Das Schloß Dürande (Oper)

Us der alemannische Wikipedia, der freie Dialäkt-Enzyklopedy
Wärkdaate
Ditel: Das Schloß Dürande
Originalsprooch: dütsch
Muusig: Othmar Schoeck
Libretto: Hermann Burte
Literarischi Vorlaag: Joseph von Eichendorff: Das Schloß Dürande
Uruffüerig: 1. April 1943
Ort vo dr Uruffüerig: Berlin
Ort und Zit vo dr Handlig: Zur Zit vo dr Franzöösische Revoluzioon

Das Schloß Dürande isch e Oper, wu dr Schwizer Komponischt Othmar Schoeck vertont het un wu dr ditsch un alemannisch Dichter Hermann Burte dr Text drzue gschriibe het. Si isch am 1. April 1943 z Berlin zum erschte Mol ufgfiährt wore. Si het dr zun ere wiätige Reaktion vum Reichsmarschall Hermann Göring gfiährt, isch aber aü vu dr Schwizer Gritik negativ ufgnume wore.

Dr Inhalt[ändere | Quälltäxt bearbeite]

S Libreto vu dr Opere[1] isch vum Hermann Burte noch ere Novälle vum Joseph von Eichendorff[2] gschriibe wore. Dr Burte folgt inhaltlig im große Ganze im Eichendorff, aber d Charakter vu dr Franzesische Revolution isch bim Burte dittliger dargstellt. Bim Eichedorff sin d Rebälle e raüb- un bluetgiirigi Bandi vu Hamberli (deklassiärti Mänsche), bim Burte wäre beidi Sitte in ihrem politische Welle realischtischer dargstellt.

Dr Renald Vomholz, e Jäger vu dr Grafe vu Dürande, verwitscht si Schweschter Gabriele, wiä si z Nacht e Mann verabschiidet. Wu diä zwei Verliäbte üs em Forschthüüs rüskumme, schiäßt dr Renald uf dr Liäbhaber, dr streift aber numme d Gabriele. Dr Renald weiß, wär dä Mann isch, aber d Gabriele nit; s isch dr Armand, dr jung Graf vu Dürande. Dä haüt jetz ab, dr Renald macht in dr Gabriele Vorhaltige und will si in e Gloschter sperre. Aber des Maidli goht vun ellei dert ani. Im Gloschter Himmelpfort dräffe alli zämme - wu s Gabi do erfahrt, ass dr Armand in s revolutionär Paris goht, legts sich Männergleider a, verdwitscht üs em Gloschter un reist em no. S singt:

"Ein Vogel im Flug,
Eine Gams auf dem Stein -
Ein Mädel, das klug,
Wer holte die ein?"[3]

Dr Renald will drno aü hinterhär, bikunnt vum alte Graf aber ke Ürlaüb un verwirft sich wäge däm mit-em. So goht er ohni Erlaübnis uf Paris.

Dr 3. Akt spiilt im e Gaschthüüs im revolutionäre Paris, e Redner sait:

(...)
Für alle alles! Revolution!
Nieder den Adel! Hoch die Nation!
Herunter von dem Himmel mit den Sternen,
Die Edelleute knüpft an die Laternen!
Vom Volke kommt die Macht, der Staat, die Ehre!
Der Mensch ist frei! - So heißt die neue Lehre![4]

Unter dr Gescht isch dr Renald, diä andere versueche ne, fir d Revolution z gwinne. Är will aber numme si Schweschter zruck gwinne. Noch ere Bolizeirazzia isch d Wirtschaft läär un frei fir e Dräffe vum Armand vu Dürande mit dr Gräfi vu Morvaille - sälli versuecht dr Armand fir d Konterrevolution un fir sich z gwinne. (Diä Figür isch bim Eichedorf nit vorhande.) Aber im Armand sini Getter sin d Natür, d Heimet un d Gabriele, des macht er aü in dr Gräfi glar. S Gabi bikunnt alles mit - s het sich in däre Wirtschaft verstecklet. Uf eimol kunnt dr Renald zruck in d Gaschtwirtschaft "Zum Rote Leu". Är un dr Armand grote mit em Dege anenander, vor eb Bluet spritzt, riäft d Gräfi Morvaille d Bolizei, sälli bringt dr Renald ins Gfängnis. Aber im Armand längts jetz, dr entschliäßt sich doch, mit dr Morvaille un gege d Revolution z goh. S Gabi isch verzwiiflet un will wider heim in dr Dürander Wald goh. Dr Renald wird vu dr revolutionäre Masse üs em Gfängnis befreit un bekännt sich ab jetze zu dr Revolution. Dr schribt e Ultimatum an dr Armand: Ändwädder dr soll s Gabi hirate oder ... alli Gfräft vu dr Natür ziäge as Rächer e roti Spüür!

