Othmar Schoeck

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Dr Othmar Schoeck (* 1. Septämber 1886 z Brunne; † 8. März 1957 z Züri) isch dr wichtigscht Komponischt vu dr Ditschschwiz im 20. Johrhundert gsii. Dr het e baar hundert Klaviärliäder, acht Wärk fir uf Bihnene, Orcheschterwärk, Instrumentalkonzert un Kammermüssik gschaffe.[1]

Im Schoeck si Kindheit, Jugend un Üsbildig[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Dr Othmar isch am 1. Septämber 1886 z Brunne am Viärwaldstätter See uf d Wält kumme. Si Vatter, dr Kunschtmoler Alfred Schoeck, isch vu Basel gstammt un het d Brunner Hoteliertochter Agatha Fassbind ghirate gha. Alli viär Sihn üs däm Kinschtlerhüüs hän beachtligi Karriäre gmacht; dr Paul isch Architekt wore un isch dur si Schaüspiil "Tell" in Schwyzer Mundart (1920) bekannt wore.[2] Dr Othmar, dr jingscht, isch sogar zu internationalem Ruef as Komponischt kumme.

Z Brunne het er aü si Kindheit un Schuelzit verläbt; het wiä si Vatter, afange zeichne un mole. Mer het dert scho gmerkt, ass er müsikalisch begabt isch. No dr Schuel, wun er ghasst het, isch er z Züri Kunschtstüdänt wore. Ab 1905 isch "si musikalischi Begabig durbroche", schribt dr Heinz H. Stuckenschmidt[3] Dr het mit sinene Briäder zämme gsunge, het aü guet kenne jodle, un het bi dr Mütter Glaviärstunde bikumme. Dr het scho gleini Kompositione versuecht, do drunter e Oper noch em Karl May sinem "Schatz am Silbersee".

Mit sinere Begabig het er aü kenne z Züri ufs Konservatorium goh, mit Abschuss 1907. Derte het er Bekanntschaft mit em ditsche un alemannische Dichter Hermann Hesse gmacht un Freindschaft gschlosse. Ebefalls anne 1907 het er dr Max Reger känne glehrt. Wu dr Reger z Leipzig Kompositionsprofässer wore isch, het er dr Schoeck e Johr lang unterrichtet; in däm Leipziger Johr het dr Schwyzer scho e Hüffe Liäder gschriibe.

Im Schoeck Othmar sini friähjere Erwagsenejohr[ändere | Quälltäxt bearbeite]

1908 z Bade im Aargau bim schwizerische Tonkinschtlerfäscht het er as 22-Jährige scho Ufmerksamkeit erregt. Näben em Komponiäre het dr Othmar Schoeck sich aü suscht in dr Müssik engagiärt: dr het d schen Giigeri Stefi Geyer uf ihrere Schwiztournee begleitet un het e Aüg uf si gha, het ab 1909 e Männerchor gleitet, ab 1911 dr Lehrergsangverein z Züri. Doderbii hän iberal aü eigeni Kompositione e Roll gspiilt.

D Nochberschaft im Süde, Italiä, het e fasziniärt; des Land heb fir-e e "Gegengewicht zu der grüblerischen nordischen Erbschaft seiner alemannischen Vorfahren" bildet, so schribt dr Müssik-Hischtoriker un Müssik-Gritiker Stuckenschmidt.

Ab 1911 her er agfange, Müssik zu dramatische Handlige z schriibe un dodermit d Gränze vum Liäd z iberschritte, 1916 ischs Züri zu dr erschte Uffiährig kumme ("Erwin und Elmire"). Mit dr Oper "Venus" 1922 z Züri het er e erschte große Achtigserfolg gschafft, diä Oper zeigt, was in em stärkt. Si Müssik heb e ganz persenlige Lyrik un Sinnligkeit, sait dr Stuckenschmidt, e geborene Stroßburger, d "Venus" diäg zum erschte Mol mit ihrene Gipfelpunkt, wu d Müssik druf nuf rüscht, d Totalität vu dr Schoecksche Tonsproch zeige.

