Isolde Kurz

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D Isolde Kurz so om 1870 rom

D Isolde Kurz (* 21. Dezembr 1853 z Stuegert, † 6. April 1944 en Diibenga) ischt a deitscha Schriftstellere ond Ibrsetzere gwäa.

Aus ihrem Leaba[ändere | Quälltäxt bearbeite]

D Isolde Kurz ischt am 21. Dezembr 1853 z Stuegert uf d Welt komma. Ihr Vadder isch dr Schriftsteller ond Universideetsbibliothekar Hermann Kurz ond ihr Muader d Pazifischdin Marie Kurz geborene von Brunow gwäa. Zamma hend dia zwoi fenf Kendr ghet; dô drvoo isch d Isolde s oinzige Dechterle gwäa. Wia d Isolde fenfahalb Jôhr alt gwäa ischt, ischt-se mit ihrer Familie nôch Obresslenga (seit 1913 a Stadtdoil vo Esslenga am Neckr) omzoga. Ihr Kendheit, wo-se deet vrleabt hôt, hôt-se schbätr zwar als „idillisch“ gschildret, abr et frei vo Schbannonga zwischa sellem freigeischdiga Lebens- ond Erzihongsstil vo ihre Eltra ond deane bodastendige Uffassonga vo dr Dorfbevelkrong. D Marie Kurz hôt erreicht, dass d Isolde vo dr Schualpflicht befreit wôrra ischt. Da Ondrricht hôt-se ausschliaßlich vo ihrer Muadr kriagt.

Nôchdem dr Isolde ihr Vaddr 1873 sei Leaba ausghaucht ghet hôt, ischt dui 20-jähriga Frau nôch Mincha zoga, wo au ihr Bruadr Erwin gleabt ond an dr Uni Kunscht studiirt hôt. Ihrn Lebensondrhalt hôt-se dô drmit bestridda, dass-se Ibrsetzonga ôôgferdigt ond Schbrôchondrricht gäa hôt. Vo ihrem erschdvrdeanda Geld hôt-se uf-em Alda Friidhof z Diibenga an Grabstoi us Marmor fir ihrem Vaddr sei Grab errichda lau.

Dr Isolde ihr Bruadr Edgar hôt derweil en Florenz gwohnt, wo-nr sich als Arzt niidrglassa ond a Praxis gfihrt hôt. Uf deam sei Eiladong nôô ischt d Isolde mit ihrer Muadr ond ihrem jengschda Bruadr nôch Italia omzoga. Deet hôt-se mit-ma Haufa bekannde Kinschtler an rega Kondakt pfleagt, ondr andrem mit-em Bildhauer Adolf von Hildebrand, em Zoichner, Môler ond Grafiker Hans von Marées, em Môler ond Bildhauer Arnold Böcklin ond em Kuldurhischdoriker Jacob Burckhardt. Vom Ledschdera hôt-se am Damadisch vo dr Bibliotheca Nazionale sei Kultur der Rennaisance in Italien gleasa. Mit-em deitscha Môler Althofen, wo a Sondrleng gwäa ischt ond grad en Florenz Urlaub gmacht hôt, hôt-se an Haufa Galeria bsuacht. Dr sell hôt-ra vorgschlaga, zamma mit ehm an Cicerone – des ischt so ebbes wia an kuldureller Reisefihrer – zo vorfassa, sui da Tekscht ond er d Bildr. Dô druss isch abr nix wôrra, weil dr Althofen ganz ibrraschend s Zeitliche gsegnet hôt. Sellen Stoff, wo-se fir des Projekt zammatraga ghet hôt, ischt nô halt en ihre Florentinische Novellen eigflossa, wo 1890 beim Cotta vorlegt wôrra send. Dia send ihr dridda Vreffentlichong gwäa, nôch-em erschda Band vo ihre Gedicht (1888) ond dr Sammlong Phantasien und Märchen, wo zerscht en Zeitschrifda ond 1890 als Buach erschiina send.

Em Seebad Forte dei Marmi an dr italienischa Riviera hôt d Isolde Kurz d Eleonora Duse, dômôls oina vo de greeschde Schauschbilerenna, ond da berihmda italienischa Schriftsteller Gabriele D’Annunzio kennaglernt.

Nôch 1905 hôt dui Dichtere de meischt Zeit mit ihrer Muadr zammagleabt, wo bis zo dera ihrem Dood em Jôhr 1911 vo-ra pfleagt wôrra ischt, zerscht en Italia ond schbätr z Mincha. Em gleicha Jôhr ischt dr Isolde Kurz ihr Freind aus dr Jugendzeit, dr Schbrôch- ond Litradurwissaschaftler Ernst von Mohl, als Witwer aus Russland en sei Hoimet zruckkomma. Wia nô dia zwoi anander wiidrbegegnet send, hend se boide gmerkt, dass-se sich emmr noh meeget. Drom hend-se mitnandr zammagleabt, bis dr Mohl 18 Jôhr schbätr gschdorba ischt. D Isolde Kurz selbr ischt nia vrheiradet gwäa ond hôt au koine Kendr ghet.

