Museum Walserhaus

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Museum Walserhuus Gurin
Date
Ort Schwiiz
Art Volkskundlichs Museum

S Museum Walserhuus Gurin liit im charakteristische Walserdorf Bosco Gurin und isch s eltischte ethnographische Museum im Kanton Tessin. S wird vo de Gsellschaft Walserhuus Gurin g’laitet. [1]

Gsellschaft Walserhuus Gurin[ändere | Quälltäxt bearbeite]

gGsellschaft isch 1936 g’gründet worde und verfolgt s Ziil, t Walser Kultur und Schprach vo Bosco Gurin, s Ggurijnartitsch, z’pfläge und ufz’werte. Vor alem will gGsellschaft:

  • s gschichtliche, kulturelle-n-und linguistische-n-Erbe vo de Walser Gmaind Gurin bewahre;
  • Projäkt fördere und underschtütze, wo au usserhalb vo de Guriner Walser Gmeinschaft s Verschtändnis für ire-n-Urschprung, iri Gschicht und Brüüch vertüüfed;
  • im ethnographische Museum Walserhuus gGeschicht und gKultur bsunders vo de Guriner Walsergmeinschaft, aber au dië vom nöche Pomatt (Val Formazza) pfläge.

gGschäft vo de Gsellschaft, wo über 300 Mitglieder zellt, wird vomene Vorschtand g’füert, wo au gGemeind, pBürgergmeind und tTrachtegruppe Bosco Gurin verträtte sind. Uusfüehrends Glied vo de Museumstätigkaite sind e Kuratorin und e-n-Uufsichtsperson, wo beidi im Dorf woned und vo vilne freiwillige Mitarbeiter underschtützt werdet. S einzigartige Wohnmuseum ziët nöd nur Bsuecher us de Schwiiz und usem Usland aa (jährlich öppe 3'000 Lüüt), sondern bildet mit sine-n-Aktivitäte de soziali Träffpunkt für gGuriner und gKontaktschtell für de Erhalt und d Schtärkig vo de Beziëige zu de-n-andere Walser Gmainde im Alperuum. [2]

Gschicht[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Duurusschtellig im Wohnmuseum nach de-n-Ernoierigsarbete vo 2018 und de Iirichtig vo interaktive-n-Infoboxe.

S Museum Walserhuus isch scho 1938 als erschts ethnographischs Museum vom Kanton Tessin uufggange; Mitiniziant isch de Hans Maria Sartori gsii. S Huus us em Jahr 1386 hät de Michele Tomamichel, de Kanzler vom Bischof vo Lugano und en Profässer am bischöfliche Seminar, zur Verfüegig g’schtellt ghaa; s isch sis Elterehuus gsii, wo uf dië Art i sinere-n-urschprüngliche Schtruktur hät chöne-n-erhalte bliibe. Vo Aafang aa isch d Uusschtellig kontinuiërlich aag’wachse. 2006 isch tDuurusschtellig komplett umorganisiërt worde. Sither hät sich s Uusstelligskonzept mit em nöche Schtadel und em Sortegarte vor em Museum uusg’wiitet. Sit 2009 verfüegt s Museum über en wiitere Schtadel, wo Platz für temporäri Uusstellige-n-oder Handwerksworkschops zur Verfüegig schtaat.

2016 isch es Projäkt zur Aktualisiërig und Modernisiërig vo de Uusschtellig g’schtartet worde; debii isch-es vor allem drum g’ange, s bauliche-n-Erbe, d Sammlig und s Ggurijnartitsch dur en innovativi Darschtelligsmethode ufz’werte. Dank em Projäkt händ tArbetsplätz vo de Kuratorin und de Uufsichtperson erhalte und de Bewohner und Handwerker vom Dorf Arbetsglägehaite b’botte werde chöne. Di aktuelli, 2018 iig’weihti Uusschtellig isch jetzt in ihrer moderne Form mit aktualisiërter technischer Infraschtruktur z’gseh.

Im 2020 isch s Museum Walserhuus für de Priis Oiropäisches Museum vom Jahr (EMYA) nominiërt worde.[3] Im 2021 hät’s de Meyvaert Priis für Nachhaltigkeit g’wune; de Priis wird dene Museä zuëg’schproche wo en usserg’wöhnliche-n-Iisatz für soziali, wirtschaftlichi und ökologischi Nachhaltigkeit zeiged i de Art, wië si handled und/oder wië si Nachhaltigkeitsthemene in ire-n-Uusschtelige und Projäkt präsentiëred.[4]

s Wohnmuseum[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Duuruusschtellig im Innere vor de Ernoierig vo 2018.

tDuurusschtellig isch imene-n-alte Walser Wohnhuus iig’richtet, wo verschideni volkskundlichi und historischi Themene darg’schtellt sind. Urschprünglich isch s Wohnhuus us em Jahr 1386 für zwai Familiene vorg’seh gsii. s Geboide isch ais vo de-n-eltischte Boute vom g’samte-n-Alperuum und isch an sich es Glanzschtuck vo de Walser Boukunscht. Ain Ruum isch em Guriner Künschtler und Graphiker Hans Tomamichel (1899–1984) g’widmet, wo bekannt isch für sini i de ganze Schwiiz verschtroite Sgraffiti (von dene findt me rund 20 z Bosco Gurin) und für wichtigi Werbekampagnene für Knorr, Nestlé und Caritas. Hans Tomamichel g’hört au zu de Mitbegründer vo de Gsellschaft Walserhuus und hät dezue biitrait, t Walser Kultur in ihrer Gsamthait z’ präsentiëre.

