Eduard Seidler

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dr Eduard Seidler (2010 mit Paracelsus-Medaille uf em Dytsche Ärztedag z Dresden)

Dr Eduard Seidler (* 20. April 1929 z Mannem; † 7. Dezämber 2020 z Fryburg) isch e dytsche Medizinhischtoriker gsii. Är het si bsundersch verdient gmacht um d Ufschaffig vu dr Roll vu dr Medizin in dr Zyt vum Nationalsozialismus.

Lääbe un Wirke[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Dr Seidler isch dr ainzig Suhn vum Chaufmann Wilhelm Seidler gsii. Im Zweete Wältchrieg isch er Sanitäter in dr Hitlerjugend gsii. D Emigration un Deportation vu vyl jidische Frynd vu syne Eltere het en arg bregt.[1]

Anne 1947 het er z Mainz, wu zue dr franzesische Bsatzigszone ghert het, s franzesisch Zäntralabitur gmacht un derno Universitet Mainz aafange Medizin studiere. Noch em Physikum isch er uf Paris gwägslet. S Staatsexame het er z Haidelberch abglait. Sy Dissertation het er zue me Thema us dr Gynekology gschribe. Scho wu ne d Wyterbildig zum Chinderdokter gmacht het, het er erschti medizinhistorischi Arbete verfasst, wu speter au vu dr Dytsche Forschigsgmainschaft (DFG) gferderet wore sin. Är het si an dr Universitet Haidelberch mit ere Arbet zur Hailkund vum Mittelalter z Frankrych habilitiert[2] un isch 1967 uf dr Lehrstuel fir Gschicht vu dr Medizin an dr Universitet Fryburg gruefe wore. Anne 1994 isch er emeritiert wore. Är isch im Dezämber 2020 im Alter vu 91 Johr z Fryburg gstorbe.

Schwärpinkt vu dr wisseschaftlige Arbet vum Seidler sin d Gschicht vu dr Chinderhailkund, d Medizin vum spoete Mittelalter z Frankrych,[3][4] d Gschicht vu dr Chrankepfläg,[5] d Gschicht vu dr medizinische Uusbildig un d Sozialgschicht vu dr Medizin syt em 18. Johrhundert gsii. Vyl Arbeite zue Modäll vu dr Dokter-Patiänt-Bezieig stamme vu ihm.[6]

Anne 1984 isch dr Seidler mitgmacht bi dr Grindig vu dr Historische Kummission vu dr Dytsche Gsellschaft fir Chinder- un Jugedmedizin, wun er e Forschigsarbet zum Schicksal vu jidische Chinderdekter in dr Zyt vum Nationalsozialismus derfir durgfiert het.[7] Iber 750 Biografie sin doderfir erschlosse wore. Doderby isch unter anderem dytli wore, ass si au d Fachgsellschaft gärn zum Kompliz gmacht het, indäm si iri jidische Mitglider uusgschlosse het.

Dr Seidler het si bsundersch fir di medizinisch Uusbildig un d Entwicklig vu dr Medizinethik yygsetzt. Vu 1979 bis 1981 isch er Prodekan bzw. Dekan vu dr medizinische Fakultet z Fryburg gsii. Zeh Johr lang isch dr Seidler Mitglid vum Advisory Committee for the Medical Education vu dr Europäische Kummission gsii. Vu 1983 bis 1990 isch dr Seidler Vorsitzer vu dr Ethikkummission vu dr Landesdekterchammere Bade Wirttebärg gsii un vu 1988 bis 1992 Bresidänt vu dr Akademy fir Ethik in dr Medizin.

Uusgläseni Uuszaichnige[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Otto-Heubner-Bryys vu dr Dytsche Gsellschaft fir Chinder- un Jugedmedizin
  • Mitglid vu dr Leopoldina (1991)[8]
  • Bundesverdienschtchryz I. Klasse (2003)
  • Cothenius-Medaille vu dr Leopoldina (2009)
  • Paracelsus-Medaille vu dr dytsche Dekterschaft (2010)[1]

Weblink[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Fueßnote[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  1. 1,0 1,1 Laudatio zur Verleihung der Paracelsus-Medaille an Prof. Dr. med. Eduard Seidler. (PDF; 44 kB) In: Bundesärztekammer. 29. März 2010, abgruefen am 13. Dezember 2020.
  2. Eduard Seidler: Die Heilkunde des ausgehenden Mittelalters in Paris. Studien zur Struktur der spätscholastischen Medizin. (Medizinische Habilitationsschrift Heidelberg 1965) (Stuttgart und) Wiesbaden 1967 (= Sudhoffs Archiv. Zeitschrift für Wissenschaftsgeschichte. Beiheft 8).
  3. Eduard Seidler: Strukturlinien der Pariser Medizin im 14. Jahrhundert. In: Ruperto-Carola 39, 1966, S. 217–223.
  4. Eduard Seidler: Pariser Medizin im 15. Jahrhundert. In: Gundolf Keil, Rainer Rudolf, Wolfram Schmitt, Hans Josef Vermeer (Hrsg.): Fachliteratur des Mittelalters. Festschrift Gerhard Eis. Metzler, Stuttgart 1968, S. 319–332.
  5. Eduard Seidler: Geschichte der Pflege des kranken Menschen. Stuttgart/Berlin/Köln/Mainz 1966; 5. Uflag ebe dert 1980.
  6. Eduard Seidler: Primärerfahrung von Not und Hilfe. In: Heinrich Schipperges, Eduard Seidler, Paul U. Unschuld (Hrsg.): Krankheit, Heilkunst, Heilung. Alber, Freiburg im Breisgau / München 1978 (= Veröffentlichungen des „Instituts für Historische Anthropologie e. V.“ Band 1), ISBN 3-495-47388-2, S. 399–418.
  7. Eduard Seidler: Jüdische Kinderärzte 1933-1945: entrechtet – geflohen – ermordet. S. Karger Verlag, Freiburg/Basel 2007.
  8. Mitglidsyytrag vu Eduard Seidler bi dr Dytsche Akademy vu dr Naturforscher Leopoldina, abgruefen am 22. Juli 2016.
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