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Kurt Heynicke

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Grab vum Kurt Heynicke uf em Friidhof vu Merzhuuse

Dr Kurt Karl Albert Heynicke (* 20. Septämber 1891 z Liegnitz/Schlesie; † 18. Merz 1985 z Merzhuuse) isch e dytsche Schriftsteller gsii.

Dr Heynecke isch z Liegnitz, uf d Wält chuu as Suhn vum Klaviermacher Otto Heynicke un dr Anna geb. Kiesewette. Sy Mueter isch frie an Tuberkulose gstorbe. Dr Heynecke isch ab 1896 uf d Seminariebisschuel z Liegnitz gange un speter uf Volksschuele z Dresden, z Zeitz un z Berlin-Rixdorf. No dr Schuel het er im Oktober 1905 e Lehr as Handligsghilf bi dr Victoria-Versicherig gmacht un derno in dr Fyyr- un Yybruchsdiebstahl-Abdailig gschafft. Im Oktober 1909 isch er zue dr Gnosseschaftlige Central-Kasse vum Rychs-Landbund gwächslet. Im Novämber 1911, mit 20 Johr, het er Tuberkulose iberchuu, het d Stell mieße ufgee un isch wäg däm e Zytlang in dr Hailaastalt Beelitz, sidli vu Potsdam, gsii. No sechs Monet isch er im April 1912 as ghailt entloo wore un het bi dr Wilhelma Versicherigsgsellschaft aagfange. Im Erschte Wältchrieg het er si freiwiilig gmäldet un isch vu vum Augschte 1914 bis Novämber 1918 im Sanitetsdienscht an dr Weschtfront z Verdun un an dr Somme un au an dr Oschtfront z Russland gsii. In däre Zyt sin in dr Zytschrift „Der Sturm“ vum Herwarth Walden syni erschte Gedicht uusechuu. No 1918 het er as chaufmännische Aagstellte gschafft, unter anderem z Duisburg bim Klöckner-Kunzärn un vu 1921 bis 1924 as Aagstellte bi dr Dytsch Bank.

Vu 1924 bis 1928 het er as Dramaturg am Düsseldorfer Schauspiilhuus gschafft un vu 1926 bis 1928 as Dramaturg an dr Düsseldorfer Stedtische Bihne. Ab 1928 isch er freie Schriftsteller gsii. Anne 1932 isch er mit em Indendant Heinz Hille uf Berlin gange. Wu d Nationalsozialischte an d Macht chuu sin, isch er ain vu dr wenige Verfasser fir d NS-Thingspiil gsii, derzue het er bis 1939 Draibiecher fir d Ufa gschribe. Im Johr 1943 isch er umzoge uf Merzhuuse un het dert gläbt bis zue sym Dod anne 1985. In dr letschte Johr vu sym Lääbe isch er schwär seebehinderet gsii.

Anne 1924 het er d Schauspiileri Margarete Christiane Löschhorn (1899-1981) ghyrote. Drei Johr no ihre Dod 1984 het er in zwooter Eh d Josephine Vogt (* 1923) ghyrote.

Näbe Gedicht het er Roman, Verzellige, Theaterstuck, Gedicht un Essay gschribe, derzu un Heerspiil un Draibiecher fir Film un Färnseespiil. Vor allem in syne Gedicht isch er e typische Verdrätter vum Expressionismus gsii. Dailwys findet mer in syne Gedicht au anthroposophischi un pantheistischi Yyfliss. Syt dr 1930er Johr het er vor allem Unterhaltigsroman gschribe, wu zum Dail rächt erfolgrych gsii sin. Är het au e baar Volkstheaterstuck uf Alemannisch fir di Alemannisch Bihni gschribe („Hauptsach’ mir sin glücklich“ 1970, „Erasmus vom stillen Winkel“ 1970, „E Tröpfle Ewigkeit“ 1971). Scho e baar Johr friejer het er sy Stuck „Die Nichte aus Amerika“ fir di Alemannisch Bihni uf Alemannisch umgschribe ghaa.

Är sälber het anne 1951 iber sy literarisch Schaffe gsait:[1]

„Von einer bestimmten Zeit an fühlte ich mich zum Roman hingezogen. Ich gestehe offen, es sind Romane, die man in Deutschland mit Unterhaltung bezeichnet. [...] Ich bin ein Fabulierer, aber ich wäre ein schlechter Fabulierer, wollte ich meine Leser nicht auch unterhalten. Ich habe nach dem Kriege eine Reihe Hörspiele verfaßt und wurde dafür zweimal mit Preisen ausgezeichnet. Und vor allem: ich schreibe noch immer Gedichte. Ich bin, die menschlichen Entwicklungen eines Lebens einbegriffen, gläubig geblieben, wie in der ersten Zeit meines lyrischen Schaffens.“