Dr viärt un letscht Akt spiilt im Schloss Dürande. Dr alt Graf sitzt do un losst stoisch d Revolution uf sich zuekumme, wu um s Schloss rum tobt, un git Kommentar ab:

Wie hieß es doch?
Revolution?
Kennen wir schon;
Wechselt das Joch!

Dr will in e Durm goh, wun er Bulver ghortet het, un s Schloss in d Luft spränge, wänn dr Renald kunnt, wu dusse mit bewaffnete "orde" stoht. Aber dr Alt stirbt in dr Ufregig. Dr jung Dürande kunnt; s Ultimatum vum Renald wird em brocht. Dr git mit dr Bischtol e Schuss druf ab. Uf eimol kunnt e Gstalt, wu s glich wiss Gwand ahet wiä dr Armand - e Doppelgänger. Drunter verbirgt sich d Gabriele. Diä zwei diän sich vu Neijem ihri Liäbi bekänne. Aber s Gwand vum Gabi färbt sich rot - si isch agschosse un s Bluet dringt jetz afange duri - si stirbt. Si sait zum Liäbschte:

Alles ruhig, du kannst gehen,
Und kein Auge wird dich sehn.

Si het sich also vum Renald aschiäße lo, zum ihm d Flucht z ermeglige. Aber dr Armand nutzt si Schangs nit, dr Renald kunnt bal druf rii un verschiäßt aü ihne. Wun er eodi Doppelgänger ufdeckt merkt er, was er agrichtet het.

Dr Kommissar vu dr Nation kunnt un verkindet in Prosa: "Im Namen des Volkes erkläre ich hiermit das Schloss Dürande als Eigentum der Nation!"

Dr Renald rännt mit dr Fackle in dr Durm nuf, wu s Bulver lageret un mit ere Explosion fliägt s Schloss Dürande in d Luft.

Müsikalischi Bsunderheite[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Dr Chris Walton schribt iber diä Oper, si diäg viil Müssik vu hocher Qualtiät ha, zum Biispiil dr Jägerchor am Schluss vum 1. Akt oder säll schwungvoll Liäbesduett im Dreiviärteltakt im letschte Akt. D Inschtrumentiärig seig meischterhaft.[5]

Publikationsgschicht[ändere | Quälltäxt bearbeite]

1937 im Summer het sich dr Schwizer Komponischt Othmar Schoeck an dr ditsch un alemannisch Dichter Hermann Burte gwändet un het em vorgschlage, zämme d Oper Das Schloss Dürande noch ere Eichedorff-Novelle mit glichem Namme z mache. Des Thema isch em scho 1911 emol vum Hermann Hesse vorgschlage wore.[6]. Dr Schoeck un dr Burte hän sich sitter 1934 iber ihre gmeinsame Ferderer Werner Reinhart kännt. Dr Burte isch iiverstande gsii, het drno aber zimli langsam fertigi Textdeil gliiferet, was im Schoeck nit rächt gsii isch. Dr Burte het aü vorgschlage, vum Eichedorff abzwiche un e glickligs Änd z mache, aber dr Schoeck het druf bstande, ass d Gschiicht dragisch ändet.[7] Erscht im März 1939 het dr Schoeck s fertig Libretto in dr Händ gha. Verlegt het des Biächli schliäßlig bi dr Universal-Edition z Wien solle wäre, eme Verlag, wu in rächte ditsche Greis as "jüdische Verlag" golte het.[8] 1943 ischs derte schliäßlig erschiine. Dr Verlag het aü s Uffiährigsrächt vergä.

