Pauperismus

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John Leech: "Substance and Shadow". E Cartoon us dr Ziitschrift Punch, 1843

Mit em Begriff Pauperismus (vo ängl. pauperism vo latiinisch pauper "arm") bezeichnet mä die katastrophali Massenarmuet zur Ziit vo dr Früehindustrialisierig, wo im Kontrast gstanden isch zum überwältigende Riichdum von ere chliine Oberschicht.

Z Dütschland het d Verarmig in de 1830er und 1840er Johr ihre Höhepunkt erreicht, in dr Schwiiz bis öbbe 1860. E breiti Bevölkerigsschicht isch drotz asträngender Arbet kuum no in dr Lag gsi, sich ihre Läbensunderhalt z verdiene. Das Eländ isch vo gsellschaftlige Uflösigsphenomen wie Unruehe, Epidemie und Verwahrlosig under de Bedroffene begleitet gsi. Dr europäisch Pauperismus underscheidet sich vo dr Armuet in früehnere Eländsperiode, wo im Allgemeine vo Missärnte und Chrieg usglöst worde isch, mit däm, ass er äng mit dr Industrialisierig und dr Bevölkerigsexplosion zsämmehängt.

Ursache[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Dr Pauperismus het vili Ursache gha. Er isch entstande wil dr liberali Kapitalismus die industrielli Produktion vo Ware iigfüehrt het, die groosse Masse vo Fabrikarbeiter vollständig vo ihrer Entlöhnig abhängig gsi si, und e Rezession sich uf die ganzi Wirtschaft usbreitet het. Drzue isch cho, ass d Bevölkerig im 19. Johrhundert mit ere Gschwindikeit het afo wachse, wo in früehnere Ziite nid bekannt gsi isch. Missärnte in dr Landwirtschaft hai d Priis vo de Nahrigsmittel ufedriibe und au Deil vo dr ländlige Bevölkerig het sich kuum meh sälber chönne ernähre. Vo Bedütig isch gsi, ass es keini soziale Institutione me ge het wie d Zümft, wo in dr präkapitalistische Epoche Priis und Löhn festgleit hai und die nit vom offene Wettbewärb abhängig gsi si, und wo eso wenigstens e Deil vo dr Bevölkerig vor dr Verlumpig gschützt het. Wiiter isch dr Staat in de Händ vo de liberale Kaptaliste gsi, wo wirtschaftlig profitiert hai drvo, ass es meh Arbetschreft as Stelle ge het, und die hai sich schwer do drmit, neui Institutione iizrichde, wo die Arbetslose und Arme wurde understütze.

Literatur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Karl Bosl: Potens und Pauper. Begriffsgeschichtliche Studien zur gesellschaftlichen Differenzierung im frühen Mittelalter und zum "Pauperismus" des Hochmittelalters, in: Frühformen der Gesellschaft im mittelalterlichen Europa, München 1964, S. 106-134
  • Wolfram Fischer: Armut in der Geschichte. Erscheinungsformen und Lösungsversuche der "Sozialen Frage" in Europa seit dem Mittelalter. Vandenhoeck & Ruprecht Göttingen 1982, ISBN 3-525-33465-6
  • Christine Müller, Der gescheiterte Kleinbürger: Unters. zur Literarisierung e. regressiven Utopie; Pauperismus u. Proletariat in d. sozialkrit. Publizistik, Prosa u. Lyrik zwischen 1844 u. 1848, Köln: Pahl-Rugenstein, 1981
  • Thomas Nipperdey: Deutsche Geschichte 1800-1866. Bürgerwelt und starker Staat. Beck, München 1998, ISBN 3-406-44038-X
  • Karl Polanyi: The Great Transformation, Frankfurt am Main: Suhrkamp, 1978, ISBN 3-518-27860-6 -
  • Christoph Sachße, Florian Tennstedt: Geschichte der Armenfürsorge in Deutschland. Kohlhammer, Stuttgart 1998, Band 1: Vom Spätmittelalter bis zum 1. Weltkrieg, ISBN 3-17-015290-4
  • Richard Albrecht, Pauper(ismus). Zur Geschichte und Aktualität eines Zentralaspekts von ´Neuer Armut´ und ´Arbeitenden Armen´; in: JahrBuch für Forschungen zur Geschichte der Arbeiterbewegung, 6 (2007) 2, S. 19-32 (chostelosi erwiitereti Netzversion 2008)
  • Johannes Schilling, Susanne Zeller: Soziale Arbeit - Geschichte, Theorie, Profession. Studienbuch für soziale Berufe , 2007, ISBN 978-3-8252-8304-9.
  • Georg Büchner: Woyzeck, e Dramafragmänt vom Büchner, wo dr Pauperismus din kritisiert wird

Weblingg[ändere | Quälltäxt bearbeite]

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