D Waldänser

Us der alemannische Wikipedia, der freie Dialäkt-Enzyklopedy
S Wagge vo de Waldänser: e Lüüchter mit dr Umschrift Lux lucet in tenebris „S Liecht lüüchdet im Dunkle“

D Waldänser si e protestantischi Chille, wo zur Zit no in Itaalie und e baar Länder in Südamerika verbräitet isch. Ursprünglig si si e Gmäinschaft vo religiööse Laie am Ändi vom 12. Joorhundert gsi, wo vom Lyoner Chaufmaa Petrus Valdes in Süüdfrankriich gründet worde isch. Si häi die apostoolischi Aarmuet prediget und si wääred em Middelalter vo dr katholische Chille usgschlosse gsi und as Hereetiker vo dr Inkwisizioon verfolgt worde. Iire Glaube het sich äinewääg in Öiropa usbrätet und Iifluss uf die evangelische Chille in dr Reformazioonszit ghaa. D Waldänser gseen sich as Däil und Vorlöifer vom reformierte Protestantismus, d Chill si seer schlicht und häi weder en Altaar no e Chrüz.[1][2]

E wichdigs Rückzugsgebiet si d Waldenserdääler in de Westalpe, im Piemont an dr Gränze zu Savoye. Aber au dört isch s am Ändi vom 17. Joorhundert zu Verdriibige cho, und Duusigi si uf Südwestdütschland und Hesse gflüchdet.

Uf dr ganze Wält het die Evangelischi Waldänserchille hüte öbbe 98'000 Mitgliider, vo deene läbt öbbe d Helfti z Itaalie, wo si sit 1979 mit de Methodiste e gmäinsaami Chille bilde, d Chiesa Evangelica Valdese (änglisch Union of the Methodist and Waldensian Churches).[3]

D Bezäichnig Waldänser isch im Piemont, in Savoye, Frankriich, in dr Schwiiz und in de Niiderland vilmol zum Sünonüüm für Hereetiker worde, und vilmol mit Häxe, Zauberer, Magier und Astrolooge im Dienst vom Düüfel gliichgsetzt worde.[4]

