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Kapitalismus

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Dr Kapitalismus, vo Kapital, vo lat. „capitalis“ wo uf „caput“ − „Chopf“ zruggoot, bezäichnet uf dr äinte Site e spezifischi Wirtschafts- und Gsellschaftsornig, uf dr andere en Epoche in dr Wirtschaftsgschicht.

Die zentrale Merkmol si umstritte, wil er sich im Lauf vo dr Zit gänderet het und wil s e Hufe Definizione und ideologischi Underschiid git. Allgemäin verstoot mä under em Kapitalismus e Wirtschafts- und Gsellschaftsornig, wo uf em Brivatäigedum an de Brodukzionsmiddel basiert und wo d Brodukzion und dr Konsum über e Määrt greeglet wärde.[1] Anderi wichdigi Merkmol si d Akkumulazion, wo für mänggi s „Härzstück“ und Hauptmerkmol vom Kapitalismus isch,[2] und s „Strääbe noch Gwünn im kontinuierlige, razionale kapitalistische Betriib“.[3]

As Epoche in dr Wirtschaftsgschicht verstoot mä under em Kapitalismus e wirtschaftsgschichtligi Periode, wo noch de Epoche vom Föidalismus bzw. vom Merkantilismus cho isch und hüte no witergoot. Mä däilt d Epoche vom Kapitalismus in underschiidligi Faase oder Entwiggligsstuefe ii.

Dr Siigeszug vom Kapitalismus

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Wenn s no bis spoot in s 19. Joorhundert usgsee het, wie wenn dr Kapitalismus zwangslöifig zur Vereeländig vo de Masse müess füere, wil in dr kapitalistische Brodukzionswiis de Loonarbäiter nume e Loon zaalt wurd, so dass iiri Arbetschraft erhalte bliibi, häi d Arbäiter sich in Gwärkschafte und Arbäiterbardeie organisiert und die ökonomische Elite im ene lange Kampf, wo vili Opfer gforderet het, zwunge, si an de Gwünn, wo d Fortschritt in dr Brodukzioon mit sich brocht häi, z bedäilige. Dorum häi sich in de mäiste kapitalistische Gsellschafte d Klassekämpf im Raame von ere pluralistische Demokratii afo abspiile und es isch nume in e baar Gsellschafte zum ene broletarische Umsturz vo dr kapitalistische Brodukzionswiis cho, scho gar bid zun ere Wältrevoluzion, wie si dr Karl Marx vorusgsäit het. Dr Industriikapitalismus isch zur Gsellschaftsform worde, wo vom 20. Joorhundert aa uf dr ganze Wält dominiert, aber no bis zum Undergang am Aafang vo de 1990er Joor vo dr Sowjetunion und iire Satellite het die nitkapitalistischi Gsellschaftsornig, wo dört existiert het, mit dr westlige kapitalistische konkurriert und sich noch nazionale Revoluzione in ehemoolige Kolonialgebiet uf dr Wält verbräitet.

Sit dass die «sozialistischi» Alternative verschwunde isch, het sich dr Kapitalismus immer sterker zun ere neo-liberale Ornig entwigglet, wo d Underschiid zwüsche Riich und Arm immer gröösser wärde und d Politik wäge dr Globalisierig immer weniger Iifluss uf s Verhalte vo de internazionale Wirtschaftsorganisazione het.

Primärlitratuur

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Klassischi Nazionalökonomii

Marxismus

  • Karl Marx: Das Kapital. Kritik der politische Ökonomie. 1867 ([1] Marx-Engels-Gesamtausgabe. Abteilung II. „Das Kapital“ und Vorarbeiten. [abgerufen am 23. August 2014]).
  • Ernest Mandel: Der Spätkapitalismus. Versuch einer marxistischen Erklärung. Suhrkamp, 1973, ISBN 978-3-518-10521-4.

Historische Schule

Joseph Schumpeter

  • Joseph Schumpeter: The March into Socialism. American Economic Review, 1950.

Ööstriichischi Schuel

Soziologii

  • Karin Claessens, Dieter Claessens: Kapitalismus als Kultur. Entstehung und Grundlagen der bürgerlichen Gesellschaft. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1979.
  • Werner Sombart: Krieg und Kapitalismus. München 1913.
  • Werner Sombart: Luxus und Kapitalismus. Duncker & Humblot, München 1922.
  • Ferdinand Tönnies: Geist der Neuzeit. Buske, Leipzig 1935.

Keynesianismus

  • John Maynard Keynes: Allgemeine Theorie der Beschäftigung, des Zinses und des Geldes. 9. Auflage. Duncker & Humblot, Berlin 2000, ISBN 978-3-428-07985-8 (englisch: The General Theory of Employment, Interest and Money (1936). Übersetzt von Fritz Waeger).

Ordoliberalismus, Neoliberalismus

  • Walter Eucken: Die Grundlagen der Nationalökonomie. 9. Auflage. 1990.
  • Milton Friedman: Kapitalismus und Freiheit. München 1976.
  • Peter Koslowski, James M. Buchanan: Ethik des Kapitalismus. 6. Auflage. Mohr Siebeck, 1982/1998, ISBN 978-3-16-147014-1.
  • Alfred Müller-Armack: Entwicklungsgesetze des Kapitalismus. Berlin 1932.
  • Ayn Rand, Nathaniel Branden, Alan Greenspan, Robert Hessen: Capitalism: The Unknown Ideal. 1966, ISBN 978-0-451-14795-0.
  • Hernando de Soto: El Misterio del Capital. 2002, ISBN 978-950-07-2238-4.

