Systematik (Biologi)

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Systematik (v. altgrich. συστημικός systēmatikós = gordnet) isch ä Fachgebiit vu de Biologie. In de Systematik werre d'Läbewese klassifizeert, indem si in ihrer Viilfalt beschribe un uf Grund vu defineerte Merkmole zue Gruppe zämmegfasst un sälli Gruppe (Taxa) ime hierarchische System agordnet werre.

Gschicht[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Aristoteles[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Aristoteles het die ihm bekannte Läbewese in ere Stufelaitere (Scalae Naturae) nochem Grad vu ihrer “Perfektion”, also vu primitive zue höcher entwicklete gordnet. Er het fer ainzelni Gruppe Bezaichnige igfüehrt, wo hüt noch Verwendig finde (Coleoptera, Diptera). In de Antike isch bispilswiis d'Wuxform (Crütt, Stuude, Struuch, Baum) oder Läbenswiis (Nutzdeer, Wilddeer, Wasserdeer) als Idailigskriterium benutzt worre.

Carl vu Linné[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Carl vu Linné het de Blüeteufbau benutzt, um d'Pflanzen z'klassifizeere un het dodemit ä System verwendet, wo au hüt noch in viile Beriiche gängig isch.

Er het die binär Nomenklatur in sine Werche Species Plantarum un Systema Naturae allgmain fer d'Benennig vu de Arte igfüehrt. Hauptzweck vu sällem System isch die eindütig Aornig un Zueornig vu de Arte gsi. Grundkonzept isch debi die typologisch Definition vu de Art, des haißt d'Reduzeerig vu de Merkmolsfülli uf ainigi wänigi Schlüsselmerkmol un d'Abstraheerig vu de Variationsmöglichkaite innerhalb ere Art uf ä Typus („idealistischi Morphologi“). Si Gruppeerig het fer die nidrige Taxa wie Art un Gattig durus ä natürlichs System widergspiegelt - doher de Titel "Systema Naturae". Doch het au Linné beraits erchännt, dass si Idailig fer höcheri Taxa ufgrund vu de rächt willkürliche Kriterie ä künstlichs System bliibe isch. Denn bi alldem isch Linné vu der Uveränderlichkait vu de Arte usgange un het nit beabsichtigt, ä phylogenetischs System z'schaffe. Säll het no später erst Begründig un Maßstab fer d'Natürlichkait vum Systems bote.

Evolutionstheori[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Sit em Ufchumme vu de Evolutionstheori isch mer bestrebt, säll dailwiis chünstlich System in ä natürlichs System umzbaue, wo d'Abstammigsverhältniss (Phylogenetik) besser widerspieglet. Debi het znächst d'Homologiseerig vu Organe ä großi Rolle gspiilt. Sit de 1970er Johre undersuecht mer de Ufbau vu de Protein, um dodrus Hiwiis uf de Verwandtschaftsgrad abzlaite. Dodezue werre nit bloß morphologischi sundern au physiologisch, cytologischi un ethologischi Merkmole nazoge. Vor allem wird die genetisch Ähnlichkait benutzt, um Verwandtschaftsbeziehige direkt am Erbgut festzstelle.

D'Rolle vu de Systematik fer s'Verständnis vu de Gschichte vu de Organisme beschribt beraits Charles Darwin in sinem Buech „Entstoig vu de Arte“: Wemmer vu sällere Idee usgen, dass s'natürlich System, sowit es durgfüehrt werre cha, genealogisch agordnet isch … so versten mir die Regle, wo mir bi de Klassifikation befolge mien.

Taxonomi-Konzepte[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Peter Ax setzt Taxonomi un Systematik glich, Ernst Mayr unterschidet d'Systematik als Wisseschaft vu de Vilgstaltigkait vu de Organisme vu de Taxonomi als Lähri vu de Klassifikation vu de Organisme.

Entsprechend de underschidliche theoretische Asätz git's verschidini Richtige in de Systematik:

Phänetik (numerischi Taxonomi)[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Do wird uf phylogenetischi Annahme verzichtet. D'Iornig vu de Arte in s'System erfolgt bloß uf Grund vu messbare Underschid un Ähnlichkaite vu anatomische Merkmol. Ursprünglichi un abglaiteti Merkmol werre nit vunänander underschiide.

