Dr Kohlebärg z Basel

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(Witergleitet vun Kohlenberg)
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Kohlebärg
Dr Kohlebärg (vom Steinebärg/Barfüesserblatz us gsee)
Dr Kohlebärg
(vom Steinebärg/Barfüesserblatz us gsee)

Dr Kohlebärg
(vom Steinebärg/Barfüesserblatz us gsee)

Lag Basel-Stadt, Schweiz f3
Geografischi Lag 611235 / 267167Koordinate: 47° 33′ 18″ N, 7° 35′ 16″ O; CH1903: 611235 / 267167
Kohlenberg (Basel) (Schweiz)
Kohlenberg (Basel) (Schweiz)
Kohlenberg (Basel)
Kohlenberg (Basel)

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Dialäkt: Baseldütsch

Dr Kohlebärg[1] isch e Hüügel im Groossbasel. Es het dört e baar Schuele, d Lienertskiirche und d Muusigakademii vo dr Stadt Basel. Dr Kohlebärg isch grad näbe dr Altstadt uf dr andere Site vom Birsig. Uf dr Strooss mit em gliiche Naame, wo uf e Kohlebärg uufe goot, verkehrt d Linie 3 vom Drämli.

Uf em Kohlebärg het s zwäi Kulturgüeter vo nazionaler Bedütig: Dr Lohnhof und s Lienert-Gümnasium.
Am Steinebachgässli het s en imposants Bischbil vo Stroossekunst: e säggs Stöck hoochs Trompe-l’œil, wo im Betrachder d Illusioon git, es gääb e Durchgang, won e Huuswand isch.[2]

Gschicht[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Im Middelalter isch dr Kohlebärg usserhalb vo dr Stadtmuure gsi und es het dört allerhand Gsindel gläbt wie Bättler, Huere, Dieb und Landstriicher. Am Ändi vom 14. Joorhundert si s Duusigi gsi, gnueg zum de Basler Bürger Angst iizjaage.[3] Si häi en äigeni Sprooch gschwätzt, Rotwälsch,[4] und häi bsundrigi Freihäite gnosse und häi dorum Freihäitsgnaabe ghäisse. S Kohlebärggricht vo de Freihäitsgnaabe het Buesse für liichteri Vergeä chönne iizie und isch zum ene gwüsse Graad autonoom gsi,[5] oder es het wenigstens eso usgsee. Es isch aber vo dr Basler Obrigkäit doch zimlig genau kontrolliert worde.[6][7]

Au dr Hänker het uf em Kohlebärg müesse woone, wil dä villicht no mee verachdet worden isch as die, won er hiigrichdet het. S Huus vom Hänker isch am Hänkersgässli gstande und 1857 isch an sim Blatz s Mäitlischuelhuus St. Leonhard baut worde. Bis 1861 het me dr Abzwiigig Kohlebärggass - Kanonegass no Hänkersgässli gsäit.[8]

1884 isch d Döchderschuel in s Schuelhuus uf em Kohlebärg iizooge, wo grad nöi baut worden isch, und 15 Joor spööter isch dört d Gümnasialabdäilig ufdoo worde, so dass d Mäitli d Matur häi chönne mache.

Litratuur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Katharina Simon-Muscheid, «Der Basler Kohlenberg und seine Anwohnerschaft» in Die Dinge Im Schnittpunkt Sozialer Beziehungsnetze: Reden Und Objekte Im Alltag (Oberrhein, 14. bis 16. Jahrhundert), Vandenhoeck & Ruprecht, 2004, S. 214ff.

Weblingg[ändere | Quälltäxt bearbeite]

 Commons: Kohlenberg, Basel – Sammlig vo Multimediadateie

Fuessnoote[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  1. Noch Johann Jacob Spreng: Abhandlungen von dem Ursprunge und Altertum der mehrern und mindern Stadt Basel, wie auch der raurachischen und baselischen Kirche, Eckenstein, 1756 - Basel, S. 34, chunnt dr Naame Koolebärg vo alemannisch Koli, das isch dr Kaalmacher, Scholder oder Schinder gsi, wo mit sim Gsind dört gwoont het.
  2. Trompe l'oeil, Kohlenberg - Basel, Switzerland - Anamorphous Street Art uf Waymarking.com, abgrüeft am 9. Dezämber 2012
  3. Carter Lindberg, Beyond Charity: Reformation Initiatives for the Poor, Fortress Press, 1993, S.44f.
  4. «Zu Basel auf dem Kohlenberg,/ da treiben si viel Bubenwerk./ Mit Rotwelsch kommen si durchs Land./ Im Terich jeder Nahrung fand./ Jeder Stabil ein Hornlüten hat, die foppt, färbt, ditzet durch die Stadt.» (Sebastian Brant, Das Narrenschyff) Die letschte bäide Ziile bedüte: Jeede Bättler het e Zuehältere gha, wo in dr ganze Stadt glooge, betrooge und chrank gschbiilt het. (Sebastian Popovic, Die Sprachen der Bettler, Gauner und Vaganten, GRIN Verlag, 2008, S.15)
  5. Valentin Groebner, Liquid Assets, Dangerous Gifts: Presents and Politics at the End of the Middle Ages, University of Pennsylvania Press, 2002, S.57
  6. Pieter Spierenburg, Crime, histoire et sociétés, 2006, Band 10, Fascicule 2, S.108
  7. Robert Jütte, Poverty and Deviance in Early Modern Europe, Cambridge University Press, 1994, S.166
  8. Henkershaus am Kohlenberg uf Basler Bauten, abgrüeft am 8. Dezämber 2012