Noch dr Sanggaller Handschrift uusegee und erkläärt vom Hermann Reichert. Walter de Gruyter, Berlin 2005, ISBN 3-11-018423-0.
- Das Nibelungenlied. Mhd.-Nhd. Noch dr Handschrift C in dr Baadische Landesbibliothek Karlsrue. Uusegee und übersetzt vo dr Ursula Schulze. Artemis & Winkler, Düsseldorf–Züri 2005, ISBN 3-538-06990-5.
Weblingg
[ändere | Quälltäxt bearbeite]- Material zum Nibelungelied, zämmegstellt vom Peter Andersen (Gottfried-Portal)
- Gsamtüberliiferig im Handschriftecensus
- Im Simrock si Übersetzig Nibelungenlied. Online-Text, Project Gutenberg.
- Nibelungehandschrift A digital
- Nibelungehandschrift C digital
- Nibelungeliedgsellschaft Worms e. V.
- Transkripzioone vo de middelhoochdütsche Wersioone A, B, und C
- Nibelungenlied in der Bibliotheca Augustana (Teggst und Material mit em Leerbuech vom Hermann Reichert)
- Kommentierti Linggsammlig vo dr Uniwersidäätsbibliothek vo dr Freie Uniwersidäät Berlin
- Goethe und das Nibelungenlied (Gunter E. Grimm) PDF auf Goethezeitportal.de (758 kB)
- Die Rezeption des Nibelungenstoffes in Literatur, Kunst, Musik und Wissenschaft (Stand: Septämber 2015, zus.gest. v. Gunter E. Grimm) PDF auf nibelungenrezeption.de (5,36 MB; 122 S.)
- „Sie kämpften bis zum letzten“ – Karlsruhe präsentiert „Das Nibelungenlied und seine Welt“ – und das Versagen der deutschen Intellektuellen (Die Welt, 23. März 2003.)
- Kommentierti Zämmefassig vom Inhalt (PDF; 122 kB)
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