Jörg Immendorff
Dr Jörg Immendorff (* 14. Juni 1945 z Bleckede bi Lüneburg; † 28. Mai 2007 z Düsseldorf) isch e dütsche Künstler (Mooler, Bildhauer, Grafiker und Akzioonskünstler) und Kunstbrofässer gsi. Sit em Aafang vo de 1980er Joor isch er äine vo de bekanntiste dütsche Künstler vo dr Geegewart.
Lääbe und Wärk
[ändere | Quälltäxt bearbeite]Dr Immendorff isch uf s Ernst-Kalkuhl-Gymnasium z Bonn-Oberkassel.[1] Er het denn in de 1960er-Joor an dr Kunstakademii Düsseldorf zerst Büünebild bim Teo Otto und denn Kunst bim Joseph Beuys studiert. 1968 het er zämme mit em Chris Reinecke s Akzioonsbrojekt „LIDL“ gründet und het mit browokante Akzioone für Ufseä gsorgt. Wähe sine neodadaistische Akzioone isch er 1969 vo dr Akademii usgschlosse worde. Er isch bolitisch in dr usserparlamentarische Opposizioon engaschiert gsi und isch Mitgliid in dr maoistische KPD/AO worde. Er het Organisazioone wie s Nazionaale Vioetnam-Komitee, d Liga gegen e Imperialismus und d Veräinigung vo sozialistische Kunstschaffende (VSK) understützt.[2]
Vo 1968 bis 1981 isch dr Immendorff Kunstleerer gsi und isch denn freie Künstler worde. Im Geegesatz zun e Hufe andere dütsche Mooler, wo sich noch 1945 dr geegestandslose Kunst zuegwändet häi, het er geegeständligi Bilder mit bolitisch-gsellschaftskritische Inhalt gmoolt. Die Wärkgruppe mit iire blakative Bilder us de früeje 70er Joor wird as „Agitprop“ bezäichnet. 1972 isch er mit e baar vo sonige Gmäld an dr documenta 5 z Kassel drbiigsi.
Dr Immendorf isch schliesslig zum Verdräter von ere nöije Historiemoolerei in Dütschland worde. 1976 het er an dr Biennale vo Venedig mitgmacht und het sich dört für en internazionale Künstlerusdusch stark gmacht und gege s antidemokratische Süstem in dr DDR brotestiert.[3] In däm Joor isch er e Fründ vom Künstler A. R. Penck worde, wo denn no in dr DDR gläbt und dört offiziell verpöönt gsi isch. Zämme häi si die dütsch-dütschi Froog thematisiert.
Dr Immendorff isch vor allem dur e Serii vo 16 groossformatige Bilder, wo dr Ditel „Café Deutschland“ häi, bekannt worde. Si zäige Szeene mit e Hufe Figuure wo sich uf eme büünenartige Ruum abschbiile und si vom Renato Guttuso sim „Caffè greco“ inspiriert worde. As Vorbild für d Rüüm in de „Café Deutschland“-Bilder het er d Düsseldorfer Diskothek „Revolution“ brucht, und deren iiri fiktive bolitische und kulturelle Gest häi dr domoolig Ost-West-Komflikt symbolisiert.[4] 1982 isch dr Immendorff bi dr Ustellig "Zeitgeist" und mit dr Skulptuur Brandenburger Tor bi dr documenta 7 drbii gsi, 1984 bi dr Ustellig Von hier aus – Zwei Monate neue deutsche Kunst in Düsseldorf. Im däm Joor het er in St. Pauli d „La Paloma“-Bar ufdoo und e Blastik vom Hans Albers gmacht. E Zit lang isch er e baar Mooler vo de „Junge Wilde“ noochgstande, wo iin zum Vorbild gnoo häi.[5] Er isch Gastdozänt an de Kölner Wärkschuele worde, 1989 Brofässer an dr Staatlige Hoochschuel für Bildendi Künst – d Städelschuel z Frankfurt am Main und 1996 Brofässer an dr Kunstakademii Düsseldorf.
Näbe sine Bilder het dr Immendorff au Büünebilder gmacht, öbbe für d Festschbiil z Salzburg, an dr künstlerische Gstaltig vom „Luna Luna“-Vergnüegigspark vom André Heller (1987) gschafft und expressivi Blastike gmacht. Für d Kanzlergalerii im Bundeskanzleramt het er e Bordret vom Gerhard Schröder gmoolt und d Bible vo dr BILD-Bibel illustriert.
