Cholera

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D Verbräitig vo dr Cholera uf dr Wält (Stand 2004)

D Cholera[1] (griechisch ‚Gallebrächdurchfall‘) isch e schweeri, bakterielli Infekzioonschranket vor allem vom Dünndarm, wo vom Bakterium Vibrio cholerae verursacht wird. D Infekzioon bassiert mäistens, wenn mä infizierts Wasser drinkt oder Nahrig mit Cholerabaktierie din isst. D Bakterie chönne en extreem starke Durchfall und starks Chotze verursache, was zun ere schnälle Usdröchnig (Exsikkose) mit Elektrolytverlust cha füere. Au wemm mä bi öbbe 85% vo de Infekzioone käini Sümptoom het, isch d Stärblikäit zwüsche 20 und 70 %, wenn d Chranket nid behandlet wird, wenn si usbricht.

D Chranket cha epidemisch ufdräte und muess z Dütschland und in Östriich gmäldet wärde. In d Mäldig ghöört dr Chranketsverdacht, d Erchrankig, dr Dood, z Dütschland muess au dr Erreeger noochgwiise wärde. In dr Schwiz muess mä chranki, infizierti und exponierti Persoone mälde, eso ass si chönne identifiziert wärde.

Dr Erreeger[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Cholerabakterie im Elektroonemikroskop
Cholerabakterium O395 wt Wild Type im Elektroonemikroskop

D Cholera wird vom Bakterium Vibrio cholerae usglööst. Si Exotoxin, s Choleratoxin, verursacht e starke, reiswasserartige Durchfall (fast eso flüssig wie Wasser und isch wiss-drüeb gfärbt) und dr Chranki verliert e Hufe Flüssigkäit. Dr Erreeger isch zum erste Mol vom Filippo Pacini 1854 as chrumms, kommaförmigs und hoochbeweegligs Bakterium beschriibe worde. Dr John Snow het im gliiche Joor uusegfunde, ass d Cholera, wo denn z London grassiert het, nit dur Dünst (Miasme) verbräitet wird, wie mä denn allgemäin aagnoo het. Dr Robert Koch het 1883 zämme mit em Bernhard Fischer und em Georg Gaffky z Egüpte dr Erreeger us em Darm vo doote Paziänte in Räinkultur züchtet. Das het dr Max vo Pettenkofer luthals bestritte, gältet aber scho lang as sicher.

Nöijeri Erkenntniss zäige no, ass s Choleratoxin, wo d chrankhet uslööst (Pathogen) dur e DNA-Abschnitt vom Vibrio cholerae exprimiert wird, wo ursprünglig vom ene Bakteriofaag choo isch.

S Vorkomme[ändere | Quälltäxt bearbeite]

D Cholera chunnt vilmol in arme Länder vor, wo d Drinkwasser- und d Abwassersüsteem nit vonenander drennt si und doorum s Drinkwasser hüfig mit Choleraerreeger verunräinigt isch. Die Erreeger findet mä vor allem in Fekaalie und im Fluss- und Meerwasser, wo Fekaalie dri iinegläitet wärde. Usserdäm chönne Fisch und anderi Naarigsmiddel us Flüss und us em Meer mit Choleraerreeger verunräinigt si.

In Industriiländer is dank de Wasserwärk und de Klääraalaage e hügienisch iiwandfreiji Versorgig vo Drinkwasser für d Bevölkerig gwäärläistet, so dass Cholerafäll sälte si.

Überdräägig[ändere | Quälltäxt bearbeite]

D Cholerabakterie chömme vor allem mit Drinkwasser, wo mit Fekaalie verunräinigt isch, und weeniger über erreeger-kontaminierti Lääbensmiddel oder Gebruuchsgeegeständ in Gastrointestinaltrakt vom Mensch. E diräkti Überdräägig vo Mensch zu Mensch haltet mä für mööglig, mä haltet s aber für eender sälte.[2]

Behandlig[ändere | Quälltäxt bearbeite]

S Wichdigste isch, ass d Flüssigkäit, dr Zucker und d Salz, wo im Körper verloore gönge, ersetzt wärde. Am beste macht mädas intravenös, wil so dr entzündeti Maage-Darm-Drakt umgange wird. In Länder in dr Dritte Wält brucht mä aber au dr orali Flüssigkäitsersatz, wo äifach und erfolgriich isch: D WHO empfiilt e Löösig vo Salz- und Glucose in Wasser, wo us deene Komponänte bestoot:

Die besti Mischig isch d „ORS“ (Oral Rehydratation Solution), wo mä as Ferdigbulver cha chaufe.

