Theravada

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e Paraade vo thailändische Mönch

Theravada (Pali: theravāda „Lehr vo de Ältere“) isch e Uusrichtig vom Hinayana-Buddhismus, wo vor alem z Myanmar (Burma), z Thailand, z Kambodscha, in Laos und uf Sri Lanka verbraitet isch. Im Gegesatz zu anderne Uusrichtige vom Hinayana het sich de Theravada bis hüt chöne halte und braitet sich mittlerwiile au in Weste uus. Die Richtig ninnt för sich in Aaspruch, am nöchste vo de Lehr vom Buddha z stoo und hebt drum au fest ade Schrifte vom Tipitaka („Dreichorb“), wo uf Pali gschribe woren isch und s zentrali Werch vo de Lehr vom Buddha darstellt. Zum Theravada bekennet sich guet 100 Millione Mentsche weltwitt.

Gschicht und Verbraitig[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Nochem Tod vom Buddha hend sich sini Schüeller i de Stadt Rajagraha zum erste buddhistische Konzil troffe und d Rede und d Üssrige vom Buddha festghalte. Die sind bis denn mündlich tradiert wore. Well sich mit de Zitt d Regle vo de ainzelne Mönchsgmainschafte verschide veränderet hend, hend sich z Vesali guet 100 Joor spöter d Mönch zum zwaite Konzil troffe. Debi het mer sich aber nöd ainige chöne. Die ainte hend starch a de ursprüngliche Regle wöle festhebe, die andere sind de Mainig gsii, as d Regle a de verändrete Umständ müend apasst were. Underem Chaiser Ashoka het s dritt Konzil stattgfunde und me het de Tipitaka als gültige Kanon festglait. Dodemit isch aber d Trennig vom progressive för Noirige offni Mahayana und vom konservative Hinayana endgültig gsii. Die konservativste Vertretter hend sich uf die „Ältere“ (thera) biruefe und iri Richtig Theravada gnennt.

De Theravada isch scho im 3. Joorhundert Staatsreligio vo Sri Lanka wore. Vo dai uus sind Missionare uf Burma cho, wo de Theravada im 5. Joorhundert feste Fuess gfasst het. Vo Burma uus het sich de Theravada südwärts uf Thailand (6.Jh.), Laos (12.Jh.), Kambodscha (13.Jh.) und Vietnam verbraitet.

Hüt isch de Theravada immer no i dene Länder verbraitet, rund 80% vo de Singhalese, 90% vo de Burmese, 95% vo de Thai, 60% vo de Laote und 95% vo de Kambodschaner bekenet sich zum Theravada. Aahänger lebet au im südliche Vietnam und z Südchina und au z Indie.

Theravada im Weste[ändere | Quälltäxt bearbeite]

de Ajahn Chah (mit Brile und Stock) mit sinene Schüeller. De grooss linggs vonem isch de Ajahn Sumedho.

Bis is spooti 19. Joorhunudert isch de Theravada usserhalb vo Südasie chuum bikannt gsii. Im 20. Joorhundert hend ersti Lütt usem Weste sich afange tüüfer för die Tradition interessiere und ainigi sind au zu Mönche wore. De Ajahn Sumedho (*1934), en Amerikaner, isch en Schüeller vom hochvereerte Thaimönch Ajahn Chah (1918-1992) wore, wo en wichtige Lehrer vo de Thailändische Waldtradition gsii isch. Wo denn noch 1970 di politischi Laag in Süüdasie uusicher woren isch, het er sich öberlait, öb er z Amerika söll e Chlooster gründe, isch aber devo eweggchoo. Schliessli aber het em de Ajahn Chah de Uuftrag ggee z England e buddhistischs Chloster z gründe: Cittaviveka in Chithurst südlich vo London. Hüt gits im Weste öber e Dotzed Chlöster vo dere Traditio, ais, Dhammapala, litt im Berner Oberland. De Ajahn Sumedho isch de ainzig westlichi Abt vom Theravada, wo d Erlaubnis het, Mönch und Nonne z ordiniere. Er lebt z England im Chloster Amaravati.

Lehr[ändere | Quälltäxt bearbeite]

De Theravada birüeft sich uf de „Draichorb“ (Pali: tipitaka), e Sammlig vo Schrifte, wo e paar Joorhundert nochem Tod vom Buddha ahand vo mündliche Traditione uufgschribe woren isch. De Chorb bistoot usem Vinaya Pitaka („Chorb vode Diszipliin“), wo d Mönchsregle festhaltet, em Sutta Pitaka („Chorb vo de Reede“), wo d Üssrige vom Buddha widergitt und em Abhidhamma Pitaka („Chorb vo de höchere Lehr“), e philosoophischi Uuslegig vom Dhamma, em Buddha sinere Lehr.

De Draichorb gelt nöd as e dogmatischi Schrift, wo streng bifolgt were mue, villmee werd erwartet as de Mönch oder au en weltliche Mentsch d Schrifte gnau studiert und dröber meditiert, biser zur Iisicht öber d Woret fom Dhamma, de Lehr vom Buddha, chunnt und schliessli dodör d Erlüchtig erlangt. D Iissicht chunnt aber nöd dör blinds globe sondern nume dör kritisches Aaluege und Sinniere.