Kurt Heynecke 1951
  • Rings fallen Sterne. Gedichte. Berlin 1917
  • Gottes Geigen. München 1918
  • Konservenwurst und Liebe. Ein fröhliches Spiel aus der Kriegszeit in einem Akt. Mühlhausen in Thüringen 1918
  • Der Kreis. Spiel über den Sinnen. Berlin 1920
  • Das namenlose Angesicht. Leipzig 1920
  • Gedicht in Begegnungen von Werner Schramm, Berlin 1921
  • Die hohe Ebene. Gedichte. Berlin 1921
  • Der Weg zum Ich. Die Eroberung der inneren Welt. Prien, Obb. 1922
  • Eros inmitten. Erzählungen. Rudolstadt 1925
  • Das Meer. Dramatische Ballade. Leipzig 1925
  • Der Prinz von Samarkand. Ein Märchenstück nach Andersens Schweinehirt. Leipzig 1925
  • Sturm im Blut. Erzählungen. Leipzig, Köln 1925
  • Kampf um Preußen. Schauspiel. Leipzig 1926
  • Der Tod von Menda. Berlin 1929
  • Fortunata zieht in die Welt. Die Erinnerungen des Priesters Francesco. Leipzig 1930 (Reclams Universal-Bibliothek Nr. 7046-7048)
  • Hochflut am Mississippi. Berlin 1930
  • Traum im Diesseits. Gedichte. Berlin 1932 (Die Blaue Reihe Bd. 8-9)
  • Der Fanatiker von Schönbrunn. Berlin 1933
  • Neurode. Berlin-Schöneberg 1934
  • Der Weg ins Reich. Berlin 1935
  • Das Leben sagt ja. Stuttgart [u. a.] 1936
  • Frau im Haus. Berlin 1937
  • Herz, wo liegst du im Quartier? Ein heiterer Roman. Stuttgart [u. a.] 1938
  • Die Verlobungsreise. Berlin 1938
  • Der Baum, der in den Himmel wächst. Ein heiterer Roman. Stuttgart, Berlin 1940
  • Die buntbemalte Wiege. Ein heiterer Roman. Berlin 1941 (Deutsche Kulturbuchreihe Bd. 54)
  • Rosen blühen auch im Herbst. Roman. Stuttgart [u. a.] 1942
  • Es ist schon nicht mehr wahr. Stuttgart 1948
  • Der goldene Käfig. Stuttgart 1950
  • Der Hellseher. Stuttgart 1951
  • Ausgewählte Gedichte. Stuttgart 1952
  • Die Insel der Verliebten. Hannover 1953
  • Die Nichte aus Amerika. Lustspiel. München 1955
  • Die Partei der Anständigen. Das Lächeln der Apostel. Hörspiele. Worms 1968
  • Alle Finsternisse sind schlafendes Licht. Gedichte. Worms 1969
  • Hauptsach’ mir sin glücklich. Lustspiel in alemannischer Mundart. 1970
  • Erasmus vom stillen Winkel. 1970
  • E Tröpfle Ewigkeit. 1971
  • Das lyrische Werk. Worms
    • 1 (1974)
    • 2 (1974)
    • 3. Alle Finsternisse sind schlafendes Licht. 1974
  • Kurt Heynicke. Leonberg 1975
  • Am Anfang stehen die Träume. Warmbronn 1978
  • Querweltein. Forst 1984
  • Jeder Tag. Herdecke 2000
  • Der Staatssekretär und sein Steckenpferd (Kumeedi). 1955 inszeniert dur dr Mathias Neumann.

Filmdraibiecher

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  • Heideschulmeister Uwe Karsten. Dytschland, 1933
  • Stjenka Rasin (Wolga – Wolga). Dytschland, 1936
  • Moskau – Shanghai. Dytschland, 1936
  • Wie einst im Mai. Dytschland, 1937
  • Der stumme Gast. Dytschland, 1945
  • 1919 Kleistbryys
  • 1952 Preis des Südwestdeutschen Rundfunks fir di bescht Radiokumedi („Oktoberfrühling“)
  • 1957 Schleussner-Schüller-Bryys vum Hessische Rundfunk fir „Das Lächeln der Apostel“
  • 1968 Reinhold-Schneider-Bryys vu dr Stadt Fryburg im Briisgi
  • 1970 Andreas-Gryphius-Bryys
  • 1972 Eichendorff-Literaturbryys
  • 1976 Bundesverdienschtchryz 1. Klass
  • Peter Rau: Kurt Heynicke – Schicksal eines Dichters in Merzhausen 1943–1985; Merzhausen 2007 (PDF).
  • Rainer Stommer. Die inszenierte Volksgemeinschaft: Die ´Thing-Bewegung´ im Dritten Reich. Marburg: Jonas, 1985. ISBN 3-922561-31-4.
  • Kurt Heynicke, Dortmund: Stadtbücherei 1966.
  • Karl-Heinz Hucke: Utopie und Ideologie in der expressionistischen Lyrik, Münster (Westfalen) 1980.
  • Ulrich Keicher (Hrsg.): Alles Gelebte ist Leihgab, Leonberg 1981.
  • Johannes M. Reichl: Das Thingspiel, Frankfurt am Main 1988.
  • Magdalena Maruck: Kurt Heynicke (1891–1985), ein Dichter aus Schlesien zwischen Revolte und Opportunismus, Dresden 2015.
  1. Kurt Heynecke (Memento vom 6. April 2018 im Internet Archive) uf bertoldhummel.de