Sekundärlitratuur

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Iifüerige

  • Tom Bottomore: Theories of Modern Capitalism. Allen & Unwin, London 1985.
  • Ingomar Bog: Kapitalismus. In: Handwörterbuch der Wirtschaftswissenschaften. Band IV. Gustav Fischer u. a., Stuttgart/New York u. a. 1978, S. 419–432.
  • Gerhard Willke: Kapitalismus. Campus, Frankfurt am Main 2006, ISBN 978-3-593-38199-2.
  • James Fulcher: Kapitalismus. 2. Auflage. Reclam, Stuttgart 2011, ISBN 978-3-15-018876-7.
  • Geoffrey Ingham: Capitalism. Wiley & Sons, 2008, ISBN 978-0-7456-3648-1.
  • Jürgen Kromphardt: Konzeptionen und Analysen des Kapitalismus: von seiner Entstehung bis zur Gegenwart. 4. Auflage. Vandenhoeck & Ruprecht, UTB 1017, Göttingen 2004, ISBN 978-3-8252-1017-5.
  • Hannes Leidinger: Kapitalismus. UTB, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-8252-3019-7.
  • Gunilla Budde (Hrsg.): Kapitalismus. Historische Annäherung, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttinge 2011, ISBN 978-3-525-30131-9.

Gschicht

  • Elmar Altvater: Kapitalismus – Zur Bestimmung, Abgrenzung und Dynamik einer geschichtlichen Formation. In: Erwägen Wissen Ethik. Heft 3, 2002, S. 281−291 (online).
  • Sven Becker: „King Cotton“. Eine Geschichte des globalen Kapitalismus. Beck, München 2014.
  • Eric Hobsbawm: Die Blütezeit des Kapitals. Eine Kulturgeschichte der Jahre 1848−1875 (engl. Originaltitel: The Age of Capital 1848-1875). Fischer TB 26404, Frankfurt am Main 1980, ISBN 3-596-26404-9.
  • Jürgen Kocka: Geschichte des Kapitalismus. Beck, Münche 2013, ISBN 978-3-406-65492-3.

Zitgenössischi Analüüse

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  • Michel Albert: Kapitalismus contra Kapitalismus. Frankfurt am Main: Campus, 1992, ISBN 3-593-34703-2.
  • Peter A. Hall, David W. Soskice: Varieties of capitalism: the institutional foundations of comparative advantage. Oxford: Oxford University Press, 2001, ISBN 0-19-924775-7.
  • Chang Ha-joon: 23 Lügen, die sie uns über den Kapitalismus erzählen, C. Bertelsmann Verlag, München, 2010, ISBN 978-3-570-10060-8.
  • Hartmut Elsenhans: Kapitalismus global. Aufstieg – Grenzen – Risiken, Stuttgart/ Berlin/ Köln/ Mainz, Kohlhammer, 2012, ISBN 978-3-17-022427-8, Inhaltsverzeichnis.
  • Ulrike Herrmann: Der Sieg des Kapitals. Wie der Reichtum in die Welt kam: Die Geschichte von Wachstum, Geld und Krisen. Westend Verlag. Frankfurt am Main. 2013. ISBN 978-3-86489-044-4
  • Thomas Piketty: Le capital au XXIe siecle. Seuil 2013.(englisch: Capital in the Twenty-First Century, Harvard University Press 2014.)
  • Martin Schröder: Varianten des Kapitalismus: Die Unterschiede liberaler und koordinierter Marktwirtschaften. Springer VS, 2014. ISBN 978-3-658-05241-6 (Print); ISBN 978-3-658-05242-3 (eBook)
  • Giacomo Corneo: Bessere Welt: Hat der Kapitalismus ausgedient? Eine Reise durch alternative Wirtschaftssysteme. Goldegg Verlag, Berlin & Wien 2014. ISBN 978-3-902903-73-0 (Print); ISBN 978-3-902903-95-2 (eBook)
 Commons: Kapitalismus – Sammlig vo Multimediadateie
  1. Karl Bachinger, Herbert Matis: Sozioökonomische Entwicklung: Konzeptionen und Analysen von Adam Smith bis Amartya K. Sen. Band 3074, UTB 2008, ISBN 978-3-8252-3074-6, Site 75-76
  2. Härzstück: Gerhard Willke: Kapitalismus. Campus, Frankfurt am Main 2006, S. 16. Hauptmerkmol: Luc Boltanski und Ève Chiapello: Der neue Geist des Kapitalismus. UKV, Konstanz 1999, S. 39.
  3. Für dr Max Weber isch s Strääbe noch Gwünn und immer nöje Gwünn im kapitalistische Äinzelbetriib mit em Kapitalismus identisch, wääred s äifache „Strääbe noch Gwünn, noch Gäldgwünn, noch mögligst hoochem Gäldgwünn" mit em Kapitalismus an sich nüt z due häig. Vgl. Max Weber: Gesammelte Aufsätze zur Religionssoziologie. Mohr, Tübinge 1963, S. 4. D Definizion vom Weber korrespondiert mit dr Definizion vom Marx vo dr kapitalistische Brodukzionswiis, wo noch ere d Gwünn in dr Brodukzion (Meewärtbrodukzion) entstöön.
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