Hedwig Salm

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d Hedwig Salm, 1964

D Hedwig Salm (* 14. Septämber 1889 z Nöiewäg as Hedwig Lohrer;19. Septämber 1981 z Fryburg) isch e dytschi Dialäktdichteri gsii.

Lääbe[ändere | Quälltäxt bearbeite]

D Hedwig isch e Dochter gsii zum Rudolf Lohrer (1866–1940), eme Lehrer, un dr Anna geb. Fiedler (1867–1956). Gschiwischtrig get si kaini ghaa.

As Chind isch si z Tegernau ufgwachse, wu ihre Vater Lehrer gsii isch. Vu 1890 bis 1902 isch si dert uf d Volksschuel gange. Ihre Vater isch derno uf Fryburg versetzt wore un d Hedwig isch dert ab 1902 uf di Hecher Dechterschuel (s gitig Goethe-Gimnasium) gange. Derno het si aafange Musik studiere, si het welle Klavierspiileri gee.

Anne 1907, mit sibzee Johr, het si dr Daubstimmelehrer Karl Salm (1881–1919) chänneglehrt, wu z Sinsheim e Stell as Unterlehrer ghaa het. Vorhär het er scho fimf Johr lang an ere Daubstummeschuel z Meersburg unterrichtet ghaa. Wu dr Karl as Unterlehrer uf Fryburg chuu isch, hän si anne 1910 chenne hyrote. Är het z Fryburg derno au ne Hauptlehrerstell iberchuu. Si hän zäme zwai Chinder ghaa, e Suhn, Karl, wu am 14. Juni 1914 uf d Wält chuu isch, un un e Dochter, Imgard (* 25. Oktober 1915). D Hedwig het nume no privat musiziert, het Klavier gspiilt, wänn ihre Mann gsunge het. Anne 1915 isch dr Karl Salm as Soldat in dr Chrieg yyzoge wore. Noch ere churze militeerische Uusbildig isch er uf Frankrych un derno uf Rumänie chuu, wun er im e Rosslazarett dient het. Anne 1917 isch er schließlig au z Rumänie gfalle. D Hedwig het di Nochricht am 3. Juli 1917 iberchuu.

Di jung Witfrau isch mit ihre Chinder wider zue ihre Eltere zoge. Finanziälli Sorge het si dodermit kaini ghaa. Si het no dr Chinder gluegt un het wider Musik gmacht un aafange schrybe. Um die Zyt sin ihri erschte hochdytsche Gedicht un Gschichte entstande. Dr Dichter Karl Berner (1863–1941) un dr Max Bittrich (1867–1959), dr Schefredakteer vu dr Fryburger Zytig, sin fir si Mentore wore, wu si gferderet hän. Si het dodmol vor allem Verzellige gschribe, z. B. d Novälle „Der Baumflorian“ vu 1930 noch ere wohre Gschicht us em Schwarzwald. E Dail vu däne firje Schrifte sin in Zytige un Zytschrifte erschine:

In dr Johr 1933/1934 het d Familie ne aige Huus böue. Im Zweete Wältchrieg isch dr Suhn verletzt wore, sunscht hän si dr Chrieg aber guet iberstande. Dr Vater isch anne 1940 gstorbe, d Mueter 1956.

Noch em Chrieg het si d Hedwig Salm fascht ganz em Schrybe gwidmet. Im Johr 1956 isch unter em Titel „Brunnen am Weg“ ihre erscht Band mit alemannische Gedicht un Sprich uusechuu. En erschte Band mit hochdytsche Gedicht („Aus des Herzens Fülle“) het si 1959 publiziert. „Rosen im Heimatgarten“, ihre zweet Band mit alemannische Gedicht, isch 1968 erschine. Insgsamt het si vier Biecher mit alemannische Gedicht un Sprich uusegee. Si het au Theaterstuck im Dialäkt gschribe wie z. B. s Buurestuck „Geld sott me ha!“, e Feschtspiil zue dr 1000-Johr-Fyyr vu Waldkilch anne 1936 oder „Liicht glebt und liicht gstorbe“. Derzue het si ainzelni Gedicht un Ufsätz zue haimetkundlige Theme in verschiedene Zytschrifte publiziert.

Anne 1964 het ihri Dochter e Schott ghyrote un het dr Name Ferguson aagnuu, isch aber im Huus vu dr Mueter wohne blibe, wie au dr Brueder Karl mit syre Frau Dorothee. D Hedwig Salm isch am 19. Septämber 1981 im Alter vu 92 Johr gstorbe.