D Orcheschtriärig isch im Oktober 1941 fertig gsii. Jetz ischs um d Üswahl vum Theater fir e Erschtuffiährig gange. Züri, Kassel un Berlin sin dikutiärt wore. Dr Burte het Berlin vorzoge, un het im Reinhart gschriibe, was gege Kassel spricht: "Kassel ist gute Provinz, nicht mehr, und unter Görings Einfluß."[9] Im Schoech wär Züri am liäbschte gsii, aber dr het gsähne, ass er eso numme e Bruchdeil vum ditsche Sprochraüm erreiche dät. Schliäßlig isch fir d Üruffiährig s Berliner Staatstheater vorgsähne wore - dr Termin het sich lang verzegeret, unter anderem, wel s Theater zwei Mol Schäde dur Bombeabwirf verlitte het - d alliiärt Bombardiärig vu Berlin het scho voll iigsetzt gha. Dr Schoeck isch änewäg zu dr Premiäre gfahre, dr Burte isch wägeme Todfall in dr Familiä verhinderet gsii.[10]

D Uffiährig het e Spitzebsetzig gha: Dr Robert Heger as Dirigänt, in dr Reschii dr Wolf Völkers, d Bihnebilder vum Emil Preetorius un Sänger wiä d Maria Cebotari, d Matha Fuchs, dr Peter Anders, dr Willy Domgraf-Faßbaender un dr Fosef Greindl.[11]

Dr Schoeck het d Uffiährig in jedere Hiisicht fir keibeguet ghalte. S voll bsetzt Operehüüs isch ebefalls begeischteret gsii, bis zum letschte Momänt, wu s Schloss Dürande expoldiärt isch un Lit Briäl abglo hän vor Angscht - des isch eso realischtisch gmacht gsii, ass mer het miäße meine, s isch wider e Fliägerbumb iigschlage. D NZZ-Berichterstatter het des Wärk drno "in Libretto und Komposition" e üsgsproche grossi Oper gnännt. D Gritik in dr ditsche Zittig isch meischtens positiv gsii, wennigi hän aber gritisiärt, ass dr Burte ständig Knittelvers verwändet het.[12]

Aber dr Erfolg vu däre Oper isch glii wider abgebbt. Am 14. April 1943 het dr Chef vum Preijsische Staatstheather, dr Reichsmarschall Hermann Göring, e wiätigs Telegramm an dr Generalintendant Heinz Tietjen gschickt. Dr isch nit bi dr Premiäri gsii, het aber in dr Zwischezit s Textbuech vum Burte gläse gha. Dr schribt, ass er nit ka begriffe, wiä d Staatsoper het kenne dä "Bockmist" uffiähre, dr Textdichter miäßt "ein absolut Wahnsinniger" sii.[13] Lueg unte Orginalzitat.

Dr Göring isch eine vu dr oberschte Fiährer vum Dritte Rich - dr Stellverdrätter vum Hitler. Dr hängt sich in däm Telegramm an dr literarische Qualität vum Text uf - e Text, wu dr Professor Heger un anderi drvu begeischteret gsii sin.

Scho no viär Vorstellige isch s Schloss Dürande z Berlin wider abgsetzt wore. D offiziäll Begrindig isch gsii, ass mehreri Mitgliider vum Ensemble jetze anderi Verpflichtige hätte - noch em Chris Walton isch des wennig glaübhaft, e Staatsoper diäg nit eso kurzsichtig plane, ass d Spiiler no viär Uffiährige nimmi zur Verfiägig stehn. Dr vermuetet, ass dr Göring "in der Tat von seinem nicht unbeträchtlichen Einfluß auf Tietjen Gebrauch gemacht hatte".[14]

Zu andere blante Uffiährige z Ditschland ischs nimmi kumme: S Essener Operehüüs, wu si hätt sotte ibernumme wäre, isch kapütt bumbt gsii un Kassel het uf eimol abgsait.

Am 5. Jünni 1943 het s Schloss Dürande z Züri si Erschtuffiährig gha, Leitig: Robert F. Denzler. Dr Biifall seig groß, aber nit iberwältigend gsii, in dr Paus hebe sich Lit iber dr Text luschtig gmacht. D Rezeption in dr Zittige isch gritisch gsii. D Basler National-Zeitung het ins glich Horn blose wiä dr Göring (im Göring si Telegramm isch aber nit effenlig bekannt gsii): Im Burte sini banale Knittelvers diäge an sansculottischer Nonchalance un Grobheit nit zum Winsche ibrig lo. ([15] Lueg unte Orginalzitat.