I de baide Schtadel i de Nöchi vom Museum hät’s e Duurusschtellig über bBerglandwirtschaft und temporäri Uusschtellige, während s vor em Museum de Sortegarte git, wo in Zämenarbet mit de Stiftig ProSpecieRara aab’bout wird.

s Museum im Territorium[ändere | Quälltäxt bearbeite]

s noie Uusschteligskonzept wo ab 2016 entwicklet worde-n-isch will s Museum is Territorium vo Gurin useträge. Dadezue isch s Projäkt Ggurijnar Cheschtschi (Guriner Schatzchischte) erarbaitet worde, e Sammlig vo didaktische-n-Aktivitäte und Rundgäng, wo inere Raihe vo Broschürene beschribe werdet und pMöglichkait gänd, Themene rund um tTradizione, tSprach, kKunscht und t Umgäbig erfahrbar z mache. pBroschürene schtönd de Bsuecher bim Empfang zur Verfüegig, damit sie s Dorf uuskundschafte chönd. s Projäkt Ggurijnar Cheschtschi isch vo Pro Patria und vo de Gsellschaft Landschaft Bosco Gurin underschtützt worde.

De Sortegarte und s Måtzufåmm[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Di fein Gmüessuppe Måtzufåmm.

„Iaschi Ååna hèd eistar ggseit, fer an güata Måtzufåmm z heigin, müassmu zacha Såcha dretüa – Oisi Grossmueter hät immer g’sait, dass zunere guete Måtzufåmm-Suppe mindeschtens zäh Zuetate g’höred“

Aus der Mundart von Bosco Gurin

Au de didaktischi Sortegarte ProSpecieRara vor em Geboide isch Tail vom Museum im Territorium. Nach de Vorgabe vo de Schwiizer Schtiftig für de Erhalt und pFörderig vo de genetische Vielfalt i de Fauna und Flora, will de Gmüesgarte s Interässe vo de Bsuecher für dië alte-n-und hüt sältene Gmüessortene wecke; zu dene ghört au e-n-ortstypischi Mairüebesorte (Rååfa, Raaftschi) vo Bosco Gurin. gGmüessortene wo da aabout werdet sind au zZuetate für di tradizionelli Suppe Måtzufåmm. Vor ainige Jahr isch s Rezäpt noi entdeckt worde, und jetzt schtellts t Attrakzion vom tradizionelle Herbschtfäscht dar, wo jedes Jahr in Zämenarbet mit de Trachtegruppe organisiert wird. Bi dere Glägehait werded Dorf- und Museumsfüherige aa’botte, es git Laifmusig, en Markt mit lokale Produkt und Schpiili für gChind; aber es isch vor allem dië feini Gmüessuppe wo mit lokalem Brot und Chäs serviërt wird, wo jedes Jahr zuesätzlich zu de Dorfbewohner immer meh Bsuecher us em Tessin und vo uswärts aaziëht und jedes Mal en Riisenerfolg isch.


Projäkt[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Temporäri Uusschtellig Ggurijnar Vegalti (Guriner Vögeli).

s Museum Walserhuus Gurin wird vom Kanton Tessin als regionals ethnographischs Museum anerchännt (Gsetz über di regionale ethnographische Museä – vom 18.6.1990 mit Änderig vom 4.6.2002) und isch aktivs Mitglied vom Internazionale Verein für Walsertum (IVfW). Im Folgende einigi i de vergangene Jahrzähnt verwürklichti Projäkt:

  • 2008: aalässlich vom 70. Jubiläum isch in Zämenarbet mit de Gsellschaft Landschaft Bosco Gurin en alte Chalchofe wieder in Betrieb g’setzt worde. De so produziërti Chalch isch für d Reschtauriërig vomene historisch bsunders choschtbare Wohnhuus verwändet worde.
  • 2012: Für d Uusschtellig Die Welt der Weltu (t Wält vo de Wildlüüt) händ sich dië baide Künschtler Elisabeth Flueler-Tomamichel und Kurt Hutterli vo de lokale Legände und mytologische Figure inschpiriëre lah.
  • 2014: pVeröffentlichung vom Wörterbuech Aus der Mundart von Bosco Gurin – Wörterbuch der Substantive, wo vo de Frau Dr. phil. Emily Gerstner-Hirzel (1923–2003) aag’fange und vom Museum zum Abschluss b’bracht worde-n-isch, büütet e braiti Basis für t Uufwertig vo verschidene-n-Aschpäkt vo de Walser Kultur.
  • 2014–2019: Verschideni temporäri Uusschtellige: Ggurijnar Chåårta (Bosco Gurin uf Poschtchartene), Ggurijnar Bliama (Guriner Blueme), Ggurijnar Vegalti (Guriner Vögeli), Ggurijnar Schètz (Guriner Schmuck).
  • In Arbet: Linguistischi Undersuechige zur Realisiërig vo de Publikazion Aus der Mundart von Bosco Gurin – Wörterbuch der Verben und anderen Wortarten füered s Projäkt zum Erhalt vom Ggurijnartitsch mit de Underschtützig vo de Uni Züri und vom Schwiizerische-n-Idiotikon wiiter.
  • In Arbet: S Projäkt Ggurijnar Schtåmmbömm – Genealogii vo Bosco Gurin – ermöglicht t Beraitschtelig vo de vollschtändige Schtammboim vo allne altiigsässne Guriner Familiene ab em 1600.

Füessnote[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  1. WirWalser.
  2. Museum Walserhaus.
  3. European Museum Forum: Nominations 2021/
  4. Museum Walserhaus Gurin – 2021 Winner of the Meyfaert Museum Prize for Sustainability.

Weblink[ändere | Quälltäxt bearbeite]