Gäms

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Gäms

Gäms (Rupicapra rupicapra)

Systematik
Ordnig: Paarhuefer (Artiodactyla)
Underordnig: Daier (Ruminantia)
Familie: Horndreger (Bovidae)
Underfamilie: Geißenartigi (Caprinae)
Gattig: Gämse (Rupicapra)
Art: Gäms
Wüsseschaftlige Name
Rupicapra rupicapra
(Linnaeus, 1758)
Gamskitz
Gäms in dr Hoche Tatra
Gämse am Friederspitz, Ammergauer Alpe
Verbreitigsbiet im Holozän (grau) un rezänt (rot)
Gäms in dr Slowakei

D Gäms, au d Gams oder s Gämschi, (Rupicapra rupicapra: alemannischi Näme) isch e Art vu dr Geißenartige, wo z Europa un z Chleiasie deheim isch. Zämme mit dr Pyrenäe-Gäms bildet si d Gattig vu dr Gämse (Rupicapra).

Merkmol[ändere | Quälltäxt bearbeite]

E Gäms wird zwische 110 un 130 Zäntimeter lang, het e bis zue acht Zäntimeter lange Wadel, isch am Widerrischt im Schnitt 75 Zäntimeter hoch un wigt 30 bis 50 Kilogramm. Si verfiegt iber e chräftige, aber drungene Lyyb. Uf em schlanke Hals isch e churze Chopf, wo zue dr Schnure hii ser vil schmeler wird. Ihri spitze Ohre hän e Lengi vu ca. ere halbe Chopflengi. D Gäms het verhältnismäßig langi, chräftigi Bei mit relativ große Huef. Im Gegesatz zum Rotwild het d Gäms kei Tränegruebe, sundern e Brunftfyge. Des Driseorgan isch hinter dr Herner in ere Hehlig. In dr Brunftzyt sundert s e schmirig Sekret ab, wu fir Mänsche wiescht schmeckt. Beidi Gschlächter trage Herner, au "Chrucke" gnännt. Die wäre bis zue 25 Zäntimeter lang un sin drairund. Si sin an dr Wurzle chreisfermig gschnattet, styge grad uf un sin am Spitz hinterschi boge.

Im Summer isch d Gäms schmutzig rotbruun, uf dr Untersyte häll rotgel, uf em Rucke mit eme schwarzbruune Streife, an dr Chähle fahlgellächt, im Gnick wyssgellächt. D Hintersyte vu dr Schänkel isch wyss, dr Wadel uf dr Untersyte un am Spitz schwarz. Vu dr Ohre verlauft iber d Auge hii e schwarzi Längsbindi.

Im Winter isch d Gäms obe dunkelbruun oder bruunschwarz, am Buuch wyss, an dr Fieß un am Chopf gellächtwyss, uf em Scheitel un an dr Schnure e weng dunkler. Beidi Chleider gehn inenander iber. D Jeger unterscheide s groß, dunkelbruun Walddier vum chleinere, rotbruune Gratdier.

Läbesruum[ändere | Quälltäxt bearbeite]

D Gäms bewohnt d Alpe, findet sich vu Savoye bis Sidfrankryych, z Dalmatie un vu Griecheland in Norde zues bis zue dr Karpate. Au im Kaukasus un z Anatolien chemme Gämse vor. Z Spanie, z Frankryych un z Italie läbe d Pyrenäe-Gämse, wu zuen ere andere Art ghere.

S grescht Revier vu Europa isch im Hochschwabgebiet in dr Steiermark. No Uuswilderige git s derzue au no chleineri Populatione im Lausitzer Gebirg, im Schwarzwald un uf dr Fränkische Alb. Dr Läbensruum Hochgebirg isch e Ruckzugsruum, di friejer Verbreitig vu dr Gämse in dr Mittelgebirg het chenne dur archäologischi Funde beleit wäre.

S Dier haltet sich am liebschten im obere Waldgirtel uf, stygt im Summer aber vylmol wyter in s Gebirg ufe. Wänn d Gäms wyter unte z arg gstert wird, no goht si sälbscht in dr uuzuegängligschte Gebiet, wu si derno in dr Dimmeri d Weidplätz zwische dr Felse ufsuecht. Geg dr Winter ruckt si wyter abe in d Wälder.

Läbeswys[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Wyybli un Jungdier läben in Härden mit 15 bis 30 Dier. Di sozial Bindig änderet sich mit dr Johreszyte. Im Summer isch si seli intensiv; ei Dier vu dr Härd isch in däre Zyt alliwyl as Wächter abgstellt un warnt di andere bi Gfohr dur e Pfiff. Zum Winter zues wird dr Härdezämmehalt lucker, un mänki Härde verschmischle sich oder lese sich ganz uf. S Rudel wird vun ere erfahrene Geiß aagfiert. D Beck läbe as Einzelgänger un sueche erscht im Spotsummer e Härd uf. Si verdrybe di männlige Jungdier, wänn die alt gnue sin, un bhaupte sich in Chämpf gege Gschlächtsgnosse. In dr zwote Novämberhälfti isch derno d Baarig.

D Dragzyt isch segs Monet. Ändi Mai oder Aafangs Juni gizlet d Gäms, ei, sälte zwei oder drej Jungi, wu bal dr Mueter folge un drej Monet gsugt wäre. D Geiße wäre no zwei Johr gschlächtsryf. Im dritte Johr isch s Jung uusgwagse. D Gämsbeck wäre bis zue 15 Johre alt, d Wyybli chenne bis zue 20 Johr alt wäre.

