Friedrich Roth (Schriftsteller)

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Dr Friedrich Roth (* 3. Jänner 1897 z Haidelberch; † 16. Septämber 1970 z Lohr isch e dytsche Schriftsteller gsii.

Lääbe[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Dr Roth isch e Suhn vum Josef Roth, eme Muurer, un däm syre Frau Maria, geb. Hammel gsii. Är isch kadolisch gsii un z Haidelberch mit drei Gschwischtrig ufgwagse. In syre Haimetstadt isch er vu 1902 bis 1911 uf di Erwyteret Volksschuel gange. Z Lohr het er druf vu 1911 bis 1914 uf s Vorseminar fir Lehrerbildig gmacht. Im Erschte Wältchrieg isch er as Chriegsfreiwillige an dr Weschtfront gsii.

Ab 1918 isch er uf s Lehrerseminar z Haidelberch gange un het dert 1919 di Erscht Lehrerbriefig gmacht. Vu 1919 bis 1935 het er deno an verschidene badische Schuele unterrichtet, unter anderem z Waghäusel, z Hambrücken un z Charlsrue, ab 1926 isch er Hauptlehrer gsii.

Anne 1923 het dr Friedrich Roth d Luise Schlenk ghyrote, Chinder hän si kaini ghaa,

Vu 1935 bis 1937 het er an dr Lehrerbildigsaastalt z Charlsrue e pedagogischi Zäntralbibliothek nei yygrichtet un verwaltet un isch Laiter vum Haimetarchiv gsii. Im Johr 1937 het dr Roth dr Kulturprys vum Gau Bade vu dr NSDAP kriegt. Vu 1937 bis 1945 het er im Armeemuseum Charlsrue gschafft, im Chrieg isch er zytwys Soldat gsii.

Anne 1945 isch er us em Staatsdienscht uusgschide un het bis 1955 as freie Schriftsteller in de Uhre (Landkrais Neistadt) gläbt. Syt 1956 isch er Schriftlaiter vum Johrbuech „Geroldsecker Land“ z Lohr gsii, är het insgsamt 13 Bänd vum Johrbuech uusegee. Derzue het dr Roth as freie Mitarbaiter fir dr Sidweschtfunk un verschideni Zytige gschafft.

Im Johr 1962 isch er mit em Haimetprys vum Landkrais Lohr uuszaichnet wore.

Am 16. Septämber 1970 isch er z Lohr im Alter vu 73 Johr gstorbe.

Wärch[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Im Roth syni Wärch sin aafangs stark bregt gsii vum Erschte Wältchrieg, vu dr Niderlag un dr Not in dr Johr noch em Chrieg, speter het er di nazionalsozialistisch Bluet-un-Bode-Ideology ufgriffe.

In sym erschte Gedichtband („Der Lichtkreis“, Mannheim 1929) dien, wie dr Oefterding schrybt, d Schrecke vum Chrieg in Dodedanzbilder noozittre. In dr ländlige Tragedie „Der Usmüller“ (Berlin 1930), wu z Mannem urufgfiert wore un im kurpfälzische Dialäkt gschriben isch, goht s um ain, wu si gege d „Hammelherdenmehrheit“ uflähnt.

In dr 1930erJohr het dr Roth Drame im Zytgaischt vu dr Bluet-un-Bode-Ideology vu dr Nazionalsozialischte gschribe. S Stuck „Ich suche die Erde“ (Bade-Bade 1932) het vu dr „Heiligkeit des Bodens gegen die kapitalistische Gewinnsucht“ ghandlet, im Drama „Der Türkenlouis“ (Berlin 1933) bryst dr Roth im Epilog dr „stark Held“, wu „aller Helden, die hinabgegangen, Sehnsüchte nun erfüllt“: „So folget ihr ihm nach und schwört ihm zu, auf daß ein Reich in Glück und Fried gelinge!“ S Drama „Der Verwandler der Welt – Friedrich der Zweite von Hohenstaufen“ het no dr Yfierig vum Führer-Verlag „eine Fülle jenes ethisch starken Deutschtums in sich, wie es unserer Zeit wieder als höchstes Ziel vor Augen schwebt“. Un im „Aufstand in Sibirien“ (Karlsruhe 1939) goht s um s Schicksal vu dytsche Chriegsgfangene un dr „Stryt zwische dytschem un slawischem Bluet“. D Drame , wu dr Roth syter 1932 verfasst ghaa het, sin vum Charlsruer Schauspilensemble unter dr Laitig vum Felix Baumbach iszeniert wore, die Uffierige sin vyl gachtet un erfolgrych gsii. Noch em Chrieg sin em Roth syni Bluet- un-Bode-Drame vergässe wore, är sälber het si in Schwarzwald zrugzoge un het zue syre Begaischterig fir dr Nazionalsozialismus gschwige. Dr Horst Ferdinand schrybt doderzue in dr Badische Biografie: „Roth wurde es wohl in der Abgeschiedenheit des Schwarzwaldtals, in das er sich nach dem Zusammenbruch zurückgezogen hatte, schmerzlich bewußt, daß das ‚Reich in Glück und Fried‘ gründlich mißlungen und daß er mit seinen Themen in den Sog des staatstragenden Zeitgeistes geraten war. (Ferdinand 1990)