S Chernstugg vo de buddhistische Lehr bildet die Vier Edle Worete, wo lehrt, as öberall Liiden isch, well ales vergänglich isch. Bim tägliche Träning werd drum uf d Vergänglichkait vom Lebe und vom Materielle wert glait. Usem Liide use füert denn schliessli de Edli Achtfachi Pfaad, wo bischribt, wiemer diszipliniert d Aasicht vom Lebe änderet dör rechts Handle, rechts Denke, rechts Üebe und so witter. Wer die Dritti Edli Wooret voll realisiert het, chunnt uf de Weg vom Verwache und da bidütet s End vom Nödverstoo, Aahafte as Weltliche, Liide und Kamma. Er erlangt schliessli transzendenti Fraihait und Seeligkait und schliessli s Bedingigslosi, s Nibbana (Nirvana), en Zuestand, wo nöd bischribe were cha.

Well de gwönlichi Mentsch d Woret nöd erchennt, bliibt er im Liide hange und erliidet Widergiburt und Tood. De Iistig i d Erchenntnis fangt aa mit em tägliche Üebe vo Fründlichkait, Liebi, Woolwöle und Mitalid (metta), Groosszügigkait (dana) und vo Achtsamkait. Dör regelmäässigi Meditation werd de Gaist verfiineret, indem me uf s Schnuufe achtet und d Gedanke beruigt. Au die fööf Tugede - nöd Tööte, nöd Stele, kan unerlaubte Sex, nöd Lüge, kai Drooge - müend täglich güebt und bifolgt were. D Mönche hend degege 227 Regle.

Wer gnueg lang richtig güebt het und rain vo Illusione isch, tritt schliessli in Strom ii. De Stromiitritt (sotapatti) het zur Folg, as sich s herkömmlichi Lebe völlig änderet, de Stromiitreter het kan Zwiifel mee a de Richtigkait vom Dhamma und erchennt as ales ichlos (anatta) isch, zudem bigriift er au, as Ritual leeri Handlige sind. Er chunnt höchstens numeno sibemol uf d Welt, und immer under guete Bidingige, wo s Erlange vo de Erlüchtig förderet. De Aimoolwidercherer (sakadagati) chunnt numeno ainisch uf d Welt, er isch nu liecht bunde a d Fessle vo de Sinnesiidrück und de demit verbundene Wünsch und em Bööswöle. De Nümmwidercherer (agati) werd au fo dem frai. Wen er sterbt werd er innere höchere Welt widergiboore um Nibbana z erraiche. De Ufgwachti (arahant) het de Endpunkt vo de Buddhalehr erraicht und erlebt d Seeligkait vom Nibbana. Er lebt no ase lang, bis au s letzit Spürli vo sim Kamma uufbrucht isch, woner i sinnere lange Raije vo Widergiburte ufbaut het. Bi sim Tood erlangt er denn Parinibbana und isch erlööst. Ainzilni Mensche sind i de Laag dör richtigs Üebe innerhalb vo aim Lebe Nibbana z erraiche, anderi bruuchet meriri Lebe.

S Aastrebe vom Nibbana vom Ainzelne isch typisch för de Theravada, wääred i de Traditione vom Mahayana uf die endgültig Erlöösig verzichtet werd. S Ideal vom Mahayana isch de Bodhisattva, wo statt as er nochem Tood im Parinibbana uufgoot, widercheert um anderne Wese ufem Weg zum Verwache z helfe.

Im Gegesatz zum tibetische Vajrayana verurtailt de Theravada s Aastrebe vo parapsychologische Aigeschafte oder maagische Fääigkaite. De Theravada isch au weniger philosophisch uusgrichtet und lait mee wert uf s tägliche Üebe und Meditiere. Die Lehr isch drum au zuegänglicher för aifacheri Lütt.

Literatur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Sayadaw U Pandita: Im Augenblick liegt alles Leben. Buddhas Weg der Befreiung. O. W. Barth Verlag Münche, 1999. ISBN 3-502-61024-X
  • http://www.theravadanetz.de/theravada_buecher.html
  • Walpola Rahula: Was der Buddha lehrt. Origo Verlag Bärn, 1982, ISBN 978-3-282-00038-8
  • André Bareau: Les sectes bouddhique du Petit Vehicule. Ecole française d' Extrême-Orient, Paris 1955 (Publications de l' Ecole française d' Extrême-Orient; 38)
  • Jean Varenne: article « Theravâda » de l' Encyclopædia Universalis / Dictionnaire du bouddhisme (recueil d'articles de l'Encyclopædia Universalis).
  • Fritz Schäfer: Der Buddha sprach nicht nur für Mönche und Nonnen. Werner Kristkeitz Verlag, 2. Uflag, 2002, ISBN 3-921508-80-0.
  • Warder, A.K., Indian Buddhism, Delhi: Motilal Banarsidass Publishers 2000
  • Dutt, Nalinaksha, Buddhist Sects in India, Delhi: Motilal Banarsidass Publishers Private Limited 1998
  • Gombrich, Richard F., Theravāda Buddhism. A Social History from Ancient Benares to Modern Colombo, London and New York: Routledge 1996