Alpesteibock

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Alpesteibock

Alpesteibock (Capra ibex)

Systematik
Ordnig: Paarhuefer (Artiodactyla)
Underordnig: Daier (Ruminantia)
Familie: Horndreger (Bovidae)
Underfamilie: Geißenartigi (Caprinae)
Gattig: Geiße (Capra)
Art: Alpesteibock
Wüsseschaftlige Name
Capra ibex
Linnaeus, 1758
Alpesteibock-Kolonii am Augstmatthorn im Berner Oberland, Schweiz

Dr Alpesteibock (Capra ibex; alemannischi Näme) oder Gmeine Steibock – as Abgränzig vu andere Steibeck – isch e Geißenart, wo in dr Alpe verbreitet isch. E wyyblige Steibock wird Steigeiß gnännt.

Merkmol[ändere | Quälltäxt bearbeite]

E Alpesteibock het im Durschnitt e Chopfrumpflengi vu 150 cm un e Schulterhechi vu 90 cm. Wyybli sin eppe 40 kg schwär, Beck dergege chenne iber 100 kg wige. Dr Bock het e yydrickli, boge Ghern (bis zue 1 m Lengi), derwylscht d Geiß nume churzi, chuum bogeni Herner het. Beidi Gschlächter hän e Geißebart. Beck hän im Summer e dunkelbruun Fäll; s Fäll vu dr Wyybli isch meh rotlächt oder goldbruun. Im Winter wird s Fäll vu beide Gschlächter graulächt.

Läbesruum[ändere | Quälltäxt bearbeite]

In dr Alpe läbt dr Steibock uf dr Hechi zwische dr Wald- un dr Yysgränz. Är stygt doderby bis in Hechine vu 3500 m uf. Im Winter blybt er aber in diefere Lage wie im Summer, un au im Summer stygt er zem Frässe vylmol abe uf alpini Weide, derwylscht er zem Ibernachte in greßeri Hechine ufstygt.

Läbeswyys[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Alpesteibock im Gygekamm
Jungdier im Aostatal
Alpesteibock im Nationalpark Vanoise
Alpesteibock im Eifelpark Gondorf

E Steibockhärd setzt sich us zeh bis zwanzg Wyybli un Jungdiere zämme. Dernäbe git di weniger stabile Junggsellehärde vu Beck, wu nonig uusgwagse sin, un alti Beck, wu einzeln läbe. In dr Furtpflanzigszyt (in dr Alpe im Dezämber/Jänner) sueche d Beck d Wyybli uf un versueche, d Kontroll iber d Härd z kriege. Zwische gegnerische Beck chunnt s derby vylmol zue Kämpf. E Bock muess zmindescht segs Johr alt syy, ass er e Schangs het, die Kämpf z iberstoh un e Harem z gwinne. Iber dr Winter blybt dr Bock bi dr Härd un verlosst si derno im Friejohr.

Noch ere Dragzyt vu fimf bis segs Monet chunnt im Maie oder Juni ei Jungdier, sälte au zwei uf d Wält. S Jung cha vum erschte Dag aa laufe, wird aber ei Johr lang vu dr Mueter gsugt. E Steibock cha iber zwanzg Johr alt wäre.

D Wideryyburgerig vum Steiwild in dr Alpe het in e Deil Regione au zeigt, ass es Steiwild e große Yyfluss uf d Landschaft in dr Umgäbig het. Wäg dr Steibeck, wu in dr 1920er Johr wider yyburgeret wore sin, het im Beraich vum Schofbärg un vum Piz Albris bi Pontresina im Oberengadin d Hangabdragig zuegnuu. Verantwortlig derfir sin d Vertritt-Schäde gsi, wu s Steiwild verursacht het.

Steibock un Mänsch[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Dr Steibock isch in friejere Zyt seli mystifiziert wore. Des het derzue gfiert, ass fascht alles, was mer vum Steibock het chenne verwärte as Mittel gege Chrankete yygsetzt woren isch, vum Bluet iber d Hoor bis zue dr Exkremänt.

Des het fascht zem Uusstärbe vu dr Art z Europa gfiert. Am Aafang vum 19. Johrhundert isch dr Steibock im gsamte Alperuum bis uf rund 100 Dier im italienische Gran Paradiso uusgrottet gsi. Dr Ferschter Josef Zumstein us Gressoney un dr Naturkundler Albert Girtanner hän anne 1816 d Bherde chenne derzue bringe, ass di letschte Steibeck im Gran Paradiso gschitzt wäre. 1854 het dr Chenig Viktor Emanuel II. vu Piemont-Sardinie d Dier unter syy persenlige Schutz gstellt. Dur e erfolgryych Wideraasidligsprogramm us däm Räschtbstand vu rund 100 Dier isch dr Steibock hite wider in wyte Deil vu syym urspringlie Läbensruum verbreitet. Alle Steibeck, wu hit in dr Alpe läbe, stamme vu däne 100 Dier ab.

