Bernhard Hassenstein

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de Bernhard Hassenstein (1965)

De Bernhard Hassenstein (* 31. Mai 1922 z Potsdam, † 16. April 2016 z Friburg) isch e ditsche Verhaltesbiolog, Mitgrinder vu de Biokybernetik un emeritierte Professer vu de Universitet Friburg gsii.

Lewe un Wirke[ändere | Quälltäxt bearbeite]

De Bernhard Hassenstein het zue dr namhafte Forscher uf de Gebiet vu de Verhaltesbiologi un de biologische Kybernetik gsii. Sii wisseschaftlig Werk umfasst wichtigi Biiträg zum Bewegigssehne vu de Insekte un zum Farwesehe vum Mensch. Er het d Uusdruck „Injunktion“ (e Mittel vu de Begriffsbstimmig in Gegestandsberiich, wu d Aawendig vun re Definition nit sachgrecht isch)[1] un „Tragling“ (e trait Jungtier). Er het d Aggressionsarte bstimmt un kybernetischi Modell vu Verhalteswiis vu Lewewese entwiclet, zum Beischpil s „Höchstwertdurchlassmodell“.

Vu 1939 bis 1949 het de Hassenstein Biologi, Physik un Chemie z Berlin, z Göttingen un z Heidelberg studiert. Vum dritte Semeschter aa isch er wisseschaftlige Schueler vum Verhaltesphysiolog Erich von Holst gsii. Im Militärdienscht het er 1943 si Freind un spätere wisseschaftlige Werner Reichardt kenneglehrt. Er isch 1945 us de Kriegsgfangeschaft gflichtet un het si Studium furtgsetzt. Ab 1948 het er as Assischtent am Max-Planck-Institut fir Meeresbiologi z Wilhelmshaven in de Abdeilig von Holst gschafft un isch deno vu 1954 bis 1958 an s Zoophysiologisch Institut vu de Universität Dibenga gwechlset, wu er sich 1957 habilitiert het.

Anne 1958 het de Hassenstein zäme mit em Reichardt, wu in de Zwisschezitt Pysik studiert ghet het, un em Ingenieur Hans Wenking di weltwitt erscht Arbeitsgruppe fir Kybernetik am Max Planck-Institut fir Biologi z Dibenga grindet. 1960 isch er as Noofolger vum Otto Koehler zum Professer fir Zoologi an d Albert-Ludwigs-Universität Friburg beruefe wore un het dert mit em Hans Mohr s Studium vu de Biologi reformiert im Sinn vun ere inhaltlige un formale Zämefierig un de gegesittige Durdringig vu de Botanik, Zoologi, Humanbiologi un de allgmeinbiologische Fächer Genetik, Molekularbiologi, Ekologi etc.

Vu 1968 bis 1972 het de Hassenstein s Fach Biologi im Wisseschaftsrot vertrette; vu 1974 bis 1981 isch er Vorsitzer vu de Kommission „Anwalt des Kindes“ bim Kultusminischterium vu Bade-Wirtteberg gsii. Ab 1974 het er si Frau Helma Hassenstein bi de Grindig un Durfierig vum „Programm Mutter und Kind – eine Hilfe für die alleinerziehende Mutter und ihr Kind“ z Bade-Wirtteberg unterstitzt. 1984 isch de Bernhard Hassenstein emeritiert wore. Er het z Merzhuuse bi Friburg gwohnt.

Mitglidschafte[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Ehrigen[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Deutsche Gesellschaft für Kinderheilkunde – Ehremitglid (1975)
  • Max Born-Medaille für Verantwortung in der Wissenschaft (1981)
  • Karl Küpfmüller-Ring vu de Technische Hochschuel Darmstadt (1981)
  • Dr. Albert Wander-Priis vu de Wander AG z Bärn (1984)
  • Dr. honoris causa vu de Universität Prag (1992)
  • Cothenius-Medaille vu de Ditsche Akademi fir Naturforscher [Leopoldina (1993)
  • Exponat „Spangenglobus und Korrelationsauswertung“ im Ditsche Museum Bonn (mit em Werner Reichardt) (1995)
  • Ehregab vum Kulturpriis vu de Stadt Friburg (mit de Helma Hassenstein) (2002)