Zäme mit syre Frau het er „Adolphe“ vum Benjamin Constant ibersetzt (Bühl 1949), het zwai Drame gschribe, „Elissa“ un „Der Zug ins Grenzenlose“ (München 1950) un verschideni Bänd mit Verzellige un Gedicht („Im Glühen des Lichts“ 1955, „Fülle der Tage“ 1962) un au ne Roman („Und die Sterne leuchten doch“ 1953) publiziert. Dr Horst Ferdinand lobt dodin d „Meisterschaft der Sprache, die dem Lyriker und Erzähler bis zuletzt zu Gebote stand“ (Ferdinand 1990).

Sy Lääbesufgaab het er aber noch em Chrieg in dr Schriftlaitig vum Johrbuech „Geroldsecker Land“ gfunde, wu vum Landkrais Lohr syter anne 1956 uusegee woren isch. Insgsamt het er 13 Johresbänd uusegee, wun er, wie dr J. von der Goltz, schrybt, „die Gefahr der 'Heimatseligkeit' sicher umschiffend, zu seinem eigenen überzeugenden Stil gefunden hat, einem Stil, welcher die Gediegenheit der Deutung und des Belehrenden vereint mit dem festlichen Ton der Entdeckerlust und der Herausstellung des Schönen“ (J. von der Goltz, „Geroldsecker Land“ Heft 6 1963).

Eine große Zahl von Kurzgeschichten und Versen voll tiefer Heimatverbundenheit und Nachtigallenwohllaut (Gedichtsammlung „Fülle der Tage“, Karlsruhe 1962)

Schrifte[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Der Lichtkreis. Gedichte. Mannheim 1929
  • Der Usmüller. Tragödie. Berlin 1930
  • Ich suche die Erde. Baden-Baden 1932
  • Der Türkenlouis. Berlin 1933
  • Der Verwandler der Welt – Friedrich der Zweite von Hohenstaufen. Ein deutsches Drama. Karlsruhe 1936 (Digitalisat)
  • Aufstand in Sibirien. Karlsruhe 1939
  • Das heilige Feuer. Novellen, Straßburg 1942
  • Elissa. Drama. München 1950
  • Der Zug ins Grenzenlose. München 1950
  • Und die Sterne leuchten doch. Roman, Lahr 1953
  • Im Glühen des Lichts. Betrachtungen, Erzählungen, Gedichte. Lahr 1955
  • Im Glühen des Lichts. Erzählungen, Verse, Betrachtungen. Nachw. von Hermann Wiedtemann. Verlag Moritz Schauenburg, Lahr/Schwarzwald 1955. 94 S. (Silberdistel-Reihe 15)
  • Fülle der Tage. Gedichte. Karlsruhe 1962
  • Ritt im Herbst. Erzählungen, Betrachungen und Gedichte. Verlag Moritz Schauenburg, Lahr/Schwarzwald 1970. 157 S. (Silberdistel-Reihe 65/66)

Literatur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • F. Roth: Mein Ahnenerbe. In: Ekkart 1934, 69-74;
  • W. E. Oeftering: Geschichte der Literatur in Baden, III. Teil, Karlsruhe 1939 149-150
  • A. v. Grolman: Kleine Oberrheinische Geistesgeschichte, II. „Tragik und Trauer“. In: Baden, Monographie einer Landschaft, 1951 Ausgabe 2, 29
  • H. Wiedtemann: Zum 60. Geburtstag des Dichters F. Roth. In: Ekkart 1957, 31-35
  • H. Maierheuser: Gruß an F. Roth. In: Geroldsecker Land Nr. 5 1962/63, 9-10
  • H. Wiedtemann: Heimat und Geisteswelt, zum 70. Geburtstag des Dichters F. Roth. In: Ekkart 1967, 154-56
  • W. Hensle: F. Roth. In: BH 1968, 233 f.
  • R. Ritter: Zum Gedenken an F. Roth. In: Geroldsecker Land 1978, 106-107
  • H. Schwarzmaier: Theater im Dienste des NS-Staats. In: Karlsruher Theatergeschichte. Bearbeitet von G. Haass u. anderen, Karlsruhe 1982, 116-118.
  • Horst Ferdinand: Roth, Ferdinand. In: Badische Biographien NF 3 (1990), 227-228

Weblink[ändere | Quälltäxt bearbeite]