Heinrich Gretler

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Dialäkt: Schwäbisch

Dr Heinrich Gretler (* 1. Okdober 1897 z Zirich-Hottingen, wo-nr am 30. Sebdember 1977 au gschdôrba ischt) ischt a Schweizer Schauschbiiler gwäa, wo et bloß en seim Hoimetland bekannt wôrra ischt. Neabam Emil Hegetschweiler, em Max Haufler, em Alfred Rasser ond em Ruedi Walter hôt’r zo de fenf grauße Schweizer Volksschauschbiiler vo dr dômôliga Zeit gheert.

Aus seim Leaba[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Dr Heinrich Gretler kommt am 1. Okdober 1897 em Zircher Stadtdoil Hottingen uff d Welt. Sei Vadder isch dr Chemiilaborant Heinrich Gretler ond sei Mueder d Verona Gretler. Vo 1902 bis 1912 bsuecht’r d Primar- ond Sekundarschuel en seira Hoimetstadt. Dô drnôch nemmt’r am Lehrerseminar en Küsnacht teil. Vo 1916 bis 1918 ischt’r als Lehrer an vorschiidene Schuela tädich. Als Steckapferd schbiilt dr Gretler bei a baar Laiatheader mit. Des weckt bei-em da Wonsch, s Schauschbiila zom Beruef zo macha. Beim eschtreichischa Regisseur ond Schauschbiil-Pädagoga Josef Danegger (1865 bis 1933) nemmt’r Schauschbiil- ond Gsangs-Onderricht. 1918 kriagt’r sei erschts Engagement am Zircher Stadttheader. S Jôhr druff wechslet’r zor Zircher Pfaua-Bihne.

Sein erschda Ufftridd e-ma Film hôt dr Gretler 1924 als Landenberg em monumendala Stummfilm Die Entstehung der Eidgenossenschaft, wo’s om da Wilhelm Tell gôht. A baar Ôleiha zo dera Gschicht send beim Friedrich Schiller seim gleichnamiga Schauschbiil gmacht wôrra. 1926 suecht dr Gretler sei Glick en Berlin, wo-nr a baar kloinere Rolla an vorschiidene Theader schbiilt. Vo 1928 bis 1930 schließlich kriagt’r a Engagement an dr Berliner Volksbihne ond dô drnôch beim Theater am Schiffbauerdamm. 1933 gôht dr Gretler uff-na Tournee nôch Paris ond London mit-em Stick Das kleine Mahagonny vom Bertolt Brecht (Tekscht) ond Kurt Weill (Musik).

Wia 1933 d Nazis an d Macht komma send, gôht dr Gretler en sei Hoimet zruck. Seine wichdigschde Wirkongsstedda send deet s Zircher Cabaret Cornichon ond s Zircher Schauschbiilhaus. Drneaba geit’r au noh Gaschtschbiil an andre Schweizer Bihna. Em Lauf dr Zeit erwirbt sich dr Gretler da Ruaf, der wär dr schweizerische Jannings.[1] Seine favorisiirde Rolla send dr Wilhelm Tell, dr Nathan der Weise, dr Götz von Berlichingen, dr Hauptmann von Köpenick, dr Falstaff[2] ond dr Dorfrichter Adam.[3] Jetzt kriagt’r au wiidr Filmrolla ôôbodda, z. B. schbiilt’r mit beim Füsilier Wipf, beim Wachtmeister Studer ond beim Landammann Stauffacher.

Nôch-em Zwoida Weltkriag siht mr da Gretler bloß noh ganz selda uff-ra Bihne. Sei Hauptentresse gheert vo jetzt ôô em Film. En de 1950er Jôhr schbiilt’r oft a Roll – môl a graußa ond noh efder a kloina – en de deitschschbrôchige Hoimetfilm, wo en sellra Zeit grad Hochkonjunkdur hend. E-ma broida Publikom wuud’r bekannt durch sei Roll als Alpöhi en de schweizerische Schbiilfilm Heidi (1952) ond Heidi und Peter (1955) nôch de gleichnamige weltberihmde Kendrbiacher vo dr Johanna Spyri ond als Vadder Kohlhiesel en dr Filmkomeede Kohlhiesels Töchter (1962). Em Gretler sei ledschda Roll ischt 1977 dui vom Pabscht Albert IV. em Fernsehfilm Der Tag, an dem der Papst gekidnappt wurde.

Am 30. Sebdember 1977 – oin Dag vôr seim 80. Geburtsdag – schließt dr Heinrich Gretler seine Auga fir emmer. Sei ledschda Ruah fendet’r uff-em Friidhof Zirich-Enzenbihl (Grab Nr. FG 84049).[4]

Nôchwirkonga[ändere | Quälltäxt bearbeite]

En de frihe 1980er Jôhr ischt bekannt wôrra, dass s Ehepaar Gretler – verheiradet gewäa isch dr Gretler vo 1943 bis zo seim Dod mit dr Schauschbiilere Marion Wünsche – sei ganz Vormeega vo rond 400.000 Schweizer Franka teschdamentarisch fir dui Zircher Jugendbewegong zor Vorfigong gschdellt hôt.

Nôch-em Ableaba vom Heinrich Gretler hôt d Stadt Zirich an Weag nôch deam Môô benannt.[5]

Auszoichnonga[6][ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • 1962 isch dr Gretler mit-em Hans Reinhart-Ring auszeichnet wôrra.
  • 1972 hôt s Zircher Schauschbiilhaus em Gretler d Goldene Nadel” vorliha.
  • 1977 isch dr Gretler vo seira Hoimetstadt fir allgemeine kuldurelle Vordenscht auszeichnet wôrra.

