Gustav Adolf Müller (Schriftsteller)
Dr Gustav Adolf Müller (* 24. Mai 1866 z Buech; † 1. Septämber 1928 z Horb) isch e dytsche Schriftsteller, Schurnalischt un Pedagog gsii.
Lääbe
[ändere | Quälltäxt bearbeite]Dr Müller isch as Suhn vun eme Volksschuellehrer z Buch bi Waldfshuet uf d Wält chuu, är isch e Großnäffe vum Joseph Beck (1803–1883)[1] gsii. Är isch uf s Gimnasium z Fryburg, z Stuegert un z Konschtanz gange un het 1886/87 zwai Semeschter an dr Uniwersitet Dibenga Literatur, Chunschtgschicht un Archeology studiert. Ab 1886 isch er Mitglid vu dr kadolische Studänteverbindig AV Guestfalia Tübingen gsii. Syni archeologische Inträsse hän zuen er lenger Italierais 1887‒88 gfiert. Dr Müller het anne 1888 ghyrote un isch 1889 uf Minche zoge, wun er dichterisch un wisseschaftli gschafft het. Us däre Zyt chunnt au syni Fryndschaft mit em Minchner Schriftstellerbaar Elise un Julius Beck. Vu 1893 bis 1897 isch er z Stroßburi mit em Robert Forrer Redakteur vu dr „Antiquitäten-Zeitschrift“ gsii. Um des Zyt het er au as ehrenamtlige Kunservator vu dr Goethe-Sammlig z Sassene gschafft. In däm Zämehang isch au sy „heiter-ernster Sang vom Rhein“, Die Nachtigall von Sesenheim. Goethes Frühlingstraum iber em Goethe sy Liebi zue dr Friederike Brion entstande.
Dr Müller het si ab 1894 Dr. phil. gnännt, drotz ass er dää Titel noowysli nie erworbe ghaa het, 1892 bis 1907 het er si „Bevollmächtigter“ vum Museum fir Velkerkund z Leipzig gnännt, är het gsait, är sei Mitglid vum nordische Museum z Stockholm, vum Verain fir Volkskund z Berlin un vu dr Schriftstellervereinigung Orion, schyns alles Uussage go syni aige Seriositet z staigere.[2]
Anne 1896 isch er retuurgange uf Minche, wun er in dr Hauptsach as Schurnalischt u. a. fir di Allgemeine Handwerkerzeitung gschafft het un as Schriftlaiter vu Das Magazin. Monatsschrift für Literatur, Kunst und Kultur vum von Bruno Volger. Speter het er z Bremen gläbt. Raise hän en dur ganz Europa gfiert, unter anderem Italie 1893, 1897 un 1909.
Im Johr 1917 het dr Müller e Reformschuel mit Internat z Leikirch grindet, wun er anne 1919 uf Craalse verlait het, wun er s Reformpedagogikum ufgmacht het.[3] Z Craalse isch er dr Müller Mitgrinder vum Crailsheimer Altertumsverein gsii. Wäge Intrige un schuelbolitische Brobläm het er d Stadt mit sym pedagogische Reformbrojäkt anne 1921 verloo. Zletscht het er z Guede im Schwarzwald gläbt un isch anne 1928 im Alter vu 62 Johr bi me Ufenthalt im Hotel Lindenhof z Horb gstorbe.[4]
Dr Müller isch er seli broduktive un erfolgryche Schriftsteller, wu näb hischtorische un archeologische Publikazione e Hufe literarischi Wärch in allne Gattige gschaffe het. In verschidene Roman, z. B. Das Gundele (1904) oder Dornenkronen der Liebe (1907) losst er d Lyt Alemannisch schwätze.
Uusglääseni Schrifte
[ändere | Quälltäxt bearbeite]Sachbiecher
[ändere | Quälltäxt bearbeite]- Archäologische Streifzüge in Italien Winter 1887/88. Konstanz 1888
- Pontius Pilatus, der fünfte Prokurator von Judäa und Richter Jesu von Nazareth: mit einem Anhang "Die Sagen über Pilatus" und einem Verzeichnis der Pilatus-Literatur. 1888
- Christus bei Josephus Flavius. Innsbruck 1890
- Urkundliche Forschungen zu Goethes Sesenheimer Jdylle. 1894.
- Sesenheim, wie es ist, und der Streit über Friederike Brion. 1894.