En dr Nacht vom 5. zom 6. April 1944 hôt d Isolde Kurz ihre Auga fir emmr gschlossa. Ihr ledschda Ruha hôt-se uf-em Stadtfriidhof vo Diibenga gfonda. Ihr Grab kô-ma heit noh ôôgucka.

Bedeidong[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Mit ihrem Gedichtband us-em Jôhr 1888 ond mit ihrem Hauptwerk vo 1890, de Florentinische Novella, hôt d Isolde Kurz a grauße litrarischa Stellong erreicht. Selle Novella zeichnet sich dôdurch aus, dass-se psichologisch fondiirt, fei gschliffa ond en-ra scheena Schbrôch vrfasst send. Zo ihrer Zeit hôt-se zo deane Schriftstellerenna gheert, wo am meischda gleasa wôrra send, au wenn-se heitzodag bloß noh wenich Leit kennet.[1] S ledschde Môl send 2003 us-em Ôlass vo ihrem 150. Geburtsdag em „Hohenheim Verlag“ Werk vo-ra ufglegt wôrra. Des Buach Ein Splitter vom Paradies enthelt a kloina Auswahl vo ihrem omfangreicha Werk.[2]

Ehronga[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • 1913 ischt-se vo dr Uni Diibenga als erschda Frau vo sellra Hochschual zom Ehradoktr (Dr. phil. h. c.) ernannt wôrra.
  • 1943 ischt-se mit dr Goethe-Medaille fir Kunscht ond Wissaschaft auszoichnet wôrra.
  • Nôch-em Ableaba vo dr Isolde Kurz send en vorschiidene deitsche Städt Strôßa nôch-ra benannt wôrra, zom Beischbiil em Jôhr 1946 z Stuegert em Stadtdoil Riidaberg. Elf Jôhr schbätr hôt em gleicha Stadtdoil a Strôß da Nama „Florentiner Straße“ kriagt, was uf dia vo dr Isolde Kurz gschriibene Florentiner Novellen ôôschbiilt.[3]
  • Z Reitlenga hôt 1937, also noh zo Leabzeida vo dr Dichtere, a Schual da Nama „Isolde-Kurz-Gymnasium“ kriagt.[4]

Was-se gschriiba hôt[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Lyrik ond Prosa[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • 1888 Gedichte
  • 1890 Phantasien und Märchen
  • 1890 Florentiner Novellen
  • 1895 Italienische Erzählungen
  • 1900 Von dazumal. Erzählungen
  • 1901 Unsere Carlotta
  • 1902 Die Stadt des Lebens: Schilderungen aus der Florentinischen Renaissance
  • 1902 Frutti di mare
  • 1902 Genesung. Sein Todfeind und Gedankenschuld.
  • 1905 Im Zeichen des Steinbocks: Aphorismen
  • 1905 Neue Gedichte
  • 1906 Hermann Kurz: ein Beitrag zu seiner Lebensgeschichte
  • 1907 Lebensfluten: Novellen
  • 1910 Florentinische Erinnerungen
  • 1910 Die Humanisten
  • 1913 Wandertage in Hellas
  • 1914 Zwei Märchen
  • 1914 Deutsches Schwert 1914. Gesang für Barÿton oder einstimmigen Männerchor mit Orchesterbegleitung. Komponiert von Peter Gast. (Text: Isolde Kurz)
  • 1915 Cora. Erzählungen
  • 1916 Schwert aus der Scheide: Gedichte
  • 1918 Aus meinem Jugendland
  • 1922 Nächte von Fondi
  • 1924 Die Liebenden und der Narr
  • 1924 Vom Strande. Erzählungen
  • 1925 Der Despot. Georg Müller, Mincha
  • 1925 Gesammelte Werke, sechs Bend
  • 1926 Meine Mutter
  • 1927 Die Stunde des Unsichtbaren. Seltsame Geschichten
  • 1928 Aus frühen Tagen. Erzählungen
  • 1929 Der Ruf des Pan. Zwei Geschichten von Liebe und Tod
  • 1931 Vanadis. Der Schicksalsweg einer Frau
  • 1933 Die Nacht im Teppichsaal. Erlebnisse eines Wanderers
  • 1935 Gesammelte Werke, sechs Bend
  • 1938 Die Pilgerfahrt nach dem Unerreichlichen. Lebensrückschau
  • 1938 Gesammelte Werke, acht Bend
  • 1939 Das Haus des Atreus