Liddratuur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Gabriel Audisio: Die Waldenser. Die Geschichte einer religiösen Bewegung. Münche 1996.
  • Peter Biller: The Waldenses, 1170–1530. Between a religious order and a church. Variorum Collected Studies Series 676, Aldershot 2001.
  • Euan K. Cameron: Waldenser. In: Theologische Realenzyklopädie 35 (2003), S. 388–402.
  • Martin Erbstößer: Sozialreligiöse Strömungen im späten Mittelalter. Geißler, Freigeister und Waldenser im 14. Jahrhundert. Berlin 1970.
  • Martin Erbstößer: Strukturen der Waldenser in Deutschland im 14. Jahrhundert. In: Sabine Tanz (Uusegääber): Mentalität und Gesellschaft im Mittelalter. Beiträge zur Mentalitätsgeschichte 2, Frankfurt am Main 1993, S. 95–106.
  • Helga Fiala: Die Waldenser zu Steyr: Eine vorreformatorische Bewegung. Ennsthaler Verlag, Steyr 2017, ISBN 978-3-85068-974-8.
  • Heidi Fogel, Matthias Loesch (Uusegääber): „Aus Liebe und Mitleiden gegen die Verfolgten“. Beiträge zur Gründungsgeschichte Neu-Isenburgs. edition momos Verlagsgesellschaft mbH: Neu-Isenburg 1999. ISBN 3-930578-07-7.
  • Bernard Gonnet: Les Vaudois au Moyen Age. 1976.
  • Giovanni Gonnet: Le cheminement des vaudois vers le schisme et l'hérésie. Cahiers de civilisation médiévale 19, 1976.
  • Theo Kiefner: Die Privilegien der nach Deutschland gekommenen Waldenser. Stuttgart 1991.
  • Theo Kiefner: Die Waldenser auf ihrem Weg aus dem Val Cluson durch die Schweiz nach Deutschland 1532–1820/30, 5 Bänd.
    • Band 1: Reformation und Gegenreformation im Val Cluson 1532–1730. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1985.
    • Band 2: Vorübergehend nach Deutschland 1685–1698. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttinge 1985.
    • Band 3: Endgültig nach Deutschland 1698–1820/30. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttinge 1995.
    • Band 4: Die Pfarrer der Waldenserkolonien in Deutschland. Die Pfarrer und ihre Gemeinden. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttinge 1997.
  • Dietrich Kurze: Zur Ketzergeschichte der Mark Brandenburg und Pommerns vornehmlich im 14. Jahrhundert. Luziferianer, Putzkeller und Waldenser. In: Jahrbuch für die Geschichte Mittel- und Ostdeutschlands 16/17 (1968), S. 50–94.
  • Albert de Lange: Die Waldenser. Geschichte einer europäischen Glaubensbewegung in Bildern. Karlsruhe 2000, ISBN 3-89116-048-8.
  • Albert de Lange, Gerhard Schwinge (Uusegääber): Beiträge zur Waldensergeschichtsschreibung. Insbesondere zu deutschsprachigen Waldenserhistorikern des 18. bis 20. Jahrhunderts, Waldenserstudien 1, Verlag Regionalkultur, Ubstadt-Weiher 2003, ISBN 978-3-89735-235-3.
  • Sandra Marcella Lucia Liebscher: Gegenwärtige kulturelle Probleme und Varianten der Valdesi. Ethnographie der italienischen Waldenser 1991–1993. In: Abhandlungen zur Geschichte der Geowissenschaften und Religion. Umwelt-Forschung, Beiheft 8, Bochum 1994, ISBN 3-8196-0301-8.
  • Barbro Lovisa: Italienische Waldenser und das protestantische Deutschland 1655 bis 1989. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1993.
  • Amadeo Molnár: Die Waldenser. Geschichte und europäisches Ausmaß einer Ketzerbewegung. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttinge 1980.
  • Waltraud Plieninger: Waldenser – Glaubensflüchtlinge nach dem Dreißigjährigen Krieg in Württemberg. In: Migration 45 (2002) (online).
  • Martin Schneider: Europäisches Waldensertum im 13. und 14. Jahrhundert. Gemeinschaftsform – Frömmigkeit – sozialer Hintergrund. Berlin 1981.
  • Kurt-Victor Selge: Die ersten Waldenser. Mit Edition des Liber Antiheresis des Durandus von Osca. 2 Bänd, Arbeiten zur Kirchengeschichte 37, Berlin 1967.
  • Paul R. Tarmann: Der Armutsbegriff der Waldenser. Eine sozialphilosophische Annäherung. Frankfurt am Main 2010, ISBN 978-3-631-60203-4.
  • Giorgio Tourn: Geschichte der Waldenser-Kirche. Claudiana, Turin 1980. (Nöiusgoob: Geschichte der Waldenser. Kitab-Verlag, Klagenfurt/Neuendettelsau, Erlanger Verlag für Mission und Ökumene 2006.)
  • Kathrin Utz Tremp (Uusegääber): Quellen zur Geschichte der Waldenser von Freiburg im Üchtland (1399–1439). Monumenta Germaniae Historica, Quellen zur Geistesgeschichte des Mittelalters 18. Hannover 2000, ISBN 3-7752-1018-0.
  • Tullio Vinay: Liebe, die Berge versetzt. Quell-Verlag, Stuttgart 1997, ISBN 3-7918-3452-5.
  • Martin Windischhofer: Die Waldenser in Österreich. Aufbruch, Verfolgung und Wandel der frühen Bewegung bis 1315. Universitätsschrift, Wien 2006.

Weblingg[ändere | Quälltäxt bearbeite]

 Commons: Waldensians – Sammlig vo Multimediadateie

Fuessnoote[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  1. Zitat Wir sind von den Katholiken und von den Calvinisten verfolgt worden im Namen des Kreuzes, in: Die Macht der Religion in der Politik: der Beitrag Paul Tillichs zur Machtfrage im Verhältnis zwischen christlicher Religion und Politik, Evangelische Akademie Loccum, 1988
  2. Reformiert, Was bedeutet „evangelisch-reformierte Kirche“ ? (Memento vom 14. März 2014 im Internet Archive) Evangelische Waldenser-Kirchengemeinde, Bad Homburg vor der Höhe
  3. Andrea Spalinger: Luthers vergessene Vorläufer. Die 1175 gegründete Waldenser-Bewegung wurde über Hunderte von Jahren fast ausgerottet. Sie zählt in Italien noch 30'000 Mitglieder. Über 500'000 Italiener vertrauen ihr jedoch ihre Kirchensteuer an, Neue Zürcher Zeitung, Züüri, 29. August 2017
  4. Amedeo Molnár: Die Waldenser – Geschichte und europäisches Ausmaß einer Ketzerbewegung. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttinge 1980.