Psüchischi Stöörig

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D Behandlig vo psüchisch gstöörte Mensche isch bis in s 20. Joorhundert vilmol unmenschlig gsi und d Medizin het kuum gwüsst, was mit de Chranke aafoo. E Lithograaf vom Armand Gautier us em Joor 1857 zäigt acht Fraue in dr Bariiser Salpêtrière, wo acht verschnigi Diagnoose verkörpere, wie mä s im 19. Joorhundert gsee het: Demänz, Megalomanii, akuti Manii, Melancholii, Blöödhäit, Halluzinazion, Erotomanii and Paralüüse.

E psüchischi oder seelischi Stöörig isch e chrankhafti Beiidrächtigung vom Woornää, vom Dänke, vom Füüle, vom Verhalte bzw. vo dr Verarbäitig vo Erläbniss oder vo de soziale Beziejige. Es ghöört zum Wääse vo dene Stöörige, ass dr Paziänt si mit sim Wille gar nüm oder nume no zum e Däil cha stüüre. Behandlet und studiert wärde die Phänomen dur d Psychiatrii.

Begriffsabgränzig[ändere | Quälltäxt bearbeite]

S menschlige Erlääbe umfasst Emozione (Gfüül) und Kognizione (Dänke, Ufmerksamkäit und Gedächtnis). Psüchischi Stöörige beträffe die Beriich, und zwar äntwääder wäge seelische Brozäss oder au wäge nöiropsüchiatrische, süstemische oder hirniorganische Chrankhäite. Psüchischi Stöörige chönne äntwääder dr emozionali oder dr kognitivi Aspäkt sterker beiidrächtige oder in bäide Beriich gliich stark usbrägt si. Allerdings sött mä nid jedes Erläbnis, wo emozional oder kognitiv abwiicht, mit ere Stöörig gliichsetze, wo e Chrankhetswärt het. E Hufe Mensche erlääbe zitlilang liichti Schwankige vo dr Stimmig, wi sich vo sälber zruggbilde und wo die Betroffene nit as Chrankhet erlääbe. Es git au Mensche, wo under ere schwere emozionale Belastig depressivi oder psüchotischi Episode erlääbe und denn psüchisch stabil witerlääbe.[1] Grundsätzlig isch dr Chrankhetsbegriff in dr Medizin unscharf definiert. Näben ere Abwiichig von ere definierte Norm, wo objektiv cha festgstellt wärde, spiilt dorum s individuelle bzw. subjektiv erläbte Liide vom Betroffene e Rolle.[2]

Grad bim Beurdäile vo psüchische Stöörige si d Begriff Norm, Objektividäät und Subjektividäät us wüsseschaftliger Sicht schwiirig. Psüchischs Verhalte cha oberflechlig gsee no für e ächti Objektivierig zuegänglig si, aber es isch hüfig s Resultat vom ene innere (also subjektive) Erlääbe, wo mä drüber nume cha wüsse, wenn äim dr Betroffnigi drvo verzelt. Es git aber doch Sümptom, wo seer charakteristisch si und wo vo Undersuecher öbbe gliich chönne festgstellt, objektiwiert und psüchopathologisch zuegordnet wärde, bsundrigs im Beriich vo de inhaltlige Dänkstöörige, de Stöörige vom Erelääbe vom Ich und de Woornäämigsstöörige.

Klassifizierig[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Zum psüchologischi Stöörige klassifiziere brucht mä hützudags vor allem zwäi Süsteem:

Begriff wie nöirotischi und psüchotischi Stöörige si hüte kuum me üüblig.

Verbräitig[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Psüchischi Stöörige si wit verbräitet. Noch ere Studie vo dr WHO liidet draa jede viert, wo zum Arzt goot. Dütschi Studie reede vo öbbe 8 Millione Dütsche, wo psüchischi Stöörige häi, wo sötte behandlet wärde. Bi de mäiste wärde d Stöörige aber noch eme Zitli chliiner. Psüchischi Stöörige ghööre zu de hüfigste Gründ, ass d Lüt zum Arzt gönge.[3]

Vor dr Puberdäät si Buebe hüfiger vo psüchische Stöörige betroffe as Mäitli (Androtropii), nöchhär liide aber me Fraue drunder as Manne (Günäkotropii).

Behandlig[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Psüchischi Stöörige wärde vo Ärzt und Psüchotherapöite behandlet. Si setze drbii vilmol Psüchofarmaka und Psüchotherapii ii je noch dr konkrete Chranket. Drzue chönne Psüchoedukazioon choo, Ergotherapii und anderi Verfaare. Für dass d Behandlig Erfolg het, isch s wichdig ass dr Pazi´änt nid s Gfüül het er wurd stigmatisiert. Wil au d Umwält e wichdigi Rolle cha spiile, muess si bin ere Behandlig vilmol iibezooge wärde.[4]

E Hufe psüchischi Chrankhäite cha mä hützudags guet häile. D Psychotherapii wie au d Psychofarmaka si wüsseschaftlig fundierti Middel zum psüchischi Chrankhäite z behandle. Mensche mit schwere psüchische Stöörige, wo nid iigseen, ass si e Behandlig bruuche, bechömme vilmol e Zwangsbehandlig über, wenn si für sich sälber oder für anderi chönnte gföörlig wärde.

Litratuur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • WHO/Dilling H. et al: Internationale Klassifikation psychischer Störungen. ICD-10 V (F). Klinisch-diagnostische Leitlinien. 6. Uflaag, Hans Huber, Bärn 2008, ISBN 3-456-84558-8.
  • H. Saß, Hans-Ulrich Wittchen, M. Zaudig: Diagnostisches und Statistisches Manual Psychischer Störungen. (DSM-IV-TR): Textrevision. Hogrefe, Göttinge 2003, ISBN 3-8017-1660-0.
  • Comer, Klinische Psychologie, 6. Uflaag, Spektrum, Häidelbärg 2008, ISBN 3-8274-1905-0.
  • Eckhard Rohrmann: Mythen und Realitäten des Anders-Seins. Gesellschaftliche Konstruktionen seit der frühen Neuzeit. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbade 2007, ISBN 3-531-15527-X.

Weblingg[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Fuessnoote[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  1. Informazione vo dr Dütsche Gsellschaft für Psüchiatrii, Psüchotherapii und Närvehäilkund (DGPPN) Archivierte Kopie. Archiviert vom Original am 22. Dezember 2014; abgruefen am 11. April 2015.. Abgrüeft am 26. Merz 2014
  2. Heiko Waller (2007): Sozialmedizin. Grundlagen und Praxis. 6. Uflaag, Stuttgart, Kohlhammer. [1]
  3. Nach W. Fink, G. Haidinger: Die Häufigkeit von Gesundheitsstörungen in 10 Jahren Allgemeinpraxis. Z. Allg. Med. 83 (200) 102–108. Zitiert noch „Womit sich Hausärzte hauptsächlich beschäftigen, MMW-Fortschr. Med. (Memento vom 13. März 2008 im Internet Archive) Nr. 16 / 2007 (149. Jg.)
  4. Vetter, Brigitte: Psychiatrie. 7. Auflage, Stuttgart 2007.
Dä Artikel basiert uff ere fräie Übersetzig vum Artikel „Psychische_Störung“ vu de dütsche Wikipedia. E Liste vu de Autore un Versione isch do z finde.
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