Holzofenbrot
Dialäkt: Schwäbisch |
Holzofabrot war frieher was ganz normals, weils emma jeda großa Baurahof oder em Dorf an Holzofa gea hôt. Heit ischt des was bsonderes. Uf em Dorf war´s Bachhäusle der wichtigschte Ort fer die Batschweiber ond nadierlich zom Brot bacha. Meischtens hôt mer scho wochalang vorher ausgmacht, wer wann des Bachhäusle benutza ka. Meischtens hend sich zwei zammadau, weils nô besser gôht und mer meh Onderhaldung hôt.
Wie mers macht
[ändere | Quälltäxt bearbeite]Ofa ahoiza
[ändere | Quälltäxt bearbeite]Wenn am nächsta Tag Bachtag ischt, mueß mer die Reisbischel hola ond die Kerbla vorbereita ond am Bachtag ganz bald ufstau ond erscht amol da Doig macha. Den Doig muaß mer a baarmol kneta ond wieder gau lau, dann mueß mer Portiona zo Loib forma ond en die bemehlte Kerbla neidoa. No muaß mer die Reisbischla und die Kerbla mit dem Doig zom Bachheisle schaffa. Wer em morgnets als erschter dra war, der hôt weiter Gschäft weil er erscht da Ofa voll aheiza muaß. Der Ofa wird erscht voolgschichtat mit Reisbischla (des hôt mer vom Obschtbaim schneida, s beschte Reis ischt Zwetschge, weil des Hartholz ischt). Holzscheit ganget au, aber dia brauched viel länger zom verbrenna und mer will au net da ganza daag zuagugga wia des Holz rabrennt. Mer duat au koin alda Gruscht verbrenna, weil mer des nochher am Essa drô hôt. Die Reisbischla weant mit ra alta Zeitung en Brand gsetzt ond mer lôts rabrenna bis uf´d Gluat. Wemmer der erschte ischt, muaß mer nomôl Reis verbrenna, damit mer gnuag Hitz hôt. Wenn des Reis fascht komplett verbrennt ischt, holt mer mit ma eiserna Schiaber oder ra Schaufel die hoiße Äscha raus. Jetzt macht mer d´ Rauchklapp zua, damit die Hitz em Ofa bleibt. Dia Gluat hôt ogfähr 800 °C on dia Schamottstoi em Ofa ogfähr 500°, wenn dia Stoi no gliahed, send se no z´warm. Bei dem Gschäft muaß mer a sau Hitz vertraga. Die Äscha kommt en a feierfeschts Gefäß nei, damit se abkiahla ka und mer duaet se später uf da Komposcht oder en Garda neistreia zom donga. Die Wärme vom Abrenna duat au dem Doig guat, denn nô goht er besser. Als nächschtes wird der Ofa ausgfegt mit ma nassa Besa aus eigweichter Wegwarte. Ma kô au an Reisigbesa nemma, den mer im Wasser eigweicht hôt. Zwischadurch muaß mer emmer wieder en Eimer neitunka, sonscht verbrennt der Besa. Dia Asche muaß raus so guats geht. Dann weant die Stoi no mit ma nassa Lappa aagwischt, damits meglichst sauber ischt ond die Oberfläche vom Ofa rakiehlt uf ogfähr 450°, des bassiert au weil mer des Ofaloch a weile offa hôt.
Brot bacha ond die Näbabackwara
[ändere | Quälltäxt bearbeite]Em Elsass macht mer no vor dem Brot an Flammkuacha ond duat den zuerscht bacha, solang der Ofa no die volle Hitz hôt ond der ischt au ruck zuck fertig. Drnoch schieaßt mer des Brot ei. Die Kerbla weand auf da Holzschiaber gstülpt, die Loib werdet mit ra Gabel eigstupft, sonscht kriagt des Brot leicht an Deggel ond lesst sich nemme recht schneida. Jetzt kommet se en Ofa, mer duat se "eischiaßa" ond gugt uf´d Uhr wemmer d´Klapp zuamacht. Normalerweise basset ogfähr 20 Brote nei. Klapp zu ond jetzt kô mer warta oder an Kuacha vorbereita. Je nôch Gegend wird des a bissle anders gmacht ond hoißt des wieder anders: Entweder Krautkuacha, Zwiebelkuacha, Rahmkuacha, Speckkuacha, Salzekuacha, Dinnete oder wie des en hondert Versiona sonscht no hoißt. Sonscht macht mer nadierlich au Zwetschgakuacha ond Epfelkuacha, wenn mer grad Obscht hôt oder an Guglhupf ond vor Weihnachta duat mer au Bretla bacha. Die Reitlenger hent au no Kimmicher gmacht, gleine Schwarzbrote mit Kümmel, die wia a bissle größere Wecka aussehat, aber was ganz anders send.
