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Langobardisch

Us der alemannische Wikipedia, der freie Dialäkt-Enzyklopedy

S Langobardische isch en Dialekt vom Althochdütsche gsii, wo z Italie vo de Langobarde (ahd. lancparta) gredt worden isch. Wie s Alemannische und die andere althochdütsche Dialekt het s Langobardische die zwait Lutverschiebig döregmacht, isch aber degege im Vokalismus konservativ blibe.

Die ältiste langobardische Schriftstugg sind e paar wenigi Ruuneinschrifte usem 6. Joorhundert. Die Dokument zaiget no kai Spuure vode Lutverschiebig, wo erst itrete isch, nochdem d Langobarde anno 568 underem König Alboin Italie eroberet hend. Zwor hend d Langobarde denn numeno Latinisch gschribe, aber vor allem i Gsetzbüecher (Edictus Rothari vo anne 643) und Uurchunde hend s immer wider langobardischi Wörter bruucht. Bim Schriftsteller Paulus Diaconus findet mer meriri langobardischi Glosse. Us dem Grund chamer zwor näbis öber s Lutsystem säge, aber sozäge nünt öber d Grammatik. Ahand vo Personename chamer schlüüsse, as s Langobardische am längste im Herzogtum Benevent öberlebt het. D Orthografi isch sehr unainhaitlich. Bis hüt hend nume no e paar wenigi Wörter und Flurnäme i italienische Dialekt öberlebt.

S Langobardische het d Lutverschiebig zum Tail mitgmacht.

  • p > p/f: uuorf "Wurf" (ahd. wurf); ploou "Pflueg" (ahd. pfluog), camfio "Chämpfer" (ahd. cempheo)
  • t > z/s: zon "Hoog, Zuun" (ahd. zûn); uualapauz "Schreckgstalt" (alem. Fasnachts-butz); Gaus, Göttername (an. Gautr).
  • k > c/ch: accar "Acker" (ahd. ahhar); fulc "Volch" (ahd. folch); Wacho, en König (got. Wacca)
  • b > b/p: bard, pard "Bart" (ahd. bart); pul "Büüle" (ahd. bûlia); raub "Raub" (ahd. roub)
  • d > d: fader "Vater" (ahd. fater); gild "Geld" (ahd. gelt)
  • dr > tr: trocting "Brutfüerer"
  • g > g/c: gab, cap "Goob" (ahd. geba); grab, crap "Graab" (ahd. grab); morgin "Morge" (ahd. morgan)
  • th- > th-: thinx "Gricht, Thing" (ahd. ding); threu "Diener" (ahd. drigil)
  • -th- > -d-: aido "Aidhelfer" (ahd. ga-eido); uuald "Wald" (ahd. wald)
  • w > w/gw: uuald, guald "Wald" (ahd. wald); Wodan, Gwodan, Göttername (ahd. Wuotan)
  • ht > ct: acto "acht" (ahd. ahta); trocting "Brutfüehrer"

Im Gegesatz zu de andere althochdütsche Dialekt hend sich d Vokal nöd veränderet:

  • lbrd. ai: gaire "Geer" (ahd. gêr); pair "Eber" (ahd. bêr)
  • lbrd. au: launo "Loon" (ahd. lôn); raub "Raub" (ahd. roub)
  • lbrd. ô: Gwodan, Göttername (ahd. Wuotan); plod "Bluet" (ahd. bluot); stol "Stuel" (ahd. stuol)
  • lbrd. ê: meda "Brutgoob" (ahd. miata "Lohn"; alem. Mieti)

D Churzvokäl i und e bzw. u und o hend sich vermischt, wohl underem Iifluss vom Romanische und au vom Gotische.

  • W. Bruckner: Die Sprache der Langobarden; 1896 [Neudr. 1969]
  • Stefan Sonderegger: Althochdeutsche Sprache und Literatur; Sammlung Göschen 8005; Berlin (1974); ISBN 3-11-004559-1
  • Wilhelm Braune: Althochdeutsche Grammatik; Tübingen 1987 (14. Auflage); ISBN 3-484-10231-4
  • Nicoletta Francovich Onesti, Vestigia longobarde in Italia (468-774). Lessico e antroponimia, 2nd edn (Roma 2000, Artemide ed.)