D'Phänetik isch in witte Daile dur d'Kladistik abglöst worre. Trotzdem verwende ainigi Biologe witterhi phänetischi Methode wie Neighbour-Joining-Algorithmen, um ä gnüegend phylogentischi Annäherig z'erhalde, wenn die kladistische Methode rechnerisch z'ufwändig sin.

Konsequent phylogenetischi Systematik[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Nooch Willi Hennig werre d'Taxa bloß vu Arte bildet, wo ä gschlosseni Abstammigsgmainschaft bilde. Zueglo sin bloß monophyletischi Aornige. De typologisch un biologisch Begriff vu de Art wird als uzueriichend abglähnt.

An d'Stell vum typologische Artkonzept trättet s'phylogenetisch Artkonzept. In sällem Konzept werre Arte zämmegfasst, wo dur Synapomorphie (agstammti, gmainsami Merkmol) charakteriseert sin und vu Arte mit Autapomorphie (nei erworbene Merkmole) underschide. Ä Art hört dann uf z'existeere, wenn si dur Artufspaltig in zwai neii Arte ibergoht. Als natürlichs System ergit sich ä dichotoms Kladogramm. (Nächers dodezue lueg Kladistik)

Bispiil:

Phylogenetischs System vu de Sauropsida

Chünftigi Taxonomi ufgrund vu DNA-Basesequenze[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Chünftig solle die Unterschid vu de ainzelne Arte ufgrund vu genetische Vergliche systematisch fer alli bekannte Spezies erarbaitet werre. Mer verspricht sich devu ä bessers Verständnis vu de Evolution ([1]).

De Erfolg un Zweck vu erer rain genetische Bearbaiting vu de Artevilfalt isch aber umstritte. Die verschidene Artkonzepte sin nit universell awendbar, wil es sich bi de Artkonzepte um Konstrukte mit empirische Grundlage handelet. Ä scharfi Trennig zwische Arte dur genetischi Methode wird im Rahme vu de bisher agwendete Artkonzepte vermuetlich schitere, wil ä ainhaitlichi Methode nit iber alli Taxa hiweg awendbar isch. Ob sich ä rain genetischs Artkonzept dursetze wird, wo Arte nooch absolut messbare genetische Underschide kategoriseere losst, isch gnauso froglich.

Klassischi evolutionäri Klassifikation[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Ernst Mayr legt s'biologisch Artkonzept sinere Systematik zue Grund. Bi de Iornig vu de Organisme wird sowohl s'Usmaß vu de Divergenz als au d'Verzwigigsraihefolg berucksichtigt.

Bispil: Zwar wird d'Verzwigigsraihefolge vum phylogenetische System aerchennt (Krokodile un Vögel hän ä jüngere gmainsame Vorfahr als Vögel mit Exe), de Erwerb vum Vogelflueg wird aber als bedütendi Neierig agsähe, wo zue ere adaptive Radiation füehrt. Entsprechend wird de Klasse Reptilia d'Ornig Crocodilia zuegordnet un d'Klasse vu de Vögel (Aves) gegenibergstellt, wodur sich paraphyletischi Taxa ergä dien.

A Klasse
Reptilia
1. Ornig
Bruggeexe
2. Ornig
Squamata (Schuppekriechdeerer)
3. Ornig
Chelonia (Schildkröte)
4. Ornig
Crocodilia (Krokodil)
5. Klasse
Aves

Nomenklatur vu de klassische Systematik[ändere | Quälltäxt bearbeite]

D' Systematik in de Biologi (Taxonomi) goht maßgäblich zruck uf d'Arbaite vu Carl vu Linné (Systema Naturae, 1735). Si isch die historisch bedütsamst Klassifikation fer d'Idailig vu de Organisme un wird in de Nomenklatur vu de klassische Systematik ibersichtlich dargstellt. Als Nomenklatur vu sällere Systematik wird sit Linné fer d' Botanik (Species Plantarum, 1753) un d'Zoologi (10. Uflag vu Systema Naturae) die binominal Nomenklatur verwendet, die sitdem au fer alli Organisme Geltig het.

Lueg au im Ainzelne[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Dä Artikel basiert uff ere fräie Übersetzig vum Artikel „Systematik_(Biologie)“ vu de dütsche Wikipedia. E Liste vu de Autore un Versione isch do z finde.