Chalch

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Chalch isch e Schteisorte, wo zu de Sedimäntgschtei ghört. Er chunt uf dr ganze Wält i vilne Regione vor.

dr Name[ändere | Quälltäxt bearbeite]

S Wort für das Gschtei chunt vom latynische calx här. Uff französisch isch druss chaux worde und im Iteliänische heisst’s calce.[1]

Schrattechalch bi Habchere im Bärner Oberland

wo me s Material findet[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Im Gebiet vom alemannische Sproochruum sind vil Landschafte us Chalchformazione ufbout. Do isch emol dr Jura, wo bi dr Forschigsgschicht über d Geology vom Chalch e grossi Rolle gspilt het; denn findt me Chalchbärge i de Massyv vo de Voralpe; und au z Süddütschland git’s grossi Chalchlandschafte, öpe di Schwäbische Alb.

Es guet bekannts dütsches Abbaugebiet vo Chalch isch das vo Solnhofe. Dr Jurachalch und dr Pladdechalch vo Solnhofe isch berüemt. Us däm fyne Schtei wärde die beschte Pladde füre Schteitruck gmacht.

Grossi Fundstelle vo Travertin sind bi Bad Cannstatt vorhande. Und bi Reutlinge wird dr Gönninger Chalchtuff gwunne.

Pladde vo Chalchschtei mit Spuure vo Dinosaurier, gfunde bi Courtedeux im Kanton Jura

was es fürnes Gschtei isch[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Chalch isch es feschts, meischtens ganz herts und kompakts Material, wo houptsächlech us Mineralie vo Kalciumkarbonat bestoot. D Geolooge zellet algemein verschideni Sedimäntgschtei zum Chalch, öpe au dr Gips.

D Chalchgschtei sind vor langer Zyt, im Vrlouf vo vil Millioone Joor, us de Sedimänt im flache Meer bi langsame chemische Prozäss entstande. I gwüssne Schichte findet me Verschteinerige vo Läbewäse, wo im Wasser oder am Meerufer gläbt händ. Dr Schtei het je nochdam, wenn und us was für Material er entstanden isch, verschideni Farbe. Es gitt hälle, deils ganz wysse, gääle, graue, schwarze und rötleche Chalch.

Dr Chalchschtei tuet sech zäme mit Wasser liecht uflööse. Drum gseht me a de Chalchbärge typischi Verwitterigsforme, wie öpe bi de Charscht- und Schrattegebiet. I de Bärge inne löst s Wasser, wo versickeret, dr Chalch nodisno uff und macht im Bode drinn vil Höölene. Wenn dr Chalch wider us em Wasser kristallisiert, git’s Tropfschtei drus. Wenn s Wasser bi Kwelle wider usem Bode chunt, bilde d Chalchmineral dr Tuffschtei.

d Muure vo dr Habsburg; dr Durm isch us grosse Chalchblöck, dr Palas us verputzdem Muurwärch mit Bruchschtei us Chalch
d Feschtig uf dr Zitadälle vo Besançon; d Muure us ghaune Schteine uff em Chalchfelse

was me drmit macht[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Schteiblöck, wo sech dur d Verwitterig vom Felse löse, cha me diräkt zum Boue vo Muure bruuche. Vo de erschte Schteihüüser i dr antike Zyt zu de Burge und de Stadtmuure vom Middelalter bis zu de Gebäude is 19. Joorhundert sind i de Länder, wo s Chalch gitt, Bruchschtei us Chalch s wichtigschte Material vo de Muurer gsi. Er isch sid de Afäng vo dr Architekturgschicht eine vo de beschte Wärchstoff für d Boumeischter.

Scho früech het me agfange, i de Schteibrüch us Chalch schöni Wärchstück z haue. Us vil Chalchsorte cha me ganz fyni und gnaui Forme mache, Süüle, Kwaderschtei, Segmänt vo runde Böge und au Kunschtwärch. Bsunders schöni Chalchsorte wärde vo Künschtler und Architekte gärn under am Name «Marmor» abotte, au wenn si mineralogisch öppis ganz anders sind als die richtige Marmorgschtei, wo nid Sedimänt, sondern Umwandligsgschtei sind.

Bi vilne Chalchfelse sind die einzelne Schichte dütlech trennt; es het schlächts Material, öpe Leem, drzwüsche. D Schteihauer säget dene Schichte Bänk; und us dene chame gueti Kwaderschteine oder Pladde bräche.

Wemme dr Chalch immene Chalchofe brönnt, chame us em Pulver, wo s drby gitt, zäme mid Wasser und Sand dr Mörtel amische, zum d Schteine zu feschte Muure z verbinde. Mit Chalchmörtel tuet me d Muure au verputze, und wemme verschide farbegi Schichte uf d Muur striicht, cha me geometrischi Bilder druuschratze, so wie bi de Sgraffitowänd im Bündnerland.

I dr modärne Baustofftechnik bruucht d Induschtry s Chalchpulver au zum Zimänt mache. Und ganz fyn gmaalene Chalch hilft de Puure und Gärtner d Böde z verbessere.

Lueg au[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Literatur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Walter Maresch, Olaf Medenbach: Gesteine. München 1996, ISBN 3-576-10699-5.
  • Rosemarie Klemm, Dietrich Klemm: Steine und Steinbrüche im Alten Ägypten. Berlin 1993, ISBN 3-540-54685-5.

Weblink[ändere | Quälltäxt bearbeite]

 Commons: Kalkstein – Album mit Multimediadateie

Fuessnoote[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  1. Wilhelm Meyer-Lübke: Romanisches etymologisches Wörterbuch. Heidelberg 1911, S. 117.