Schrifte (Uuswahl)[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Ufsätz[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Goethes Morphologie als selbstkritische Wissenschaft und die heutige Gültigkeit ihrer Ergebnisse. In: Goethe. Neue Folge des Jahrbuchs der Goethe-Gesellschaft, Bd. 12 (1950), S. 333–357.
  • Prinzipien der vergleichenden Anatomie bei Geoffroy Saint-Hilaire, Cuvier und Goethe. In: Goethe et l'esprit français. Actes du colloque international de Strasbourg, 23.–27. Avril 1957. Les Belles Lettres, Paris 1958, S. 153–168.
  • Wie sehen Insekten Bewegungen? In: Die Naturwissenschaften, Bd. 48 (1961), Heft 7, S. 207–214, ISSN 0028-1042.
  • Kybernetik und biologische Forschung. In: Ludwig von Bertalanffy (Begr.), Fritz Gessner (Hrsg.): Handbuch der Biologie, Bd. 1,2: Erkenntnisgrundlagen II. Akademische VG Athenaion, Frankfurt/M. 1966, S. 630–719.
  • Modellrechnung zur Datenverarbeitung beim Farbensehen des Menschen (Site cha nüme abgrüeft wärde; Suche im Webarchiv)[1] [2] Vorlage:Toter Link/www.link.springer.com. In: Kybernetik, Bd. 4 (1968), Heft 6, S. 209–223, ISSN 0023-5946.
  • „Homoiostase und Koordination“, „Ordnungsleistungen des Zentralnervensystems“ und „Verhalten“. In: Gerhard Czihak, Helmut Langer und Hubert Ziegler: Biologie. Ein Lehrbuch für Studenten der Biologie. Springer, Heidelberg, 1976, ISBN 3-540-05727-7.
  • Biologische Teleonomie. In: Neue Hefte für Philosophie. Teleologie, Bd. 20 (1981), S. 60–71, ISSN 0085-3917.
  • Erbgut, Umwelt, Intelligenzquotient und deren mathematisch-logische Beziehungen. In: Zeitschrift für Psychologie, Bd. 190 (1982), S. 345–365, ISSN 2190-8370.
  • Der Biologe. In: Gottfried Schramm (Hrsg.): Erzählte Erfahrung. Rombach-Verlag, Freiburg/B. 1991, S. 83–114, ISBN 978-3-7930-9525-5.
  • Otto Koehler (1889–1974). In: Dietrich Rauschning (Hrsg.): Die Albertus-Universität zu Königsberg und ihre Professoren. Duncker & Humblot, Berlin 1995, S. 601–618, ISBN 3-428-08546-9.
  • Biologische Theorien und deren Einflüsse auf geistige Strömungen des 20. Jahrhunderts. In: Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen: Materialdienst, Bd. 59 (1996), S. 193–199, ISSN 0721-2402

Monographie[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Tierjunges und Menschenkind im Blick der vergleichenden Verhaltensforschung. Festvortrag (Schriftenreihe der Bezirksärztekammer Nordwürttemberg; Bd. 17). Gentner, Stuttgart 1970.
  • Information and control in the living organism. An elementary introduction. Chapman Hall, London 1971.
  • Biologische Kybernetik. Eine elementare Einführung. 5. Aufl. Quelle & Meyer, Heidelberg 1977, ISBN 3-494-00184-7.
  • Das Kind im Vorschul- und Grundschulalter. 7. Aufl. Herder, Freiburg/B. 1978, ISBN 3-451-09005-8 (zäme mit em Gottfried Heinelt un de Christa Meves).
  • Freiburger Vorlesungen zur Biologie des Menschen. Quelle & Meyer, Heidelberg 1979, ISBN 3-494-00974-0.
  • Instinkt, Lernen, Spielen, Einsicht. Einführung in die Verhaltensbiologie. Piper, München 1980, ISBN 3-492-00493-8.
  • Kindern geben, was sie brauchen. Entwicklungsphasen erkennen, Entwicklung fördern (Herder-Spektrum; Bd. 5327). 4. Aufl. Herder, Freiburg/B. 2003, ISBN 3-451-05327-6 (zäme mit de Helma Hassenstein).
  • Klugheit. Bausteine zur Naturgeschichte unserer geistigen Fähigkeiten. 3. Aufl. Bucheinband.De, Berlin 2004, ISBN 3-938293-00-4
  • Verhaltensbiologie des Kindes. 6. Aufl. Monsenstein und Vannerdat, Münster 2007, ISBN 978-3-938568-51-4 (zäme mit de Helma Hassenstein).

As Rusgewer[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Politisches Verhalten als Problem der biologischen Anthropologie. Alexander von Humboldt-Stiftung, Bad Godesberg 1968.
  • Schulkinder-Hilfen. Das Empfehlungswerk der Kommission „Anwalt des Kindes“ Baden-Württemberg (Documenta pädiatrica). Hansisches Verlagskontor, Lübeck 1981.

Weblink[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Fueßnote[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  1. 90. Geburtstag von Prof. Dr. Dr. h. c. Bernhard Hassenstein. uf: uni-freiburg.de vum 31. Mai 2012
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