Dr Realismus in dr Kunst

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Dr Begriff „Realismus“ (Realismus lat. realis: d Sach bedräffend; res: Sach, Ding) bezäichnet in dr Kunstgschicht e Kunstuffassig, wo in dr Middi vom 19. Joorhundert in Öiropa iigsetzt het und wo gege die historisierende und idealisierende Daarstellige vom Klassizismus und vo dr Romantik gsi isch. Wi sich dr Künstler d Wirkligkäit aaäignet und sä denn im Kunstwärk dransformiert und die bolitischi Konnotazioon si charakteristisch für e Realismus, wo d Alldäägligkäit und d Sachligkäit brobagiert.

Sälbstbordret vom Gustave Courbet

Dr bekanntist Verdräter vom Realismus isch dr franzöösisch Mooler Gustave Courbet (1819-1877) gsi, wo dr Begriff vo dr realistische Kunst, wo denn no seer unscharf und ungnau definiert gsi isch, für sich in Aaspruch gnoo het und en wäge sinere brovokative Wirkig für si Kunst verwändet het. D Inhalt vo sine Wärk häi dr Begriff „Realismus“ brägt het. Dr Courbet het vor allem us dr Kenntnis vo dr (künstlerische) Dradizioon und us siner äigene Individualidäät uuse e lääbigi Kunst welle schaffe.

Antonio Rotta, The Hopeless Case, Walters Art Museum

Dr Begriff Realismus wird sträng kontextbezooge verwändet und het dorum meereri Sinn. D Schwiirigkäite wo mä het, wemm mä d Begriff „realistisch“ und „Realismus“ brucht, chömme vo iirer Doppeldütigkäit. Uf dr äinte Site bezäichnet isch er e kunstgschichtlige Terminus för e Kunstströömig im 19. Joorhundert, wo sich em Alldaag und dr Gsellschaft gwidmet het und drbii bolitisch motiviert gsi isch, und dorum si gsellschaftligi Verheltniss und deren iiri Widersprüch und Komflikt hüfig Theme vo realistische Bilder gsi.

Albrecht Dürer: E junge Fäldhaas, 1502. Bischbil für e "realistischs" Bild, wo nid zu dr Kunstströömig vom Realismus ghöört

Uf dr andere Site cha mä dr allgemäine Bedütig vom Wort folge und das als „realistisch“ bezäichne, was em daargstellte Geegestand, Thema, oder Idee üsserst nooch chunnt.[1] „Realistischi“ Tendänze chönne nochdäm scho in früenere Kunstwärk beobachtet wärde. So het mä z. B. im Albrecht Dürer si Akwarell E junge Fäldhaas (1502) so lääbensächt empfunde, ass män en für real und lääbig hätt chönne halte.[2] Das isch e Bischbil drfür, ass e lääbensdröiji Daarstellig käi Garant für e realistischs Bild im Sinn vo dr kunsthistorische Definizioon isch. Drzue chunnt, ass mä sich in jedere künstlerische Form vom Usdruck uf d Realidäät beziet. Das isch uf verschidnigi Wiise gmacht worde und dorum git s underschidligi Ströömige im Realismus, wie dr Nöi Realismus, dr Fantastisch Realismus oder dr Fotorealismus.

Liddratuur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Arnim Regenbogen, Uwe Meyer: Wörterbuch der philosophischen Begriffe. Meiner, Hamburg 2005: Realismus. (zu 3.)

Weblingg[ändere | Quälltäxt bearbeite]

 Commons: Realismus – Sammlig vo Multimediadateie

Fuessnoote[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  1. Vgl. Barthes, Roland: Das Rauschen der Sprache. Kritisches Essays IV. O. (hrsg.), Frankfurt am Main, 2006, S. 171 ff.
  2. Bredekamp, Horst: Theorie des Bildakts. O. (hrsg.) Berlin, 2010, S.44.