Eugen Dühring
Dr Eugen Karl Dühring (* 12. Januar 1833 z Berlin; † 21. Septämber 1921 z Nowawes (hüte Potsdam-Babelsbärg)) isch e Filosoof, Nationalökonoom und en iiflussriiche Antisemit im Dütsche Kaiserriich gsi.
Si Filosofii, Nazionalökonomii und Ideologii
[ändere | Quälltäxt bearbeite]Dr Dühring isch e wichdige Verdräter vom dütsche Positivismus gsi. Er het nume sinnligi Woornäämige as wirklig anerkennt und Erkenntnis, wo razional von ene abgläitet gsi si. Er het im Geegesatz zum Immanuel Kant gsäit, ass die objektivi Realidäät mit iirer naturwüsseschaftlige Beschriibig wurd überiistimme.[1] Mit däm Aaspruch het er alle Subjektivismus und Idealismus, alli Religion und Metafüsik bekämpft.
Sini nazionalökonomische Aaschauige häi sich in dr Usenandersetzig mit em Friedrich List uusebildet. Er het sich mit sim rassische „Sozialismus vom arische Volk“[2] sit 1865 scharf gegen e Marx grichdet, und au gegen eFerdinand Lassalle. Er het au in dr SPD Sümpatisante gfunde. Das isch mit de Sozialistegsetz, wo vo 1878 iigfüert worde si und sozialistischi und sozialdemokratischi Organisazioone und Aktiwidääte im Dütsche Riich verbote häi, ume gsi.
1881 isch im Dühring si Kampfschrift Die Judenfrage als Racen-, Sitten- und Culturfrage. Mit einer weltgeschichtlichen Antwort erschiine. Er het din brobiert, em Antisemitismus as politischi Beweegig e psöidowüsseschaftligs biologischs, historischs und filosofischs Fundamänt z gee. Er het d „Juudefroog“ beschriibe – äänlig wie vor iim dr Wilhelm Marr, aber nid wie dä het er e wüsseschaftlige Aaspruch erhoobe – as Usdruck vom ene Rassegeegesatz, wo nid cha ufghoobe wärde: S Juudedum sig vo Natur us immer dr Find vo alle Kulturvölker, und die müessi sich weere, zum nit sälber z undergoo.
Er het zerst no gsäit, ass mä vorlöifig d Juudefroog nid richdig chönn lööse, und ass mä dorum d Juude vo de andere Völker sött drenne. Im Joor 1900 het er denn diräkt d „Vernichdig vom Juudevolk“ gforderet.[3]
Rezepzioon
[ändere | Quälltäxt bearbeite]Dr Dühring wird allgemäin as e Vorlöifer vom Nazionalsozialismus aagluegt. Für e Theodor Herzl isch er äine vo de Begründer vom rassistische Antisemitismus gsi, won en in de 1890er Joor zur Überzüügig brocht häig, ass nume dr Zionismus d Zuekumft vom Juudedum chönn garantiere.[4]
Schrifte
[ändere | Quälltäxt bearbeite]- Kapital und Arbeit, 1865 Digitalisat.
- Der Wert des Lebens, 1865 Digitalisat.
- Naturliche Dialektik, 1865 Digitalisat
- Kritische Grundlegung der Volkswirtschaftlehre. Berlin, Eichhoff 1866 Digitalisat.
- Die Verkleinerer Carey's. Breslau 1867 Digitalisat.
- Kritische Geschichte der Philosophie von ihren Anfängen bis zur Gegenwart. Berlin, Heimann 1869 Digitalisat.
- Kritische Geschichte der allgemeinen Principien der Mechanik, 1872.
- Kursus der National- und Sozialökonomie, 1873.
- Kursus der Philosophie, 1875, vo dr 4. Uflaag mit em Ditel Wirklichkeitsphilosophie.
- Logik und Wissenschaftstheorie, 1878.
- Kritische Geschichte der Nationalökonomie und des Socialismus. 3. Uflaag, Fues, Leipzig 1879
- Robert Mayer der Galilei des 19. Jahrhunderts. 2 Teile in 1 Bd. Chemnitz/Leipzig, Schmeitzner/Naumann 1880-95 (Repr. 1972 ISBN 3-534-05606-X). Digitalisat
- Die Judenfrage als Racen-, Sitten- und Culturfrage mit einer weltgeschichtlichen Antwort, 1881 (Digitalisat vo dr 5. Uflaag 1901, PDF (Site cha nüme abgrüeft wärde; Suche im Webarchiv) ).
- Die Überschätzung Lessings und dessen Anwaltschaft für die Juden. Reuther, Karlsruhe und Leipzig 1881.
- Sache, Leben und Feinde. Als Hauptwerk und Schlüssel zu seinen sämmtlichen Schriften. Mit seinem Bildniss. Reuther, Karlsruhe und Leipzig 1882 (Autobiografii).
