Volker Bouffier

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Dr Volker Bouffier, 2016

Dr Volker Bouffier (* 18. Dezämber 1951 z Gießen) isch e dytsche Bolitiker (CDU). Är isch vu 2010 bis 2022 Hessische Minischterbresidänt gsii. Syt Juni 2010 isch er derzue Landesvorsitzende vu dr hessische CDU. Dervor isch er vu 1999 bis 2010 z Hesse Minischter vum Innere un fir Sport gsi.

Läben un Beruef[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Noch em Abitur 1970 an dr Herderschuel z Gießen het dr Bouffier e Studium vu dr Rächtswisseschaft an dr Justus-Liebig-Universität Gießen absolviert, wun er 1975 mit em erschte juristische Staatsexame abgschlosse het. No syym Referendariat het er syy zweit juristische Staatsexame anne 1977 abgleit. Vu 1975 bis 1978 isch er zerscht wisseschaftlige Mitarbeiter am Lehrstuehl fir Effetligs Rächt dr Universität Gießen un derno as Rächtsaawalt zuegloo gsi.

Anne 1999 het d Gießener Staatsaawaltschaft geg dr Bouffier ermittlet wäg eme Verdacht uf Barteiverrot. Zwische 1997 un 1999 het dr Bouffier in eme Ehscheidigsverfahre dr Ehmann un speter au däm syy Ehfrau berote. Im Augschte 1999 isch s Ermittligsverfahre yygstellt wore no § 153a vu dr Strofprozässornig gege Zahlig vun ere Gäldbueß vu 8000 DM.[1] Wel s churz dervor e Dräffe zwisch em Oberstaatsaawalt, däm syyne Mitarbeiter un em Staatssekretär im Hessische Justizminischterium gee gha het,[2] het d Opposition im Landdag d Yysetzig vun eme Untersuechigsuusschuss veraalosst, wu d Umständ vu dr Verfahresyystellig het solle kläre.

Syt 2006 isch dr Bouffier Mitglid vum Ferderverein vu dr Gedänkstätte Berlin-Hohenschönhausen.[3]

Hite bedrybt dr Bouffier unter anderem zämme mit em ehmolige Inneminischter vu Thüringe Karl Heinz Gasser e Aawaltskanzlei z Gießen. Dr Volker Bouffier isch evangelisch, ghyrote un het drej Chinder.

Bartei[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Dr Bouffier het si zerscht in dr Junge Union engaschiert, vu 1976 bis 1984 isch er dr hessisch Landesvorsitzende vu sällere gsi. 1979 bis 1993 isch er im Stadtrot un bis 1999 im Chreisdag vu Gießen ghockt. Syt 1978 ghert er em Landesvorstand vu dr CDU Hesse aa un isch vu 1991 bis zum 12. Juni 2010 stellverdrättende Landesvorsitzende gsi. Am 12. Juni 2010 isch dr Volker Bouffier vu dr Delegierte vum 103. Landesbarteidag zum Vorsitzende vum Landesverband vu dr CDU Hesse gwehlt wore. Vu 1987 bis zum 13. Februar 2004 isch er au Vorsitzende vum CDU-Chreisverband Gießen un gsi, syt em 13. Februar 2004 isch er dr Ehrevorsitzende vun em.

Am 25. Mai 2010 isch dr Bouffier vum hessische CDU-Landesvorstand un dr Chreisvorsitzende as Noofolger vum Roland Koch as hessische Minischterbresidänt vorgschlaa wore.[4]

Abgordnete[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Dr Bouffier isch vu 1979 bis 1993 Stadtverordnete z Gießen gsi. Vu 1979 bis 1999 het er em Chreisdag vum Landchreis Gießen aaghert.

Vu 1982 bis 1987 un wider syt 1991 isch er Mitglid vum Hessische Landdag. Dert isch er vu 1993 bis 1999 stellverdrättende Vorsitzende vu dr CDU-Fraktion gsi.

Effetligi Ämter[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Vu 1987 bis 1991 het dr Bouffier as Staatssekretär im Hessische Minischterium fir Justiz dr Landesregierig aaghert, wu vum Walter Wallmann gfiert woren isch.

Syt em 7. April 1999 isch er unter em Roland Koch Hessische Minischter vum Innere un fir Sport gsi. Derzue hockt er as Inträsseverdrätter vu Hesse un vu dr Bundesländer im ‚Rot fir Justiz un Inneres‘ vu dr EU.

