S oobeländisch Schisma

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s Oobeländisch Schisma

S oobeländisch Schisma isch en Kircheschpaltig innerhalb vo der römisch-katholische Kirche vo 1378 bis 1417 gsii. Es het doderbii zerscht zwei Päpscht gää, eine in Rom, der ander in Avignon in Frankriich. In ere chürzere letschte Phase denn sogar drei, eine no in Pisa. S oobeländisch Schisma isch vom morgeländische Schisma z unterscheide, wo sich die orthodoxi Kirche im 11. Jahrhundert vo der römisch-katholische abgschpaltet het.

An der Wurzle vo dem Konflikt isch en Konflikt zwische kirchlicher und wältlicher Gwalt gschtande, das heisst zwischem Papscht Bonifaz VIII. und em französisch König Philipp dr Schön. Der Bonifaz het sich durch die wältlichi Macht, verkörperet damals vor allem durch de Philipp, bedrängt gfüehlt. Er het deshalb en Bulle (es Schriftstück) gäge die wältlichi Gwalt, „Unam sanctam“, verfasst, won er betont, dass die wältlichi der geischtliche Gwalt (verkörperet dur de Papscht als Schtellverträter Chrischti und Nachfolger vom Aposchtel Petrus) in letschter Konsequenz untergeordnet isch.

Das het em König Philipp, wo sich ebefalls als Herrscher „von Gottes Gnade“ gseh het, nit passt. 1303 het er der Bonifaz loo gfange setze. Dä isch denn in dere Gfangeschaft no im gliiche Jahr gschtorbe. Der Philipp het nachhär derfür gsorgt, dass nümm en italienische Papscht, wie das damals langi Tradition gsii isch, sondern en französiche Papscht d Nachfolg aaträte het. Und es paar Jahr schpäter het dä Papscht denn der Sitz vo Rom nach Avignon verlegt, wo in der Folg au en luxuriösi Residenz baut worde isch.

68 Jahr lang händ denn in der Folg französchi Päpscht im französische „Exil“ die katholischi Kirche regiert. Uuf Druck vo iiflussriiche Gläubige uus andere europäische Länder het sich denn im Jahr 1377 der Gregor XI. entschlosse, doch wieder nach Rom zrück z chere. Won er 1378 gschtorbe isch, het d Kurie in Rom erneut en römische Papscht gwählt. Dä isch aber denn ziemlich diktatorisch gegenüber der Kurie uufträte, was zum ene Konflikt zwüsche dene beide Inschtanze gfüehrt het. Konsequenz dervo isch denn nach eme halbe Jahr gsii, dass v. a. französischi Kardinäl en Verträter uus em Adelshuus Savoye als Gägepapscht gwählt händ, wo denn sii Sitz wieder z Avignon ghaa het.

Das Schisma het denn bis 1409 duuret. In däm Jahr het es Konzil von Pisa schtattgfunde, wo die beide aktuelle Gägepäpscht churzerhand abgsetzt het und siinersiits en neue Papscht gwählt het. Die beide andere Herre händ aber däm Beschluss kei Folg gleischtet. Konsequänz: Es het jetzt bis zum Konzil von Konstanz, acht Jahr lang bis 1417, sogar drei Päpscht gää. Erscht das Konzil het's denn gschafft, d Chräft z bündle und wieder en relativ breit anerkennte Papscht, der Martin V., z wähle, mit Sitz in Rom.

Es het denn in der Folg für ne gwüssi Ziit wiiteri Gägepäpscht gää, wo aber nümm breite Rückhalt gfunde händ. D Franzose händ sich allerdings mit em Niidergang vom avignonensische Papschttum nit ganz chönne abfinde. Im Jahr 1438 het der König Philipp VI. die Pragmatische Sanktion von Bourges erloo, und do dermit der Gallikanismus, es französischs Staatskirchetum begründet, wo sich in verschiidener Hinsicht vom römische Papscht abgränzt het.

Quelle[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • K. Schib: Weltgeschichte - vom Mittelalter bis zum Beginn des 18. Jahrhunderts
  • dtv-Atlas Weltgeschichte, Band 1

Literatur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Hubert Jedin (Hrsg.): Handbuch der Kirchengeschichte. Band 3: Die mittelalterliche Kirche. Halbband 2:Vom kirchlichen Hochmittelalter bis zum Vorabend der Reformation. 2. unveränderte Auflage. Herder, Freiburg i. B. 1973, ISBN 3-451-14001-2.
  • August Franzen: Kleine Kirchengeschichte. erweitert von Roland Fröhlich, durchgesehen von Bruno Steimer. 25. Auflage. Herder, Freiburg im Breisgau 2008, ISBN 978-3-451-29999-5.
  • Hubert Jedin: Kleine Konziliengeschichte. 6. Auflage. Herder, Freiburg 1978, ISBN 3-451-18040-5.
  • Erich Meuthen: Das 15. Jahrhundert. 3. Auflage. Oldenbourg, München 1996, ISBN 3-486-49733-2. (Oldenbourg Grundriss der Geschichte Bd. 9)
  • Klaus Schelle: Das Konstanzer Konzil 1414–1418. Eine Reichsstadt im Brennpunkt europäischer Politik. 2. Auflage. Stadler, Konstanz 2010, ISBN 978-3-7977-0557-0.

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