Dr Walton wiist druf ani, ass im Schoech si bishärige Textdichter, dr Armin Rüeger, jetze vu viil Gritiker positiv gege dr Burte rüsghebt wore isch. Dr Rüeger heb jetz uf eimol meh Lob bikumme wiä fascht im e ganze Viärteljohrhundert vorhär. Dr vermuetet, ass mer dr Rüeger jetze eso globt het, wel er Schwizer gsii isch, un dr Burte drgege Ditsche un noch drzue e "notorische Nazisympathisant".[16] Mer heb dr Schoeck nit diräkt agriffe, allewäg hebe sini Landslit numme schwär kenne verzeihje, ass ihre fiährende Komponischt s Libretto vum e Nationalsozialischt vertont het un sogar no zu dr Erschtuffiährig in d Haüpstadt vum e potentiälle Griägsgegner gfahre isch.[17]

Witteri Ufiährige vum Schloss Düante z Züri sin im Herbscht agsetzt gsii, diä sin aber wäge schlächtem Bsuech no dr dritte Vorstellig wider abgsetzt wore.
Erscht 1993 isch des Stick wider ufgfiährt wore - z Berlin in ere stark kirzte Fassig unter em Gerd Albrecht.

Sändig im Richsrundfunk; Publikation uf CD[ändere | Quälltäxt bearbeite]

S Schloss Dürande isch vum Rundfunk ufgnumme und in Üsziig üsgstrahlt wore; des was gfählt het, isch vum e Radio-Sprächer üs em Eichedorff-Originaltäxt vorgläse wore. Diä Ufnahm isch mehreri Johrzehnt verscholle gsii; dr Walton het si im Archiv vum Zürcher Radio entdeckt un anne 1994 as CD vereffentligt. Noch em Begleitheft vu dr CD isch diä Ufnahm vu dr Wältpremiäri, also vum 1. 4. 1943 gsii, aber dr Walton git aü a[18], ass do noch e anderi vu däne viär Uffiährige beteiligt isch, well d Explosion am Schluss fählt. Diä Explosion - s Schloss Dürande fliägt in d Luft - het bi dr Premiäri zu Panik im Publikum gfiährt gha, wel e Deil gmeint hän, diä Expolsion isch ächt. Berlin isch derte scho in Luftagriff üsgsetzt gsii.

Interpretationsgschicht[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Das Schloss Dürande spiilt im revolutionäre Frankrich. D Kontrahende wäre erscht üs eme Wahn rüs zu Feind. S Schloss Dürande isch e "Symbol einer auf Wahn gegründeten Welt"[19] Vu däm Wahn sin beidi Sitte ergfriffe. Am Schluss stoht dr Armand, dr Verdrätter vum Adel, wu hischtorisch unter goht, moralisch besser do wiä dr Armand, wu s rebällisch Volk verdrittet. Aber in dr Oper gehn bedi unter.

Diä Oper mit däm hischtorische Thema wird in dr Haüptstadt vu dr nationalsozialischtische Revolution gspiilt. Diä Revolution het 1933 gsiigt un sich gfeschtigt.

Dr Werner Vogel het gschribe, dr Schoeck heb alliwiil numme Text vertont, wu in sinere jewiilige Seelelag entsproche hän, wu sini Erfahrige, Erläbnis, Sehnsicht, Winsch un Hoffnige formuliärt hän - un des, wun er sich drab gfercht het, vun er Angscht gha het drvor. Wun er 1911 s Schloss Dürande vorgschlage bikumme het, isch dä Stoff nonit aktuäll gsii. "Jetzt, im Alter von 50, in unheildrohender Zeit, muß es soweit gewesen sein, dass er sich aufdrängte."[20]

In däm Briäf an dr Hermann Burte (undatiärt, ungfähr Änds Spetämber 1937), wun er e "Happy End" fir diä Opere ablähnt, schribt dr Schoech aü:

"Ich sehe vor meinem inneren Auge die Burg über den Wäldern gegen einen hellen Abendhimmel als visionäre Mahnung, dass alles einmal untergehen muß im Wandel der Zeiten u. der Geschlechter."[21]

Im Burte sin also d Absichte vum Komponischt bekannt gsii, dr het alli Vorschläg vunem umgsetzt.