Anne 1917 het Stadt Sangalle dr Schoeck as Dirigänt fir Ihrini Symphoniikonzert angaschiärt - des het er 27 Johr mit großem Erfolg un kinschtlerischem Ernscht gmacht.

Dr erscht Wältgriäg het-e geischtig bewegt un mit Unruehj erfillt, si Gritik an dr birgerlige Gsellschaft isch schärfer wore. Des zeigt si Oper "Penthesilea", wun er dr Text vum Heinrich von Kleist drzue esälber kirzt un zämmegfasst het. Si isch 1924/25 entstande un 1927 z Dresden ürufgfiährt wore, bal druf aü z Züri.

1925 het dr Schoeck si Fraü, d Sopranischti Hilde Bartscher, känne glehrt un im gliche Johr ghirate. Si isch üs Frankfurt a. M. gstammt. Dr isch do scho 39 gsii; dr isch ke eifache Partner gsii, het nit kenne hüüshalte un isch mit em Wii meh as befreindet gsii. Üs däre Eh, wu bis an si Abläbe ghebt het, isch d Dochter Gisela drüs viri gange (*1932).[4]

1926 isch e Zyklus vu 14 Gsäng noch em Gottfried Keller sinem "Lebendig begraben" fir Bariton un Orcheschter rüskumme. Dä Zyklus glidet, so schribt dr Stuckenschmidt, as si stärkschte Biitrag zu dr national-schwizerische Müssik.

1934 hets in dr Stadt Bärn e ganzi Fäschtwuch mit Wärk vum Schoeck gä.

Anne 1937 isch er Ehrenbirger vu dr Schwyzer Gmein Ingenbohl wore, wu Brunne drzue ghert.

Im Schoeck sini spetere Johr[ändere | Quälltäxt bearbeite]

1936, bi sinem 50. Geburtstag, hets in dr Schwiz verschiidini Fäschtüffiährige zu sinere Ehr gä. Aber dr Schoeck het des Lobhudle ender nit welle.

Spannige wägem Nationalsozialismus[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Un zuedäm - do wiist dr Stuckenschmidt druf ani, het dr Schoeck unter dr politische Spannig glitte, wu dur d Herrschaft vum Nationalsozialismus entstande isch. Sini Wärk seige z Ditschland zwar nit offiziäll gferderet wore, aber s seig sinene Ahänger glunge, uf eigini Verantwortig un Gfohr Uffiährige vu sinene Wärk dur z setze, so z. B. si Oper "Massimilla Doni", wu 1937 z Dresde Premiäri gha het. Dr Schoeck seig dr Meinig gsii, ass er ke Grund heb, sich dr ditsche Bihnene z verweigere. Des heb aber in dr Schwiz zun ere Dischtanziärig vu däne Greis gfiährt, wu stärker politisch angaschiärt gsii sin. Wu dr Hitler anne 39 no dr Griäg agfange heb, hebe diä Spannige no zuegnumme. Noch em Schoeck-Biograf Chris Walton isch dr Schoeck aber ke Nazi-Ahänger gsii un heb sogar e "Germanophobii" gha; si ditschi Fraü het glagt, ass es siter em Griägsüsbruch fascht unmeglig seig, mit em Othmar zämme z läbe, wel er si "pathologische Hass" uf die Ditsche an ihre üslo diäg.[5]

Das Schloss Dürande - si letschti Oper[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Em Othmar Schoeck sis Grab ufem Fridhof Manegg s Züri

