Dr byzantinisch Bilderstrit

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Dr byzantinisch Bilderstrit isch e Perioode im 8. und 9. Joorhundert gsi, wo s in dr domoolige orthodox-katholische Chille und em byzantinische Kaiserhuus e liideschaftligi theologischi Debatte gee het, wo s drum gangen isch, wie mä Ikone richdig sött bruuche und vereere. Die bäide Bardeie im Komflikt si as Ikonoklaste (Ikonezerstöörer) und Ikonodule (Ikonevereerer) bezäichnet worde. Wie sich dä Händel genau abgschbiilt het, isch wäge dr Laag vo de Kwelle nid ganz klaar. Überläbt häi nämlig fast nume Bricht vo Chroniste, wo zur ikonodule Bardei ghöört häi, wo schliesslig gwunne het. Die beschriibe alles us dr Sicht vo de Bildervereerer. D Schrifte vo de Ikonoklaste si vernichdet worde. Bis ins 20. Joorhundert het d Forschig d Gschicht eso übernoo, wie si die Ikonodule beschriibe häi, die modärni Forschig isch draa, das nöi iizschetze.

Gründ[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Iconoklastischi Szeene
E Miniatur us em Chludow Psalter (9. Joorhundert), wo zäigt wie dr Patriarch Johannes VII. Grammatikos e Bild vom Christus zerstöört
En äifachs Chrüz, wo d Ikonoklaste drmit s ursprünglige Mosaik ersetzt häi. D Chille vo dr Häilige Irene, Istanbul

Über d Gründ, wie s zum byzantinische Bilderstrit choo isch, wird bis hüte dischbediert. Es git These, wo vom islamische Iifluss über s Zwäite Gebot bis zu persöönlige Motiiv vo byzantinische Kaiser gönge.

Die ersti Faase[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Dr Lauf vom Händel wird in zwäi Perioode iidäilt, en ersti vo 730 bi 787 und e zwäiti vo 814 bis 842. Noch dr eltere Forschig sig dr Händel vom Kaiser Leo III. aagfange worde, wo im Joor 730 d Vereerig vo de Ikone vom Jesus, dr Maria und de Häilige verbote und befoole häig, die Bilder z zerstööre. Dr Leo het zwar s Chrüz de Ikoone vorzooge, aber es git käini Bewiis, ass er mit Gsetz gege d Bildervereerig vorgange isch und ass es Widerstand gege si Politik gee het.[1] D Bricht vom bekennende Ikonodule Germanos düte druf aane, ass nid dr Kaiser Schuld het am Komflikt.[2] D Ikonevereerig isch woorschinlig kritisiert worde, aber under em Leo III. hets, wie s schiint, käi regelrächte Bildersturm gee.[3]

Au ass em Leo si Soon Konstantin V. (741–775) Lüt wäge iirer Vereerig vo Bilder verfolgt häig, isch unwoorschiinlig. S Konzil vo Hiereia im Joor 754 het zwar d Bildervereerig verurdäilt und dr Johannes vo Damaskus und dr Germanus vo Konstantinopel exkommuniziert, dr Kaiser het aber nüt Drastischs gege die Ikonodule undernoo.

Dr Noochfolger vom Konstantin, dr Leo IV. (775–780), isch au e Gegner vo dr Bildervereerig gsi, het aber käi herti Bolik drgeege driibe. Si Frau, d Irene vo Athen, het zu de Ikonodule ghöört und spööteri Kwelle beschriibe dr Leo tendenziös negativ, zum so dr Kontrast zur bilderfründlige Zit, wo denn choo isch, zu verdütlige.[4]

S zwäite Konzil vo Nicäa[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Wo dr Leo gstorbe isch, isch d Irene vo Athen Regäntin für dr chlii Konstantin VI. worde. Si het 787 s zweite Konzil vo Nicäa iiberüeft, wo d Vereerig vo Ikone erlaubt, aber iiri Aabätig verbote het. Dä Beschluss isch vom Babst z Rom, wo die Häiligebilder nie ärnsthaft in Froog gstellt worde si, akzeptiert worde. D Ikonevereerig isch denn bis 815 erlaubt gsi.

Die zwäiti Faase[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Die zwäiti Faase in dr Usenandersetzig het 815 mit em Kaiser Leo V. (813–820) aagfange.[5] Do isch s zitwiis seer struub zuegange, au in de Browinze. Es het meereri Kleriker gee, wo die nöiji kaiserligi Politik understützt häi. Au unter em Leo sine Noochfolger Michael II. und däm sim Soon Theophilos isch dr Händel witergange. Wichdig isch de Kaiser gsi, ass d Lüt iiri Bolitik öffentlig understützt häi; es git Beleeg drfür, ass mä Stroofe nit aagwändet het und wenn d Lüt im Brivaate Ikone vereert häi, het mä sich nid grooss drum kümmeret.