1939 het dr Schoech an dr Hermann Hesse zum fertige Klaviärüszug vum Schloss Dürande gschriibe: "Es grollt und wetterleuchtet darin recht zeitgemäß!"[22]

Noch am Dag vu dr Erschtuffiährig am 1. 4. 1943 z Berlin het dr Schwizer Botschafter Hans Fröhlicher in si Dagebuech gschriibe, des Stick seig e Spiägel vu däm, was hit z Ditschland gschiiht.[23] Lueg unte Originalzitat.

Dr Chris Walton het d Interpretatione vu däm Operetext verfolgt un aü e eigini drzue gfiägt. Däm no[24] hebs bal no dr Bremiäre Interpretatione gä, wu e antifaschtische Sinn in däm Wärk gsähne hän, mer heb im Schoeck un im Burte unterstellt, si hebe welle zeige, ass dr totaliär Wahn, wu z Ditschland gherrscht het, in d Katastroph fiährt. Dr Othmar Schoeck esälber heb in däre Interpretation zuegneigt.

Dr Müssikgritiker Hans Corrodi het 1943 in si Dagebuech gschriibe, dr Schoeck heb dr Nationalsozialismus, dr Burte aber dr Bolschewismus welle aditte. 1956 in sinere Schoeck-Biografii (3. Uflag) het dr Corrodi nomol im Schoeck si Sicht uf d Figür Renald dargstellt: Er seig e Verkerperig vum Wahn, e Bild vu dr falsche Heilsbringer un vu dr verbländete Doktrinär, wu im Dritte Rich am Wärk gsii sin.

1976 isch dur e Publikation vum Werner Vogel s Telegramm vum Göring an dr Intendant Tietjen bekannt wore un heb dr Vorstellig neiji Nahrig gä, ass dä Operetext antinationalsozialischtischi Elemänt enthaltet. Dr Walton meint drgege, ass dr Göring wohl nit üs politische Grind eso wiätig ka wore sii, wel dr Dichter sich jo "as treije Nationalsozialischt profiliärt" heb. Nai, dr Göring heb im Burte si Text eifach nit fir hochi Literatür ghalte, si Verriss heb dr Nagel meh oder wenniger uf dr Kopf droffe.

Däm stoht entgege, ass dr Göring sait: "Der Textdichter muß ein absolut Wahnsinniger sein." Regt mer sich as Reichsmarschall wäge Knittelvers, wu mer fir vergrote haltet, eso uf? D Frog isch aü, wiä wit dr Göring dr Burte iberhaüpt kännt het, wänn er eso iber-e redet.

Im Göring isch allewäg aü entgange, was dr Watson 2002 glaübt, gfunde z ha: Dr analysiärt dr Operetext uf politischi Iischleg un kunnt an einem Punkt zum Schluss, ass im Burte si Libretto "in direkter Nähe zur rassistischen Vernichtungsideologie der Nationalsozialisten" grote seig.[25] Dr schribt 2002 an zwoo Stelle, iber s Burtes Libretto seig viil gspottet wore, aber ernschthaft untersuecht seigs no niä wore.[26] Dämno het mer also dr "nationalsozialischtisch Ghalt" vum Text fascht 60 Johr lang ibersähne. Dr Grund, as niäme des Wärk untersuecht heb, seig dä, ass "das unbestreitbar schlechte literarische Niveau des Librettos quasi als dessen Schutzschild diente", alli hebe sich uf diä Schwäche gstirzt un niäme hebs fir netig ghalte, dr Inhalt nächer z untersueche.

Orginalzitat[ändere | Quälltäxt bearbeite]

National-Zeitung Basel, 8. Jünni 1943: Schoeck "hat sich vom alemannischen Dichter Hermann Burte ein Textbuch zimmern lassen, dessen banale Knittelverse an sansculottischer Nonchalance und Grobheit nichts zu wünschen übrig lassen. (...) Wie war es möglich, dass" Schoecks "Klangphantasie sich an derartigen Abgeschmachtheiten entzünden konnte? Nun, das erklärt sich ganz einfach daraus, dass hinter alledem, was da in und um Dürande vorgeht, ein größerer steht, dessen Liedseele Hermann Burtes Feldwebeljargon nicht zu erschlagen vermochte, nämlich Eichendorff ..." [27]

