Wenkerbogen von Hilzinge
Erscheinungsbild
Dr Wenkerboge vo Hilzinge isch e Blatt für di groß Ufnahm vo dr ditsch Sproch, wo dr Sprochforscher Georg Wenker vo 1852 bis 1911 für de Düütsch Sprochadlas gmachet hod. D Schuele im domolige ditsche Reych hond e Frogeboge übercho mit Muschdersätz, zuem si in lokale Dialäkt züem üwersetze.[1] Au im alemannische Sprochgebiet hond d' Gmeindschuele mitgmachet.
Hiwiis zuem Boge 40877
[ändere | Quälltäxt bearbeite]- Hilzinge het dozemols zuem Bezirk Enge im Großherzogtum Bade ghärt.
- De Ord leyt im Sproochruum vum Bodeseealemannische / Stockacher Raum [2].
- Die vierzig Sätz sén dozémol in Hilzinge vun de Schüeler un em Léhrer Josef Gut us [Grafenhausen|Grõfuusè], Amt [Bonndorf im Schwarzwald|Bonndorf] usgefüllet worrde. Diä Sätz sind so übernomme, wie si de Gut uffgschriwwe hot.
- As Üssproch vum Ortsnamme wird im Boge „Hilzinga“ angeh.
- In Süddischland sinn d Bege anne 1887 uffgnumme worre, der vo Hilzinge het d Nummere 40877 griägt.
Wenkersätz
[ändere | Quälltäxt bearbeite]- Im Winter flügat die truchna Blattr i da Luft umma.
- Es hört glie uf z'schneia, derno wird s'Wätter wieder bèsser.
- Duar Chola i da Ofa, da d'Milch bald z'kocha afangt.
- Där guat alt Ma isch mit'em Roß dur s'Is brocha und i s'chalt Wasser kheit.
- Er ist vor viar odder sechs Wucha g'storba.
- S'Für war z'starch, d' Kuache sind jo una ganz schwarz brännt.
- Er ißt d'Aier all uni Salz un Pfäffer.
- D'Füaß ua mer weh, i glaub, i has durglofa.
- I bä bider Frau gsi u. [und] haner es g'soat u sie hoat g'soat, si wells au ihrer Döchdär säga.
- I will's au nimma meh dhua.
- I schla di glie mittem Chochlöffel um d'Ohre, du Aff!
- Wo gauscht anni, solla mer mitter gau?
- S'sänd schlächte Zitta!
- Mi liab Chind, blib do unna schtau, die bösa Gais bissa di tod.
- Du hoscht hüt am mèschta glèhrt u. [und] bischt artig gsi, du dèrfscht früaer hom gau, as dia Andera.
- Du bischt no it groß gnueg, um a Flascha wie usz'trina. Du muascht z'erst no a weng wachsa u. [und] größer wära.
- Gang, bis so guat u. [und] sag diner Schweschter, sie söll d'Klaider für eüa Muater ferti naia u. [und] mit da Bürsta rain macha.
- Hettest'n k'kännt, derno wär's anders choa und s'thät besser um'n schtau.
- Wer hat mer min Chorb mit Flaisch g'schtohla?
- Er thuat so, as hatte'zen zum drescha b'schellt; sie hont's aber selber dau.
- Wam hät er dia neü G'schicht verzehlt?
- Ma muaß lut schreia, suscht verstaut er üs it.
- Mr send müad und hond Durscht.
- Wo m'r gester Obad z'ruck cho send, do laga die Andara scho im Bett u. [und] wara fest am schlofa.
- Da' Schnee ischt die Nacht bei üs liga bliba, aber hüt'a Morga ischt er g'schmolza.
- Hinter üsem Hus schtänd drei schäni Epfelbaimli mit rota Epfeli.
- Könnet'er it no an Augenblickle uf üs warta, derno goh'mer au mit eu.
- Ihr dörfet it so Kindereia triba.
- Üsere Bärg sind it sölli hoh, die eura sind hö'är.
- Wevel Pfund Würscht u. [und] wevel Brod wend'er ha?
- I verstand eü it, ihr mond a bizle luter schwätza.
- Hond ihr ko Stückli wieße Soapfa für mich uf mim Disch g'funda?
- Sin Brüader will si' zwoa schäne, neüe Hüser i eü'em Garta baua.
- s'Wort istem vom Herza choa.
- Des ist rächt gsi von a na.
- Was sitzat do für Vögele uf dem Mürle?
- D'Bura hond füf Ochsa u. [und] nü Chüah u. [und] zwölf Schäufle vpr's Dorf brocht, dia hond'se verchaufa wölla.
- D'Lüt send hüt alle dussa uf'm Feld und maia.
- Gang no, dä bru Hund thuat d'r nit.
- I bä mit da Lüta do hinna über d'Wisa is Chorn g'fahra
Das o wird immer tief gesprochen u wie in "Odem". Ausnahme "hoh"
Werder im Wenkerboge
[ändere | Quälltäxt bearbeite]- haiß, nai, blau, grau, haua, Hand, Hanf, Helm, Flahs, er wachst, Besa, Pflumma, Briaf, Hof, jung, chrum
- Sunndig, Mändig, Zistig, Miktig, Dunstig, Fritig, Samstig,
- oli, fufzäh, sächzäh, fufz'g
Tracht
[ändere | Quälltäxt bearbeite]Ist keine ausgeprägte Volkstracht mehr vorhanden.
Lueg au do no
[ändere | Quälltäxt bearbeite]Wo s her kunnt
[ändere | Quälltäxt bearbeite]Fuaßnode
[ändere | Quälltäxt bearbeite]- ↑ lueg no in "REDE Regionalsprache.de". Archiviert vom Original am 29. Juni 2019; abgruefen am 29. Juni 2019.
- ↑ Sproochruumagabe bezieht sich uff „Raumgliederung der Mundarten 1950“ Historischer Atlas von Baden-Württemberg: Raumgliederung der Mundarten um 1950; herausgegeben von der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg in Verbindung mit dem Landesvermessungsamt Baden-Württemberg. Stuttgart 1972-1988 ISBN 3-921201-10-1. Archiviert vom Original am 22. Juni 2019; abgruefen am 29. Juni 2019.