Raimund Wäschle

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Dr Raimund Wäschle (* 28. Juli 1956 z Stuegert; † 14. Merz 2019 z Raveschburg[1]) isch e dytsche Moler un Grafiker gsii.

Lääbe[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Dr Raimund Wäschle isch z Raveschburg ufgwachse, sy Vater isch dr Kommunalbolitiker un Oberburgermaischter Karl Wäschle gsii, sy Mueter e Klavierspiileri un -lehreri.[2] Vu 1977 bis 1983 het er an dr Akademy vu dr Bildende Chinscht Stuegert bi dr Brofässore Moritz Baumgartl un Rudolf Schoofs studiert. Anne 1980 het er dr Bryys vu dr Dytsche Leasing AG, „Grafik unserer Zeit“, Frankfurt, iberchuu, 1987 dr „Oberschwebische Chunschtbryys“ vu dr OEW Biberach; 2004 s „Chunschtstipendium vu dr Abdailig Bildendi Chunscht“ vu dr Bayerische Akademy vu dr Schene Chinscht.

Chinschterlisch Schaffe[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Farbradierig vu dr Serie Shunt, 2003, Blatte 40x30

Mit Fotodokumänt us dr nationalsozialistische Vernichtigslager het dr Raimund Wäschle sy Themenechrais gfunde. Bim Uuslyychte vu mänschlige Abgrind isch dr Expressionischt Max Beckmann e Vorbild fir en gsii. Dr Schriftsteller Peter Renz het vu dr 1994 entstandene „Blättern auf Packpapier“, si hätte ne bezwingendi Klarhait: „Bei aller Düsternis bewahren sie in ihrer rätselhaften Archaik eine warme, fast ermutigende Aura.“[3]

Dr Chunscht vu dr Radierig het si dr Raimund Wäschle bsundersch intensiv gwidmet. Sy Akademielehrer Rudolf Schoofs het en aagregt, „auf noch verborgene, ungehobene Möglichkeiten, die in dieser über die Zeit tradierten Drucktechnik stecken“, het dr Pedagog Anton Schmid feschtgstellt.[4] In dr 1980er Johr isch e erschti großi Radierserie um dr Themenechrais Holocaust entstande. In dr 90er Johr het dr Wäschle as Vorlag Abbildige vu dr chrankhafte Veränderige un Verletzige us medizinischer Fachliteratur bruucht. D Radierserie Moulage vu 2002 het si mit em abstoßende Uussää vu Hutchrankete ussenandergsetzt. In dr Radierserie Shunt (Wychi, Abwychig) vu 2003/2004 nimmt dr Wäschle s aige Wärch as Bilderarchiv un Vorlag.[5] Doderdur ass er Hailssimbol bruucht het, het er sy Schaffe in dr Tradition verankeret: „Via crucis“, Chryzwäg, haißt e Radierserie vu 2005. Näb dr chrischtlige spiile elteri, haidnischi Traditione vu Afrika oder Ozeanie in sym Wärch e Roll.

Dr Peter Renz het 2006 zämegfasst: „Raimund Wäschles nicht leicht konsumierbare Kunst des Schmerzes und der bedrohten Existenz…zeigt sich als Kunst des Antwortens auf ein Vorgegebenes… Ein verzweifelter, der Sprachlosigkeit abgerungener Dialog.“[6] D Kulturschurnalischti Birgit Kölgen het dr Figure vum Chinschtler, wu vylmol vu Melancholy dränkt sin, „etwas Schwebendes, Leichtes, ja, Elegantes, fast wie asiatische Tuschzeichen“ noogsait.[7]

Uusstellige (Uuswahl)[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • 2012 Galerie im Kornhaus und Kleine Galerie, Bad Waldsee
  • 2011 Städt. Galerie Dettnang mit em Dietrich Klinge
  • 2011 Städt. Galerie Duttlinge
  • 2010 Städt. Galerie im Torhaus, Leitkrich
  • 2009 Galerie des Bezirkskrankenhauses, Genzburg
  • 2007 Städt. Galerie im Turm, Isny
  • 2006 Galerie Oberländer, Augschburg
  • 2006 Galerie Hölder, Raveschburg
  • 2006 Galerie Oberländer, Augschburg
  • 2005 Kunstraum Vincke-Liepmann, Heidelberg
  • 2005 „Archiv“, Galerie der Kreissparkasse Raveschburg
  • 2004 Galluskapelle Winterberg, Leutkirch
  • 2003 Galerie Josephski-Neukum, Issing
  • 2003 Bildertod-Bilderleben Galerie Lände, Gressbronn
  • 1986 Ausstellung Altes Theater Raveschburg.
  • 1984 Galerie im Kornhaus, Kircha
  • 1983 Galerie Below, Stuegert
  • 1983 Galerie Kolczynski, Stuegert

Vereffentlichunge un Katalog (Uuswahl)[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Günther Wirth: Kunst im deutschen Südwesten von 1945 bis zur Gegenwart. Stuttgart 1983
  • Raimund Wäschle, Arbeiten 1983–1986. Städtische Galerie Altes Theater, Ravensburg 1986
  • Bilder – Zeichnungen – Plastiken. Städt. Galerie „Die Fähre“, Saulgau 1987
  • Raimund Wäschle, Arbeiten 1988–1989. Galerie Hartl und Klier, Tübingen 1990
  • Ortszeit. 17 Künstler in der Galerie Punkt 5. Issing 1990
  • Werdegänge. Alpirsbacher Galerie 1992
  • 6./10. und 11. Nationale der Zeichnung, Augsburg 1990, 1995 und 1996
  • See-Blick. Deutsche Künstler am Bodensee im 20. Jahrhundert. Hrsg. Städtische Wessenberggalerie, Konstanz 1998
  • Erste Triennale zeitgenössischer Kunst Oberschwaben. Weingarten 1998
  • Raimund Wäschle, Malerei, Zeichnung, Radierung, 1996–2000. Galerie Doris Hölder und Galerie Josephski-Neukum. 2000
  • Menschenbilder. 2. Biennale der Zeichnung. Kunstverein, Eislingen 2006
  • nach außen tasten, Raimund Wäschle, Arbeiten 1998–2006

Literatur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Künstler der jungen Generation. Literaturverzeichnis zur Gegenwartskunst in der Amerika-Gedenkbibliothek, Berliner Zentralbibliothek. Saur, München u. a. 1992

Weblink[ändere | Quälltäxt bearbeite]

 Commons: Raimund Wäschle – Sammlig vo Multimediadateie

Fueßnote[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  1. Druuraazaig, Schwäbische Zeitung, 16. Merz 2019
  2. Marianne Blöchinger: Künstler sucht Heilung durch Zumutung (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive), Schwäbische Zeitung, 2. Septämber 2005
  3. „Bilder des Jahres“ RAIMUND WÄSCHLE. Raveschburg Novämber 2000. Bildyyfierig vum Peter Renz
  4. An den Rändern des Sichtbaren. Die stille Kraft des Zeichnerischen im Werk Raimund Wäschles. In: nach außen tasten. Raimund Wäschle Arbeiten 1998 – 2006
  5. nach außen tasten. Raimund Wäschle Arbeiten 1998–2006
  6. Peter Renz: Gegenwelt. Zur Kunst Raimund Wäschles, In: nach außen tasten. Raimund Wäschle Arbeiten 1998–2006
  7. Schwäbische Zeitung, 29. Septämber 2006, Nr. 226
Dä Artikel basiert uff ere fräie Übersetzig vu dere Version vum Artikel „Raimund_Wäschle“ vu de dütsche Wikipedia. E Liste vu de Autore un Versione isch do z finde.