Die Konstantinischi Wändi

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Ikone: S erste Konzil vo Nicäa. Dr Kaiser Konstantin rollt dr Teggst vo dr erste Helfti vom Nicänische Glaubensbekenntnis uf

As Konstantinischi Wändi wird die religiös-politischi Entwicklig bezäichnet, wo dur d Mailänder Veriibaarig iigläitet worden isch. Dr römisch Kaiser Konstantin I. het dr Kaiser Licinius im Joor 313 drzuebrocht, mit iim s Edikt, wo mänggisch sachlig unkorrekt as Toleranzedikt bezäichnet wird, z erloo. Es het zur Folg gha, ass s Christedum im Römische Riich sich witer verbräitet und an Iifluss gwunne het, bis es schliesslig im Joor 380 zur Staatsreligion erhoobe worde isch.

Die konstantinischi Wändi het us dr staatlig diskriminierte orthodox-katholische Chille, wo zitwiis bluetig verfolgt worden isch, zerst e duldeti, denn e rächtlig brivilegierti Instituzioon gmacht und zletscht under em Theodosius I. e Riichschille, wo iirersits Andersglöibigi verfolgt het.

D Wändi het seer groossi inneri und üsseri Veränderige noch sich zooge. D Haltig vom Kaiser Konstantin het e zentrali Bedütig gha, au wenn sini Motiv sich im Christedum z nööchere, umstritte si. Dr Konstantin het sich erst am Ändi vom Lääbe lo daufe, het dr dradizionelli Kaiserkult duldet und isch kuum gege die dradizionelle Kult vorgange. Er isch paganen (häidnische) Kult färnbliibe und het sä noch 312 au nüme gförderet. Die nöiji Hauptstadt Konstantinopel het käi Tämpel für die alte Hauptgötter gha, aber Kultstette vo dr dradizionelle Zivilreligioon wie Rhea oder Tyche. D Christe und christligi Instituzioone si vom Konstantin vilmol fiskalisch begünstiget worde.

Im Konstantin si Entschäidig, nüme dr Sunnegott Sol Invictus, sondern dr christlig Gott z vereere, isch vo groosser Draagwiti gsi. Vor allem dr Umstand, ass er sini Söön christlig het lo erzie, isch entschäidend gsi, denn si häi anderi Kült scho weeniger duldet. Bi gwüsse Hoofbeamte und Bischöf het sich e e Staatsfrömmigkäit bräit gmacht, wo im vierte Joorhundert no witgeend arianisch brägt gsi isch. Es het au Verfolgige vo Andersglöibige gee je noch em Bekenntnis vom jewiilige Kaiser und düm siiner Religionsbolitik. Am Ändi vom 4. Joorhundert het sich s Bekenntnis vo Nicäa duuregsetzt und spööter het d Riichschille Aahänger vo de alte Kült verfolgt. Dr römisch Staat het, wie alli antike Gmäinschafte, uf ere religiöös-kultische Grundlaag basiert und an d Stell vo de alte paganische Kült isch jetzt s Christedum choo. Es het aber bis zum Ändi vo dr Spootantike im Imperium sogenannti Häide gee.

In nume hundert Joor isch s Römische Riich eso seer christianisiert worde, ass mä s mit em biblische Riich Gottes wie au mit em Christedum fast vollständig identifiziert het (vgl. d Riichstheologii vom Eusebius vo Caesarea), und gege das het sich dr Augustinus vo Hippo in sim De civitate Dei gwändet. Wil e Hufe weeniger religiöös Motivierti in d Chille ufgnoo worde si, si die stränge disziplinääre und liturgische Standard vo dr früeje Chille ufgwäicht worde.

Dr Konstantin mit sinere Mueter Helena und dr Reliquie vom aagääblige Häilige Chrüz, wo si entdeckz het (Ikone us em 16. Joorhundert)

Zum das z korrigiere isch fast gliichzitig mit dr konstantinische Wänd z Egüpte s christlige Mönchdum entstande. Im Konstantin si Nöwöö, dr Julian, wo vo 361 bis 363 Kaiser gsi isch, het brobiert dr Paganismus wider iizfüere. Das het zum ere Verhertig vo de Fronte uf bäide Site gfüert und isch schliesslig gschiiteret. Dr Ändpunkt vo dr Entwicklig, wo dr Konstantin iigläitet het isch gsi wo dr Theodosius I. s Christedum zur Staatsreligioon erhoobe het und wägen em Usschliessligkäitsaaspruch vom Christedum si nid christligi Kült verbote worde. En Usnaam isch s Juudedum gsi. Es het zwar Gsetz gee, wo s iigschränkt häi, aber verbote isch s nid worde. Es het seer strängi Gsetz gege dr antiki Paganismus gee (under em Theodosius zum Bischbil isch s Hooverroot gsi, pagani Statue oder Tämpel nume aazluege), aber nume sälte süstematischi staatligi Übergriff. D Gsetz si vor allem e Grundlaag gsi für d Gwalt, wo christligi Instituzioone in erster Linie gege pagani Kulturgüeter grichtet häi. Die verschiidene paganische Kült häi bis zur Middi vom 4. Joorhundert immer mee vo iirem Iifluss verloore, wil si nüt ghaa häi, wo si dr karitative Arbet und em missionarische Impetus vom Christedum hätte chönne entgeegesetze. Die Entwicklig isch im 6. Joorhundert dur witeri staatligi Gsetzgääbig versterkt worde. In däm Zämmehang wäiss mä nid genau wie see s Christedum bi dr Bevölkerig aachoo isch und dorum isch das in dr Forschig umstritte. S Imperium isch schliesslig zum Imperium Romanum Christianum worde.

Vor allem in dr eltere Liddratuur bezäichnet dr Begriff Konstantinischi Wändi au ass sich dr Konstantin im Christedum zue und vo de draditionelle Kült abgwändet häig. Noch christlige Kwelle sig das im Joor 312 churz vor dr Schlacht an dr Milvische Brugg bassiert. In dr nöijere Forschig goot mä kuum me von ere „Bekeerig“ us, sondern vilmee vom ene Brozäss, wo dr Konstantin noch em woorschiinlig über e Sunnegott zum christlige Glaube gfunde het. Öb das scho 312 dr Fall gsi isch, isch umstritte. Wenn mä au über sonigi Frooge immer no diskutiert, wird die persönligi Religiosidäät vom Kaiser in dr nöijere Forschig (anders as no vom Jacob Burckhardt im 19. Joorhundert) kuum me in Froog gstellt.

Liddratuur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Bruno Bleckmann: Konstantin der Große. Reinbek 2003 (= Rowohlt TB).
  • Klaus Martin Girardet: Der Kaiser und sein Gott. Das Christentum im Denken und in der Religionspolitik Konstantins des Großen. De Gruyter, Berlin-New York 2010.
  • Klaus Martin Girardet: Die Konstantinische Wende. Voraussetzungen und geistige Grundlagen der Religionspolitik Konstantins des Großen. Darmstadt 2006
  • Ekkehard Mühlenberg (Hrsg.): Die Konstantinische Wende. Gütersloh 1998, ISBN 3-579-01814-0.
Dä Artikel basiert uff ere fräie Übersetzig vu dere Version vum Artikel „Konstantinische_Wende“ vu de dütsche Wikipedia. E Liste vu de Autore un Versione isch do z finde.