Ihri Nahrig bstoht us junge Dribe vu dr Alpehecke (Alperose, Erle, Wyyde, Räckholder, Fohre) un us Chryter, Bletter un Greser, im Winter au us Miesch un Flächte.

Fynd[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Di Gämse sin gferdet dur Stei un Felsstuck, wu aberugle, un dur Lawine (vor allem frieji Lawine im Spotjohr sin vylmol dedlig fir vyl Gämsegyzli), in stränge Winter au dur Fuetermangel.

Raubdier wie dr Lugs, dr Wolf un dr Bär stelle ihne no un dr Steiadler schlat ab un zue ne Gyzli.

Mänsche un Gämse[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Jagd[ändere | Quälltäxt bearbeite]

D Jagd uf Gämse findet wäg ihre Labenswys zmeischt im Hochgebirg statt. Wel d Gämse kei Angscht hän vor stejle Grat un felsige Biet, isch d Jagd vylmol miesam un au gfehrlig. Dur di stränge Umwältbedingige iberläbe vyl Jungdier di hochalpine Winter nit, wäg däm isch dr Bstand, wu cha gjagd wäre, vylmol ender gring. Au Syyche wie Gämsblindheit, d Ryydi un anderi parasitäri un infektiösi Chrankete chenne fir hochi Dodesrote verantwortlig syy.

Au in dr Mittelgebirg chenne hit wider Gämse gjagd wäre, wel d Populatione dert sicheri Greßine hän.

Verwärtig[ändere | Quälltäxt bearbeite]

S Fleisch vu dr Gämse schmeckt fejn un wird hoch gschätzt; s Fäll git e schen Läder, wu vor allem zue Beichleider un Händschig vermacht wird. D Herner wäre zue Stockgriff un d Hoor uf em Widerrischt as Huetschmuck („Gämsbart“) verschafft. Im Mage vu dr Gämse findet mer alsmol di sognännte Gäms-Chugle oder dr dytsch Bezoar. Die sin wäg ihre medizinische Wirksamkeit, wu ihne noogsait wore isch, glych wie s Gämsbluet friejer dyyr zahlt wore.

Jung yygfange, leen si sich mit Geißemilch ufzie un wäre seli zahm, deilwys dien si sich au in dr Gfangeschaft furtpflanze.

Gämse am Piz Beverin

Unterarte[ändere | Quälltäxt bearbeite]

In dr Regle, wäre sibe Unterarte zellt, d Pyrenäe-Gäms nit mitgrächnet:

  • Alpegäms (R. r. rupicapra) in dr Alpe; relativ hyfig
  • Karpategäms (R. r. carpatica) in dr rumänische Karpate; relativ hyfig
  • Balkangäms (R. r. balcanica) in dr Gebirg vum Balkan; relativ hyfig
  • Türkische Gäms (R. r. asiatica) z Anatolie; relativ hyfig
  • Kaukasusgäms (R. r. caucasica) im Kaukasus; vu dr IUCN as gfehrdet gfiert; in dr frieje 1990er het s im Kaukasus no 15.000 Gämse gee; dur Wilderej un di politische Konflikt solle d Bständ zämmebroche syy un sich innerhalb vu dr letschte fuffzeh Johr drastisch reduziert haa.
  • Tatra-Gäms (R. r. tatrica) in dr Hoche Tatra an dr polnisch-slowakische Gränz lang; wel s nume no weniger wie 250 adult Dier git, isch dr IUCN-Status anne 2000 uf „vum Uusstärbe bedroht“ gsetzt wore. E Probläm fir die Gämsepopulation sin z. B. Sterige dur dr Turismus. In dr Zwischezyt isch d Zahl aber wider uf 548 (dodervu 431 adulti) aagwagse[1].
  • Chartreuse-Gäms (R. r. cartusiana) in dr Chartreuse, ere Bärgchette im Sidoschte vu Frankryych; villicht 150 Individue, wäge däm au vum Uusstärbe bedroht.

Insgsamt git s uugfehr 400.000 Gämse. Derzue git s e yygfierti Gämsepopulation uf dr Sidinsle vu Neuseeland.

Sunschtigs[ändere | Quälltäxt bearbeite]

D Gämse hän au eme Farbton dr Name gee, em Chamois („gämsfarbig“).

Literatur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Werner Knaus, Wolfgang Schröder: Das Gamswild. Naturgeschichte, Verhalten, Ökologie, Hege und Jagd, Krankheiten. 3., neubearbeitete Auflage. Parey, Hamburg und Berlin 1983, 232 S., ISBN 3-490-33012-9
  • Lutz Briedermann, Vladimir Still: Die Gemse des Elbsandsteingebietes. Rupicapra r. rupicapra. 2. auflage. Ziemsen, Wittenberg 1987 (Neue Brehm-Bücherei 493). ISBN 3-7403-0041-8
  • Maurice Burton: Neues Tierlexikon in Farbe. Vehling Verlag, Köln 1984

Weblink[ändere | Quälltäxt bearbeite]

 Commons: Gämse – Sammlig vo Multimediadateie

Fuessnote[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  1. Tomasz Zwijacz Kozica, Filip Zięba: Policzalne i niepoliczalne. In: Tatry 2007, Nr. 4(22)
Dä Artikel basiert uff ere fräie Übersetzig vum Artikel „Gemse“ vu de dütsche Wikipedia. E Liste vu de Autore un Versione isch do z finde.