Ibrsetzonga[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Ippolito Nievo: Erinnerungen eines Achtzigjährigen. Ins Deutsche übertragen von I. Kurz. 2 Theile. Grunow, Leipzig 1877
  • Prosper-Olivier Lissagaray: Geschichte der Commune von 1871. Autorisierte deutsche Ausgabe und von dem Verfasser vervollständigt. W. Bracke jr., Braunschweig 1877[5]
  • Marchesa Colombi: Ein Ideal. Roman. Autorisierte Bearbeitung nach dem Italienischen von Isolde Kurz. Engelhorn, Stuttgart 1885
  • Giovanni Verga: Ihr Gatte. Roman. Autorisierte Bearbeitung nach dem Italienischen von Isolde Kurz. Engelhorn, Stuttgart 1885
  • Francesco De Renzis: Auf Vorposten und andre Geschichten. Autorisierte Uebersetzung aus dem Italienischen von I. Kurz. Engelhorn, Stuttgart 1891

Litradur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Rudolf Frank: Isolde Kurz zum 60. Geburtstag am 21. Dezember. Berlin 1913
  • Otto Ernst Hesse: Isolde Kurz. Dank an eine Frau. Wunderlich, Diibenga 1931
  • Angela Koller: Sehnsucht und Süderlebnis bei Isolde Kurz. Dissertation, Zirich 1963.
  • Kurz, Isolde. In: Gisela Brinker-Gabler / Karola Ludwig / Angela Wöffen: Lexikon deutsch-sprachiger Schriftstellerinnen 1800-1945. dtv, München 1986, S. 168-170 ISBN 3-423-03282-0
  • Isolde Kurz. In: Walther Killy: Literatur Lexikon. Bd. 7. Bertelsmann, Gütersloh / München 1993, S. 98-99
  • Marion Ónodi: Isolde Kurz. Leben und Prosawerk als Ausdruck zeitgenössischer und menschlich-individueller Situation von der Mitte des 19. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts. Lang, Frankfurt am Main / Bern / New York / Paris 1989 (= Würzburger Hochschulschriften zur neueren deutschen Literaturgeschichte 11) ISBN 3-631-41608-3
  • Eva Mühlacker: Isolde Kurz und ihre Familie, Biographie. Stieglitz-Verlag, Mühlacker / Irdning/Steiermark 1996 ISBN 3-7987-0331-0
  • Rainer Hillenbrand: Isolde Kurz als Erzählerin. Ein Überblick. Lang, Frankfurt am Main / Bern / New York / Paris 2000 ISBN 978-3-631-36773-5
  • Gerhard J. Bellinger; Brigitte Regler-Bellinger: Schwabings Ainmillerstrasse und ihre bedeutendsten Anwohner. Ein repräsentatives Beispiel der Münchner Stadtgeschichte von 1888 bis heute. Norderstedt 2003, ISBN 3-8330-0747-8, S. 205–207
  • In der inneren Heimat oder nirgends. Isolde Kurz (1853 - 1944). Deutsche Schillergesellschaft. Mit Beiträg vo dr Sibylle Lewitscharoff ond vo dr Jutta Bendt ond-ra Chronik vo dr Karin Schmidgall. Marbach am Neckr 2003 ISBN 3-933679-92-3
  • Inge Jens: Isolde Kurz in Tübingen. In: Sönke Lorenz, Volker Schäfer (Hrsg.): Tubingensia. Impulse zur Stadt- und Universitätsgeschichte; Festschrift für Wilfried Setzler. Thorbecke, Ostfildern 2008, ISBN 978-3-7995-5510-4, S. 523–536.
  • Hella Mohr: Schwierigkeiten einer emanzipierten Frau am Übergang vom 19. zum 20. Jahrhundert. Zum 150. Geburtstag von Isolde Kurz (21. Dezember 1853 – 6. April 1944). A Vordragsmanuskript vo 2003 em Internet ondr https://web.archive.org/web/20121130140650/http://kilchb.de/hellamohr.html

Oinzlne Nôchweis[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  1. Taschenlexikon der deutschen Literatur, Verlag Lebendiges Wissen GmbH, München, Zwoida Uflag us-em Jôhr 1958
  2. http://www.booklooker.de/app/result.php?titel=Ein+Splitter+vom+Paradies&setMediaType=0
  3. Straßennamen in Stuttgart – Herkunft und Bedeutung, s zehnde Heftle vo dr Roih „Stuttgarter Beiträge“, rausgäa vo dr Stadt Stuegert, Karl Krämer Verlag Stuttgart, 1974, ISBN 3-7828-1310-3
  4. Archivierte Kopie. Archiviert vom Original am 1. September 2011; abgruefen am 27. November 2011.
  5. Karl Marx + Friedrich Engels Briefwechsel mit Wilhelm Bracke (1869 – 1880). Rausgäa em Uftrag vom Inschditut fir Marxismus-Leninismus beim ZK vo dr SED mit-ra Eileidong vom Heinrich Gemkow. Dietz Verlag, Berlin 1963 (= Bücherei des Marxismus-Leninismus Band 62), S. 102, 104,106-110, 116-119, 123-125, 132-135, 144-146, 149, 152-153 und 158

Weblink[ändere | Quälltäxt bearbeite]


Dä Artikel basiert uff ere fräie Übersetzig vum Artikel „Isolde_Kurz“ vu de dütsche Wikipedia. E Liste vu de Autore un Versione isch do z finde.