Bi schweerer Chranket wird empfoole en Antibiotikum vom Fluorchinolonetüp, z. B. Ciprofloxacin, z bruuche. Es verchürzt v. a. d Zit vo dr Chrank infektöös isch, aber sälte d Lengi vo dr Chranket. En Undersuechig z Bangladesch het bewiise, ass es besser isch en äinzigs Mol s Antibiotikum Azithromycin z nee, wo besser verdrääglig und wirksamer isch, as Ciprofloxacin. Mit deene Maassnaame cha d Stärbligkäitsroote vo 60 % uf weniger as 1 % gsänkt wärde.

Litratuur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Richard J. Evans: Tod in Hamburg. Stadt, Gesellschaft und Politik in den Cholera-Jahren 1830-1910. Rowohlt, Reinbek 1990, ISBN 3-498-01648-2.
  • Gerold Schmidt: "Cholera-zeitungen" von 1831-1832 als biographisch-genealogische Quelle. In: Genealogie. Deutsche Zeitschrift für Familienkunde. Heft 11-12 (1997), Degener, Neustadt (Aisch) 1997, S. 708–736.
  • Harvey F. Lodisch: Molekulare Zellbiologie. 4. Aufl., Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg/ Berlin 2001, ISBN 3-8274-1077-0.
  • Steven Johnson: The Ghost Map: the story of London’s most terrifying epidemic--and how it changed science, cities, and the modern world. Riverhead Books, New York 2006, ISBN 978-1-59448-925-9.
  • Neil E Gibson (Kommentator): A single dose of azithromycin was more effective than ciprofloxacin for severe cholera in men in Bangladesh. In: Evidence-Based Medicine. Dez. 2006, 11(6), S. 181, doi:10.1136/ebm.11.6.181.
  • Myron Echenberg: Africa in the Time of Cholera. A Histsory of Pandemics from 1817 to the Present. Cambridge University Press, New York 2011, (Paperback) ISBN 978-0-521-18820-3.

Weblingg[ändere | Quälltäxt bearbeite]

 Commons: Cholera – Sammlig vo Multimediadateie

Wikisource Gesetz, betreffend die zur Erforschung der Cholera nach Ägypten und Ostindien entsandte wissenschaftliche Kommission (Deutsches Reich, 1884) im dütschsprochige Wikisource
Wikisource Internationale Uebereinkunft, betreffend Maßregeln gegen die Cholera (1894) im dütschsprochige Wikisource

Fuessnoote[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  1. http://www.duden-suche.de/suche/abstract.php?shortname=fx&artikel_id=26605 (Site cha nüme abgrüeft wärde; Suche im Webarchiv)[1] [2] Vorlage:Toter Link/www.duden-suche.de
  2. Anna Philine Schlagberger: Die Vorstellungen und das Wissen von der Wirkweise des Choleraerregers Vibrio cholerae im Wandel der Zeit. Dissertation, zum Erwerb des Doktorgrades der Medizin an der Medizinischen Fakultät der Ludwig – Maximilians – Universität zu München, 2009 (PDF-Datei (Memento vom 31. Jänner 2012 im Internet Archive))
  3. WHO-Drinklöösig und http://whqlibdoc.who.int/hq/2006/WHO_FCH_CAH_06.1.pdf.
  4. http://whqlibdoc.who.int/hq/2006/WHO_FCH_CAH_06.1.pdf.
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Dä Artikel basiert uff ere fräie Übersetzig vum Artikel „Cholera“ vu de dütsche Wikipedia. E Liste vu de Autore un Versione isch do z finde.