Ilse Weber
D Ilse Weber (* 30. Mai 1908 z Bade; † 6. März 1984 z Washington, D.C.) isch e Moolerin us em Aargau gsi.
Si isch z Bade als Dochter vom Ingenieur Rudolf Zubler und vo der Lehrerin Frieda Zubler-Kieser uf d Wält cho; d Familie het drü Chind gha. Z Züri hät si di Höcheri Döchterschuel und d Klavierklass am Konsi psuecht und bim Walter Müller glehrt moole. Dänn isch si uf Paris, wo si bim Othon Friesz als Kunschtmoolerin gschaffet het. Si isch sid 1940 mit em Gämfer Künschtler Hubert Weber (1908–1944) ghürootet gsi.[1]
Wo si mit em Maa zrugg in Aargau cho isch, het s Paar z Wettige am Hang vo de Lägere es Huus mit eme eigene Moolatelier bout, und derzue ane het si im ene Wärchruum vo der Spinnerei a dr Limet chönne schaffe. Do sind sind Wärch für vil öfentlechi Geböid entstande, wie öpe Mosaik, Wandmolereie und Sgraffiti. Es Wandbild vo ihre isch öpen im Bezirksschuelhuus z Wettige, und es Sgraffito am Schuelhuus vo Niderrohrdorf.
D Weber het bim argauische und bim Zürcher Künschtlerverein mitgmacht. Wo ihre Maa ane 1944 im Militärdienscht gstorben isch, het si sälber als Moolerin ihres Gält verdient. Ane 1945 het ere d Schwiiz en Förderpryys gää, 1947 het si s Äiggnössische Kunschtstipändium übercho, wo si drmit uf Floränz het chönne wyter d Kunscht go studiere. Si wird aus prägendi Persönlichkeit für e ganzi Generation vo Aargauer Künstler u Künstlerinne agseh, bsunders fürd Ateliegmeinschaft am Ziegelrain z Aarau, au hett si e massgäbliche Ifluss ufd Schwiizer Kunst ide 1970er gha.
1982 isch d Künschtleri im Alter vo Vieresibezgi zäme mit ihrere Dochter, der Marie Louise (* 1941), wo spöter Kunschthistorikerin worden isch und z Züri s Helmhuus gläitet het und i dr Kunschtkommission gsi isch, uf Amerika ggange, wo si z Washington gläbt het. Me seit, s Wärch «Americana», wo si dört gmacht het, sig s bedütendschte, was es vo ihre git. Bi de Wärch vo der Aargauere gseht me vilmol gägestäntlechi Sache, wo uf fyni Aart verfrömdet sind, und au Landschafte, wo sech deils mit abstrakte Motiyv vermische und sech nach ere stränge Komposizioon uusrichte; dere Aart seit men i dr Kunschtgschicht öpen au «schwiizerische Realismus». Mit der Zyt sind der Weber ihri Wärch mängisch meh vo fantastische Motiv prägt, wo öpis vo de realistische Bildelemänt verbricht und uf anderi Sache zeigt; d Bildgstaltig wird eifacher und nimt geometrischi Elemänt uf, und d Objäkt, wo me gseht, gälte deils nume no als Simbol und stellen eim bim Aaluege vo de Bilder vor nes Rätsel.
Es bar Uusstellige het d Ilse Weber sälber i der Schwiiz chönne gstalte, deils mit anderne Künschtler zäme, so ane 1937 und 1961 z Bade, 1967 z Aarau im Aargauer Kunschthuus, 1972[2] und 1975 z Luzärn, und me het ihri Wärch au spöter zum Adänke a d Künschtlerin wider zeigt, im Kunsthuus z Züri 1992 u glichzitig isch d Drüerusstellig Bourgeois–Oppenheim–Weber vo Aarau bis Budapest u New York gwanderet. Denne 1993 z Wettige i der Galeriy im Gluri-Suter-Huus, 1999 z Gämf u 2018 z Züri. Hüt kame ihri Wärk unter anderem im Kunsthuus z Aarau aaluege, dört sind öppe füfzg vo ihrne Wärk, drunder Arbeite us Papier u uf Liinwand.
Literatur
[ändere | Quälltäxt bearbeite]- Tapan Bhattacharya: Weber, Ilse. In: Historisches Lexikon vo dr Schwiiz.
- Max Muntwyler: Die Malerin Ilse Weber-Zubler. In: Badener Neujahrsblätter. Wettingen 1954.
- Marie-Louise Lienhard: Art argovien d’aujourd’hui. Frick 1976.
- Schweizer Kunst CH '70–'80. Kunstmuseum Luzern, 1981. Texte: Martin Kunz und Jean-Christophe Ammann. Luzern: Kunstmuseum, 1981, 2 Bde.
- Ilse Weber. Mit einem Essay von Marie-Louise Lienhard. Luzern: Edition Raeber, 1982.
- Uli Däster: Die Welt im Alleingang neu erfinden – zum Tod der Malerin Ilse Weber (1908–1984). In: Badener Neujahrsblätter. 60, 1985, S. 52–56.
- Ilse Weber. Americana. Werke auf Papier 1982/84. Mit einem Essay von Marie-Louise Lienhard. Genf: Editions Galerie Anton Meier, 1985.
- Visionäre Schweiz. Kunsthaus Zürich, 1991–92; Madrid, Museo Nacional Centro Arte Moderna Reina Sofia; Düsseldorf, Städtische Kunsthalle und Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen, 1992. Hrsg.: Harald Szeemann; Texte: Theo Kneubühler [et al.]. Aarau, Frankfurt am Main, Salzburg: Sauerländer, 1991.
- Wie eine Landschaft. Ausstellungskatalog Kunsthaus Zürich 1992
- Louise Bourgeois. Meret Oppenheim. Ilse Weber. Zeichnungen und Arbeiten auf Papier. Aargauer Kunsthaus Aarau, 1999. [Texte:] Stephan Kunz, Christine Meyer-Thos. Zürich: Edition Unikate, 1999.
- Stephan Kunz, Romina Ebenhöch (Rusgäber): Ilse Weber – Helle Nacht. Zürich: Scheidegger & Spiess, 2023, ISBN 978-3-03942-144-2.
Werke
[ändere | Quälltäxt bearbeite]- Side Entrance. Nachlass, New York 1984.
- Wie eine Landschaft. Kunsthaus Zürich 1992.
- Nachtcarpiccio. Aargauer Kunsthaus. 1981.
- Wasserstern. Wettingen 1976.
- Die gekreuzten Flüsse. Aargauer Kunsthaus. 1975.
- Ausstellungskatalog. Galerie Raeber, Luzern 1972.
- Schiff auf nächtlicher Fahrt. Aargauer Kunsthaus, Aarau 1970.
- mit Roland Guignard: Ausstellungskatalog. Aargauer Kunsthaus, Aarau 1967.
- Landschaft mit aufgestellten Steinen. Aargauer Kunsthaus, Aarau 1966
- Seltsame Fahrt. Aargauer Kunsthaus, Aarau 1966
- Marmordächer. Aargauer Kunsthaus, Aarau 1965
Weblink
[ändere | Quälltäxt bearbeite]- Marie-Louise Lienhard: Weber, Ilse. In: Sikart (Lexikon un Datebank zue dr Chunscht in dr Schwyz un im Firschtetum Liechtestei).
- Ilse Weber. Malerin. uf art-dock-zh.ch
- Weber-Zuber, Ilse uf kunstbreite.ch
- Besprächig vomene Bild vor Ilse Weber