Im Schoeck Othmar si Haüptarbet in däre Zit isch d Oper "Das Schloß Dürande" gsii, si letschti, wun er het kenne fertig stelle. Dr het si 1937 agfange un 1941 fertig gstellt. Dr Hermann Hesse het e uf d Idee brocht, im Text noch ere Eichendorff-Novelle z goh, dr Autor, wu diä Operefassig realisiärt het, isch dr ditsch un alemannisch Dichter Hermann Burte gsii. Si isch am 1. April 1943 z Berlin im Staatstheater zum erschte Mol ufgfiähr wore. Dr Schoeck isch drbii gsii un vu dr Zuehorcher begeischteret ghuldigt wore. Aber s het doch nit in allene gfalle. Dr Chef vum Breijsische Staatstheater, dr Reichsmarschall Hermann Göring, isch zwar bi dr Premiäre nit drbii gsii, aber dr Heinz H. Stuckenschmidt weißt iber si Reaktion z brichte:

"Die Lektüre des Textbuches[6] aber empörte ihn so, dass er ein wütendes Telegramm an den Generalintendanten Heinz Tietjen schickte und die Annahme dieses 'Bockmistes' als einen Skandal bezeichnete."

Aber aü z Züri, wu des Wärk eweng speter iigstüdiärt wore isch, heb e große Deil vu dr Zittige diä Oper abglähnt. D Gritik het sich zwar uf dr Text vum Burte konzentriärt, aber dr Schoeck-Biograf Chris Walton meint, sini Landslit hän im Schoeck numme schwär kenne verzeihje, ass er - dr fiährend Komponischt vu dr Schwiz - s Libretto vum e Nationalsozialischt vertont het un sogar noch zu dr Üruffiährig in d Haüptstadt vum e potentiälle Griägsgegner greist isch.[7]

Dr Schoeck heb sich des alles buechstäblig z Härze gnumme (Stuckenschmidt) - im März 1944 het er z Sangalle a Härzinfakt bikumme, wun er e Schubert-Synphonii dirigiärt het. Si Physis seig broche gsii. S isch e guets Johr gange, bis er sich wider gfange het.

Sini noch spetere Johr hän nomol e richs kinschtlerischs Schaffe brocht, aber si Gsundheit isch nimme des wore, was si emol gsii isch, dr het alliwiil unter Rückfäll vu sinem Härzliide glitte. I säbere Ziit isch er ab und zu Gascht gsi bi de Alma Staub-Terlinden i de Villa Alma z Mänidorf, won er under anderem 1946 d Zykle «Das stille Leuchten» (nach em Conrad Ferdinand Meyer) oder 1949 «In Duft und Reif» (nach em Gottfried Chäller) komponiert hät. Am 8. März 1957 isch er z Züri zmol gstorbe.

Üswahl üs sinene Wärk[ändere | Quälltäxt bearbeite]

E Üswahl[8] üs sinene greßere Wärk:

  • Erwin und Elmire op. 25, Gesäng zum Singspiil vum Goethe (1916)
  • Don Ranudo de Colibrados (UA: 16. April 1919 Züri)
  • Das Wandbild, op. 28 (1918) E Szene un e Pantomime vum Ferruccio
  • Venus op. 32 Oper in drei Akten, Text: Armin Rüeger, ageregt dur e Novelle vum Prosper Mérimée (UA: 10. Mai 1922 Stadttheater Zürich)
  • Penthesilea op. 39 e Oper in einem Ufzug, noch em Trüürspiil vum Heinrich von Kleist (UA: 8. Jan. 1927 Staatsoper Dresden)
  • Vom Fischer und syner Fru (UA: 3. Okt. 1930 Staatsoper Dresden)
  • Massimilla Doni op. 50 Oper in 4 Akt (6 Bilder), Text noch ere Novelle vum Honoré de Balzac gschriibe vum Armin Rüeger (UA: 2. März 1937 Staatsoper Dresden)
  • Das Schloss Dürande op. 53 Oper in 4 Akt; Dichtig no dr Novelle von Josph von Eichendorff vum Hermann Burte (UA: 1. April 1943 Staatsoper Berlin)

Moderni Uffiährige vu Schoeck-Wärk[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Im Othmar Schoeck si Oper "Penthesilea" isch im Septämber 2007 z Basel bim Theaterfeschtival mit eme Gaschtspiil vum Ditsche Nationaltheater Weimar ufgfiährt wore. Im Spotjohr 2007 het s Theater Basel diä Oper esälber uf dr Spiilblan brocht - im 50. Dotesjohr vum Kumpenischt - un d Uffiährige gehn bis in dr Febber 2008. D Bremiäre vu dr Basler Uffiährig het viil Erfolg gha - d Badisch Zittig vum 5. 11. 2007 het gschriibe: "Der Beifall am Premierenabend gleicht einem Sturm. Weniger wäre eine Enttäuschung gewesen."