S Ändi[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Dr Komflikt isch under em Michael III. im Joor 843 beändet worde, wo im Theophilos si Frau, d Theodora, d Ikonevereerig wider legal gmacht het. Im Raame vom Kampf gegen e Ikonoklasmus het si au no befoole, d Paulikianer, wo gege d d Ikonevereerig gsi si, z verfolge und und vernichte. Zääduusigi von ene si denn umchoo.

S Dekret vo 843 wird jedes Joor in dr orthodoxe Chille am erste Sunndig vo dr Fastezit as s Fest vo dr Orthodoxii gfiirt.

Liddratuur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Georg Ostrogorsky: Studien zur Geschichte des byzantinischen Bilderstreites (Historische Untersuchungen 5). Marcus, Breslau 1929 (Reprint Hakkert, Amsterdam 1964). [einflussreiche Darstellung, aber überholter Forschungsstand]
  • S. Gero: Byzantine Iconoclasm during the Reign of Leo III. Corpus Scriptorum Christianorum Orientalium 41. Louvain 1973.
  • Johannes Irmscher (Hrsg.): Der byzantinische Bilderstreit. Sozialökonomische Voraussetzungen – ideologische Grundlagen – geschichtliche Wirkungen. Eine Sammlung von Forschungsbeiträgen. Koehler & Amelang, Leipzig 1980.
  • Hans Georg Thümmel: Die Frühgeschichte der ostkirchlichen Bilderlehre. Texte und Untersuchungen zur Zeit vor dem Bilderstreit. Texte und Untersuchungen zur Geschichte der altchristlichen Literatur 139. Akad.-Verl., Berlin 1992, ISBN 3-05-000828-8.
  • Hans Belting: Bild und Kult. Eine Geschichte des Bildes vor dem Zeitalter der Kunst. Beck, München 1990 (6. Aufl. 2004)
  • Heinz Gauer: Texte zum byzantinischen Bilderstreit. Der Synodalbrief der drei Patriarchen des Ostens von 836 und seine Verwandlung in sieben Jahrhunderten. Studien und Texte zur Byzantinistik 1. Lang, Frankfurt am Main u. a. 1994, ISBN 3-631-46757-5.
  • Ralph-Johannes Lilie (Hrsg.): Die Patriarchen der ikonoklastischen Zeit. Germanos I.–Methodios I. (715–847). Berliner byzantinistische Studien 5. Lang, Frankfurt am Main u. a. 1999, ISBN 3-631-35183-6.
  • Leslie Brubaker: Inventing Byzantine Iconoclasm. Bristol Classical Press, London 2012. [aktuelle Einführung]
  • Leslie Brubaker, John F. Haldon: Byzantium in the Iconoclast era. c. 680–850. A History. Cambridge University Press, Cambridge u. a. 2011, ISBN 978-0-521-43093-7. [ausführliche und wichtige aktuelle Darstellung]
  • Leslie Brubaker, John Haldon, R. Ousterhout: Byzantium in the Iconoclast Era (ca. 680–850): The Sources. An Annotated Survey. Birmingham Byzantine and Ottoman Monographs 7. Ashgate, Aldershot u. a. 2001, ISBN 0-7546-0418-7.
  • Torsten Krannich u. a.: Die ikonoklastische Synode von Hiereia 754. Einleitung, Text, Übersetzung und Kommentar ihres Horos. [...] Studien und Texte zu Antike und Christentum 15. Mohr Siebeck, Tübingen 2002, ISBN 3-16-147931-9.
  • Ambrosios Giakalis: Images of the Divine. The Theology of Icons at the Seventh Ecumenical Council. Studies in the History of Christian Traditions 122. Brill, Leiden u. a. 1994; erweiterte Aufl. 2005, ISBN 90-04-14328-9.
  • Hans Georg Thümmel: Die Konzilien zur Bilderfrage im 8. und 9. Jahrhundert. Das 7. Ökumenische Konzil in Nikaia 787. Konziliengeschichte A: Darstellungen. Schöningh, Paderborn u. a. 2005, ISBN 3-506-71374-4 (Inhaltsverzeichnis).

Fuessnoote[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  1. Leslie Brubaker, John F. Haldon: Byzantium in the Iconoclast era. c. 680–850. A History. Cambridge u. a. 2011, S. 69ff.
  2. Leslie Brubaker: Inventing Byzantine Iconoclasm. London 2012, S. 22–24.
  3. Leslie Brubaker, John F. Haldon: Byzantium in the Iconoclast era. c. 680–850. A History. Cambridge u. a. 2011, S. 151–155.
  4. Leslie Brubaker, John F. Haldon: Byzantium in the Iconoclast era. c. 680–850. A History. Cambridge u. a. 2011, S. 252f.
  5. Leslie Brubaker: Inventing Byzantine Iconoclasm. London 2012, S. 90ff.
Dä Artikel basiert uff ere fräie Übersetzig vum Artikel „Byzantinischer_Bilderstreit“ vu de dütsche Wikipedia. E Liste vu de Autore un Versione isch do z finde.