Hans Conrad Orell

Us der alemannische Wikipedia, der freie Dialäkt-Enzyklopedy

Dr Hans Conrad Orell[1] (* 19. Novämber 1714 z Züri; † 10. März 1785 au döört) isch e Schwiizer Undernäämer und Politiker gsi.

syni Familie[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Dr Hans Conrad Orell – me töörf en nöd verwächlse mit em glychnamige Zürcher Theoloog – isch dr Soon vom Hans Caspar Orell gsi; syni Muetter hät Susanna Escher vom Glas gheisse. Dr Stammvatter vo de Zürcher Orelli isch im 16. Jaarhundert us Locarno uf Züri gflüchtet.[2] D Familie het dänn z Züri in de verschidene Zwiig vil Chauflüüt gha, wo mit irne Gschäft, bsunders im Bauele- und Sydehandel, teils rych worde sind und teils aber au Ungfell gha händ. D Orell sind tradizionell i dr Zürcher Zouft zu Saffere gsi. Dr Hans Conrad Orell het ane 1738 d Dorothea Wyss ghüraate.

dr Verleger[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Dr Hans Conrad Orell het öppis anders gmacht als s tradizionelle Textylgwäärb vo sinere Familie: Zäme mit em Gschichtsprofässer und Filoloog Johann Jakob Bodmer het er a de Schipfi en Buechlade gründet, d Conrad Orell & Co, wo gly ufem internazionale Buechmäärt e schööni Rolle gspiilt het. Bim Orell und em Bodmer irem Huus sind d Wäärch vo bekante Dichter usechoo, daa isch au die erfolgrychi Zürcher Bible immer wider naatrukt woorde, und dr Verlaag het Schuelbüecher, Liederbüecher und wüsseschaftlichi Publikazioone us ganz verschidene Sachgebiet gmacht so wie öppen em de Saussure sini Abhandlig über Blitzabläiter vo 1772. Es Buech vom Bodmer, wo dr Orell 1779 usegääg het, heisst Literarische Denkmale von verschiedenen Verfassern, und dr glych het ane 1782 em Jean-Jacques Rousseau syni Schrift Der Levit von Ephraim uf Tüütsch lo truke. Dr Goethe het vo däm Zürcher Gschäft emol gseit, dass es mit de Büecher wo s usepraacht heg «bisher der wahren Literatur mehr Dienste getan hat als der halbe Buchhandel Deutschlands.»

I de früene 1760er Joor isch dr Dichter und Grafiker Salomon Gessner (1730-1788), dr Soon vom Buechhändler Konrad Gessner, als Fachmaa für d Literatur zu däm Verlag cho. Er het im Ussland vil Schriftsteller wie dr Wieland und dr Kleist leere könne, was em Verlag Orell vil procht het. Wil dr Gessner 1761 ghulfe het die Helvetisch Gselschaft z Schinznach gründe, het das em Verlag sym Netzwärch i dr Schwiiz öppis gnützt. Und em Gessner syn Helvetischer Calender, wo 1780 agfange het, isch au bim Orell usechoo.

Dr Hans Conrad Orell git äigentlich als nöie Gründer vo der Buechhandlig und Trukerei, wo ufe berüemt Truker vo dr Reformazioonszyt Christoph Froschauer zruggaat, er het nämli syni Buechhandlig mit dr Buechfirma und Trukerei Füssli & Co. fusioniert, und das nöie Gschäft het vo de Schipfi ad Möischtergass züglet. Ane 1780 het s Huus Orell, Geßner, Füssli & Co agfange mit der Züri Zytig, wo s hüt na als Neue Zürcher zeitung git. Und vo däm vilsytigen Undernääme hèèr chunt die hütig Firma Orell Füessli z Züri-Wiedike.[3][4]

Zum numen es paar vo den Autoore, wo men im Orell sym Verlagsprogramm findet, ufz’zelle: Flavius Josephus, Cornelius Nepos, Johann Rudolf Holzhalb, Willibald Pirckheimer, Felix Hemmerlin, Glarean, Jacob Lauffer, Christoph Martin Wieland, Martin Opitz, Johann Jakob Bodmer, William Shakespeare, Salomon Gessner, Homer, Johann Jakob Breitinger, Plato, Felix Nüscheler, Salomon Hirzel, Johann Georg Albrecht Höpfner, Christian Bastholm, Albrecht von Haller, Johann Jakob Hess, Jacob Wegelin, Martin Künzli, Jean-Jacques Rousseau, Horace Bénédict de Saussure, Johann Georg Zimmermann, Joseph von Sonnenfels, Johann Jakob Hottinger, Johann Hermann Riedesel, Hans Caspar Hirzel, John Tillotson, John Lawson, Johann Heinrich Waser, Isaak Iselin, Joseph Anton Felix von Balthasar, Michele Sarcone, Charles Bonnet, Alessandro Volta, Carl Ludwig Junker, John Brown, Johannes Tobler, Johann Rudolf Schinz, Johann Caspar Lavater, Johannes von Müller, John Milton, Ludwig Meyer von Knonau, Richard Steele, Johann Rudolf Werdmüller, Rüdiger Manesse, David Lavater.

dr Staatsmaa[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Dr Orell het, als eine us ere regimäntsfähige Bürgerfamilie, näbet em private Gschäft au Uufgaben i dr Stadt übernaa. Er het s Amt vom Stiftsschryber am Groossmöischter überchoo, das isch im Alte Züri eine vo de Pöschte gsi, wo me druff guet e politischi Karriere i dr Stadt het chönne vorbereite. 1754 isch er in Grooss Raat cho und 1767 in Chly Raat, also d Zürcher Regierig vo dozmal. Vo 1760 bis 1766 isch er als Landvogt uf Wädeschwyl, und 1777 isch er – wyter als Regierigsmitgliid – dr «Obmaa vo de gmeine Chlööschter» woorde, das bedüütet, iim isch d Uufsicht über d Ykümpft vo de wärtvolle Güeter vo de vorreformatorische, säkularisierte Zürcher Chlööschter avertrout woorde, en Aart e separati Finanzverwaltig mit dem Sonderfonds vom Staat, und das isch eis vo de hööchschte Ämter z Züri gsi.[5] S Obmannenamt isch im Huus vom früenere Barfüesserchlooschter gsi, das isch öppe bim hütigen Obergricht.

Literatur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Weblink[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Fuessnoote[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  1. Eerscht am Ändi vom 18. Jaarhundert isch dr Familiename mit em von ergänzt worde, wo dr Hans Heiri Orell (1715-1785) Bürgermäischter woorden isch
  2. Martin Illi: Aloisio Orelli. In: Historisches Lexikon vo dr Schwiiz.
  3. Elena Folini: Orell Füssli. In: Historisches Lexikon vo dr Schwiiz.
  4. Leo Weisz: Die wirtschaftliche Bedeutung der Tessiner Glaubensflüchtlinge für die deutsche Schweiz. In: Zwingliana. Beiträge zur Geschichte Zwinglis, der Reformation und des Protestantismus in der Schweiz, 1956, Teil 3, S. 428–466.
  5. Friedrich Vogel: Die alten Chroniken oder Denkwürdigkeiten der Stadt und Landschaft Zürich von den ältesten Zeiten bis 1820. Zürich 1845, S. 503f.