S Judenäule
S Judenäule isch en Insle am Hochrhii zwüsche Waldshuet und Choblez. Vom 1603 bis öppe zum 1750i isch derte en jüdische Fridhof gsi, wo vo de Surbtaler Jude bruucht worde-n-isch. Wo Jude im 1750i vo de Tagsatzig d Erlaubnis hei übercho, zwüsche de Judedörfer Längnau und Ändige en Fridhof aazlegge, hei derte kaum no Beschtattige schtattgfunde.
De Fridhof uf em Judenäule
[ändere | Quälltäxt bearbeite]Im Johr 1603 hei d Surbtaler Jude vo de Schtadt Waldshuet s Judenäule pachtet, um ihri Tote derte chönne z beerdige. De Wäg vo Ändinge und Längnau bis zum Judenäule isch aber wit gsi und d Beschtattige dodermit sehr ufwändig. Allei d Fahrt mit eme Fuhrwerch bis uf Choblez het öppe drei Schtund duuret. Vo derte het di ganz Truurgsellschaft de Rhii müesse überquere, zum vom doozmaal vorderöschtriichische Ufer uf s Judenäule z cho. Für en Abdankig uf em Judenäule hei si somit en ganze Tag bruucht. Au s Rhiihochwasser het dezu gfüehrt, dass d Surbtaler Jude nach ere andere Lösig gsuecht hei. D Tagsatzig het dann im 1750i zugschtimmt, dass d Surbtaler Jude hei dürfe en Friedhof zwüsche Längnau und Ändige aaläge, de Ändiger Judefridhof.
S Judenäule ab em 1750i
[ändere | Quälltäxt bearbeite]Wil im Judetum Gräber nöd ufghobe werde, isch s Judenäule für d Surbtaler Jude wichtig blibe, auch wo nach em 1750i kaum noch Beschtattige derte schtattgfunde hei. D Gmeinde vo Ändige und Längnau hei us dem Grund im 1812/13i de Pachtvertrag mit de Schtadt Waldshuet ufglöst und hei d Insle kauft – «für ewigi Ziite». Glichwohl isch de Zuschtand vom Fridhof alewil schlächter worde, aber d Zueschtändigkeite sind lang unklar gsi und zeiged, wi schwirig für d Jude s Läbe in dere Ziit gsi isch. Wo am Ändi vom 19. Johrhundert de Alexander Kisch, Rabbiner z Züri, de Fridhof het welle laa herrichte, het sowohl d Aargauer Regierig wi au die vo Bade s Gfüehl gha, si siged nöd zuschtändig. Beidi hei de Schtandpunkt verträte, s Judenäule ghöri nöd zu ihrem Territorium. Im 1850i het me am badische Ufer de Rhiiarm, wo s Judenäule vom Land trennt het, abgriglet. D Insle isch dann verlandet, d Gräber und au Grabschtei sind immer noch doo gsi.
In de Johr 1954/55 het me uf Initiative vo de Florence Guggenheim-Grünberg, wo gmeint het, die Insle wärdi glii überfluetet, mee wie 80 Greber uf em Judenäule exhumiert und uf de Ändiger Judefridhof brocht. Au 14 Grabschtei sind uf Ändige cho und derte entlang de Fridhofmuure ufgschtellt worde. I de Johre 2002 bis 2004 isch s Judenäule renaturiert worde, sodas es hüt wider es Inseli isch.
Lueg au
[ändere | Quälltäxt bearbeite]Literatur
[ändere | Quälltäxt bearbeite]- Florence Guggenheim-Grünberg: Der Friedhof auf der Judeninsel im Rhein bei Koblenz (= Beiträge zur Geschichte und Volkskunde der Juden in der Schweiz. Heft 5). Zürich 1956.
- Edith Hunziker, Ralph Weingarten: Die Synagogen von Lengnau und Endingen und der jüdische Friedhof (= Schweizerische Kunstführer GSK. Band 771/772). Bern 2005, ISBN 3-85782-771-8.
- Andreas Steigmeier: Judenäule. In: Historisches Lexikon vo dr Schwiiz.
Weblink
[ändere | Quälltäxt bearbeite]- de jüdisch Fridhof z Ändige uf alemannia-judaica.de