Dr Naturalismus in dr Litratuur

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Dr Naturalismus (lat. natura, „Natur“) isch e Ströömig in dr Litratur und im Theater zur Zit vo dr Belle Époque vo öbbe 1880 bis ins 20. Joorhundert in ganz Öiropa, wo uf dr exakte Beobachdig vo dr Natur basiert het.

Kennzäiche vom Naturalismus[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Dr Naturalismus isch e literarischi Revoluzioon gsi, wo mit em Dradierte broche und dr (poetisch) Realismus überwunde het. Er het uf die verklärende Tendänze vom Realismus verzichdet und het au nid brobiert, d Wirkligkäit z düte. Sis Ideal isch s gsi, d Wirkligkäit, wo erläbt wird, z undersueche und si wüsseschaftlig genau daarzstelle. D Kunst isch dr Razionalidäät, dr Kausalidäät, em Determinismus und dr Objektividäät verpflichtet und dr Dichder söll uf Subjektividäät und Individualidäät verzichde. Dr Charaggter vom Mensch und sis Schiggsaal wärde as e Funkzioon vo dr historische Zit, won er din läbt, vo sim psüchische Erbguet und sim Miliöö aagluegt. Die soziali Noot wird vilmol daargstellt eender us Mitgfüül as as Däil vom e bardei-politische Kampf zur Verbesserig vo dr Laag vo de gsellschaftlig Benoochdäiligte und Ussesiter.

D Charakter, wo im soziale Drama im Vordergrund stöön, wärde zäigt, wi si dur iir Miliöö und iiri Vererbig brägt si. Was si mache und wie wird vom Autor mit genaue Reschiiaawiisige und Szeenebeschriibige festgläit.

In dr Lürik wärde alli Konvenzioone vom Värs und dr Stroofe abgleent. Die «Revoluzioon in dr Lürik» (Arno Holz) wändet sich in dr Thematik und im Formale gege d Dradizion und s Epigonedum und orientiert sich an ere Prosalürik mit eme natürlige Rhüthmus.

Im so genannte „Sekundestiil“ wärde au die banalste Detäi genau festgläit. Mä brobiert, s Schwätze so natüürlig wie mööglig z zäige, mit Stottere, Gschrei, halbi Sätz, Pause zum Schnuufe und Nääbegrüsch, zum eso d Umgääbig besser z vermiddle as mit Beschriibige. Doo drzue ghöört au, ass Dialäkt (geografischi Usdruckswiise), Soziolekt (schichtspezifischi Usdruckswiise), Psücholekt (situationsbedingti Usdruckswiise) oder Idiolekt (indiwiduelli Usdruckswiise) iigsetzt wärde.

D Litratur noch em Naturalismus[ändere | Quälltäxt bearbeite]

D Kunstströömige wo dr Naturalismus abglööst häi (Impressionismus, Sümbolismus, Expressionismus) häi, wil die modärni Wält immer komplexer worde isch, differenzierteri Usdruggsmiddel mit verfremdende Effekt verwändet, statt sich druf z beschrängge d Wirkligkäit so exaggt wie mööglig abzbilde.

Wichdigi Autore vom Naturalismus[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Litratuur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • David Baguley: Naturalist Fiction. Cambridge University Press, Cambridge 1990, ISBN 0-521-37380-8.
  • Ronald Daus: Zola und der französische Naturalismus. Metzler, Stuttgart 1976, ISBN 3-476-10146-0. (= Sammlung Metzler; 146)
  • Walter Fähnders: Naturalisten, Sozialisten, Anarchisten. Dispositionen der literarischer Intelligenz im ausgehenden 19. Jahrhundert. In: Ulrich von Aleman, Gertrude Cepl-Kaufmann, Hans Hecker, Bernd Witte (Hrsg.): Intellektuelle und Sozialdemokratie. Opladen 2000, S. 59–76.
  • Theo Meyer: Theorie des Naturalismus Reclam, Stuttgart 1973.
  • Hanno Möbius: Der Naturalismus. Quelle & Meyer, Heidelberg 1982, ISBN 3-494-02139-2.
  • Ingo Stöckmann: Naturalismus. Metzler, Stuttgart, Weimar 2011, ISBN 978-3-476-02257-8.
Dä Artikel basiert uff ere fräie Übersetzig vum Artikel „Naturalismus_(Literatur)“ vu de dütsche Wikipedia. E Liste vu de Autore un Versione isch do z finde.