A Auswahl vo de Film, wo-nr dren mitgschbiilt hôt[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • 1924: Die Entstehung der Eidgenossenschaft
  • 1927: Der geheimnisvolle Spiegel
  • 1928: Der Kampf ums Matterhorn
  • 1928: Der Mann mit dem Laubfrosch
  • 1929: Menschen am Sonntag
  • 1930: Die letzte Kompanie
  • 1930: Das Flötenkonzert von Sans-souci
  • 1931: Voruntersuchung
  • 1931: M – Eine Stadt sucht einen Mörder
  • 1931: Berlin Alexanderplatz
  • 1932: Fünf von der Jazzband
  • 1932: Die Gräfin von Monte-Christo
  • 1932: Der Diamant des Zaren
  • 1933: Ich und die Kaiserin
  • 1933: Das Testament des Dr. Mabuse
  • 1933: Wie d’Warret würkt
  • 1935: Jä-soo!
  • 1938: Füsilier Wipf
  • 1939: Farinet (L’or dans la montagne)
  • 1939: Wachtmeister Studer
  • 1940: Die missbrauchten Liebesbriefe
  • 1941: Gilberte de Courgenay
  • 1941: Landammann Stauffacher
  • 1942: Steibruch
  • 1944: Marie-Louise
  • 1947: Matto regiert
  • 1949: Weisses Gold
  • 1949: Swiss Tour
  • 1950: Der Seelenbräu
  • 1950: Föhn
  • 1950: Vom Teufel gejagt
  • 1951: Der fidele Bauer
  • 1951: Der letzte Schuß
  • 1952: Gefangene Seele
  • 1952: Nachts auf den Straßen
  • 1952: Herz der Welt
  • 1952: Des Teufels Erbe (The Devil Makes Three)
  • 1952: Heidi
  • 1952: Der Weibertausch
  • 1952: Die große Versuchung
  • 1953: Das Dorf unterm Himmel
  • 1953: Die Venus von Tivoli
  • 1953: Junges Herz voll Liebe
  • 1953: Mit siebzehn beginnt das Leben
  • 1953: Dein Herz ist meine Heimat
  • 1954: Die Sonne von St. Moritz
  • 1954: Rosen-Resli
  • 1954: Uli der Knecht
  • 1954: Frühlingslied
  • 1955: Heidi und Peter
  • 1955: Oberarzt Dr. Solm
  • 1955: Ein Mann vergißt die Liebe
  • 1955: Der Pfarrer von Kirchfeld
  • 1955: Der Fischer vom Heiligensee
  • 1955: Rosenmontag
  • 1955: Sohn ohne Heimat
  • 1955: Die Försterbuben
  • 1956: Das Erbe vom Pruggerhof
  • 1956: Der Glockengießer von Tirol
  • 1956: Kleines Zelt und große Liebe
  • 1956: Der Schandfleck
  • 1956: Zwischen uns die Berge
  • 1957: Robinson soll nicht sterben
  • 1957: Jungfrauenkrieg
  • 1957: Der König der Bernina
  • 1957: Der 10. Mai
  • 1957: Die Heilige und ihr Narr
  • 1957: Der Pfarrer von St. Michael
  • 1958: Es geschah am hellichten Tag
  • 1958: ... und nichts als die Wahrheit
  • 1958: Der schwarze Blitz
  • 1958: Kinder der Berge
  • 1958: Die Käserei in der Vehfreude
  • 1959: Die ideale Frau
  • 1959: Ich und die Kuh (La vache et le prisonnier)
  • 1959: Hast noch der Söhne ja…?
  • 1959: Alt Heidelberg
  • 1960: Himmel, Amor und Zwirn
  • 1960: Scheidungsgrund: Liebe
  • 1960: Anne Bäbi Jowäger – I. Teil: Wie Jakobli zu einer Frau kommt
  • 1960: Immer will ich dir gehören
  • 1960: Sabine und die 100 Männer
  • 1961: Die Gejagten
  • 1961: Via Mala
  • 1961: Der Herr mit den Millionen (Le Cave se rebiffe)
  • 1962: Es Dach überem Chopf
  • 1962: Liebling – Ich muß dich erschießen
  • 1962: Freddy und das Lied der Südsee
  • 1962: Wilde Wasser
  • 1962: Der 42. Himmel
  • 1962: …und ewig knallen die Räuber
  • 1962: Kohlhiesels Töchter
  • 1963: Der Unsichtbare
  • 1970: Immer die verflixten Weiber
  • 1970: Keine Angst Liebling, ich pass schon auf!
  • 1977: Der Tag, an dem der Papst gekidnappt wurde

Litradur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Thomas Blubacher: Heinrich Gretler. In: Andreas Kotte (Hrsg.): Theaterlexikon der Schweiz. Band 1. Chronos, Zürich 2005, ISBN 3-0340-0715-9, S. 750 f.
  • Werner Wollenberger: Heiri Gretler. Der grosse Schweizer Schauspieler. 2. Ufflag. Pendo, Zürich 1978, ISBN 3-85842-024-7.

Weblinks[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Fuaßnoda ond oinzlne Nôchweis[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  1. Dr Emil Jannings (1884 bis 1950) isch dômôls oiner vo de bekanndeschde deitsche Schauschbiiler gwäa. Als oinziger ischt’r mit-ma Oscar als beschder Schauschbiiler auszeichnet wôrra.
  2. Dr Falstaff isch de mennlich Hauptfigur en dr Komeede Die lustigen Weiber von Windsor vom William Shakespeare
  3. Dr sell isch d Hauptfigur em Luschtschbiil Der zerbrochne Krug vom Heinrich von Kleist.
  4. S Grab vom Ehepaar Gretler
  5. Ausschnidd aus dr NZZ vom 12. Mai 2005
  6. http://tls.theaterwissenschaft.ch/wiki/Heinrich_Gretler
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