Es gibt koi gnaue Regel, wie lang des Brot nôch dem Eischiaßa bacha muaß, aber mer braucht scho a bissle Geduld. Des macht mer nôch Hitz em Ofa ond Größe vom Brot, nôch Gfiehl ond Erfahrung ond a bissle nôch em Gschmack. Manche mögets donkler, manche heller. Mer muß aber emmer wieder gucka, damit des Brot rechtzeitig rauskommt. Dôfür hôt mer a Guckloch. Mer herts wemmer auf da Boda von dem Brot klopft. Wenns hohl klengt, fascht wia Holz, dann ischt es guat, soscht brauchts no a bissle. Wenn se fertig send, mueß älles ganz schnell gau, damit die Hitz et verfliagt. Wenn mer zu langsam ischt, haut die ganze Hitz ab und mer ko koin Kuacha mehr macha. Wenn die Brot rauskommet mueß mer sofort entscheida: Mehl druflassa, dann ischts ein bemehltes Brot oder abfeaga ond nass aawischa solangs no richtich hoiß isch, dann isch es a genetztes ond glänzt schee. Mit dem Kehrwisch aus Rosshôar werdet die letschte Reschte von Holzasche ond Holzkohle ragfegt ond des Brot zom auskiahla auf Holzdische oder Holzregale ausglegt. A kleis bissle Äsche ond Holzkohlestückla wo net wegganget derf mer dralau, des isch a Qualitätszeicha ond gheert zom Holzofa-Extragschmack. Wenn des Brot fertich ischt, kô mer die Reschthitz vo ogfähr 250 bis 200° fir Kuacha ond Bretla nutza. Jetzt hôt mer sich sein Zwiebelkuacha reichlich verdient, manche nemmet au des warme Brot ond an Budder drzua, herrlich! Firs alte Brot war au an Ofaschlupfer oder an Kirschamichel grad recht, den konnt mer no mit der Reschthitz no gschwend macha, der goht ganz schnell, der schlupft gschwend no nei bevor der nächschte kommt und braucht nemme viel Hitz. Wenn älles fertich ischt, mueß mer natierlich no alles aufreima, nausfega ond älles wieder mitnemma, damit der nächschte bacha kô.
Was mer mit dem ferticha Brot macht und wie mers ufhebt
[ändere | Quälltäxt bearbeite]Frieher hôt mer ogfähr soviel gmacht, wie mer en vier Wocha verbraucht. Mer hôt also oimôl em Monet bacha ond zo de Feierdag manchmôl no extra zemma mit de andere ausm Dorf dia bsondere Sacha, wos bloß an bsondere Däg gibt. Ond Kuacha, Ofaschlupfer oder Bretla hot mer au oft no gschwend ontergschoba, wenn an anderer grad Bachtag ghet hôt. Bei dr Nôchhitz isch der Ofa sowieso net voll, dô machet a baar Blech extra au koin Onderschied meh. Meischtens hôt mer em Dorf erscht môl an sei Verwandschaft ond an seine Nôchber an Haufa verschenkt, wenn dia dann bachet, hend die´s genauso gmacht, nô mueß mer et wochalang alts Brot essa. Genauso hôt mer sich gegaseitich Brot glieha, wenn mer kurz vor em Bachtag nix mehr ghet hôt ond des hôt mer nadierlich au wieder als frischbachene Laib zrickbrôcht. Holzofabrot wird zwar altbacha ond irgendwann hart, aber es wird net schemmelig oder schlecht, des hebt fascht ewig. Frieher hôt mer des Brot uf ra Brothang im Gwelbekeller ghet. Die Brothang ischt meischtens ganz oba onderm Gweleb gwäa, so dass koine Meis nakomma send ond wos luftig isch, so dass es et schemmelt. Heitzutag dens die Leit au glei eifriera ond holets raus, wie ses brauchet.
Holzofenbrot aus Bäckereien
[ändere | Quälltäxt bearbeite]Viele Becker behauptet heitzudag, se dädet a Holzofabrot verkaufa, es ischt aber oft nix anderes als aus ma gasbeheizta Stoiofa, in den mer a bissle Holzasche neigfillt hôt. Meischtens bachet die au des Brot net so dunkel ond et bei so ra großa Hitz ond na hebts au et so lang. Aber d´Leit kennets et besser ond fallet drauf rei und se wellet au so a ganz dongls Brot nemme essa.