- Der Ersatz der Religion durch Vollkommeneres und die Ausscheidung alles Judenthums durch den modernen Völkergeist. Reuther, Karlsruhe und Leipzig 1883.
- Die Überschätzung Lessings und seiner Befassung mit Literatur. Thomas, Leipzig 1906.
- Kritische Geschichte der allgemeinen Principien der Mechanik. Von der philosophischen Fakultät der Universität Göttingen mit dem ersten Preise der Beneke-Stiftung gekrönte Schrift. Fues, 3. Uflaag, Leipzig 1887.
- Die Größen der modernen Literatur populär und kritisch nach neuen Gesichtspunkten dargestellt. 2 Abtheilungen in 1 Band, Erstausgabe. Naumann, Leipzig 1893.
- Sociale Rettung durch wirkliches Recht statt Raubpolitik und Knechtsjuristerei. 1907.
- Der Werth des Lebens. Eine Denkerbetrachtung im Sinne heroischer Lebensauffassung.7. Uflaag, Reisland, Leipzig 1916.
Litratuur
[ändere | Quälltäxt bearbeite]Historischi Daarstellige
- Hans Vaihinger: Hartmann, Dühring und Lange. Ein kritischer Essay. Baedeker, Iserlohn 1876.
- Friedrich Engels: Herrn Eugen Dührings Umwälzung der Wissenschaft. Leipzig, Genossenschafts-Buchdruckerei 1878 Text nach Marx Engels Werke. Bd. 20 Digitalisat; Digitalisierte Ausgabe der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf
- Emil Döll: Eugen Dühring. Leipzig: Naumann 1893.
- Karl Holleck-Weithmann: Eugen Dühring und die nordische Weltanschauung. Hanau/Main, Dühringbund 1934 – der Autor ist sonst als Maler und Illustrator bekannt. U.a. gestaltete er vermutlich (Siegel: HW) den Einband zu Upton Sinclair Der Liebe Pilgerfahrt bei Kiepenheuer & Witsch, 1921.
- Dühringbund (Hrsg.): Eugen Dühring: seine Geisteshaltung im Leben und seine Bedeutung für die Nachwelt. „Sendbogen“-Ausgaben 9/1921 - 33/1927.
- Arnold Voelske: Die Entwicklung des „rassischen Antisemitismus“ zum Mittelpunkt der Weltanschauung Eugen Dührings. Hamburg 1936 (Diss., 59 S.)
Hütigi Daarstellige
- Alfred Kruse: Dühring, Eugen. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 4, Duncker & Humblot, Berlin 1959, ISBN 3-428-00185-0, S. 157 f.
- Gerd-Klaus Kaltenbrunner: Vom Konkurrenten des Karl Marx zum Vorläufer Hitlers: Eugen Dühring. In: Karl Schwedhelm (Hg.): Propheten des Nationalismus. Münche 1969.
- Jeanette Jakubowski: Eugen Dühring. Antisemit, Antifeminist und Rassist. In: Barbara Danckwortt (Hg.): Historische Rassismusforschung. Ideologien, Täter, Opfer. Hamburg 1995.
- Peggy Cosmann: Physiodicee und Weltnemesis. Eugen Dührings physiomoralische Begründung des Moral- und Charakterantisemitismus. Wallstein, Göttinge 2007.
- James Gay: The Blind Prometheus of German Social Science. Eugen Dühring as Philosopher, Political Economist, and Controversial Social Critic., Diss. Erfurt 2012.
Weblingg
[ändere | Quälltäxt bearbeite]- Engels „Anti-Dühring“
- Eugen Dühring „Die Judenfrage als Racen-, Sitten- und Culturfrage“. Literaturbericht und Diskussionsbeitrag von Viviane Hundt zu einer Lehrveranstaltung der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz (PDF; 1,03 MB)
Fuessnoote
[ändere | Quälltäxt bearbeite]- ↑ Karl Vorländer: Geschichte der Philosophie III. Die Philosophie der Neuzeit: Eugen Dühring (1903)
- ↑ Karlheinz Weissmann, The Epoch of National Socialism, Journal of Libertarian Studies 12/2, 1996, S. 261 (pdf; 135 kB)
- ↑ Werner Bergmann: Dühring, Eugen Karl (auch Carl). In: Wolfgang Benz (Hrsg.): Handbuch des Antisemitismus Band 2: Personen. Berlin 2009, S. 191
- ↑ Shlomo Avineri: „Herzl's Road to Zionism. Archiviert vom Original am 8. Oktober 2007; abgruefen am 14. März 2006. “, The Hagshama Department
Dä Artikel basiert uff ere fräie Übersetzig vum Artikel „Eugen_Dühring“ vu de dütsche Wikipedia. E Liste vu de Autore un Versione isch do z finde. |