Wenkerbogen von Wasserburg
Erscheinungsbild
Dr Wenkerboge vo Wasserburg isch e Blatt für di grosse Oufnahm vo dr deytsche Sproach, wo dr Sproachforscher Georg Wenker vo 1852 bis 1911 für de Deytscha Sprochadlas gmachat hod. D Schuele im domolige deytscha Reych hond e Frogeboge kriagt mit Muschdersätz, zuem si in lokale Dialäkt zuem übersetza. Au im alemannische Sprochgebiet hond d' Gmeindschuele mitgmachat.
Hiwiis zuem Boge 40595
[ändere | Quälltäxt bearbeite]- Wasserburg het domols zuem Bezirk Lindou im Kenigrich Bayern ghört.
- De Ord ligt im Sproochroum vom Bodeseealemannische/Tettnanger Raum[1].
- Die vierzig Sätz sin vu Schueler zämme mit 'm Lährer August Bisle, gebore in Biberachzell (hitt Weissahoara; Landchrais Nei-Ulm). Dia Sätz sind alli so übernomme worde, wiä si de August Biesle ouffgschrieba hot.
- As Üssproch vum Ortsnamme wird im Boge „Wasserburg“ angeh.
- In Süddeyschland sinn d Böga anne 1887 uffgnumme worda, dear vo Wasserburg hot d Nummere 40595 bekumma.
- D geografisch Lag vu Wasserburg ischt in dere Karde oitrage.
Wenkersätz
[ändere | Quälltäxt bearbeite]- Im Winter fliergant di truckene Blättar i dr Luft umar.
- Es fängt glei mit schneia, denn wirds Wetter besser.
- Dur Kohla in Ofa, daß d' Milch bald afangt z'sieda.
- Dr guat alt Ma ist mit dem Roß durchs Is abi keit u. i's kalt Wasser g'falla.
- Ar ist vor vier oder sechs Wocha g'storba.
- S Für war z'stark, d'Kuche sind jo unta ganz verbrennt.
- Ar ißt d'Oier allaweil ohne Salz u. Pfeffer.
- D'Füß thun m'r wöh, i glaub ich hans durgloffa.
- I bi bi dr Frau g'si u. han ihrs gsäit, u. si het gseit, sie wölls ou ihrer Töchter saga.
- I wills au nummr thua.
- I hau di glei mit 'm Kochlöffel um d' Ohra, du Aff!
- Wo gohst du ani, solla m'r mit d'r go?
- A sind schleate Zita.
- Mi liabs Kind, blieb dr unta stoh, die böse Gäns biß'n di dot.
- Du hast hut am möste glearnat u. bist artig gsi, du derfst früher hoimgoh als die Andere.
- Du bist no net groß gnuag, um a Flascha Wi usz'trinket, du muasts no a weng wasa u. größer werra.
- Gang, bist so guet u. sag d'r Schwester, sie soll die Kloader für uire Muater fertig naia u. mit der Bürst subar macha.
- Hättest 'n kennt! drnn wär as anderst ku u. es thät besser um 'n stoh.
- Wer hat mir min Korb mit Floasch gstohla?
- Er hat a so thua, als obs n zum Drescha b'stellt häan; sie hun 's aber et thoa.
- Wem hat er die nui G'schicht verzöhlt?
- Mr muaß lut hera, sust verstaht er is it.
- Wir sind müad u. hond Durscht.
- Wo mir gest z' Aubat zruck ku sind, sind die Andere scho im Bett g'leaga u. sind fest am Schlofe gsi.
- Dr Schnö ist die Nacht bi is liega blieba, aber hut a Morga istar gschmolza.
- Hintar isarem Hus stond drui schöne Öpfelbämlin mit rote Öfpela.
- Könnt ihr it a Augablickle uf is warta, dann gon m'r mit ui.
- Ihr derfet it so Kindareia triba.
- Isere Bearg sind nit so hoch, die uire sind viel höher.
- Wia viel Pfund Wurst u. wie viel Pfund Brot wend 'r ho?
- I verstand ini it, er mund a weang luter spreacha.
- Hond 'r koi Stückle wiße Soaf für mi auf mim Tisch g'funda?
- Si Brüder will si zwoa nuie Hüser in uirem Garta baua.
- S Woart ist 'm von Herza ku!
- Dös ist reacht von ui gsi.
- Was sitzen da für Vögelin oba uf'm Mürle?
- D' Bura hand fünf Stiar u. ni Küh u. zwölf Schäflin vors Dorf bracht, di hand si wölla verkaufa.
- D' Lüt sind huat all dussa auf m' Feld u maien.
- Gang nu, d'r bru Hund thut d'r nuatz.
- I bi mit de Lüta do hinta über d' Wies is Koarn gfahra.
Werder im Wenkerboge
[ändere | Quälltäxt bearbeite]- hoaß, na, blau, grau, hauen, Hand, Hampf, Helm, Flax, er wast, Beasa, Pfluma, Briaf, Hof, jung, krumm.
- Suntag, Metag, Zistag, Mikda, Dunstag, Fritag, Samstag.
- ulf, Fufzöh, seachzöh, fuchzg.
Lueg au
[ändere | Quälltäxt bearbeite]Quelle
[ändere | Quälltäxt bearbeite]Fuaßnoda
[ändere | Quälltäxt bearbeite]- ↑ Sproochruumagabe bezieht sich uff „Raumgliederung der Mundarten 1950“ Historischer Atlas von Baden-Württemberg: Raumgliederung der Mundarten um 1950; herausgegeben von der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg in Verbindung mit dem Landesvermessungsamt Baden-Württemberg. Stuttgart 1972-1988 ISBN 3-921201-10-1