Schtadtkommando Baasel

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d Bunkerscharte A 2873 unde an dr alte Universidäät Baasel

S Schtadtkommando Baasel isch im Zwäite Wältchrieg e Verband vo dr Schwizer Armee under em Kommando vom Oberscht Hans De Bary (1894-1968) gsi, wo speziell für d Verdäidigung vo dr Schtadt Baasel ufgstellt worden isch.[1] D Schtadt Baasel isch mit iire Rhiibrugge e wichtige schtrategische Stützpunkt gsi, wo mä s Witerchoo vom ene Gegner lengeri Zit hätt chönne verzöögere.

D Sperrstell Baasel-Rhiiufer gilt als e milidäärhistorischs Dänggmol vo nazionaaler Bedütig.[2]

Voorgschicht[ändere | Quälltäxt bearbeite]

d Baasler Schtadtmuure
d Stadtmuure im «Dalbeloch»

Vo 1080 bis 1860 het s drei Schtadtmuurering um d Schtadt Baasel ume gee: die vom Fürstbischof Burkhard vo Fenis, die Inneri und die Üsseri Muure. An dr Innere und Üssere Schtadtmuure isch mä dur Door und Schwibbööge in d Stadt iine und uuse. Vo dene Befestigunge exischtiere hüt no s Santihansdoor, s Dalbedoor und s Spaaledoor und e churzes Stügg vo dr Muure im «Dalbeloch», was hüte alles dänggmolgschützt isch.

D Bunker vom 20. Joorhundert si bi dr Letzischanze mit dr middelalterlige Stadtmuure kombiniert worde oder stöön uf em ehemoolige Schlachtfäld bi St. Jakob an dr Birs.[3]

Gschicht[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Vor dr Allgemäine Chriegsmobilmachig uf e 2. Septämber 1939 si am 28. August 1939 d Gränzdrubbe und am Daag druf d Baasler Territorialregimänter 73 (Territorialbatallioon 127, 129) und 86 (Ter Bat 128, 179) ufbote worde, zum s Stadtgebiet vo Baasel z verdäidige. Dört häi si under em Kommando vo dr Gränzbrigade 4 afo Barrikade, Hinderniss und Bewachigsaalaage ufbaue. Middi Septämber si d Territorialdrubbe em Stadtkommando Baasel understellt worde, wo uf e 1. Oktober bildet und dr 4. Diwisioon zuedäilt worde isch.

D Stadt Baasel isch vor dr Verdäidigungsstellig vo dr Schwizer Armee (Limmatstellig) glääge und s Chläibaasel (mit em dütsche Baadische Baanhoof) und de Gmäinde Rieche und Bettige nördlig vom Rhii. D Stadt isch strategisch schwiirig zum verdäidige gsi und d Middel, für zum drus e vorgschoobnige, befestigte Stützpunkt z mache, si beschränkt gsi. Die äigentligi Verdäifigung vom Land isch an strategisch günstigere Stelle blaant worde. S Armeekommando het am 20. April 1940 d Bsatzig versterkt, für dass dr Abschnitt Baasel gegen e Überfall und e Handsträich sicher weer und Baasel uf dr Widerstandslinie wurd bliibe. Bim ene Aagriff hätte Huus um Huus und Strooss um Strooss müesse verdäidigt wärde.

D Brugge über e Rhii und über die underi Birs und anderi Objekt si vorberäitet worde ass si chönne zerstöört wärde. D Bruggeköpf si uf bäide Site stark usbaut und mit Infanteriibunker befestigt worde. Im Stadtgebiet het mä 526 Sperrene und Stellige ufbaut, 169 von ene im Chläibaasel.

D Ufgoob vo de Drubbe vom Stadtkommando het im Raame vo dr Nöitralidäätsstellig in dr Kontrolle vo de Gränze uf alli Site bestande, in dr taktische Ufstellig hinder de Sperrine und in dr Bewachig vo de lääbenswichdige Betriib.

d Stadtdurchfaartbläan vo dr Wehrmacht 1940

Im Mai 1940 isch s Stadtkommando under s Kommando vo dr Diwisioon Gämpe gstellt worde, wo ad hoc bildet worde isch.[4] Am 3. Juli 1940 isch d Diwisioon Gämpe ufghoobe worde und am 6. Juli het mä d Drubbe vom Stadtkommando entloo. Noch em Rückzug vo dr Armee ins Reduit isch Baasel zur offnige Stadt erkläärt und s Stadtkommando uf Pikett entloo worde, was bis zum Ändi vom Chrieg eso bliibe isch. D Gschäft vom Territorialdienst het dr Blatzkommandant (Mobilmachigsblatz Stadt Baasel) müesse erledige.

Noch dr alliierte Landig und em Vormarsch Richdig Dütschland im Herbst 1944 isch dr milidäärisch Schutz vo de Rhiibrugge wider aktuell worde. Vom 6. Septämber aa isch öbbe e Diwisioon uf Baasel verlegt worde: Es si Drubbe vo dr Fäldarmee und vom Gränzschutz mit Infanterii, Artillerii, Panzerabweer und Sappöör choo. D Kommandante vo dr 4. Diwisioon und dr Gränzbrigade 4 häi sich z Baasel iikwardiert.