Au wänn d Schwyz Gsuech fir Steibeck gstellt gha het, het dr Viktor Emanuel III. dr Export vu Steibeck nit erlaubt. Wäge däm si di erschte Dier anne 1906 in d Schwyz gschmugglet wore un in dr Wildpark Peter un Paul bi St. Galle brocht wore, wu si zichtet wore sin. 1911 het mer derno di erschte Dier vun ene uusgsetzt. Ab 1915 sin au Steibeck in dr Alpewildpark Harder bi Interlake brocht wore go si zichte, zerscht e Zuchtbaar us em Wildpark Peter un Paul, speter diräkt us em Gran Paradiso. Erfolgryych isch d Wideraasidlig denn ab 1920 gsii. Alli Steibeck, wu in dr Schwyz läbe, stamme vu Dier vu däne zwe Dierpark ab. D Art giltet mittlerwyli as gsicheret; in dr Schwyz wird dr Bstand syt 1977 dur Jagd reguliert. S het hite in dr Schwyz uugfehr 15.700 Steibeck.

Z Eschtryych, wu d Wideraasidlig 1924 agfange hed, gits hite 4435 Dier.

Z Dytschland (Wideraasidlig ab 1936) git s vier Populatione: e chleineri in dr Neche vu Graswangtal/Ammerwald un in dr Nechi vu Bayrischzell un e greßeri an dr Benediktewand un im Hagegebirg.

In dr franzesische Alpe läbe circa 7300 Steibeck, vor allem im Nationalpark Mercantour, wu scho anne 1921 d Wideraasidlig aagfange woren isch, wel des Gebiet bis 1947 no zue Italie ghert gha het, un im Nationalpark Vanoise, wu mit circa 2500 Dier di grescht franzesisch Steibockpopulation ufwyst.

Di gsamt Population in dr Alpe umfasst 30.000 bis 40.000 Dier. D Wideraasidlig vu Alpesteibeck findet in dr Regel breiti Unterstitzig innerhalb vu dr Bevelkerig un bi dr Gmeine, wel e Bstand vu Steibeck vylmol in dr turistische Vermärtig vu alpine Ferienort gnutzt wird.

Syschtematik[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Steibock im Februar in dr franzesische Alpe

Dr Alpesteibock isch ein vu mehrere as Steibeck bezeichnete Arte vu dr Gattig Geiße (Capra). Friejer isch er wäge ussere Merkmol mit em Sibirische Steibock (C. sibirica) un em Syrische oder Nubische Steibock (C. nubiana) zue eire Art zämmegfasst wore.

Genetischi Untersuechige hän aber zeigt, ass dr Alpesteibock, dr Sibirisch Steibock un dr Nubisch Steibock jewyls eigeni Arte darstelle, dr Sibirisch Steibock stoht derby an dr Basis vu dr wilde Geiße. Di usser Ähnligkeit zum Alpesteibock un zum Nubische Steibock wäre derno lei Zeiche vun ere änge Verwandtschaft, sundern Plesiomorphie. Dr Alpesteibock glycht dergege vu syne Gen här ender em Iberiesteibock, wu vu dr ussere Merkmol här zimli verschiden isch, aber em Alpesteibock geografisch am negschte stoht.[1]

Literatur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Robert Hofrichter: Die Rückkehr der Wildtiere. Wolf, Geier, Elch & Co. Stocker, Graz, 2005, ISBN 3-7020-1059-9.
  • Marco Giacometti (Hrsg.): Von Königen und Wilderern. Die Rettung und Wiederansiedlung des Alpensteinbockes. Salm, Bern 2006, ISBN 3-7262-1415-1.
  • Peter Meile, Peider Ratti, Marco Giacometti: Der Steinbock. Biologie und Jagd. Salm, Bern 2003, ISBN 3-7262-1412-7.
  • D. E. Wilson, D. M. Reeder: Mammal Species of the World. Johns Hopkins University Press, Baltimore 2005, ISBN 0-8018-8221-4.
  • Eugenio Dupré, Luca Pedrotti, Serena Arduino: Alpine Ibex Conservation Strategy. Varese 2001 (Studie zur Verbreitung des Steinbocks in den italienischen Alpen, englisch).
  • Parc National de la Vanoise (Hrsg.): Le Guide du Parc National de la Vanoise. Glénat, Grenoble 2003, ISBN 2-7234-4304-3.

Weblink[ändere | Quälltäxt bearbeite]

 Commons: Alpensteinbock – Sammlig vo Multimediadateie

Fuessnote[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  1. E. Y. Kazanskayal, M. V. Kuznetsoval, A. A. Danilkin: Phylogenetic Reconstructions in the Genus Capra (Bovidae, Artiodactyla) Based on the Mitochondrial DNA Analysis. In: Russian Journal of Genetics. Bd. 43, Nr. 2, 2007, S. 181–189 (Zämmefassig (Memento vom 14. April 2020 im Internet Archive))
Dä Artikel basiert uff ere fräie Übersetzig vum Artikel „Alpensteinbock“ vu de dütsche Wikipedia. E Liste vu de Autore un Versione isch do z finde.