Dr Clemens Siebler het iber ihri Gedicht gschribe:

„Ihre reifste Dichtung hat Salm jedoch in alemannischer Mundart hervorgebracht, zu der sie erst verhältnismäßig spät fand. Indem sie sich immer wieder von J. P. Hebel und H. Burte inspirieren ließ, überrascht und fasziniert sie mit einer originellen Lyrik, die ihr aus der Kraft intensiver Rückerinnerung an die angestammte Heimat des Kleinen Wiesentales gelang; dort wurde ihr trotz seiner räumlichen Enge unerschöpflicher Reichtum und lebenslange Beglückung zuteil. In variationsreichen Bildern spiegeln diese Gedichte die Natur und Landschaft und die wechselvollen Stimmungen des Jahres wider […]. Als Lyrikerin begnügt sich Salm nicht mit der bloßen Abfassung einer bestimmten Strophensequenz. Worauf sie letztlich abzielt, ist die Auflösung des strophischen Gedichtes in einen nur wenige Verse umfassenden Spruch. Mit dieser Kunst, Gedanken zu verdichten und sie in Merksprüchen zu komprimieren, hat sie es zu unbestrittener Meisterschaft gebracht. […] Angesichts solcher Fähigkeiten ist Salm mehr als nur eine Heimatdichterin im landläufigen Sinn. Zwar schöpft sie unablässig aus der Kraft der Heimat, aber ihre ausgesprochenen Wahrheiten übersteigen jede verengende räumliche und zeitliche Begrenzung.“

Baden-Württembergische Biographien 3, 337–338

Wäärch[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Der Baumflorian. Novelle. Basler Berichthaus, Basel 1930
  • Das Forellenquintett. Ein heiteres Stücklein aus der Hebelheimat. In: EJ 15. Jg., 1934, 93—95
  • Geld sott me ha! (ungedruckt, o. J.), Archiv für alemannische Mundartspiele im Bund „Heimat und Volksleben“, Denzlingen
  • Der Wiesentäler Maler Ernst Schleith. In: Ekkhart. Landesverein Badische Heimat, Freiburg i. Br. 1935, S. 49–57
  • Nächtlicher Stundenschlag. In: Ekkhart. Landesverein Badische Heimat, Freiburg i. Br. 1936, S. 36–37
  • Treu und Frei. Ein Spiel um Kampf und Liebe aus Waldkirchs tausendjähriger Vergangenheit. 1000-Jahr-Feier der Stadt Waldkirch, 1936 (ungedruckt), Stadtarchiv Waldkirch
  • Im Dom des Winterwaldes. In: Badische Heimat. Mein Heimatland. Zeitschrift für Landes- und Volkskunde, Natur-, Umwelt- und Denkmalschutz. Rombach, Freiburg i. Br. Bd. 33 (1953), S. 345
  • Gedichte. In: Oberländer Chronik. Heimatgeschichtliche Beilage des Südkurier, Konstanz 1953 ff., passim
  • Brunnen am Weg. Alemannische Gedichte und Sprüche. Schauenburg, Lahr/Schwarzwald 1954 (Silberdistel-Reihe 7/8)
  • Aus des Herzens Fülle. Ein Spruchbuch. Schauenburg, Lahr/Schwarzwald 1959 (Silberdistel-Reihe 44)
  • Markgräfler Kirchturm. Gedicht. In: Badische Heimat. Mein Heimatland. Zeitschrift für Landes- und Volkskunde, Natur-, Umwelt- und Denkmalschutz. Rombach, Freiburg i. Br. Bd. 36 (1956), S. 79
  • Markgräfler Kirchturm. In: Die Markgrafschaft. Beiträge aus Geschichte, Kultur und Wirtschaft des Markgräflerlandes. Monatszeitschrift des Hebelbundes. Hebelbund, Müllheim 1959, 9, S. 2 ff.
  • Madonna am Freiburger Münster. In: Badische Heimat. Mein Heimatland. Zeitschrift für Landes- und Volkskunde, Natur-, Umwelt- und Denkmalschutz. Rombach, Freiburg i. Br. Bd. 39 (1959), 2, S. 166
  • Ein Regenliedchen. In: Die Markgrafschaft. Beiträge aus Geschichte, Kultur und Wirtschaft des Markgräflerlandes. Monatszeitschrift des Hebelbundes. Hebelbund, Müllheim 1959, 9, S. 16 ff.
  • Die Winterreise nach Freiburg. Nach Hebels Briefen an Gustave Fecht aus den Jahren 1806/07. In: Chronik Oberlaender. Nr. 228. 1960
  • Die Tauber. Gedichte. In: Badische Heimat. Mein Heimatland. Zeitschrift für Landes- und Volkskunde, Natur-, Umwelt- und Denkmalschutz. Rombach, Freiburg i. Br. Bd. 41 (1961), 1, S. 76
  • Brückenheilige. Gedicht. In: Badische Heimat. Mein Heimatland. Zeitschrift für Landes- und Volkskunde, Natur-, Umwelt- und Denkmalschutz. Rombach, Freiburg i. Br. Bd. 42 (1962), 1/2, S. 99
  • Weisheit im Alltag. Gedicht. In: Die Markgrafschaft. Beiträge aus Geschichte, Kultur und Wirtschaft des Markgräflerlandes. Hebelbund, Müllheim 1963, 4, S. 5 ff.
  • Martin Schongauer – Madonna im Rosenbag. In: Die Markgrafschaft. Beiträge aus Geschichte, Kultur und Wirtschaft des Markgräflerlandes. Hebelbund, Müllheim 1964, 12, S. 14 ff.
  • Heinrich Hansjakob in Waldshut. In: Die Markgrafschaft. Beiträge aus Geschichte, Kultur und Wirtschaft des Markgräflerlandes. Monatszeitschrift des Hebelbundes. Hebelbund, Müllheim 1964, 12, S. 15 ff.
  • Rosen im Heimatgarten. Gedichte in alemannischer Mundart. Schauenburg, Lahr/Schwarzwald 1968 (Silberdistel-Reihe 55/56)
  • Weinblüte am Kaiserstuhl. In: Badische Heimat. Mein Heimatland. Zeitschrift für Landes- und Volkskunde, Natur-, Umwelt- und Denkmalschutz. Rombach, Freiburg i. Br. Bd. 51 (1971), 1/2, S. 101
  • Kaiserstuhl-Anemonen. In: Badische Heimat. Mein Heimatland. Zeitschrift für Landes- und Volkskunde, Natur-, Umwelt- und Denkmalschutz. Rombach, Freiburg i. Br. Bd. 51 (1971), 1/2, S. 69
  • Wege und Brücken. Neue gesammelte alemannische Gedichte und Merksprüche. Mit einem Nachwort von Willi Ferdinand Fischer. Schauenburg, Lahr/Schwarzwald 1977 (Silberdistel-Reihe 121)
  • Erlebter Hochschwarzwald. Alemannische Gedichte. Schauenburg, Lahr/Schwarzwald 1979 (Silberdistel-Reihe 141)

