Zum Inhalt springen

Wenkerbogen von Hilzinge

Us der alemannische Wikipedia, der freie Dialäkt-Enzyklopedy

Dr Wenkerboge vo Hilzinge isch e Blatt für di groß Ufnahm vo dr ditsch Sproch, wo dr Sprochforscher Georg Wenker vo 1852 bis 1911 für de Düütsch Sprochadlas gmachet hod. D Schuele im domolige ditsche Reych hond e Frogeboge übercho mit Muschdersätz, zuem si in lokale Dialäkt züem üwersetze.[1] Au im alemannische Sprochgebiet hond d' Gmeindschuele mitgmachet.

Hiwiis zuem Boge 40877

[ändere | Quälltäxt bearbeite]
  • Hilzinge het dozemols zuem Bezirk Enge im Großherzogtum Bade ghärt.
  • De Ord leyt im Sproochruum vum Bodeseealemannische / Stockacher Raum [2].
  • Die vierzig Sätz sén dozémol in Hilzinge vun de Schüeler un em Léhrer Josef Gut us [Grafenhausen|Grõfuusè], Amt [Bonndorf im Schwarzwald|Bonndorf] usgefüllet worrde. Diä Sätz sind so übernomme, wie si de Gut uffgschriwwe hot.
  • As Üssproch vum Ortsnamme wird im Boge „Hilzinga“ angeh.
  • In Süddischland sinn d Bege anne 1887 uffgnumme worre, der vo Hilzinge het d Nummere 40877 griägt.
  1. Im Winter flügat die truchna Blattr i da Luft umma.
  2. Es hört glie uf z'schneia, derno wird s'Wätter wieder bèsser.
  3. Duar Chola i da Ofa, da d'Milch bald z'kocha afangt.
  4. Där guat alt Ma isch mit'em Roß dur s'Is brocha und i s'chalt Wasser kheit.
  5. Er ist vor viar odder sechs Wucha g'storba.
  6. S'Für war z'starch, d' Kuache sind jo una ganz schwarz brännt.
  7. Er ißt d'Aier all uni Salz un Pfäffer.
  8. D'Füaß ua mer weh, i glaub, i has durglofa.
  9. I bä bider Frau gsi u. [und] haner es g'soat u sie hoat g'soat, si wells au ihrer Döchdär säga.
  10. I will's au nimma meh dhua.
  11. I schla di glie mittem Chochlöffel um d'Ohre, du Aff!
  12. Wo gauscht anni, solla mer mitter gau?
  13. S'sänd schlächte Zitta!
  14. Mi liab Chind, blib do unna schtau, die bösa Gais bissa di tod.
  15. Du hoscht hüt am mèschta glèhrt u. [und] bischt artig gsi, du dèrfscht früaer hom gau, as dia Andera.
  16. Du bischt no it groß gnueg, um a Flascha wie usz'trina. Du muascht z'erst no a weng wachsa u. [und] größer wära.
  17. Gang, bis so guat u. [und] sag diner Schweschter, sie söll d'Klaider für eüa Muater ferti naia u. [und] mit da Bürsta rain macha.
  18. Hettest'n k'kännt, derno wär's anders choa und s'thät besser um'n schtau.
  19. Wer hat mer min Chorb mit Flaisch g'schtohla?
  20. Er thuat so, as hatte'zen zum drescha b'schellt; sie hont's aber selber dau.
  21. Wam hät er dia neü G'schicht verzehlt?
  22. Ma muaß lut schreia, suscht verstaut er üs it.
  23. Mr send müad und hond Durscht.
  24. Wo m'r gester Obad z'ruck cho send, do laga die Andara scho im Bett u. [und] wara fest am schlofa.
  25. Da' Schnee ischt die Nacht bei üs liga bliba, aber hüt'a Morga ischt er g'schmolza.
  26. Hinter üsem Hus schtänd drei schäni Epfelbaimli mit rota Epfeli.
  27. Könnet'er it no an Augenblickle uf üs warta, derno goh'mer au mit eu.
  28. Ihr dörfet it so Kindereia triba.
  29. Üsere Bärg sind it sölli hoh, die eura sind hö'är.
  30. Wevel Pfund Würscht u. [und] wevel Brod wend'er ha?
  31. I verstand eü it, ihr mond a bizle luter schwätza.
  32. Hond ihr ko Stückli wieße Soapfa für mich uf mim Disch g'funda?
  33. Sin Brüader will si' zwoa schäne, neüe Hüser i eü'em Garta baua.
  34. s'Wort istem vom Herza choa.
  35. Des ist rächt gsi von a na.
  36. Was sitzat do für Vögele uf dem Mürle?
  37. D'Bura hond füf Ochsa u. [und] nü Chüah u. [und] zwölf Schäufle vpr's Dorf brocht, dia hond'se verchaufa wölla.
  38. D'Lüt send hüt alle dussa uf'm Feld und maia.
  39. Gang no, dä bru Hund thuat d'r nit.
  40. I bä mit da Lüta do hinna über d'Wisa is Chorn g'fahra

Das o wird immer tief gesprochen u wie in "Odem". Ausnahme "hoh"

Werder im Wenkerboge

[ändere | Quälltäxt bearbeite]
  • haiß, nai, blau, grau, haua, Hand, Hanf, Helm, Flahs, er wachst, Besa, Pflumma, Briaf, Hof, jung, chrum
  • Sunndig, Mändig, Zistig, Miktig, Dunstig, Fritig, Samstig,
  • oli, fufzäh, sächzäh, fufz'g

Ist keine ausgeprägte Volkstracht mehr vorhanden.

Wo s her kunnt

[ändere | Quälltäxt bearbeite]
  1. lueg no in "REDE Regionalsprache.de". Archiviert vom Original am 29. Juni 2019; abgruefen am 29. Juni 2019.
  2. Sproochruumagabe bezieht sich uff „Raumgliederung der Mundarten 1950“ Historischer Atlas von Baden-Württemberg: Raumgliederung der Mundarten um 1950; herausgegeben von der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg in Verbindung mit dem Landesvermessungsamt Baden-Württemberg. Stuttgart 1972-1988 ISBN 3-921201-10-1. Archiviert vom Original am 22. Juni 2019; abgruefen am 29. Juni 2019.