Im Friejohr 2010 het dr Koch syy Ruckzug us allene bolitische Ämter aagchindet un het dr Volker Bouffier as Noofolger fir dr CDU-Landesvorsitz un au fir s Amt vum Minischterbresidänt vorgschlaa. Derzue het er dr CDU-Bundesspitze um d Bundeschanzleri un CDU-Barteivorsitzendi Angela Merkel dr Bouffier as syy Noofolger in dr Funktion as stellverdrättende CDU-Bundesvorsitzende empfohle. Am 12. Juni 2010 isch dr Bouffier uf eme CDU-Landesbarteidag vu 96 Brozänt vu dr Delegierte zum neje CDU-Landesvorsitzende gwehlt wore. Am 31. August 2010 isch er derno vum Hessische Landdag zum Minischterbresidänt vum Land Hesse gwehlt wore. Im erschte Wahlgang het dr Bouffier 66 Stimme iberchuu un dodermit eso vil Stimme wie di schwarz-gel Regierigskoalition im Landdag het. 50 Abgordneti hän gege ihn gstumme.[5]

Us dr Landdagswahl am 22. Septämber 2013 isch d CDU mit 38.3 Brozänt as Siigeri fiirigange. Wel d FDP stark verlore ghaa het un mit 5.0 Brozänt grad eso in Landdag chuu isch, het di schwarz-geel Koalition ihri Mehhait verlore. Wel au di Linke dr Gump in Landdag gschafft hän, het s nit glängt fir e rot-grieni Regierig. No zwee Monet Sondierige het dr Bouffier am 23. Novämber 2013 dr Griene Verhandlige iber e schwarz-grieni Koalition aabote. Bodi Barteie hän dr Koalitionsverhandlige un speter au em Koalitionsverdrag zuegstimmt. Am 18. Jänner 2014 isch dr Bouffier mit 62 Stimmen im Landdag as Minischterbresidänt widergwehlt wore un het dodermit ai Stimm mee iberchuu wie d CDU un di Griene zämme hän.

No dr Landdagswahl am 28. Oktober 2018 het di hessisch CDU wider mit dr Griene ne Koalition bildet, bi dr erschte Sitzig vum nei gwehlte Landdag am 18. Jänner 2019 isch dr Bouffier mit 69 Stimme as Minischterbresidänt widergwehlt wore un het dodermit di nämlig Zahl vu Stimme iberchuu wie d CDU un di Griene zämme hän.

Am 31. Mai 2022 isch dr Bouffier us Altersgrind vum Amt as hessische Minischterbresidänt zruggdrätte. Sy Nochfolger isch dr Boris Rhein.

Positione[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Dr Bouffier het im April 2007 iber Defizit gchlagt bi dr dytsche Bemiejige um Integration vu Uusländer. In dr Vergangeheit seje in dr Integrationsbolitik Fählentwicklige zuegloo wore. Di dytsch Gsellschaft mießt aber bstimmti Grundwärt duresetze, s Entstoh vu Parallelgsellschafte verhinderet wäre. Dr Uusdruck vu dr „Leitkultur“ sej in däm Zämmehang durchuus richtig.

Dr Bouffier isch derfir e klari Gränze z zie: „Z Dytschland gälte dytschi Gsetz un nit d Scharia, do sin Mann un Frau glyychbrächtigt, am Schuelunterricht isch deilznäh, mir akzeptiere keini iberholte Ehrbegriff, un s Gwaltmonopol vum Staat giltet ohni Yyschränkig.“ Dr Aaspruch vum Islam, au ne Modäll fir dr Staat z syy, sej nit akzeptabel: „Ich will nit, ass des Land zuen eme muslimische Land wird, so wie mir di muslimische Länder bishär erläbe“.

Ussenandersetzige[ändere | Quälltäxt bearbeite]

In syyre Funktion as Inneminischter isch s Ändi März 2004 im Landdag zuen ere Ussenandersetzig zue dr Situation vu dr Bolizei z Hesse chuu, eis vu dr Ufgabegebiet vum Inneminischter. Dr Abgordnet Tarek Al-Wazir vu Bündnis 90/Die Grünen het im Landdag brichtet vun eme Ebay-Verchaufsaagebot vun eme fruschtrierte Beamten un het doderbyy e Spiilzyyg-Bolizischt bresäntiert. Är het d Sparbolitik vu dr CDU-gfierte Landesregierig kitisiert. Dr Bouffier het die Vorwirf zruckgwise un het vun ere verbesserete Ufklärigsquote brichtet un vu 500 zuesätzlige Beamte, wu bis 2006 yygstellt wore sin.[6]