Dr Jörg Immensee isch am 28. Mai 2007 z Düsseldorf gstorbe.
Diskografii
[ändere | Quälltäxt bearbeite]- Markus Oehlen, Albert Oehlen, Jörg Immendorff, Werner Büttner, Martin Kippenberger und A.R. Penck – Die Rache der Erinnerung, ZickZack – ZZ 205, 1984
Liddratuur
[ändere | Quälltäxt bearbeite]- Jörg Immendorff im Gespräch mit Pamela Kort. Kiepenheuer und Witsch, Köln 1993, 91 S., Ill., ISBN 3-462-02124-9.
- Helga Meister: Dankbarkeit und frühzeitiges Staunen müssen wir wieder zulassen. Jörg Immendorff – ein Gespräch. In: Kunst und Spiel. Bd. 178, S. 268–277, Ill. (farbig)
- Große Figuren – Immendorff, Lüpertz, Penck, Peter Joch, Hg. von Kunsthalle Darmstadt, Verlag Edition Braus im Wachter-Verlag, Heidelberg 2001, ISBN 978-3-89904-006-7.
- Eva Karcher: Punk unter Dandys – Jörg Immendorff. In: Artinvestor, H. 4, 2005, S. 40–48, Ill. (farbig)
- Munzinger, Internationales Biographisches Archiv 40/2007 vom 6. Oktober 2007 (rw)
- Jörg Immendorff. Was uns Malerei bedeuten kann, Ausstellungskatalog Essl Museum (25. Januar bis 20. April 2008), hrsg. von Edition Sammlung Essl, Klosterneuburg 2008, ISBN 978-3-902001-41-2, (Deutsch und Englisch. 128 Seiten mit zahlreichen farbigen Abbildungen. Mit Texten von Karlheinz Essl und Tayfun Belgin)
- Hans Peter Riegel: Jörg Immendorff. Die Biografie, Aufbau Verlag, Berlin 2010, ISBN 978-3-351-02723-0.
Film
[ändere | Quälltäxt bearbeite]- Durch die Nacht mit … Jörg Immendorff & Christoph Schlingensief. Dokumentazioon, Dütschland, 2004, 64 Min., Reschii: Edda Baumann-von Broen, Brodukzioon: arte, ersti Sändig: ZDF, 1. Juni 2004, Aagoobe über e Film:[6]
- Gero von Boehm begegnet … Jörg Immendorff. Gsprööch, 2006, Inhaltsaagoob (Site cha nüme abgrüeft wärde; Suche im Webarchiv) vo 3sat
- Ich. Immendorff. Dokumentation, Deutschland, 2007, 98 Min., Reschii: Nicola Graef, Ersti Sändig: 9. Oktober 2008, Inhaltsaagoob (Site cha nüme abgrüeft wärde; Suche im Webarchiv) vom WDR, Besprächig:[7]
Weblingg
[ändere | Quälltäxt bearbeite]- Jörg Immendorff in The Guardian 2021.
- Ich bin zu sehr noch hier, in: Die Zeit, 31. Merz 2005, Interwiu
- Jörg Immendorff, 3sat Wideo vom Christoph Schlingensief
- Jörg Immendorff gestorben, Noochruef bim Goethe-Institut, Mai 2007, Bordret und Wideo, 13:08 Min.
- Materialien von und über Jörg Immendorff im documenta-Archiv
- Biografii vom Jörg Immendorff, Essl Museum
Fuessnoote
[ändere | Quälltäxt bearbeite]- ↑ Archivierte Kopie. Archiviert vom Original am 17. März 2012; abgruefen am 20. April 2012.
- ↑ Christos M. Joachimides, Helmut R. Leppien (Hrsg.): Kunst im politischen Kampf. Aufforderung – Anspruch – Wirklichkeit. Ausst.-Kat. Kunstverein Hannover 1973, S. 4–5.
- ↑ Veit Görner, Langer Marsch auf Bilder. In: Jörg Immendorff – Bild mit Geduld. Ausst.-Kat. Kunstmuseum Wolfsburg 1996, S. 27.
- ↑ Hans Peter Riegel, Immendorff- Die Biographie, Berlin 2010, S.125
- ↑ Walter Grasskamp: Der lange Marsch durch die Illusionen. Münche 1995, S. 125
- ↑ Durch die Nacht mit … Jörg Immendorff & Christoph Schlingensief, avantimedia.de
- ↑ „Dokumentation. Jörg Immendorffs letzte Stunden“, Die Welt, 22. Mai 2008
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