Uuszaichnige[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • 1965: Hebel-Gedenk-Plakette vu dr Gmai Huuse im Wisedal
  • 1979: Guldeni Ehrenodle vum Bund „Heimat und Volksleben“
  • 1980: Ehreburgeri vu Tegernau

Literatur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • E. Baader: Hedwig Salm. Eine alemannische Dichterin. In: Die Markgrafschaft, 6. Jg., H. 10, 1954, 9–10
  • Hermann Burte: Markgräfler Dichterinnen. Hedwig Salm. In: Markgräfler Jahrbuch, Bd. 3, 1954, 143
  • K. W. Sträub: Hedwig Salm. Ein alemannischer Angelus silesius. In: EJ 1956, 23–25
  • Hubert Baum: Hedwig Salm zum 75. Geburtstag, Betrachtung ihrer Glockengedichte. In: Badische Heimat, 44. Jg., 1964, 259-261 und in: Die Markgrafschaft, 16. Jg., H. 8, 1964, 6
  • Richard Gäng: Hedwig Salm 75 Jahre alt. In: Badische Zeitung, 19. Jg., Nr. 212, 1964, 11
  • Gerhard Jung: Am Fuße des Belchen geboren. Hedwig Salm zum 80sten. In: Das Markgräflerland, 31. Jg., H. 2/3, 1969, 74–75
  • O. S.: Von Tegernau nach Freiburg. Die Mundartdichterin Hedwig Salm wird 90 Jahre alt. In: Badische Zeitung, 34. Jg., Nr. 213, 1979, 20
  • H. Bender: Eine Rose im Heimatgarten. In memoriam Hedwig Salm (1889-1981). In: Das Markgräflerland 1982, H. 2, 191—197
  • Kürschners Deutscher Literatur-Kalender. Hg. von W. Schuder, 59. Jg., 1984, 1024
  • Der Johann Peter Hebel-Preis 1936–1988. Dokumentation von M. Bosch. 1988, 348
  • L. Vögely: Die Dichterin aus dem Kleinen Wiesental Hedwig Salm. Ein Gedenkblatt zu ihrem 100. Geburtstag. In: Badische Heimat, 69. Jg., 1989, 579–582
  • Deutsches Literatur-Lexikon Bd. 13 (1991), Sp. 732
  • Clemens Siebler: Hedwig Salm. In: Baden-Württembergische Biographien. Herausgegeben im Auftrag der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg. Bde. 1–2 von Bernd Ottnad, Bd. 3 von Bernd Ottnad (†) und Fred L. Sepaintner, ab Bd. 4 von Fred L. Sepaintner. Stuttgart: Kohlhammer 1994 ff. Bd. 3, S. 337–338 (2002)

Weblink[ändere | Quälltäxt bearbeite]

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