As Inneminischter het dr Bouffier d Verantwortig drait fir s Vorgoh vu dr hessische Bolizei bi dr Entfierig vum Jakob von Metzler. Em Metzler syy Entfierer, dr Magnus Gäfgen, isch vum Frankfurter Bolizeibresidänt Wolfgang Daschner Folter aadroht wore. Im Vorfäld zum Daschner-Brozäss het dr Daschner uusgsait, fir des Vorgoh heb er Ruckedeckig us em Inneminischterium gholt.[7] D Landesregierig het doderzue gsait, ass des nit zuedräff, un het d Minischterialbeamte per SMS aagwise, sonigi Bericht nit z kommäntiere.[8]

Fer syy Detigkeit as Inneminischter het dr Bouffier scho zweimol e ‚Big Brother Award‘ iberchuu in dr Kategorii Bolitik. Di erscht „Uuszeichnig“ anne 2002 het sich uf d Änderige vum hessische Bolizeigsetz noch dr Terroraaschleg vum 11. Septämber 2001 un em Yysatz vu dr Raschterfahndig in däm Zämmehang.[9] Urspringli isch die Art vu dr Fahndig nume im Uusnahemfall zuegloo gsi. E sudanesische Studänt vu Gießen het bim Landgricht Wiesbaden Chlag yygreicht geg die Nejreglig un het aafangs Februar 2002 Rächt iberchuu.[10] S Oberlandesgricht Frankfurt het die Entscheidig zwoo Wuche speter bstetigt un het dodermit d Raschterfahndig z Hesse aaghalte.[11] Mit dr Entscheidig vum Bundesverfassigsgricht z Charlsrue im April 2006, e präventivi bolizeiligi Raschterfahndig sej nit mit em Grundgsetz veryybar, het s hessisch Sicherheits- un Ornigsgsetz nej mieße brieft wäre.[12] [13]

Dr neje Reglige vum hessische Bolizeigsetz, wu am 14. Dezämber 2004 dur dr Landdag bschlosse wore sin, verdankt dr Volker Bouffier syy zweete Big Brother Award anne 2005.[14] [15] Hintergrind vu däre Negativuuszeichnig sin unter anderem gsetzligi Änderige vu dr Telekommunikationsiberwachig (TKÜ), wu dr Yysatz vu IMSI-Catcher erlaube zum Feschtstelle vum Standort vun eme Mobildelifon. Di präventiv Iberwachig vu eventuälle Stoftäter, wu dodermit verbunden isch, stoht im Gegesatz zue Dateschutz un Privatsphäre vun ere Person. S Bundesverfassigsgricht het e baar Monet dervor e ähnligi Regelig im Bundesland Nidersachse fir nit giltig erklärt. Derzue wird d DNA-Analyse vu Persone unter 14 Johr aagmahnt, wu z Hesse noch em Gsetz bi Chidner derf durgfiert wäre, wu ne Stroftat „von erheblicher Bedeutung“ begange hän un des villicht in dr Zuechumft wider chennte due.[16] Di uusgwytet Videoiberwachig isch dr dritt Grund vu däre Bryysverleijig.[17] Doderby wird dr hessisch Bolizei erlaubt, d Date vu kontrollierte Persone z spychere, fir Date vu Dritte isch nume d Dateerhebig erlaubt. Wel aber e Videokamera dää Unterschid nit chännt, het d Jury die Regelig fir „legislativen Unfug“ ghalte, wu trotz eme dervor durgfierte Rächtsguetachte umgsetzt woren isch.

Am 29. März 2007 het dr Bündnis 90/Die Grünen-Abgordnete Tarek Al-Wazir dr Ruckdritt vum Bouffier as Inneminischter gforderet,[18] wel dää sich gweigeret het, Stellig z bezie zue dr rächtsradikale Umdrib vu dr Personeschitzer vum Michel Friedman.[19] Wel dr Bouffier im Juli 2009 syy Barteifrynd Hans Langecker ohni e vorig Uuswahlverfahre zum Bresidänt vu dr hessische Bereitschaftsbolizei ernännt het, het d SPD im März 2010 em Bouffier syy Ruckdritt. E Mitbewärber fir s Amt het dervor bim Hessische Verwaltigsgrichtshof geg s Vorgoh vum Bouffier gchlagt un Rächt kriegt.[20]

Uuszaichnige[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Weil er si in ere bsundere Wyys fir dr Sport verdient gmacht het, isch dr Volker Bouffier im Mai 2005 vum Waldemar Klein, em Ehrebresidänt vum Fueßballverein Kickers Offenbach, di Silbrig Ehrenodle vum OFC vergee wore.