Im Chalte Chrieg isch mit dr Drubbenornig TO 51 wider e Stadtkommando Baasel vorgsee gsi und uf e 1. Januar 1954 e Kommandant ernennt worde (Pikettstellig). Mit dr Armee 61 (TO 61) isch dr Territorialdienst nöi organisiert und s Stadtkommando Baasel 211 bildet worde, wo im Territorialkräis 21 understellt gsi isch. Bim erste gmäinsame Dienst im Mai/Juni 1975 mit em Kommandobostestandort Sissach si em Stadtkommando für e Kampfufdraag Nöitralidäätsschutzdienst (NSD) äi Batallion, Scheniiformazioone und für die territorialdienstlige Ufgoobe drei Füsilierkompanie, drei Hilfsbolizeikompanie, vier Bewachigsdetaschemänt, zää Bedröijigsdetaschemänt und zwäi Sanidäätsdetaschemänt zur Verfüegig gstande.

Ändi 1986 isch s Stadtkommando von sine Kampfufgoobe vollständig entlastet worde und het nume no territoriali Dienstläistige müesse erfülle. Uf en 1. Januar 1989 isch s Stadtkommando in Rang vom ene Ter Kräis erhoobe worde. Für e Ärnstfall het mä für e Nöitralidäätsschutz e Kampfdrubbekommandant mit eme chliine Staab uf Pikett gstellt. D Stadt Baasel het vo 1939 bis 2003 die äinzigi territorialdienstligi Struktur in dr Schwiz gha, wo als Stadtkommando bezäichnet worde isch.[5]

Evakuazioon[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Aafangs Septämber 1939 het dr Regierigsroot d Zivilakzioon Baasel (ZEB) lo organisiere, wo s Kantonsiiwooner, wo sich s finanziell nid hätte chönne läiste, hätt sölle mööglig mache, in sichereri Landesgegende z züügle. Alli andere, wo Baasel hätte welle verloo, hätte daas uf s äigene Risiko und uf äignigi Köste müesse mache. Am 14. Mai 1940 het s Stadtkommando wäge de Mäldige vom milidäärische Noochrichdedienst über dütschi Drubbebeweegige jeden Augebligg mit eme dütsche Aagriff grächnet und het die höggsti Alarmberäitschaft usglööst. E Däil vo dr Zivilbevölkerig isch zum Däil panikartig us dr Stadt gflüchdet, am Baanhoof het s bis zum 16. Mai e riisigi Druggede gee und beladnigi Brivatfaarzüüg si ins Landesinnere gfaare. Wo d ZEB d Evakuazioon mit 27 Iisebaanzüüg noch em 15. Mai hätt chönne aafoo, het s scho en Entwarnig gee. Noch zitgenössische Schetzige häi im Mai 1940 öbbe 100'000 Persone die nördlige Gränzgebiet verloo, vo deene zwüsche 20'000 bis 30'000 d Stadt Baasel.[6]

Am 20. Juni 1940 het dr General Guisan die Instrukzioon an d Bevölkerig uusegee: Wer keinen Befehl zum Weggehen erhält, hat an seinem Wohnort zu bleiben. Freiwilligi häi zwar döfe goo, solang d Flüchtlingsström milidäärischi Operazioone nid behinderet hätte. Am 4. Novämber 1940 het dr Kommandant vom 2. Armeegoor e Ghäimbefääl an d Territoralkommandante gschiggt, ass si unerlaubti Evakuazioone sölle verhindere. E baar Firmene häi vorgesorgt und häi wichdigi Akte und Personal in dr Reduitruum brocht.[7]

Weblingg[ändere | Quälltäxt bearbeite]

 Commons: Stadtkommando Baasel – Sammlig vo Multimediadateie

Fuessnoote[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  1. AL 31 Stadtkommando Basel Grenzbesetzung 1939/40, 1939-1940 (Serie) uf query.staatsarchiv.bs.ch
  2. Sperrstelle Basel-Rheinufer (Site cha nüme abgrüeft wärde; Suche im Webarchiv)[1] [2] Vorlage:Toter Link/www.ar.admin.ch (S. 32–33) PDF-Datei (7,11 MB) uf ar.admin.ch (Militärische Denkmäler in den Kantonen Solothurn, Basel-Stadt und Basel-Landschaft. Inventar der Kampf- und Führungsbauten. VBS Bern 2001)
  3. Letziturm und MG-Stände Letzischanze uf altbasel.ch vom 3. Juli 2003, aktualisiert am 22. Mai 2011
  4. Swiss Task Force "Division GEMPEN" - May 10, 1940 (Division Gempen: Aufgabe und Stellung) uf schweiz1940.ch (Memento vom 26. März 2016 im Internet Archive)
  5. Christian Brückner: Das Stadtkommando Basel 1939-1989 - Rückblick aus Anlass des 50jährigen Jubiläums. Basel, Novämber 1989
  6. Caroline Senn: Die freiwillige Evakuation hat bei uns nicht stark gewirkt. Spuren eines historischen Ereignisses von Mitte Mai 1940 im Stadtarchiv Zürich. Litzentiatsarbeit. Stadtarchiv Zürich, Jahresbericht 2007–2008, Seiten 271–295. online
  7. Als die Balôise ihr Reduit baute Artikel i dr Bärnerzitig vom 5. Dezember 2013