Hermann Göring, im Hitler si Reichsmarschall, 14. April 1943: Habe soeben das Textbuch der zur Zeit aufgeführten Oper Schloß Durande gelesen es ist mir unfaßbar wie die Staatsoper diesen aufgelegten Bockmist aufführen konnte. Der Textdichter muß ein absolut Wahnsinniger sein. Jeder einzige, dem ich nur einige Zeilen vorgelesen habe verbittet sich das Weitere selbst zum Lachen, als absoluter Schwank ist es noch zu blöde. Ich wundere mich, daß unsere Mitglieder derartige Schafsrollen übernommen haben. Sie hätten sich insgesamt weigern sollen, diesen aufgelegten Bockmist zu singen. Ich nehme an, daß Sie selbst den Text noch nicht gelesen haben. Entweder ist der Dramaturg oder Professor Heger der Schuldige an diesem Skandal. Wie konnte Professor Heger mir in Rom davon derart vorschwärmen. Der Text dieser Oper reiht sich würdig dem Moritaten Gesang des Mörders von Treuenbrietzen an. Vielleicht wird auch dieser demnächst in der Staatsoper aufgeführt. Nach diesem Ereignis halte ich nunmehr nichts mehr für unmöglich Heil Hitler Göring Reichsmarschall[28]

Hans Fröhlicher, Schwizer Botschafter, 1. April 1943: "Das Stück mit dem tragischen Ausgang, der Zerstörung des Alten, der Angehörigen, des vermeintlichen Gegners, aus totalem Ehrgefühl, aus krankhafter Übersteigerung an sich guter Eigenschaften, also die Katastrophe der Totalität, sie ist ein Spiegel von dem, was heute in Deutschland geschieht..."[29]

Quälle[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  1. Das Schloß Dürande. Oper in 4 Akten. Dichtung nach der Eichendorffschen Novelle von Hermann Burte. Musik von Othmar Schoeck. Wien 1943
  2. Joseph von Eichendorff: Das Schloß Dürande. In: Joseph von Eichendorff: Novellen und Gedichte, üsgwehlt un iigleitet vum Hermann Hesse, München 1952
  3. Des Gsätzli het dr Burte wertlig vum Eichedorff ibernumme.
  4. Libetto, S. 43
  5. Chris Walton: Vom Blute rein und gut - Hermann Burte und das Schloss Dürande. In: Chris Walton: Othmar Schoeck und seine Zeitgenossen. Winterthur 2002, S. 148
  6. Walton, 2002, S. 135
  7. Beidi Briäf zitiärt in: Werner Vogel: Othmar Schoeck, Leben und Schaffen im Spiegel von Selbstzeugnissen und Zeitgenossenberichten. Zürich 1976, S. 242
  8. Walton, 2002, S. 140
  9. Walton, 2002, S. 141
  10. Chris Walton: Othmar Schoeck. Eine Biographie. Zürich - Mainz 1994, S. 243
  11. H. H. Stuckenschmidt: Othmar Schoeck, in: Die großen Komponisten unseres Jahrhunderts, München 1971, S. 258f
  12. Walton, 1994, S. 243f
  13. Zitiärt bim Vogel, 1976, S. 257
  14. Walton, 1994, S. 244f
  15. Walton, 1994, S. 245f
  16. Walton, 1994, S. 246
  17. Walton, 2002, S. 148
  18. Dr Chris Walton im Begleitheft zu dr CD "Othmar Schoeck - Das Schloss Dürande", Jecklin Edition, Zürich 1994
  19. Stuckenschmidt, 1971, S. 258
  20. Vogel, 1976, S. 238
  21. Zitiärt bim Vogel, 1976, S. 242
  22. Zitiärt bim Vogel, 1976, S. 248
  23. Zitiärt bim Vogel, 1976, S. 256
  24. Walton, 2002, S. 156ff
  25. Walton, 2002, S. 155
  26. Walton, 2002, S. 153 un S. 158
  27. S. 245f
  28. abdruckt as Faksimile in Heinz. H. Stuckenschmidt: Zum Hören geboren. Ein Leben mit der Musik meiner Zeit. München 1979, S. 149, do aber zitiärt noch em Vogel, 1976, lueg aü Walton, 2002, S. 145f
  29. zitiärt bim Vogel, 1976, S. 257