Anne 2005 het dr Bouffier zämme mit dr Minischter Karlheinz Weimar un Christean Wagner vum Minischterbresidänt Roland Koch dr Hessisch Verdienschtorde iberchuu. Vorschlagsbrächtigt fir die Ordesverleijig sin d Minischter sälber, was d Opposition kritisiert het. Dr CDU-Landdagsabgordnet Armin Klein het aber druf verwise, 2005 sej dr Verdienschtorde vu dr Bundesrepublik Dytschland au an Mitglider vu dr Bundesregierig vergee wore, wie zem Byschpel an dr Verdeidigungsminischter Struck, un d Verleijig vu Orde an Minischter sej durchuus gängig.[21]

Am 7. Oktober 2006 het dr Volker Bouffier d IOC Trophy „Sports and Community“ iberchuu mit dr Begrindig, är heb si as Hessische Minischter vum Innere un fir Sport in ere bsundere Wyys yygsetzt fir d Entwicklig vum Sport in dr Kommune un Verein vu syym Land.[22]

Fueßnote[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  1. Hessens Innenminister zahlt Geldbuße – Ermittler stellen Verfahren wegen Parteienverrats ein, Berliner Zeitung 10. Augschte 1999
  2. Maulkorb für den Staatsanwalt – Wie Politiker die Justiz behindern (Memento vom 15. Oktober 2007 im Internet Archive); Hessischer Rundfunk 25. Septämber 2002
  3. Förderverein der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen: Aktivitäten 2006, abgruefen am 11. Februar 2009
  4. stern.de
  5. stern.de
  6. Koch und Bouffier ein Sicherheitsrisiko (Memento vom 21. Septämber 2008 im Internet Archive), Allgemeine Zeitung 26. März 2004
  7. Daschner will für Folterandrohung Rückendeckung gehabt haben Rhein-Zeitung: (13. November 2004)
  8. Bündnis 90/Die Grünen Hessen: Rückendeckung aus dem Innenministerium für Daschner? (Memento vom 27. Septämber 2007 im Internet Archive) (16. Novämber 2004)
  9. Big Brother Awards: Der BigBrotherAward der Kategorie Politik geht an den Hessischen Innenminister, Herrn Volker Bouffier Archivlink (Memento vom 30. Oktober 2010 im Internet Archive) (25. Oktober 2002)
  10. Gericht stoppt Rasterfahndung in Hessen Archivlink (Memento vom 29. Septämber 2007 im Internet Archive), Netzeitung 21. Februar 2002
  11. Zweite Instanz bestätigt Aus für Rasterfahndung Archivlink (Memento vom 29. Septämber 2007 im Internet Archive), Netzeitung 7. Februar 2002
  12. Zum Beschluss des Ersten Senats vom 4. April 2006 - 1 BvR 518/02, Bundesverfassungsgericht
  13. Hessen überprüft Gesetz zur Rasterfahndung, ddp 23. Mai 2006
  14. Big Brother Awards: Der Big Brother Award 2005 in der Kategorie "Politik" geht an den Innenminister des Landes Hessen. Archivlink (Memento vom 8. Septämber 2010 im Internet Archive) (13. Februar 2006)
  15. Hessisches Ministerium des Inneren und für Sport: Hessen hat das bundesweit modernste Polizeirecht (Memento vom 13. März 2007 im Internet Archive)
  16. Hessisches Ministerium des Inneren und für Sport: DNA-Analyse (Site cha nüme abgrüeft wärde; Suche im Webarchiv)[1] [2] Vorlage:Toter Link/www.hmdi.hessen.de
  17. Hessisches Ministerium des Inneren und für Sport: Kennzeichen-Lesegerät (Site cha nüme abgrüeft wärde; Suche im Webarchiv)[3] [4] Vorlage:Toter Link/www.hmdi.hessen.de
  18. Pressemitteilung von Bündnis 90/Die Grünen: Rücktrittsforderung (Memento vom 27. Septämber 2007 im Internet Archive)
  19. Frankfurter Rundschau (kei Datum aagee): Rechtsradikale Polizisten
  20. SPD legt Innenminister Bouffier Rücktritt nahe. HNA.de, 9. März 2010. Abgruefen am 10. März 2010.
  21. Ministerpräsident ehrt Parteifreunde: Streit um Orden für CDU-Politiker, hr-online, abgruefen am 1. Februar 2010
  22. Dr. Thomas Bach verleiht IOC-Trophy „Sport and Community“ an Hessens Staatsminister Volker Bouffier (Site cha nüme abgrüeft wärde; Suche im Dr. Webarchiv)Dr. Dr. Vorlage:Toter Link/www.dosb.de, DOSB, 6. Oktober 2006

Weblink[ändere | Quälltäxt bearbeite]

 Commons: Volker Bouffier – Sammlig vo Multimediadateie
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