- Ueber die frühchristlichen Thiersymbole von Achmim-Panopolis und in den Katakomben. Augsburg 1894
- Die Tempel zu Tivoli bei Rom und das altchristliche Privathaus auf dem Monte Celio. Leipzig 1899
- Der Mensch der Höhlen- und Pfahlbautenzeit: ein Handbuch für Lehrer und Lehrende. 1904
Literarischi Wäärch
[ändere | Quälltäxt bearbeite]- Nausikaa (Schauspiel). 1890 (Nei-Bearbaitig 1899)
- Des fahrenden Burschen Lieder in Liebesfreud und Herzeleid. 1891.
- Die Schlacht bei Sendling (Schauspiel). 1892.
- Nornagest. Aus Walhallas letzten Tagen (Drama). 1892.
- Schnewelin (Epos). 1893.
- Die Nachtigall von Sesenheim. Goethes Frühlingstraum (lyrisch-episches Gedicht). 1894.
- Ungedrucktes aus dem Goethe-Kreise. hrsg., 1896.
- Der Pfeifer von Dusenbach (Eine Liebesmär aus dem Elsaß). 1896.
- Aus Lavaters Brieftasche. 1896.
- Ortrud. Ein Liebesidyll (Erzählung). 1897.
- Heinot. Die Liebe zweier Weltkinder. 1899.
- Römische Liebesopfer (3 realistische Novellen). 1900.
- Brautnacht (4 Geschichten aus dem Leben). 1902. 1906.
- Die Braut von Fiekensholt (Ein Liebesroman). 1902.
- Als die Götter starben (Roman). 1902.
- Der wilde Annsch (Roman). 1902.
- Das Grab am Rhein (Roman). 1904.
- Das Gundele (Roman). 1904.
- Pater Fulgentius (Roman eines Leutnants). 1904.
- Iuvenes dum sumus (2 Studenten- u. Liebesgeschichten). 1904
- Aschenbrödel (Roman). 1904.
- Drei Liebesnächte (Der Roman Delilas). 1904.
- Aus Amors Reisemappe (Humoristische Novellen). 1905
- Im Zauber der Wartburg (Roman). 1905.
- Mit Kreuz und Schwert (Roman aus der germanischen Vorzeit). 1905.
- Märtyrer des Glücks (3 Novellen). 1906.
- Goethe in Konstanz. 1906.
- Märchengold für große und kleine Leute. 1907.
- Unterm wilden Apfelbaum (Ein Junggesellenroman). 1907.
- Dornenkronen der Liebe (Ein Schwarzwaldroman). 1907.
- Im Irrgarten der Liebe (Humoristische Junggesellenromane). 1907.
- Goethe-Erinnerungen in Emmendingen (Neues und Altes zusammengefaßt). 1909.
- Das sterbende Pompeji (Roman aus Pompejis letzten Tagen). 1910.
- Im Schatten der Akropolis (2 Geschichten aus Hellas). 1910.
- Brennende Welten. Ein deutscher Roman aus der Zeit des Völkerkrieges. 1916
- Die Priesterin der Astarot. Erzählung aus der Zeit der Simsons. 1922.
Literatur
[ändere | Quälltäxt bearbeite]- Franz Brümmer: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. 6. Auflage. Bd. 5. Reclam, Leipzig, 1913, S. 58–59 (Digitalisat).
- Martin Dennert: Müller, Gustav Adolf. In: Stefan Heid, Martin Dennert (Hrsg.): Personenlexikon zur Christlichen Archäologie. Forscher und Persönlichkeiten vom 16. bis zum 21. Jahrhundert. Band 2: K–Z. Schnell & Steiner, Regensburg 2012, ISBN 978-3-7954-2620-0, S. 936.
Fueßnote
[ändere | Quälltäxt bearbeite]- ↑ Karl Brechenmacher: Joseph Beck (1803–1883). Ein badischer Spätaufklärer. Tübingen 1984, S. 2–3.
- ↑ Martin Dennert: Müller, Gustav Adolf. In: Stefan Heid, Martin Dennert (Hrsg.): Personenlexikon zur Christlichen Archäologie. Forscher und Persönlichkeiten vom 16. bis zum 21. Jahrhundert. Band 2: K–Z. Schnell & Steiner, Regensburg 2012, ISBN 978-3-7954-2620-0, S. 936.
- ↑ Folker Förtsch: Die Geschichte des Heimat- und Altertumsvereins Crailsheim 1920–1943. In: Crailsheimer Geschichtsblätter 2, 2009, bes. S. 45–48. 53
- ↑ Mitdailig vum Stadtarchiv Horb.
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