Literatur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Hans Corrodi: Othmar Schoeck. Bild eines Schaffens. 1931, 3. Auflage 1956.
  • Willi Schuh (Hrsg.): Othmar Schoeck. Festgabe der Freunde zum 50. Geburtstag. Zürich 1936.
  • Othmar Fries: Schoeck als Opernkomponist. In: Schweizerische Musikzeitung, Nr. 97, 1957, Seite 130–133.
  • Werner Vogel: Othmar Schoeck im Gespräch. Tagebuchaufzeichnungen. Zürich 1965.
  • Ferruccio Busoni: Briefe und Widmungen an Othmar Schoeck. In: Schweizerische Musikzeitung, Nr. 106, 1966, Seite 132–135.
  • Werner Vogel: Othmar Schoeck in Selbstzeugnissen und Zeitgenossenberichten. Zürich 1976.
  • Derrick Puffett: The Song Cycles of Othmar Schoeck. Dissertation, Oxford 1976, Bern 1982.
  • Stefan Kunze und Hans Jürg Lüthi (Hrsg.): Auseinandersetzung mit Othmar Schoeck. Zürich 1987.
  • Matthias Bette: Vorläufige Nachrichten von einer Karl-May-Oper (über Othmar Schoecks Opernfragment «Am Silbersee»). In: Mitteilungen der Karl-May-Gesellschaft, 20. Jahrgang, Nummer 77, August 1988, S. 48 ff.
  • Elisabeth Schoeck-Grüebler (Hrsg.): Briefe nach Brunnen. Briefe [Schoecks] an die Familie 1908–1922. Zürich 1991.
  • Chris Walton: Othmar Schoeck. Eine Biographie. Zürich und München 1994.
  • Hanspeter Renggli: Othmar Schoeck. In: Andreas Kotte (Hrsg.): Theaterlexikon der Schweiz. Band 3. Chronos, Zürich 2005, ISBN 3-0340-0715-9, S. 1627 f.
  • Beat A. Föllmi: Schoeck, Othmar Gottfried. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 23, Duncker & Humblot, Berlin 2007, ISBN 978-3-428-11204-3, S. 356–358.
  • Chris Walton: Othmar Schoeck. Life and works. University of Rochester Press, Rochester NY 2009.

Weblink[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Quälle[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  1. http://www.othmar-schoeck.ch
  2. Archivierte Kopie (Memento vom 6. Juli 2011 im Internet Archive) Heimsitte vu Brunne
  3. H. H. Stuckenschmidt: Othmar Schoeck, in: Die großen Komponisten unseres Jahrhunderts, München 1971, S. 252, mir folge aü im Wittere im Stuckenschmidt
  4. Chris Walton: Othmar Schoeck. Eine Biographie. Zürich - Mainz 1994, u. a. S. 162ff
  5. Chris Walton: Othmar Schoeck. Eine Biographie. Zürich - Mainz 1994, S. 234
  6. Das Schloß Dürande. Oper in 4 Akten. Dichtung nach der Eichendorffschen Novelle von Hermann Burte. Musik von Othmar Schoeck. Wien - Leipzig 1943
  7. Chris Walton: Vom Blute rein und gut - Hermann Burte und das Schloss Dürande. In: Chris Walton: Othmar Schoeck und seine Zeitgenossen. Winterthur 2002, S. 148
  8. noch em Artikel Othmar Schoeck in dr Ditsche Wikipedia, Version vum 29. 9. 2007

Lueg aü[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Das Schloß Dürande (Oper)